'Mörderkind' - Seiten 117 - 204

  • Zitat

    Original von Bücherfreund
    So wie es zur Zeit aussieht, ist es wahrscheinlich ein Mordfall ohne Leiche, oder?


    Am Ende dieses Abschnitts sieht es auf jeden Fall ganz danach aus.
    Bei den heutigen Untersuchungsmethoden kann man auch bestimmt keine andere Leiche mehr unterschieben. Oder meint ihr, das war in den Neunzigern noch möglich :gruebel?


    Zitat

    Original von ti-do
    Ok, Julia hat also zusammen mit ihrer Mutter ihre eigene Ermordung vorgetäuscht und ist nach Frankreich geflohen. Damit ist es ziemlich sicher, dass es tatsächlich Ben ist der im Prolog auftaucht.


    Davon bin ich ebenfalls ausgegangen. Und mein Bauchgefühl sagt mir, dass Ben nach der Begnung mit dem alten Mann und nach dessen Bemerkung von seinen Racheabsichten Abstand genommen hat.
    Im Moment sieht es so aus, als hätte er damals Julia mit ihrer neuen Identität in Frankreich aufgespürt und mit der Absicht Rache zu nehmen.


    Schrecklich, wie die Mutter ihre Tochter für die eigene Rache instrumentalisiert.
    Ohne deren nachdrückliche Lenkung, wäre Julia sicher nie so weit gegangen - aber dann hätten wir das Buch nicht gehabt ;-).


    Fiona hat Blut geleckt und hängt sich jetzt richtig rein in die Ermittlungen zum Tod ihres Vater.
    Irgendwann fährt sie bestimmt noch nach Frankreich.

  • Ich bin auch endlich mit diesem Abschnitt fertig.
    Liest sich aber flüssig und kurzweilig, es ist eher Zeitmangel, dass ich nur langsam vorwärts komme.
    Der Racheplan ist wirklich mehr als fies.
    Zumal er ja die völlig unschuldige Fiona mit ins Unglück stürzt. Daran haben die Damen aber sicher nicht gedacht.


    Was mit durch den Kopf geht: Wenn Ben Julia in Frankreich tatsächlich umgebracht hätte, hätte man ihn dann eigentlich nochmal belangen können? Eigentlich darf man ja nicht zweimal wegen derselben Tat verurteilt werden....Irgendwelche Strafrechtler hier?

  • Hallo Rumpelstilzchen,


    was du meinst, nennt sich Strafklageverbrauch. Niemand darf wegen desselben Verbrechens zwei Mal vor Gericht gestellt werden. Nur wäre es in diesem Fall nicht dasselbe Verbrechen. Andere Tatzeit, anderer Ort, anderes Motiv, andere Ausführung ;-). Ben hat also keinen "Freischuss"


    LG,
    Inge

  • Zitat

    Original von Inge
    Hallo Rumpelstilzchen,


    was du meinst, nennt sich Strafklageverbrauch. Niemand darf wegen desselben Verbrechens zwei Mal vor Gericht gestellt werden. Nur wäre es in diesem Fall nicht dasselbe Verbrechen. Andere Tatzeit, anderer Ort, anderes Motiv, andere Ausführung ;-). Ben hat also keinen "Freischuss"


    LG,
    Inge


    Das ist eine interessante Überlegung, die Rumpelstilzchen angestellt hat, daran habe ich gar nicht gedacht :rolleyes
    Gibt es denn überhaupt einen Fall, Inge, bei dem das zutrifft? Andere Tatzeit dürfte doch immer der Fall sein :gruebel

  • Hallo Roma,


    der Strafklageverbrauch regelt, dass jemand wegen desselben Verbrechens nicht zwei Mal vor Gericht gestellt werden darf. Wobei es Ausnahmen gibt. Wenn der Täter freigesprochen wurde und ihn später das Gewissen plagt und er gesteht, dann darf er noch einmal wegen dieser Tat vor Gericht gestellt werden.


    Nehmen wir zum Beispiel mal an, Ben hätte Julia tatsächlich umgebracht und wäre freigesprochen worden, weil die Beweise nicht ausreichten. Jahre später finden sich Beweise oder es meldet sich ein wichtiger Zeuge, nun wäre die Beweislage ausreichend für eine Verurteilung, doch Ben kann nicht noch einmal vor Gericht gestellt werden. Denn für dasselbe Verbrechen - und darum geht es hier - geht das nicht.


    Es gibt einen realen Fall, in dem genau das passiert ist. Ein Mord an einer Frau. Es gibt einen Verdächtigen, die Beweislage ist dünn, die Staatsanwaltschaft forciert den Prozess. Der Verdächtige wird vor Gericht gestellt und freigesprochen. Zwanzig Jahre später wird er aufgrund der jetzt möglichen DNA-Analyse eindeutig als Täter identifiziert. Doch man kann ihn nicht mehr für diese Tat belangen, es ist Strafklageverbrauch eingetreten.


