'Betamännchen' - Seiten 167 - 240

  • Ich wünsche es Anne von Herzen, dass sie mit ihrem Traummann glücklich wird.
    Aber irgendwie warte ich auf den Haken, es wäre zu einfach, oder? Und das Buch hat noch einige Seiten :grin.


    Das Gespräch auf den letzten Seiten des Abschnitts zwischen Marko und Stefan ist mir zu Herzen gegangen. Total naiv die Zwei, aber irgendwie putzig.


    Nicht so gefallen hat mir wie Anne diese Parallelen zu einem Boxkampf/Schlagabtausch zieht S. 223 - 226.
    Schon originell und passend, aber halt Geschmackssache.


    Ich fand`s cool, wie die beiden Jungs Opas Pornohefte vertickt haben. Straftatbestand oder nicht, sei`s drum.
    Blöd nur, dass es immer in die Hose geht, wenn Stefan sich mal was traut.


    Wo soll das Selbstwertgefühl dann herkommen?


    Gute Besserung, Stefan!

  • Stefan würde es gut tun, einfach mal seinen Umgang zu wechseln, dann würde er merken, dass es auch "normale" Männer gibt, die nicht immer nur saufen und Nägel einschlagen. Der Alkoholverbrauch in seiner Umgebung ist überdurchschnittlich hoch.


    Mir tut der Opa Leid. Der hatte in diesem Frauenhaushalt nicht viel zu sagen und wurde ziemlich viel beschimpft.


    Nicht dass ich das Buch schlecht finde, aber so richtig fesseln kann es mich auch nicht. Es ist mir etwas zu alltäglich.

  • An der Sprache liegt es sicher nicht, das Buch liest sich ganz gut. Für mich ist es der Inhalt. Für ein Sachbuch ist es nicht fundiert genug, als Chicklit müsste es überspitzter sein, als Humorbuch witziger und weniger realistisch. Bleibt Schicksalsroman und dafür ist es zu alltäglich. Jeder hatte schon mal mit der Spezi "Mann" zu tun und weiss wie es sich in der freien Wildbahn benimmt.


    Aber es gibt ja viele Leser, die euer Buch mögen, irgendjemand hat eben immer etwas zu meckern. ;-)

  • Für mich ist es auch der Inhalt.
    sorry falls ich euch mit dem was ich jetzt schreibe auf die Füße trete....
    Mir fehlte einfach mehr Gefühl, mehr Dramatik, was natürlich etwas schwierig ist, wenn man über sich selbst schreibt. Man will ja nicht vor aller Welt die Hosen zu sehr runterlassen.
    und um zu schocken, zb mit der Pornoheftgeschichte, seid ihr nun mal nicht bekannt genug. Also mir jedenfalls nicht :-(


    ..aber ich denke dass liegt auch einfach daran, das ich sonst einfach andere Genres lese...

  • Zitat

    Original von xania
    An der Sprache liegt es sicher nicht, das Buch liest sich ganz gut. Für mich ist es der Inhalt. Für ein Sachbuch ist es nicht fundiert genug, als Chicklit müsste es überspitzter sein, als Humorbuch witziger und weniger realistisch. Bleibt Schicksalsroman und dafür ist es zu alltäglich. Jeder hatte schon mal mit der Spezi "Mann" zu tun und weiss wie es sich in der freien Wildbahn benimmt.


    Das ist wirklich phantastisch beschrieben von Dir! In meinem Bekanntenkreis würde ich durchaus die Pendants zu Annes und Stefans Lebenssituationen finden - grobe Richtung natürlich nur... Daher fesseln mich deren Erlebnisse auch nicht sonderlich.


    Wobei ich sagen muss, dass ich beide Protagonisten / Autoren als sehr sympahtisch einstufe und durchaus die verschiedenen Lebenswege mit mal mehr, mal weniger Interesse verfolge. Je weiter ich im Buch komme, desto mehr!

  • Zitat

    Original von savanna


    Das ist wirklich phantastisch beschrieben von Dir! In meinem Bekanntenkreis würde ich durchaus die Pendants zu Annes und Stefans Lebenssituationen finden - grobe Richtung natürlich nur... Daher fesseln mich deren Erlebnisse auch nicht sonderlich.


