Rebecca Donovan - "Liebe verletzt" (ab 14 J.)

  • •Taschenbuch: 560 Seiten
    •Verlag: FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch; Auflage: 1 (25. September 2014)
    •Sprache: Deutsch
    •ISBN-10: 3733500318
    •ISBN-13: 978-3733500313
    •Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren


    Inhaltsangabe:


    Liebe ist langmütig. Liebe ist geduldig. Aber Liebe ist nicht blind und sie sieht nicht ewig zu, wie Emma leidet. Genau das aber macht Evan so gefährlich – wenn er die Striemen auf ihrem Rücken entdeckt und die Brandwunden auf ihren Armen … wenn er herausfindet, dass ihre Stiefmutter sie brutal misshandelt, wird er sie befreien wollen aus dieser Hölle auf Erden. Und weil Emma das spürt, stößt sie Evan mit Nachdruck von sich. Den Menschen, dessen Liebe sie heilen könnte. Den Menschen, den sie am meisten begehrt. Weil diese Liebe sie das Leben kosten kann.



    Autoreninfo:


    Rebecca Donovan studierte an der University of Missouri-Columbia und lebt heute mit ihrem Sohn in einer beschaulichen kleinen Stadt in Massachusetts. Mit ihrem Debüt, "Liebe verletzt" und den beiden Fortsetzungen "Liebe verwundet" und "Liebe verrät" hatte sie in den USA bahnbrechenden Erfolg.


    Meine Meinung:


    Titel: Wenn deine Wunden niemand sehen darf...


    Bei "Liebe verletzt" handelt es sich um den Startband der Liebe- Trilogie. Als Jugendbuchfan war ich auf diesen Thriller doch sehr gespannt.


    Bereits dessen Optik hatte es mir angetan, ist das dunkelgehaltene Cover auf dem ersten Blick eher unscheinbar, bis einem die Kastanien förmlich ins Blickfeld stürmen.


    Im Buch selbst lernen wir die 16 jährige Emma kennen, die bei Onkel und Tante ihr Dasein fristet. Das ist eigentlich ganz ok, doch gibt es hier einen gewaltigen Haken: Emma wird misshandelt. Und dann taucht an ihrer Schule plötzlich ein Junge auf, der ihr flugs den Kopf verdreht, denn Evan ist so anders als die anderen Jungs. Er ist einfühlsam und interessiert sich für Emma. Doch sie darf sich nicht verlieben, denn sonst würde ihr Geheimnis herauskommen und das würde alles zerstören.


    Die Geschichte wird uns Lesern aus der Ich- Perspektive näher gebracht. Die Schreibe der Autorin besticht durch einfache und leicht verständliche Sätze, die aber nicht an Niveau missen lassen. Das Buch lässt sich dadurch sehr flüssig und angenehm lesen.


    Die Szenen, in denen gegen Emma gewalttätig vorgegangen wird, haben mich sehr berührt und ein ums andere Mal zusammenzucken lassen.


    Mir haben hier die Nebencharaktere wie Evan oder Emmas beste Freundin Sara einfach besser gefallen als die Hauptakteurin selbst, denn deren Handeln konnte ich stets nachvollziehen und mich in sie hineinversetzen. Mit Emma hingegen tat ich mich jedoch oft schwer, teilweise ging sie mir sogar wie eine kleine Schwester einfach auf die Nerven. Oft war mir schleierhaft, warum sie dies oder jenes tut.


    Dieses Buch ist das Debüt der Autorin und in meinen Augen spürt man dies auch, denn oft hält sich die Autorin bei eher unwichtigen Ereignissen auf und beschreibt diese ellenlang, was zu einigen Längen führt und andererseits werden wichtige Schlüsselszenen nur angerissen oder erst gar nicht erwähnt. Das fand ich sehr schade, denn die Reihe hat wirklich Potential.


    Innerlich habe ich lange überlegt, wie ich das Buch bewerten soll, da ich in dem Punkt doch sehr hin und her gerissen war. Wäre Emma nicht der Hauptcharakter, dann hätte das Buch volle Punktzahl von mir bekommen, aber da sich die Geschichte nun mal um Emma dreht, muss ich hier kleine Abstriche machen.


    Das Ende hat mich übrigens atemlos zurückgelassen und zwingt einen förmlich sofort den Folgeband zu lesen, da es mit einem Cliffhanger stoppt.


    Fazit: Solider Auftakt einer Trilogie. Für Jugendliche ab 14 Jahren geeignet und durchaus lesenswert!


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

  • Emma ist eine sehr gute Schülerin, erfolgreiche Sportlerin, engagiert sich bei der Schülerzeitung – kurzum, eine Musterschülerin. Aber niemand weiß, welchen Horror sie tagtäglich zuhause erlebt. Sie lebt seit dem Tod ihres Vaters bei ihrem Onkel und seiner Frau Carol. Emma wird schikaniert, beispielsweise bekommt sie eine genaue Zeit zum Duschen zugeteilt, danach wird das warme Wasser abgestellt, sie darf kein Handy haben und nicht ausgehen. Aber das ist längst nicht alles, denn sie ist auch brutaler körperlicher Gewalt ausgesetzt, wird geschlagen und für die geringfügigsten Anlässe beschimpft und verletzt.


