Wenn alle Stricke reißen - Jennifer Bentz

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Das Leben ist die beste Therapie! Was haben eine Kleptomanin, eine Phobikerin und eine Cholerikerin gemeinsam? Einen toten Therapeuten und ein Wohnungsproblem. An Ersterem sind die drei Frauen zum Glück nicht schuld, und eine WG ist eine geniale Lösung. Denn es gibt Schlimmeres als kleine Macken: rachsüchtige Exfreunde, missionarische Fahrlehrer oder übelwollende Kollegen. Alldem stellen sich Lea, Tine und Vivien in Zukunft gemeinsam – die Therapiecouch hat ausgedient, denn das Leben und die Liebe rufen!


    über die Autorin
    Jennifer Bentz ist Jahrgang 1980, studierte Publizistik und Filmwissenschaft und lebt mit ihrem Sohn in Mainz. Bekannt wurde sie für ihren autobiographischen Roman »Einfach mal klarkommen«, in dem sie ihr Burn-out verarbeitete.


    meine Meinung
    Vivien klaut sehr gern und braucht Antidepressiva. Lea moderiert ein Fernsehmagazin und hat ihre Wut nicht unter Kontrolle. Und Tine ist der Inbegriff der Phobikerin, pflegt ihre Hypochondrie mit Liebe und ist Expertin für Therapien. Diese drei Frauen treffen im Wartezimmer ihres Therapeuten aufeinander. Und müssen erkennen, dass sie mehr gemeinsam haben als vermutet. Schnell steht die Idee, dass die Damen eine WG gründen. Und was dann passiert, ist einfach nur der ganz normale Wahnsinn...


    "Wenn alle Stricke reißen" ist mein erster Roman von Jennifer Bentz und ich habe das Lesen sehr genossen. Die Autorin beschreibt auf humorvolle Art und Weise das Zusammenleben von drei Frauen, die psychisch nicht ganz auf der Höhe sind.


    Die Geschichte wird aus der Erzählerperspektive berichtet. Dabei folgt man Tine, Lea und Vivien in ihrem täglichen Kampf gegen den ganz normalen Wahnsinn. Ihre Erlebnisse sind dabei zwar ab und an haarsträubend, aber dennoch lebensnah. So fühlte ich mich allen dreien auch sehr nah, denn wer kann sich nicht vorstellen, wie das ist, wenn man sich von Kollegen nicht ernst genommen fühlt, der Ehemann einen betrügt oder das ganze Leben eine einzige Prüfung zu sein scheint?


    Vivien, Lea und Tine sind mir sofort sympathisch gewesen. Dabei werden ihre Krankheiten nicht ins Lächerliche gezogen, sondern einfach nur mit einem Augenzwinkern beschrieben. Und wer mal mit Menschen zu tun hatte, die unter bestimmten Störungen leiden, wird erkennen, dass Jennifer Bentz sehr nah an der Realität dran ist. Obwohl ich viel gelacht habe, habe ich genauso mit dem Trio mitgefühlt und mitgekämpft.


    Die Geschichte ist wunderbar locker und zugleich fesselnd erzählt. Nach jedem Kapitel wollte ich einfach nur wissen, wie es mit den Dreien weitergeht und konnte das Buch nicht aus der Hand legen.


    Jennifer Bentz erzählt mit viel Witz und dem richtigen Blick fürs Detail. Dabei wirken ihre Erzählungen zu keinem Zeitpunkt überzeichnet. Ich habe mit den Figuren und nicht über sie gelacht. Und das finde ich bei einem doch sensiblen Thema wie psychische Krankheiten sehr wichtig.


    Fazit: ein Gute-Laune-Buch, das einem ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. Das wird nicht mein letztes Buch von Jennifer Bentz gewesen sein. Ich kann es klar empfehlen.

  • Lea ist Moderatorin beim Fernsehen. Doch statt wirklich wichtige Themen präsentieren zu können, sagt sie immer nur für sie langweilige regionale Ereignisse an. Statt auf ihre Vorschläge in den Reaktionsrunden einzugehen, wird sie eher von den Kollegen ignoriert, was letztlich dazu führt, dass sie regelmäßig ausrastet, mit Türen knallt und als Cholerikerin abgestempelt wird. Durch ihre Ausraster eckt sie erst recht an und so muss sie schließlich um ihren Job fürchten. Schweren Herzens entschließt sich Lea, eine Therapie zu machen.


    Vivien war glücklich verheiratet, bis sie herausfindet, dass ihr Mann eine andere hat. Ein halbes Jahr nach ihrer Eheschließung. Das nagt dermaßen an Vivien, dass sie vor lauter Verzweiflung kleptomanische Züge annimmt. Um ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen – ohne dabei auf ihre Kleptomanie eingehen zu wollen – begibt sie sich in Therapie.


    Tine ist eine sehr verunsicherte junge Frau, die es allen Recht machen will und leicht hypochondrisch veranlagt ist. Durch ihren familiären Hintergrund, stehen Therapien seit Jahren für sie im Vordergrund.