    Wobei ich sagen muss, dass ich beide Protagonisten / Autoren als sehr sympahtisch einstufe und durchaus die verschiedenen Lebenswege mit mal mehr, mal weniger Interesse verfolge. Je weiter ich im Buch komme, desto mehr!


    Hallo Xania und Savanna!
    da ihr ein ähnliches Leseerlebnis habt, schreibe ich jetzt mal in einer Antwort an euch beide... Genre von "Betamännchen" ist Erzählendes Sachbuch, jedenfalls ist das die Kategorie, in die der Verlag es einstuft. Unser Ziel ist, ein Phänomen, das wir in der Gesellschaft wahrgenommen haben, humorvoll zu beschreiben. Wie wir von vielen Seiten hören, trifft das auch den Kern - dass es euch nicht gefällt, hat sicher auch mit dem eigenen Umfeld/Geschmack zu tun, kann man schwerlich diskutieren ;)
    In jedem Fall bin ich euch dankbar für eure ehrlichen Äußerungen!


    Liebe Grüße aus dem fernen Indien (ich mache gerade eine Abenteuerreise mit meiner guten Freundin Petra Nadolny, wobei wir das Kölsche Grundgesetz auf seine Wahrhaftigkeit überprüfen wollen... Falls ihr mal reinschauen wollt: Unser Blog ist unter www.shiva-colonia.de zu finden ;) Anne

  • Zitat

    Original von Anne Weiss


    Liebe Grüße aus dem fernen Indien (ich mache gerade eine Abenteuerreise mit meiner guten Freundin Petra Nadolny, wobei wir das Kölsche Grundgesetz auf seine Wahrhaftigkeit überprüfen wollen... Falls ihr mal reinschauen wollt: Unser Blog ist unter www.shiva-colonia.de zu finden ;) Anne


    Das ist jetzt Off-topic, aber einfach nur grossartig! Ich als ehemalige Kölnerin (mittlerweile weg gezogen aufs Land) und Indien-Begeisterte werde Euren Blog DEFINITIV verfolgen! Super Idee, das indische Leben mal nach den Kölschen Grundgesetzen zu prüfen! Ich habe jetzt schon echt gut gelacht! :-]


    Grüß mir Tamil Nadu (ich war vor ein paar Jahren in Südindien unterwegs und könnte immer wieder hin...), savanna

  • Ganz ehrlich??? Allmählich wird's langweilig... :-(
    Das Buch ist witzig und unterhaltsam geschrieben und auch der Schreibstil inkl. Sprachwitz gefällt mir gut, aber es plätschert so dahin und irgendwie habe ich das Gefühl, alles, was passiert, schon mal irgendwo o ähnlich gehört/gelesen zu haben.
    Ich schreibe seit bald 13 Jahren aktiv in einem Familienforum mit, da liest man viele ähnliche Geschichten, was Schwangerschafts-, Kinder- und Partnerprobleme angeht. Und viele Themen, die hier auch angeschnitten werden, finden sich etwas überspitzter auch in ChickLit-Romanen wieder (klar, die Autorinnen können sich ja auch nicht alles aus den Fingern saugen...). Und an dieses Buch mit den Mütter-Erlebnissen vom Prenzlauer Berg musste ich auch schon ein ums andere Mal denken...


    Übrigens, der mMn beste Satz in diesem Buch kam von Stephans Chef, Herrn Lindner. Auf S. 234 sagt er sinngemäß, dass es auch heute noch so ist, dass man(n) entweder Geld und Karriere hat oder eben Familie und Kinder. Und so ist es wirklich, ich hab's ja im Bekanntenkreis zigfach erlebt. Und mein eigener Mann kann sich zu Hause auch nur so einbringen, weil er a) im Öffentl. Dienst ist und b) auf eine Beförderung verzichtet hat, die mehr Überstunden und auch Dienstreisen nach sich gezogen hätte. Jetzt haben unsere Kinder einen Papa, den sie auch unter der Woche mal sehen, aber dafür können wir uns auch keine großen Sprünge leisten.


