Hochverrat: Greatcoats 2 - Sebastien de Castell

  • Reiheninfo:


    1. “Blutrecht”
    2. “Hochverrat”
    3. - Titel noch unbekannt -
    4. - Titel noch unbekannt -


    Achtung, diese Rezension enthält Spoiler zum ersten Band!


    Klappentext:


    In einem Reich, das durch die Gier der Mächtigen zugrunde gerichtet wurde, kämpft Falcio val Mond, oberster Kantor der Greatcoats, unerschütterlich für Recht und Ordnung. Als ein grausames Verbrechen an einem Duke und seiner Familie verübt wird, nimmt der Krieger die Fährte des Mörders auf. Doch bald muss er erkennen, dass er das Opfer eines schrecklichen Verrats ist: Ein tödliches Gift jagt durch seine Venen. Plötzlich ist jeder Moment im Kampf gegen den Feind kostbarer denn je. Kann Falcio den Bürgerkrieg verhindern, der das Land ins Chaos zu stürzen droht? Oder wird der Tod ihn vorher zu sich holen?


    Meine Meinung:


    Nachdem Falcio und seine Gefährten es geschafft haben, allen Widersachern zunächst zu entkommen, befinden sie sich jetzt auf der Flucht vor Trin und ihren Männern. Denn Trin möchte, wie von ihr und ihrer Mutter von langer Hand geplant, auf den Thron von Tristia steigen. Aline, die 13-jährige, uneheliche Tochter des verstorbenen Königs ist da natürlich im Weg. Um Trin auf eine falsche Fährte zu locken, trennt sich Falcio schweren Herzens von Aline und macht sich mit Brasti, Kest und Valiana auf den Weg zu Herzog Isault, um um Unterstützung zu bitten. Hierbei begleitet sie die junge Frau Dariana, die den Feinden den Eindruck vermitteln soll, dass sich Aline doch der Truppe angeschlossen hat.


    Aline hat mir beim Lesen unheimlich gefehlt. Klar, sie taucht immer mal wieder kurz auf, aber da wir die Geschichte aus der Sicht von Falcio verfolgen und Aline ihn nun mal nicht begleitet, hat sie in diesem Buch einen relativ kleinen Anteil. Als “Ersatz” lernen wir Dariana kennen, die noch einige Geheimnisse offenbart: Sie ist ein sehr gute, aber auch unheimlich brutale und gnadenlose Kämpferin. Ich bin sehr gespannt darauf, zu erfahren, was sie so zynisch und hart hat werden lassen.


    Schön ist, dass Brasti und Kest immer noch dabei sind, auch wenn ich gerne noch mehr der Neckereien und Wortduelle zwischen den drei Gefährten gelesen hätte. Was de Castell aber unheimlich gut gelingt ist, die tiefe Verbundenheit der Freunde darzustellen. Ich mag Geschichten, in denen es weniger um Liebe, als viel mehr um Freundschaft und das Wir-Gefühl geht.


    Auch die Handlung bleibt spannend und dieses Mal, wie ich finde wenig vorhersehbar. Es gibt einige Entwicklungen, mit denen ich nicht gerechnet hätte und auf deren Auflösung ich schon gespannt bin. Außerdem gibt es noch einen weiteren Charakter, den ich jetzt schon ins Herz geschlossen habe (und das obwohl er ein Ritter ist, lieber Brasti). Ich hoffe sehr, dass er auch in den Folgebänden eine Rolle spielen wird.


    “Hochverrat” kann zwar nicht ganz an “Blutrecht” heranreichen, das ist aber auch nicht weiter erstaunlich, denn der erste Band war einfach grandios. Auch das zweite Buch habe ich wieder sehr genossen, auch wenn mir der Wortwitz und die Rededuelle zwischen Falcio, Brasti und Kest etwas zu kurz gekommen sind. Ich freue mich, demnächst weiterlesen zu können, und vergebe 8 von 10 Sternen!

  • Falcio, Brasti und Kest sind in Tristia unterwegs, um die junge Aline auf den Thron zu bringen. Dabei wird Falcio von einer Vergiftung behindert, die ihn jeden Morgen nach dem Aufwachen für längere Zeit lähmt. Das Gift ist normalerweise tödlich und so bleiben ihm und seinen Greatcoats nicht mehr viel Zeit der Thronfolgerin zum Erfolg zu verhelfen. Doch damit ihr Plan überhaupt Realität wird, müssen sie sich die Unterstützung einiger Herzöge sichern. Und dieses Unterfangen ist um einiges schwieriger, als sich es Falcio vorgestellt hat.


    "Greatcoats: Hochverrat" ist der 2. Band der Greatcoats – Reihe von Sebastien de Castell. Während man im ersten Band die Greatcoats um Falcio kennengelernt hat, begibt man sich nun auf eine gefährliche Reise voller Intrigen, Lügen und Gefahren. Das hat mir sehr gut gefallen.


    Die Geschichte wird vom Ersten Kantor der Greatcoats höchstselbst erzählt. Dabei merkt man Falcio deutlich an, dass er unter der Vergiftung leidet. Dennoch behält er seinen Charme und seinen unverbesserlichen Glauben an die königlichen Gesetze. Während Falcio im ersten Band noch vor Humor gesprüht hat, ist er jetzt realistischer und sieht die Welt nicht mehr so rosig, wie er es noch im ersten Teil getan hat. Diese Wandlung ist durchaus nachvollziehbar und hat mir gut gefallen. Doch trotz seines klareren Blicks auf die Geschehnisse leuchtet Falcios Humor immer wieder auf.


    Die Story selbst ist geprägt von Verhandlungen und Plänen. Es gibt kaum größere Kämpfe, dafür umso mehr Verhandlungen und Ränke schmieden. Mir hat das gut gefallen, denn es zeigt, dass die Greatcoats nicht nur kämpfen, sondern auch denken müssen. Und obwohl es weniger Action als im Vorgänger gibt, hat mich das Buch wieder in seinen Bann gezogen.


    Das Ende ist offen wie ein Scheunentor und ich hoffe, dass der Autor sehr bald den 3. Teil veröffentlicht. Denn ich will unbedingt wissen, wie es mit den Greatcoats und den Intrigen, die um sie gesponnen wurden, weitergeht. Zudem gibt es noch mehrere Geheimnisse, die gelüftet werden müssen.


    Sebastien de Castell hat eine tolle Art zu erzählen. Sein Erzählstil ist überflutet von zahlreichen Bildern, bissigen Humor und so manchen frechen Spruch. Diese Mischung hat es mir angetan und ich konnte mich so sehr gut in die Welt von Tristia hineinversetzen. Gerade die Kampfszenen sind sehr detailiert und so konnte ich Schlag für Schlag mitverfolgen, wie sich Falcio, Brasti und Kest ihren Weg bahnen.


    Fazit: wer Band 1 schon gemocht hat, wird auch Band 2 lieben. Ich kann das Buch nur empfehlen.