    Einzig ihre beste Freundin Sara hat einen kleinen Einblick in Emmas Hölle, aber Emma verschleiert die schlimmen Zustände, so gut sie kann. Sie ist fest entschlossen, es durchzustehen, bis sie weggehen und aufs College gehen kann. Deswegen hält sie
    Als Evan neu in ihre Schule kommt und offensichtlich vorhat, Emma näherzukommen, wird es ziemlich kompliziert. Denn auch Emma fühlt sich zu ihm hingezogen, aber sie muss ihre Lebensumstände unter allen Umständen geheim halten. Ganz abgesehen davon, ist ein fester Freund natürlich auch nicht erlaubt.


    Schon nach den ersten Seiten war ich ziemlich geschockt über die brutale Gewalt, die Emma angetan wird. So etwas hatte ich in einem Jugendbuch nicht so drastisch erwartet. Auch im weiteren Verlauf kommen immer wieder Szenen, die nur schwer zu ertragen sind. Für mich war Emmas Begründung, warum sie dies alles auszuhalten versucht, zu schwach, ich konnte nicht wirklich nachvollziehen, warum sie sich so misshandeln lässt und keine Hilfe sucht.


    Die Beziehung zwischen ihr und Evan ließ mich beim Lesen ebenfalls etwas zwiespältig zurück. Evan scheint zu gut, um wahr zu sein, immer ist er für Emma da, bedrängt sie jedoch nicht und entpuppt sich immer mehr als absoluter Traumtyp. Aufgrund ihrer Probleme bleibt es aber ein ziemliches hinundher zwischen den beiden.


    Gut gefallen hat mir Sara, Emmas beste Freundin. Obwohl sie das wahre Ausmaß von Emmas Schwierigkeiten gar nicht kennt, ist sie entsetzt und versucht mehr als einmal, Emma zu überreden, etwas zu unternehmen. Aber sie respektiert dennoch Emmas Wunsch, nicht über dieses Thema zu sprechen und ihre Verletzungen zu verstecken. Es fällt ihr aber sehr schwer und dadurch wirkte Sara auf mich nachvollziehbarer und ihr Verhalten oft verständlicher als das von Emma.


    Gegen Ende entwickelt sich Emma auf einmal sprunghaft, aber für den Leser ist klar, dass das nur in einer Katastrophe enden kann. Da man schon weiß, dass es noch zwei Folgebände gibt, ist klar, dass Emma überleben wird, aber wie sie aus ihrer schrecklichen Situation heil herauskommen wird, blieb für mich lange unvorstellbar.


    Insgesamt ein gut zu lesendes Jugendbuch mit sehr ernsten Untertönen und streckenweise ziemlich verstörenden Szenen. An einigen Stellen war mir die Geschichte aber auch zu langatmig und einige Seiten weniger hätten für mich auch gereicht, insbesondere im Beziehungswirrwarr zwischen Emma und Evan. Dennoch hat mich das Buch genug gefesselt, um gespannt zum zweiten Teil zu greifen!

  • Emma ist 16 und lebt bei ihrem Onkel George und ihrer Tante Carol, von der Emma regelmäßig sowohl psychisch als auch physisch misshandelt wird. Emma hat sich geschworen, bis zum College durchzuhalten und über die Schläge ihrer Tante zu schweigen. Ihre einzige Vertraute ist ihre Freundin Sara. Doch dann tritt Evan in ihr Leben, für den sie bald Gefühle entwickelt.


    Mein Leseeindruck:


    Dieses Buch zu beurteilen, fällt mir unglaublich schwer. Natürlich ist erst einmal die Geschichte bzw. die Thematik "Häusliche Gewalt" keine leichte Kost. Und so geht es wirklich ans Herz, wenn man liest, was Emma hier alles auszuhalten hat.


    Schön zu lesen war dagegen, wie sich die Gefühle von Emma und Evan füreinander entwickeln.


    Große Probleme hatte ich aber immer wieder damit, die Handlungen und Gedanken der Protagonisten nachzuvollziehen. Es ist mir einfach unbegreiflich, dass niemand etwas gemerkt haben will, zumal Emma sportlich sehr aktiv ist, d.h. sie muss immer wieder unter Schmerzen Sport machen und trägt bestimmt auch kurze Hosen und Shirts beim Training.


    Aber auch Emmas Gedanken und Handlungen habe ich oft nicht verstanden. Ich kann nicht zu viel darüber schreiben, sonst würde ich zu viel verraten. Aber für mich passte es einfach oftmals nicht, was sie getan oder gesagt hat.


    Und trotzdem - das ist das Merkwürdige - habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Manchmal hat es mich auch einfach wütend gemacht, dann wieder hat mich die Geschichte sehr berührt. Es war wirklich wie eine kleine Achterbahnfahrt. Auf die Fortsetzung bin ich auf jeden Fall gespannt, denn ich möchte schon gerne wissen, wie es mit Emma und Evan weitergehen wird!