    LG, Bella

  • Ich scheine an Verkalkung zu leiden...ich war mir sicher, dass ich hier bereits geschrieben habe :yikes


    Also die Pornoheftstory war ja wohl zum schießen, die fand ich klasse. :lache
    Aber Oppa tat mir leid. Hefte weg und noch Krach im Haus.


    Wobei...war Praline wirklich Porno? Ich habe die Zeitschriften aus meiner Jugend eher als Hardcoreaufklärung in Erinnerung. Die Hefte wurden auch nicht "unter der Ladentheke" sondern ganz normal offen im Zeitschriftenständer verkauft. :gruebel


    Mir geht es nicht genauso wie belladonna, langweilig wirds mir nicht. Die Story ist aus dem Leben gegriffen, darum hat man es in der einen oder anderen Form bestimmt schonmal gehört. :grin


    :wave

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Zitat

    Original von savanna


    Das ist jetzt Off-topic, aber einfach nur grossartig! Ich als ehemalige Kölnerin (mittlerweile weg gezogen aufs Land) und Indien-Begeisterte werde Euren Blog DEFINITIV verfolgen! Super Idee, das indische Leben mal nach den Kölschen Grundgesetzen zu prüfen! Ich habe jetzt schon echt gut gelacht! :-]


    Grüß mir Tamil Nadu (ich war vor ein paar Jahren in Südindien unterwegs und könnte immer wieder hin...), savanna


    Oh, ne Kölsche Mädsche! Das mache ich - heute waren wir echt sehr Tamilisch essen (mir brennt jetzt noch der Mund, aber llleeeecker!) - und liebe Grüße auch von Petra, die sich über den Zuspruch sehr gefreut hat :)

  • Zitat

    Original von krokus
    Wobei...war Praline wirklich Porno? Ich habe die Zeitschriften aus meiner Jugend eher als Hardcoreaufklärung in Erinnerung. Die Hefte wurden auch nicht "unter der Ladentheke" sondern ganz normal offen im Zeitschriftenständer verkauft. :gruebel


    Mir geht es nicht genauso wie belladonna, langweilig wirds mir nicht. Die Story ist aus dem Leben gegriffen, darum hat man es in der einen oder anderen Form bestimmt schonmal gehört. :grin


    :wave


    Frage für den Kollegen - ich habe so was ja nie gelesen ;)
    Und: Etwas direkt aus dem Leben Gegriffenes zu schildern, war genau das, was wir beabsichtigt haben... :)


    Liebe Grüße, Anne

  • Zitat

    Original von belladonna
    Auf S. 234 sagt er sinngemäß, dass es auch heute noch so ist, dass man(n) entweder Geld und Karriere hat oder eben Familie und Kinder. Und so ist es wirklich, ich hab's ja im Bekanntenkreis zigfach erlebt. Und mein eigener Mann kann sich zu Hause auch nur so einbringen, weil er a) im Öffentl. Dienst ist und b) auf eine Beförderung verzichtet hat, die mehr Überstunden und auch Dienstreisen nach sich gezogen hätte. Jetzt haben unsere Kinder einen Papa, den sie auch unter der Woche mal sehen, aber dafür können wir uns auch keine großen Sprünge leisten.


    LG, Bella


    Das ist wirklich ein Problem - da Frauen immer noch im Schnitt weniger verdienen, bleiben sie halt oft eher zu Hause. Betreuungsmaßnahmen fehlen, Elternzeiten für Väter sind oft kurz und mit starken Einschränkungen verbunden. Meines Erachtens ist die einzige Lösung, den Stellenwert der häuslichen Arbeit anzuheben und ihn besser zu vergüten als mit der lächerlichen Herdprämie... Dann wird die Familienarbeit mehr gewertschätzt und damit auch für den Mann zur echten Alternative. Und das stellt wieder die Chefs vor ganz andere Ansprüche von ihren Mitarbeitern, auf die sie sich einstellen müssen...