    All diese Frauen treffen im Wartezimmer von Dr. Markus Friede ungeahnt zusammen. Denn normalerweise begegnen sich die Patienten im Wartezimmer nicht. Aber der Doktor ruft niemanden auf. Als sich die Frauen schließlich auf die Suche nach ihm machen, entdecken sie ihn erhängt in seiner Praxis. Das ist für alle eine schlechte Nachricht, doch der Arzt hat für jede Patientin einen Abschiedsbrief mit Aufgaben hinterlassen.


    Da bei Lea zwei Zimmer frei stehen, da ihre alten WG-Mitbewohner ausgezogen sind, beschließen die drei, selbst eine WG zu gründen und die Aufgaben aus den Abschiedsbriefen gemeinsam zu erfüllen.


    Die Autorin beschreibt hier das Leben von drei sehr unterschiedlichen Frauen, die sich jedoch gemeinsam an eine Aufgabe wagen – ihr eigenes Leben in den Griff zu bekommen. Dabei geht es keinesfalls rein medizinisch zu, sondern mit viel Witz und Esprit gelingt es der Autorin, den Leser zu unterhalten und ich zeitgleich einige Informationen zu den einzelnen Krankheitsbildern mit auf den Weg zu geben.


    Der Schreibstil ist flüssig und flott, durch eine gute Portion an Selbstironie zaubert die Autorin dem Leser ein Lächeln auf die Lippen. Aber auch die Romantik kommt in diesem Buch ebenso zu Wort wie die Spannung. Denn die Entwicklung der drei Frauen birgt einiges an Spannung in sich.


    Das ist Ende ist schlüssig und rund, aber dennoch fragt man sich, wie es mit den drei Frauen weitergehen mag und hofft daher auf eine Fortsetzung.


    Fazit:
    Ein wenig chaotisch, aber herzergreifend erobert die Therapie-WG das Herz der Leser und nimmt ihn in ihre Mitte auf. Ein unterhaltsames Lesevergnügen bei dem man gerne noch etwas länger auf der Couch verweilt wäre.

  • Der Roman fängt mit dem Satz an "Ich habe jetzt auch Facebook", das ist schon mal prima


    Lea, Tine und Vivian treffen sich beim Therapeuten.
    Der hat Selbstmord begangen.
    Da beschließen die 3 bei Lea einzuziehen, das passiert zwar nicht gleich auf Anhieb.
    Sie haben all so ihre Macken.
    Vivian ist Kleptomanin, hat ihren Mann verlassen, der fremd gegangen ist. Sie muss
    Lea hat neigt zu Wutausbrüchen und hat Stress im Beruf als Moderatin
    Tine stammt aus einer Familie von Therapeuten, sie hat Angst vor Prüfungen.
    Die drei wurden mir immer sympathischer.
    Witzig ist das der Therapeut jeder einen Brief mit Ratschlägen geschrieben hat.


    Also helfen sie sich gegenseitig. Dieser Roman ist wunderbar witzig geschrieben. Da sind auch Nebenfiguren, die gute Laune machen, da sind Tines Fahrlehrer und der Sohn, des Wohnungseigentümers.
    Ich war begeister von diesem Roman, er hat meine Laune angehoben. Ich musste öfter grinsen.
    Da habe ich eine Therapiestunde gespart. :lache

  • ... mit jeder Menge unaufdringlicher Situationskomik und drei liebenswerten Protagonistinnen ist "Wenn alle Stricke reißen" von Jennifer Bentz.


    Die drei unperfekten Hauptfiguren Tine, Vivien und Lea bezeichnen sich selbst als Psychos und sind mehr oder weniger in psychologischer Behandlung. Dies führt dazu, dass die drei unterschiedlichen Damen scheinbar zufällig aufeinander treffen, was eine Reihe von Ereignissen nach sich zieht. Dabei behält die Autorin immer das Gleichgewicht auf dem schmalen Steg zwischen Klamauk und Humor sowie Häme und Direktheit.


    Für die drei ist ihre Gemeinschaft ein Glücksfall, geben sie sich doch gegenseitig die Kraft und den Rückhalt, den sie bisher im Leben vermissen mussten. Ich habe die hyperempfindsame Tine, die cholerische Lea und die Verdrängungskönigin Vivien gerne auf ihrem Weg durch ihre Hoch und Tiefs begleitet und mich sehr gut unterhalten gefühlt.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Tine, Lea und Vivien treffen zufällig bei ihrem gemeinsamen Psychotherapeuten aufeinander, denn der hat sich gerade, ohne vorher seine Termine abzusagen, erhängt. Die drei kommen ins Gespräch und da Tine und Vivien gerade ohne adäquate Unterkunft sind, Lea dagegen zwei Zimmer zu vermieten hat, beschließen die Drei, zusammen zu ziehen und sich gleichzeitig bei ihren psychischen Problemen unter die Arme zu greifen. Das ist aber leichter gesagt als getan …


    Die drei Protagonistinnen haben jede für sich ihre Macken, Jennifer Bentz hat diese gut herausgearbeitet, jede der drei wirkt authentisch, ihre Problem wirken nicht aufgesetzt und – was ich besonders wichtig finde – werden nicht ins Lächerliche gezogen,auch wenn die Autorin sie durchaus überspitzt darstellt und man sehr oft schmunzeln oder gar kichern muss. Eigentlich ernste Dinge werden hier mit viel Humor erzählt, das gibt dem Roman eine gewisse Leichtigkeit, man liest ihn einfach gern.


