Hier kann zu den Seiten 117 - 204 (ab Freising, August 1995 \"Am Donnerstagmorgen ...\") geschrieben werden.
'Mörderkind' - Seiten 117 - 204
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Ui, da scheine ich ja mit meiner Vermutung, dass Julia gar nicht ermordet wurde, richtig gelegen zu haben.
Nachdem sie mit ihrer Mutter ein Mordszenario dargestellt oder nachgestellt hat, sitzt sie jedenfalls jetzt qietschlebendig im ICE nach Paris.
Ich bin gespannt, was weiter passiert, denn es kann ja eigentlich keine Leiche geben, oder?Das Buch gefällt mir gut!
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Mir auch!
Aber ich frage mich, ob eine Verurteilung von Ben als Täter in einem Fall wie diesem heutzutage in Deutschland wirklich realistisch oder hier der dichterischen Freiheit im Hinblick auf eine gut funktionierende Geschichte geschuldet ist.
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Der Racheplan von Julia und ihrer Mutter ist ja schon hammerhart. Da sitzen auch bei der Mutter die Kränkungen heute noch ganz tief.
Fiona ist schon ein Früchtchen - klaut den Obduktionsbericht und fährt ohne Führerschein. Die Briefe ihres Vaters hat sie nicht geöffnet und ihm hat sie bei seinem Besuch vor einem Jahr die Türe vor der Nase zugeschlagen. Aber jetzt scheint sie der Ehrgeiz (vielleicht auch Schuldgefühle) gepackt zu haben, die Unschuld von Ben zu beweisen.
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Zitat
Original von maikaefer
Mir auch!
Aber ich frage mich, ob eine Verurteilung von Ben als Täter in einem Fall wie diesem heutzutage in Deutschland wirklich realistisch oder hier der dichterischen Freiheit im Hinblick auf eine gut funktionierende Geschichte geschuldet ist.
So wie es zur Zeit aussieht, ist es wahrscheinlich ein Mordfall ohne Leiche, oder?
Allerdings weiss ich nicht, wie weit man in den Neunzigern mit so Sachen wie DNA Analysen war. Würde heute keine DNA vom mutmaßlichen Täter am mutmaßlichen Tatort zu finden sein, halte ich eine Verurteilung auch für sehr fraglich. -
Ok, Julia hat also zusammen mit ihrer Mutter ihre eigene Ermordung vorgetäuscht und ist nach Frankreich geflohen. Damit ist es ziemlich sicher, dass es tatsächlich Ben ist der im Prolog auftaucht. Immerhin hat Fiona in Bens Auto ja auch Hinweise darauf gefunden, dass er in Frankreich war. Er hat vermutlich Julia dort aufgespürt und plante anscheinend zumindest Julia jetzt tatsächlich umzubringen. Ob er es letztendlich tatsächlich getan hat, wissen wir ja noch nicht. Dann würden nämlich seine letzten Worte, dass er kein Mörder ist nicht stimmen. Oder war es für ihn kein Mord, da er ja "nur" jemand getötet hat, der offiziell eh schon tot ist? Stattdessen stirbt er selbst kurz danach. Ich vermute mal, dass Julias Mutter sowohl für den Autounfall von Bens Frau verantwortlich ist als auch für den Mord an Ben. Das Ben ermordet wurde, steht für mich fest. Und Julias Mutter hat ja einen sehr großen Hass gegenüber Bens Familie.
Ich finde es sehr interessant, dass wir in Rückblenden zwischendurch schon nach und nach erfahren, was damals tatsächlich passiert ist und dann gleichzeitig Fiona dabei erleben, wie sie versucht herauszufinden was tatsächlich passiert ist. Sie ist ja mittlerweile davon überzeugt, dass ihr Vater umgebracht wurde und so langsam beginnt sie auch daran zu zweifeln, dass er den Mord damals tatsächlich begangen hat.
