Kirschblütentage von Nancy Salchow

  • Taschenbuch: 336 Seiten
    Verlag: Knaur TB
    erschienen am 3. November 2014


    zur Autorin: (Quelle Droemer-Knaur)
    Nancy Salchow, 1981 geboren, arbeitet von Kindesbeinen an an eigenen Romanprojekten, wagte sich allerdings erst 2011 mit ihren Werken an die Öffentlichkeit und stellte Leseproben ihrer Manuskripte auf Neobooks ein, der Autorenplattform der Verlagsgruppe Droemer Knaur. Wenn sie nicht gerade an einem Manuskript arbeitet, ist sie als Sängerin sowie Songtexterin in eigenen musikalischen Projekten aktiv.
    Weiteres kann man auf ihrer Homepage finden.


    zum Inhalt:
    Emilia war eine starke Frau und Zusammenhalt der Familie. Als sie stirbt, trauern die Hinterbliebenen. Plötzlich tauchen sogar Erinnerungsstücke im Haus auf, die sie schon lange vermisst glaubten. Diese Gegenstände und Briefe erinnern an schöne Zeiten in der Vergangenheit und haben teilweise eine tiefergehende Bedeutung. Das sind alles Dinge, die die Familie gerade ganz dringend benötigt. Die Ehe zwischen Jasmin und Vincent steht vor dem Aus. Zu lange hat sich Jasmin zugunsten der Familie zurückgenommen. Auch Vincent sind diese Veränderungen in den letzten Jahren aufgefallen und er hat sich eine andere Abwechslung gesucht. Als ihn Jasmin vor die Tür setzt, wird ihm klar, wie sehr er seine Familie vermisst. Auch die Teenager Kea und Philipp haben so ihre Probleme und vermissen die Großmutter.


    meine Meinung:
    Nancy Salchow hat erneut einen herzerwärmenden Roman über die unbezahlbaren Dinge im Leben geschrieben. Sie zeichnet ihre Figuren mit ein paar Ecken und lässt sie sich streiten, versöhnen, trauern und Spaß haben. Sie gibt ihnen ein übersichtliches Umfeld und kreiert daraus einen ganz normalen Familienalltag. Aber so ganz normal läuft es eben nicht. Die Familie droht zu zerbrechen, wenn nicht jemand das Ruder in die Hand nehmen würde. Das erfüllt in diesem Fall die verstorbene Mutter von Vincent. Mit den bis dahin unbemerkten Dingen weht auch ein geheimnisvoller Wind in der Geschichte. Sie geben der Autorin gleichzeitig die Möglichkeit, per Rückblick die Anfänge der Ehe Jasmin und Vincent zu erzählen. Sie schreibt von glücklichen Tagen und auch von Streitereien. So bekommt der Leser nach und nach eine Gesamtübersicht mit der Erklärung, wie es zur jetzigen Situation kommen konnte.


    Die Kapitel werden jeweils aus der Sicht eines Familienmitglieds erzählt. Damit kommt jeder gleichermaßen zu Wort und kann seine Reaktionen erklären. Leider konnten mich die Dialoge nicht immer überzeugen. Vieles wirkte noch aufgesetzt und eben konstruiert. Manchmal kam die Einsicht zu schnell zum Verhältnis, wie lange der Disput schon bestand. Dennoch lässt die Schreibweise ein großes Potential für Familienromane erkennen. Gespickt sind diese Kapitel mit allerlei Lebensweisheiten, die im turbulenten Arbeitsalltag gern missachtet werden. Das Buch wird am besten in einem Rutsch vorm Kamin gelesen, wo man sich an die warmen Frühlingstage mit den rosa Kirschblüten erinnern kann. (7 von 10 Punkten)