    Aber hier geht es ja um den Freischuss: Den hat Ben nicht. Er saß zwar für den Mord an Julia im Gefängnis und man könnte nun denken, wenn er die Strafe schon verbüßt hat, darf er jetzt auch den Mord begehen, ohne erneut ins Gefängis zu müssen. Irrtum: Dieser Mord ist nicht derselbe. Es ist eine andere Tat.


    LG,
    Inge

  • Was für eine Entwickung, wow :respekt


    Julia ist also wohl noch am Leben. Dann ist das Grab leer :gruebel
    Hat bestimmt die Mutter so verfügt, dass eine Beerdigung stattfand.
    Das konnte man schön medienwirksam ausschlachten und half bestimmt ihre Rachegelüste zu befriedigen.
    Ohne den Einfluss der Mutter wäre Julia wohl nicht so weit gegangen.


    Weiß jemand wie alt dieser Darcy ist? Nicht dass das Bens Sohn ist. Aber diese Überlegung ist wohl zu weit hergeholt oder?

  • Ich meine, er ist ein paar Jahre älter, finde gerade die Stelle nicht, aus der ich das geschlossen habe.


    Ein Grab kann es ja nicht geben - mangels Leiche. Ich denke, die Mutter hätte höchstens eine Art Gedenkplakette anbringen lassen können - wie bei Leuten, die auf See sterben. Da gibt es ja auch kein Grab.

  • Das Buch liest sich wirklich super.


    Was für eine perfide Planung und natürlich Umsetzung. Ich muss sagen, ich habe wirklich schon viele Krimis und auch Thriller gelesen. Dass aber jemand seine eigene Ermordung plant und so perfekt umsetzt habe ich noch nie gelesen.


    Julia will Rache. Finde ich in Ordnung. Aber diese Art von Rache geht nun wirklich zu weit. Sie hätte ja das Kind gegen seinen Willen austragen können und ihn dann auf Unterhalt verklagen können. Dann wäre er auch genug gestraft gewesen. Das hätte sein Leben auch mehr als umgekrempelt. Aber ihn dann gleich wegen Mordes verurteilen zu lassen, das ist keine Rache mehr sondern Boshaftigkeit, obwohl dieses Wort auch nicht ausdrückt, was ich damit meine.


    Und nun zu Fiona. Anfangs hatte ich ja noch Mitleid mit Fiona. Aber durch ihr Verhalten - was ich zugegebenermaßen ja teilweise verstehen kann - bringt sie sich noch in Teufels Küche. Sie kann nicht immer mit dem Kopf durch die Wand. Sie wundert sich, dass Ihr "Arbeitgeber" der Chef des Fahrradkurierunternehmens ihr kündigt, weil Sie mal keine Lust hat zu arbeiten. Sie will sich nicht binden und wundert sich, dass Matthias alias Darcy das anders sieht usw. usw. Ihr Verhalten stört mich irgendwie, obwohl ich eigentlich Mitleid habe mit ihr.


    Viele Grüße
    :wave :wave


  • Guten Morgen, Inge,


    vielen Dank für die Erläuterungen, das ist wirklich interessant!


    LG
    Roma

  • Zitat

    Original von Bücherfreund
    Ui, da scheine ich ja mit meiner Vermutung, dass Julia gar nicht ermordet wurde, richtig gelegen zu haben.
    Nachdem sie mit ihrer Mutter ein Mordszenario dargestellt oder nachgestellt hat, sitzt sie jedenfalls jetzt qietschlebendig im ICE nach Paris.
    Ich bin gespannt, was weiter passiert, denn es kann ja eigentlich keine Leiche geben, oder?


    Das Buch gefällt mir gut! :-]


    Als ich im ersten Abschnitt deine Vermutung gelesen habe dachte ich noch, dass das zu weit hergeholt ist. Jetzt scheint klar zu sein, dass es das nicht ist.


    Gilt die Rache im Prolog also Julia? :gruebel Wahrscheinlich, oder?


    Hmm, wer könnte denn Ben umgebracht haben?! Julia? oder ihre Mutter? Weil er rausgefunden hat, dass Julia gar nicht tot ist?!


    Es bleibt auf jeden Fall spannend

  • Ich bin auch durch und freue mich schon auf den nächsten Abschnitt.
    Der Plan von Renate und Julia ist ja mal richtig fies, genau mein Geschmack :grin
    Nach diesem Abschnitt bin ich auch der Meinung, dass der Mann aus dem Prolog Ben war.
    Und mir wurde auch klar, dass ich Fiona definitiv nicht mag, Trauma hin oder her, sie verhält sich unmöglich :rolleyes
    Morgen mehr, mit dem Handy tippen ist nicht so toll...