    LG, Anne

  • Zitat

    Original von Anne Weiss
    Genre von "Betamännchen" ist Erzählendes Sachbuch, jedenfalls ist das die Kategorie, in die der Verlag es einstuft. Unser Ziel ist, ein Phänomen, das wir in der Gesellschaft wahrgenommen haben, humorvoll zu beschreiben. Wie wir von vielen Seiten hören, trifft das auch den Kern - dass es euch nicht gefällt, hat sicher auch mit dem eigenen Umfeld/Geschmack zu tun, kann man schwerlich diskutieren ;)


    Es liegt mir wirklich am Herzen, das noch zu dementieren: Es ist - in meinem Fall zumindest! - nicht so, dass mir das Buch nicht gefällt! Es ist eher so, dass ich eine andere Erwartung an dieses Buch hatte.


    Worauf genau diese Erwartungshaltung basierte, kann ich schwerlich genau benennen. Ich denke, ich habe mir gerade wegen des Untertitels etwas 'Sachlicheres' vorgestellt.


    Bin mit dem Buch durch, hinke nur mit dem Posten in den Kapiteln etwas hinterher.


  • Mich interessiert sehr, was dein Eindruck ist. Auch, was Erwartungshaltungen angeht, weil diese ja damit zu tun haben, wie das Ganze verpackt ist. Vielleicht sind Umschlag und Klappentext/ Titel nicht ganz eindeutig - das wäre dann beim nächsten Buch zu bedenken. Also: Danke für jeden Hinweis und alles, was dir auffällt! :)

  • Zitat

    Original von Anne Weiss


    Frage für den Kollegen - ich habe so was ja nie gelesen ;)
    Und: Etwas direkt aus dem Leben Gegriffenes zu schildern, war genau das, was wir beabsichtigt haben... :)


    Liebe Grüße, Anne


    Die "Praline" habe ich als Kind immer bei meiner Oma angeschaut. Das war in den 80ern. Dieses Boulevardblatt mit seinen hanebüchenen Stories und vielen blanken Brüsten hatte ihr mal ein Abovertreter untergejubelt. :lache Die Hefte lagen immer auf ihrem Wohnzimmertisch, wenn ich sie besuchen kam. Also von Porno kann keine Rede sein, aber nackte Frauen reichen ja in Stefans Alter schon. Ich zitiere mal Wikipedia: "Inhaltlich beschäftigt sich das bilderreiche Boulevardblatt mit Sex und Erotik. Titelbeiträge lauten beispielsweise „Tabulose Paare verraten. Die geilsten Orgasmus-Tricks“ (33/2006) oder „Hier sexeln die Deutschen am schärfsten“ (29/2006). Auf Fotografien sind primäre Geschlechtsmerkmale retuschiert und sexuelle Handlungen nur angedeutet."

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Also, ehrlich gesagt fand ich die Strafe für die Jungen etwas hart! :lache
    Stefan finde ich rührend mit seinen Gedanken und Ängsten. Das hat in meinen Augen aber nichts mit Unmännlichsein oder Weichei oder so zu tun. Überhaupt gibt es in unserer auf- und abgeklärten Zeit noch viel zu viele Vorurteile. Beispielsweise wurde in einem nicht immer ganz Ernst zu nehmenden Plauderthread dieses Forums gerade scherzhaft (?) reklamiert, dass es Back-, Koch- und Strick-Leserunden gäbe und doch eigentlich auch mal etwas für Kerle geben müsste. Also ist Haus- und Handarbeit immer noch nichts für "echte Kerle"? Arme Alice Schwarzer! Esther Vilar hingegen :grin
    Das spricht aber gleichzeitig gegen die Theorie, dass es fast nur noch Betamännchen gibt und die bald auch nicht mehr.
    Wie auch immer... mir gefällt das Buch weiterhin gut. :-] :anbet :wave


    Liebe maikaefer, ich kann dir einfach nur in allem zustimmen was du schreibst. Auch ich finde Stefans Gedankengänge herzallerliebst. Wir würden zwar nie zusammenpassen, aber er denkt einfach wie ich auch.


    Mein Mann ist übrigens in sehr vielem geschickt. Er kocht gern, muss bei uns die Knöpfe annähen oder Kleidungsstücke flicken, weil ich dafür kein Händchen habe. Und basteln tut er auch gern (z.B. Geschenke für Freunde). Ist er deswegen gleich ein Betamännchen? Ich denke nicht.