Dass man heutzutage in so einem Fall verurteilt werden kann, könnte ich mir aber schon vorstellen. Sie haben ja eine Menge Blut an verschiedenen Stellen verteilt, außerdem Fingerabdrücke. Dann gibt es belastende Briefe und glaubwürdige Zeugenaussagen über einen vorherigen Gewaltausbruch. Ich denke, wenn es so viele belastende Beweise gibt, die gegen einen sprechen und eigentlich nicht den Hauch eines Zweifels lassen, dann kann man bestimmt auch ohne aufgefundene Leiche verurteilt werden. Zumal die beiden ja auch dafür gesorgt haben, dass es Hinweise darauf gibt, wie die Leiche evtl. entsorgt worden sein könnte.
Wenn es also tatsächlich jemandem gelingt diese Menge an belastenden Beweises zu platzieren, dann halte ich eine Verurteilung durchaus für möglich. In der Realität dürfte es nur fast unmöglich sein, so viele belastende Beweise zu platzieren, ohne dass es irgendwelche Zweifel an dem Mord gibt.
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Original von Bücherfreund
Würde heute keine DNA vom mutmaßlichen Täter am mutmaßlichen Tatort zu finden sein, halte ich eine Verurteilung auch für sehr fraglich.Vielleicht hat es ja DNA am Tatort gegeben. Sie hatten ja in der Zeit in der Ben wegen den Medikamenten geschlafen hat genug Möglichkeiten Haare, Hautpartikel oder ähnliches von ihm zu nehmen und am Tatort zu platzieren.
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Guten Morgen in die Runde!
Bücherfreund : Stimmt, du hast von Anfang an richtig gelegen und mir stand der Mund für ein paar Sekunden offen, als ich gestern deine Überlegungen zum ersten Kapitel gelesen habe …
@Maikäfer: Leider gibt es zahlreiche Fälle von Justizirrtümern in Deutschland. Ich sage nur: Der Fall Peggy, der Fall Harry Wörz, der Fall Horst Arnold, der Fall Rudolf Rupp …
Es ist anzunehmen, dass es noch weitaus mehr derartige Fälle gibt. Das sind nur die, die in den letzten Jahren bekannt geworden sind.
Bei der Spurenlage in Bens Fall und den Zeugenaussagen und seinen widersprüchlichen Einlassungen vor Gericht, würde Ben sicher auch heute verurteilt werden. Siehe Fall Behringer: Ein reiner Indizienprozess.
Die DNA-Analyse war Mitte der Neunziger Jahre noch nicht sehr weit fortgeschritten, man brauchte eine große Menge an Spurenmaterial. Aber man hätte natürlich Bens DNA gefunden, wie to-do sehr richtig anmerkt.
Ich finde es toll, welche Überlegungen ihr anstellt.
LG,
Inge -
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Original von ti-do
Ich vermute mal, dass Julias Mutter sowohl für den Autounfall von Bens Frau verantwortlich ist als auch für den Mord an Ben.Mittlerweile glaube ich bei Fionas Mutter eher an Selbstmord, so wie sie beschrieben wird, war sie ja wohl recht abhängig von ihrem Mann. Ich bin wirklich gespannt, was dabei noch 'rauskommt.
Julias Mutter hätte auch einen Grund sich an den Jakobys zu rächen, sie wurde damals genauso abserviert wie ihre Tochter. Allerdings haben wir in der Gegenwart noch gar nichts von ihr gelesen, und ich frag mich, ob sie überhaupt noch lebt. -
Mir gefallen die Zeitsprünge, weil dadurch nach und nach die Vorfälle in der Vergangenheit klarer werden. Ich mag halbwegs "unblutige" Krimis, bei einigen Autoren habe ich den Eindruck, sie meinen "je blutiger und brutaler, desto besser"
Die Geschichte nimmt Fahrt auf und ich konnte gestern Abend kaum aufhören. Da sieht man mal, dass Krimilesen bildet, andernfalls hätte die Mutter nicht so einen bis ins kleinste Detail durchdachte Plan schmieden können
Aber die Rache ist schon heftigIch bin noch ein wenig hin- und hergerissen, ob ich bei Fionas Mutter einen Selbstmord oder Mord vermute
Für DNA-Spuren wurde doch durch das Blut gesorgt
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Tja, ich war ganz schön entsetzt, dass Julia und ihre Mutter den Plan tatsächlich durchziehen und damit ja nicht nur Bens Leben zerstören.