    So, heute kann ich mich ausführlicher zu diesem Abschnitt äussern:
    Irgendwie kann ich Julias Rachegefühle noch nachvollziehen, aber das Renate nach all den Jahren die Geschichte noch nicht verdaut hat finde ich etwas bedenklich... Sie wurde gekränkt, ok. Aber irgendwann muss man das doch auch mal gut sein lassen. Traurig, dass es sich komplett durch Renates Leben und Ehe gezogen hat.
    Auch wenn der Plan der beide richtig fies ist, und so meinen Geschmack trifft, ist er doch sehr heftig. Niemand hat verdient unschuldig in den Knast zu wandern, egal was er einem getan hat. Alerdings spielten die Ladies ja hier noch mit dem Gedaken die Sache zu klären, nur wissen wir als Leser, das sie dies nicht getan haben. Und das ging eindeutig zu weit für mich.


    Der Mann im Prolog muss demzufolge Ben sein, der Julia aufgespürt hat und seine Rache nehmen wollte. Ich bin gespannt, ob er es getan hat.


    Fionas Verhalten finde ich unmöglicher denn je, Trauma hin oder her. Darcy hat da nicht unrecht, sie benutzt Menschen tatsächlich. Und kann es nicht ertragen einen Spiegel vorgehalten zu bekommen. Die Sache mit dem Obduktionsbericht ging eindeutig zu weit. Sie will ihn unbedingt, also Scheiß drauf ob andere dafür Konsequenzen ziehen müssen ( Paul in dem Fall ) .- geht gar nicht. Nein, ich mag Fiona nicht, dass wurde mir nach diesem Abschnitt klar. Und ich hoffe, Darcy findet net andere.

  • Zitat

    Original von Findus
    Das ist ja der perfideste Plan von dem ich je gelesen habe, zumindest in letzter zeit. Die Mutter ist ja noch schlimmer als Julia, der traue ich auch zu Lydia umgebracht zu haben. So eben mal, weil sie ja Schuld an der Tochter Unglück sei.


    Das wäre dann ja echt krass. :wow
    Bei Lydias Tod bin ich eher noch der Meinung, das es sich um Suizid handelt.

  • Boah.. Julias Mutter hat anscheinend zu viele Krimis gelesen :lache


    Und dann war sie auch noch die Verlobte von Bens Vater :wow
    Dass sie einen Hass auf diese Familie haben muss ist klar, und nun kann sie es über ihre Tochter auslassen, wie verrückt.
    Ich bin ja mal gespannt wie es mit Julia weitergeht.


    Fiona wurde mir immernoch nicht wirklich sympathischer.
    Sie nutzt alle nur zu ihrem Vorteil aus. Wie sie sich bisher durchs Leben geschlagen hat, ist mir auch ein Rätsel. Arbeit findet sie anscheinend nicht so wichtig :rolleyes
    Austeilen und die große Klappe hat sie - aber selber mal einen Fehler zugeben, nö!
    Lustig finde ich ja, wie sie ohne Führerschein zur Polizei fährt. Das ging dieses Jahr bei uns in der Stadt schon einmal schief, und irgendwie würde ich es Fi gönnen, bei ihren Ausflügen mal erwischt zu werden ;)

    Wenn du den roten Faden verloren hast, halte nach einem anderem ausschau, vielleicht ist deiner BUNT
    (Das Leben ist (k)ein Ponyhof - Britta Sabbag)

  • :wow wow, was für fiese Weibsbilder....
    Eine schlimmer als die andere. Du meine Güte, tun sich da Abgründe auf :-(
    Wie furchtbar, sich auf diese Weise zu Rächen und somit eine ganze Familie zu zerstören.


    Ja, Ben war dann wohl der Mann in der Bretagne, oder zumindest war sein Auto dort - möglicherweise ja auch mit Oleg als Fahrer? :gruebel Aber glaub ich eher nicht..
    Ich halte es immer noch mit Rumpelstilzchen und auch streifi , das Ben dort - wie wir nun ziemlich sicher wissen an Julia - Rache nehmen wollte, und dann doch davon Abstand nahm.


    Fiona... Tja... Nein, sicher ist sie keine Sympathieträgerin. Aber das ich sie nicht mag, kann ich nicht sagen - eher denke ich immer noch, dass sie Hilfe braucht. Sie weiß das im Grunde auch, aber etwas in der Art wie "Therapie" in Angriff zu nehmen, bedeutet für sie Schwäche - und schwach will sie nicht sein... Verfahrene Kiste :rolleyes


    Und ich hoffe, @Nofret, sie kriegen sich DOCH! :lache


    So, weiter geht's, bin gespannt :lesend

    "I have lived a thousand lives and I've loved a thousand loves. I've walked on distant worlds and seen the end of time."


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