Hafenlichter - Jens Eisel

  • Inhalt:
    Einmal im Leben gewinnt Samir das große Geld. Hat er den Mut, damit alles zu ändern? Der Boxer David steht kurz vor dem entscheidenden Kampf. Doch dann stirbt sein Bruder ... Der Open Mike-Preisträger Jens Eisel zeigt in seinen Stories Momente, die das Leben seiner Helden verändern könnten. Nicht immer gelingt es ihnen, sie festzuhalten. Seit Jahren streift Samir über die Reeperbahn, zwischen Casinos und Kneipen und den flimmernden Bildschirmen der Wettbüros. Er hat kein Geld und keine Wahl mehr – bis er eines Tages den Hauptgewinn einstreicht. Bringt er den Mut auf, seiner Frau in die Heimat zu folgen? – Marco ist nach Jahren unbefriedigender Aushilfsjobs endlich angekommen. In der Autowerkstatt des alten Ziegler fühlt er sich wohl, sein Talent ist unübersehbar, in wenigen Jahren wird er den Laden übernehmen. Doch eines Morgens findet Marco den alten Mann regungslos am Tisch … Es sind Momente, die eine Existenz auf den Punkt bringen, die wie unter einem Brennglas Hoffnungen und Wünsche eines Lebens zusammenfassen. Ohne Pathos und voller Wärme erzählt Jens Eisel von ihnen, mit Pointen, die so treffend wie unaufgeregt sind. Es sind knappe Stories, die lange nachhallen, und sie erinnern an große amerikanische Vorbilder wie Richard Ford oder Sherwood Anderson.


    Meine Meinung:
    Hafenlichter - was für ein passender Titel für die Kurzgeschichten von Jens Eisel, die rund um den Hamburger Hafen spielen.
    Es handelt sich wirklich um Kurzgeschichten, manche sind nur ein paar Seiten lang.
    Aber auf diesen wenigen Seiten und Sätzen spiegelt sich soviel Leben wieder, ist soviel Inhalt vorhanden und manchmal, wenn auch selten, Hoffnung.
    Denn die Geschichten sind größtenteils nicht unbedingt positiver Art, im Gegenteil, sie beschreiben das Leben auf seine ehrlichste Art und Weise. Ohne zu beschönigen und ohne falsche Versprechungen.
    Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen, ich war sofort von jeder einzelnen Story gefesselt und neugierig darauf, was mir in diesem Fall erzählt werden würde.
    Manche Personen tauchen in verschiedenen Geschichten auf, aus verschiedenen Perspektiven und nicht immer auf den ersten Blick erkennbar.
    Jens Eisel beschreibt das Leben von "kleinen, einfachen" Leuten, ihre Hoffnungen und Wünsche, ihre Niederlagen und bitteren Erkenntnisse.


    Für mich ein grandioses Buch, welches auf wenigen Seiten viel erzählt.
    10 Punkte.