    Schön finde ich, dass Tine, Vivien und Lea eine Entwicklung durchmachen und dass diese vor allem dadurch möglich ist, dass sie zusammen halten, sich gegenseitig stützen und ermutigen, der Roman transportiert dadurch zusätzlich eine Botschaft, die mir sehr gut gefällt.


    Jennifer Bentz erzählt toll und voller Humor, ich habe den Roman kaum aus der Hand gelegt, mich köstlich amüsiert (ich weiß nicht, wie oft ich „herrlich“ dachte), mir gute Laune gemacht und mich gut unterhalten. Dafür gebe ich gerne volle Punktzahl und eine absolute Leseempfehlung.

  • ''Wenn alle Stricke reißen'' von Jennifer Bentz war ein unterhaltsames und schönes Buch. Ich habe Tine, Vivien und Lea sehr gerne in ihrere Psycho-Wg begleitet und vor allem durch den humorvollen, locker leichten Schreibstil hatte ich große Freude das Buch zu lesen. Alle drei Charaktere sind wunderbar ausgearbeitet und authentisch, wobei sie einem richtig ans Herz wachsen. Auch die Nebencharaktere haben gut und ebenfalls äußerst witzig zur Geschichte beigetragen. Den Wandel den die drei Frauen durchmachen hat Jennifer Bentz plausibel und gut erzählt. Dabei gibt es keine Ausschweifungen und Langeweile kommt hier überhaupt nicht auf. Ich hatte immer große Lust, der Handlung weiter zu folgen und hatte Spaß daran, die drei Frauen bei ihren Pannen zu begleiten. Das Buch zeigt auf, dass zum einen kein Mensch völlig normal ist - jeder hat so seine Macken und zum anderen, dass das Leben schön und lebenswert ist!
    Ich vergebe gute 8 Eulenpunkte für einen humorvollen, authentischen und auch spannenden Frauenroman und werde definitiv weitere Bücher der Autorin lesen.

  • Ich durfte dieses Buch im Rahmen der Leserunde lesen und es hat mir sehr gut gefallen.


    Die Mädels-WG läd direkt zum einziehen ein. Und auch in der ein oder anderen Angst, Neurose oder einfachen "Psycho-Macke" findet man sich auch wieder. ;)


    Die Geschichte lässt sich locker und leicht lesen. An den richtigen Stellen wird ordentlich Schmalz draufgepackt und andere bringen einen ordentlich zum lachen. Also die perfekte Mischung um dem Alltag zu entfliehen.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich würde auch weiter Bücher der Autorin lesen, wenn sie alles so beibehält. Ich hoffe wir hören und lesen noch einiges.


    10/10 Eulenpunkten

    Das Buch ist wie eine Rose, beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz.


    (Sprichwort aus Persien)


    LG büchervamp :flowers


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  • Lea, Vivien und Tine könnten unterschiedlicher nicht sein. Aber dennoch haben sie einiges gemeinsam. Jede der drei Frauen hat ihr Päckchen zu tragen. Lea ist cholerisch, Vivien ist eine Kleptomanin mit depressiven Zügen und Tine leidet unter allen möglichen Ängsten und ist hypochondrisch. Sie war schon als Kind viel zu früh, zu sehr auf sich selbst gestellt. Unterstützung von ihren Eltern hat sie noch nie erfahren, aber dafür kennt sie alle möglichen Therapeuten und Therapieansätze.
    Die drei lernen sich im Wartezimmer ihres Therapeuten kennen, am Tag als dieser Selbstmord begangen hat. Und die drei beschließen aus einer Not heraus zusammen zuziehen.
    Dass das bei den drei Damen nicht einfach wird und eher chaotisch abläuft, wird dem Leser schnell klar. Lea, Vivien und Tine sind sehr sympathische junge Frauen, die in ihrer Vergangenheit schon genug erlebt haben. Jede von ihnen hat Probleme, jede hat ihre Macken. Aber sie sind alle liebenswert.
    Mit einer guten und wohldosierten Portion Humor beschreibt Jennifer Bentz das Zusammenleben der Drei und ihren Weg aus den Zwängen, Ängsten und Wutanfällen. Dabei gelingt es der Autorin Dinge zwar überspitzt darzustellen, aber weder die Personen, noch ihre Erkrankungen ins lächerliche zu ziehen. Und das habe ich als Leser als sehr angenehm empfunden.
    Die locker, leichte Art des Romans hat mir genauso gut gefallen, wie der Schreibstil der Autorin. Ich hatte angenehme und lustige Lesestunden und freue mich auf das nächste Buch von Jennifer Bentz.


    Von mir gibt es sehr gute 8 Punkte

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)