Über den Autor:
Alexander Horn, geboren 1973 in Bad Tölz, ist einer der bekanntesten deutschen Fallanalytiker. Nach seiner Ausbildung als Kriminalpolizist war er Mitbegründer des Täterprofilings bei der Münchner Mordkommission. Als Leiter der Dienststelle für Operative Fallanalyse (OFA) war Alexander Horn maßgeblich an der „Soko Dennis“ sowie der „BAO Bosporus“ beteiligt.
Inhaltsangabe:
Eine junge Frau in Niederbayern verschwindet spurlos. Ein Unbekannter entführt Kinder aus Schullandheimen. Die Polizei sucht über viele Jahre die Unbekannten, die acht Türken und einen Griechen erschossen haben. Das sind Fälle aus der Praxis des Fallanalytikers Alexander Horn – Fälle, in denen die Polizei vor großen Rätseln stand und ihn und sein Team um Rat fragte; Fälle, bei denen er auf der richtigen Spur war. Erstmals beschreibt Alexander Horn nun große Kriminalfälle in seiner Karriere. Er schildert, wie die Fallanalyse funktioniert – als Beratung für Sonderkommissionen, als Puzzle zur Rekonstruktion eines Verbrechens, als Weg, Ermittler zunächst unfassbare Taten besser verstehen zu lassen. Horn erläutert, was im Kopf von Mördern vor sich geht, die schreckliche Verbrechen begehen.
Meine Meinung:
Der 1973 in Bad Tölz geborene Alexander Horn zählt zu den erfolgreichsten Experten für schwierige polizeiliche Ermittlungen in Deutschland. Er ist Mitbegründer des Täterprofilings bei der Münchner Mordkommission. Als Leiter der Dienststelle für Operative Fallanalyse (OFA) war er bei den NSU-Morden auf der Spur der richtigen Täter und half der Kripo maßgeblich bei der „Soko Dennis“ und der Fahndung nach dem berüchtigten Maskenmann.
Horn ist also jemand, der weiß wovon er spricht. Wenn er von Ermittlungen berichtet, spürt man seinen Erfahrungsschatz auf jeder Seite. Und bekommt nebenbei jede Menge erschütternde wie spannende Hintergrundinformationen über die Suche nach den Täter. Wobei Horn selbst nie an vorderster Front dabei war, sondern mit seinem Team den Kripo-Leuten immer nur beratend beiseite stand. Dennoch sind es oftmals seine Einschätzungen, die die Ermittlungen in die richtige Richtung lenken.
In seinem Buch beschreibt Alexander Horn die bisher größten Kriminalfälle seiner Karriere. Er erklärt dabei ausführlich, aber niemals langweilig, wie die Fallanalyse funktioniert und erläutert, was im Kopf von Mördern vor sich geht, die schrecklichen Verbrechen begehen. Obendrein räumt Horn in seinem Buch mit vielen gängigen Vorurteilen auf. Zum Beispiel ist nicht jeder Serienmörder ein Genie wie Hannibal Lecter oder plant jeden seiner Schritte penibel im Vorfeld.
Trotz allem ist "Die Logik der Tat" ein ruhig erzähltes Buch. Wer blutrünstige Details oder nervenaufreibende Beschreibung wie zum Beispiel in einem Thriller von Sebastian Fitzek erwartet, wird sich mit der "Logik der Tatt" wenig anfreunden können. Wer allerdings einen reaistischen Einblick in die Arbeit der Ermittler sucht und dabei einen faszinierenden Blick auf die Abgründe der menschlichen Seele erhaschen möchte, dem sei dieses Sachbuch sehr ans Herz gelegt.
Übrigens ist es auch für Krimi-Schriftsteller, die sich konkreter mit dem Thema Gewaltverbrechen auseinandersetzen wollen, eine sehr ergiebige Informationsquelle.