Fiona ist ja ganz schön durchtrieben und vor allem trotz Jura Studiums ganz schön wagemutig.
Aber gut, scheinbar treibt sie es jetzt doch so um, dass sie rausfinden muss was wirklich passiert ist.Sehr viel mehr kann ich gar nicht schreiben, ihr habt es ja schon schön zusammengefasst.
Ich bin gespannt wie es weitergeht.
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Original von Roma
Für DNA-Spuren wurde doch durch das Blut gesorgt Augen rollenDas Blut war ja von Julia, meine Frage bezog sich aber eher auf die DNA des Täters.
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Original von Bücherfreund
Das Blut war ja von Julia, meine Frage bezog sich aber eher auf die DNA des Täters.
Der war ja auch vorher oft genug in der Wohnung und hat da vermutlich mehr als genügend dna gelassen....
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Original von streifi
Der war ja auch vorher oft genug in der Wohnung und hat da vermutlich mehr als genügend dna gelassen....Die ursprüngliche Frage bezog sich darauf, ob eine Verurteilung in der heutigen Zeit bei dieser Spurenlage, realistisch wäre. Daher kam bei mir die Frage auf, wie weit in den Neunzigern DNA Analysen bei mutmaßlichen Tätern, oder an mutmaßlichen Tatorten durchgeführt wurden, bzw. wie weit dieses Verfahren damals schon war.
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Das ist ja der perfideste Plan von dem ich je gelesen habe, zumindest in letzter zeit. Die Mutter ist ja noch schlimmer als Julia, der traue ich auch zu Lydia umgebracht zu haben. So eben mal, weil sie ja Schuld an der Tochter Unglück sei.
Dass sie aber auch mit Bens Vater zusammen war, das ist wirklich tragisch, aber wenn jeder, der mal enttäuscht, belogen und im Stich gelassen wurde so handeln würde, wäre die BRD wahrscheinlich bald menschenmäßig dezimiert.Ahh Mats wird sich so schnell nicht mehr blicken lassen, Fiona hat ihn zu sehr verletzt und enttäuscht.
Gut, ist ja nicht einfach sich in eine traumatisierte Person zu verlieben, da kann er nicht erwarten, dass sie nach der ersten Nacht mit ihm "normal" wird. soweit geht das psychologische Feingefühl dann doch nicht. -
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Original von Bücherfreund
Das Blut war ja von Julia, meine Frage bezog sich aber eher auf die DNA des Täters.
Sorry, da habe ich einen Denkfehler gemacht.
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Wie schon gesagt, steckte 1995 die DNA-Analyse noch in den Kinderschuhen. Man hätte aber Bens DNA am Tatort gefunden, weil er sich ja häufig - auch am Tattag - in der Wohnung aufgehalten hat.
LG,
Inge -
Und eben weil das noch in den Kinderschuhen steckte, wird man bei den Ermittlungen ganz andere Prioritäten gehabt haben. Wir sehen das ja aus heutiger Sicht und mit dem Wissen, was nun alles möglich ist.
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Boah, was für ein perfider Racheplan!!
Fiona lässt der Tod ihres Vaters nun doch keine Ruhe mehr und sie fängt an, Nachforschungen zu betreiben.....
Könnte mir nun allerdings vorstellen, wer der Mann an der bret. Küste war.....