'Bevor die Nacht kommt' - Seiten 162 - 242

  • Das Ende des Abschnitts ist heftig und brutal...Ich mag so etwas ja eigentlich gar nicht, doch hier passt es in das Gesamtbild.


    Nebenbei bemerkt, finde ich es immer wieder schön, in einer Zeit zu leben, in der Kleidung eine andere Rolle spielt als damals. Wenn ich daran denke, dass der schwarze Anzug mit Krawatte zur ganz normalen Alltagskleidung gehörte und die armen Kerle auch im Sommer so bekleidet herumliefen, dann schwitze ich schon beim Lesen. So richtig gut dürfen die alle nicht geduftet haben, damals... :grin

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Nebenbei bemerkt, finde ich es immer wieder schön, in einer Zeit zu leben, in der Kleidung eine andere Rolle spielt als damals. Wenn ich daran denke, dass der schwarze Anzug mit Krawatte zur ganz normalen Alltagskleidung gehörte und die armen Kerle auch im Sommer so bekleidet herumliefen, dann schwitze ich schon beim Lesen. So richtig gut dürfen die alle nicht geduftet haben, damals... :grin


    Die hatten ja auch selten so bequeme Duschen wie wir heute, und das freitägliche Bad reichte sicher nicht aus, um die Woche durch gut zu riechen. Und dann die Hitze im Sommer und kein Deo und ... Lieber nicht weiter drüber nachdenken.

  • Da alle unter denselben Umständen lebten, hat es sicher nicht sonderlich gestört. Man schwamm sozusagen immer im gleichen "Geruchsbad".
    Sooo lang ist es aber noch nicht her, dass man ohne Dusche leben musste. Ich erinnere mich an mein Elternhaus, wo es in den ersten 10 Jahren meines Lebens kein fließendes warmes Wasser gab. Das musste auf dem Herd oder in der Waschküche heiß gemacht werden. Gebadet wurde einmal in der Woche in besagter Waschküche. War halt auf dem Land....
    Allergien allerdings waren völlig unbekannt.


    edit will noch sagen: Klamotten wurden natürlich auch nicht so oft gewaschen - eher mal zum Lüften rausgehängt ;-)

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Da alle unter denselben Umständen lebten, hat es sicher nicht sonderlich gestört. Man schwamm sozusagen immer im gleichen "Geruchsbad".
    Sooo lang ist es aber noch nicht her, dass man ohne Dusche leben musste. Ich erinnere mich an mein Elternhaus, wo es in den ersten 10 Jahren meines Lebens kein fließendes warmes Wasser gab. Das musste auf dem Herd oder in der Waschküche heiß gemacht werden. Gebadet wurde einmal in der Woche in besagter Waschküche. War halt auf dem Land....
    Allergien allerdings waren völlig unbekannt.


    edit will noch sagen: Klamotten wurden natürlich auch nicht so oft gewaschen - eher mal zum Lüften rausgehängt ;-)


    Die "Warmwasserfrage" finde ich in historischen Romanen immer sehr interessant. ;-)
    Dass es viel aufwendiger war, warmes Wasser auf dem Herd zu erhitzen, muss ja nicht heißen, dass die Leute sich seltener gewaschen haben. Sie sind mit dem warmen Wasser überlegter umgegangen, indem z. B. der einmal angeheizte Badeofen von mehreren Familienmitgliedern nacheinander benutzt wurde oder jemand am Sonntagmorgen noch warmes Wasser aus dem am Samstagabend angeheizen Badeofen verbraucht hat.


    In einem Schmöker aus Schottland, den ich vor ewigen Zeiten gelesen habe, fand ich gut und glaubwürdig gelöst, dass die Kinder immer rechtzeitig am Nachmittag Holz und Kohlen ins Haus holen mussten, damit der Vater sich am Abend nach der Arbeit waschen konnte.

  • Du hast schon recht, Booklooker, man hat sich natürlich gewaschen. Aber sicher nicht so ausgiebig, wie wir es heute tun.
    Ich erinnere mich auch noch gut an den Herd=Ofen meiner Großmutter in der Küche. Der wurde mit Holz befeuert und hatte eine Art großes Becken, in dem immer warmes Wasser drin war.
    Man hat sich ganz selbstverständlich in der Küche gewaschen.

  • Ja, wahrscheinlich waren die meisten von einer ziemlichen Dunstwolke umgeben. :grin


    Mit Wellness, so wie wir das kennen, hatte das Baden damals wenig zu tun, es war eher eine notwendige Maßnahme. :grin
    Meine Oma erzählte damals, dass sie (gegen 1910) alle nacheinander in die Wanne gehen durften/mussten. Der Badeofen wurde angeheizt, dann durfte der Papa in die Wanne, dann die Mutter und nacheinander die Kinder. Meine arme Omi war das jüngste Kind und saß dann immer in einer unansehlichen Brühe...

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Langsam wird klar, dass da eine komplexe Geschichte abläuft. Mit hartem politischen Hintergrund.


    Das ist auch mein Eindruck.


    Zitat

    Mir gefällt das Buch zunehmend besser. Die bisher losen Fäden bekommen eine Richtung


    :write Mit dem wachsenden Durchblick wird es immer spannender für mich!


    Zitat

    Original von SimonJ
    An der Stelle handelt Dalus aus purem Selbsterhaltungstrieb. Ihm wird die Sache einfach zu viel, die Emotionen kommen hoch, er denkt nicht lange nach und will einen Rückzugsraum haben, deswegen das Zimmer.


    Herzlichen Dank! Diese Frage bezüglich des Zimmers habe ich mir nämlich auch gestellt. :-)


    Zitat

    Original von Herrn Palomar
    Ermittlerduos in Krimis gibt es unendlich viele. Meist werden sie nur Vordergründig als unterschiedlich dargestellt, sind sich aber doch im wesentlich ähnlich und liegen auf einer Linie. Das finde ich langweilig.Bei Dalus und Mohrfels ist das endlich einmal wirklich anders. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Zum Beispiel vom Alter und von den bisherigen generationsbedingten Lebenserfahrungen. Das macht für mich den Reiz dieses Romans aus.Inzwischen kann ich mit beiden dieser nicht gerade pflegeleichten Figuren etwas anfangen.Und wenn Mohrfels sich mit schmerzenden Knien die Treppen hochquält kann ich mich mit ihm genauso mitfühlen wie mit Dalus´Paranoia!


    Das empfinde ich ähnlich.
    Obwohl man die Beiden nicht wirklich als "Ermittlerduo" bezeichnen kann. Bis jetzt ermitteln sie mehr unabhängig voneinander.


    Ja, pflegeleicht sind sie beide nicht. Aber ehrlich gestanden, kann ich mit Mohrfels Knie-Arthrose mehr anfangen als mit Dalus`Paranoia.


    Inzwischen denke ich auch, dass Dalus traumatisiert ist von früheren Kriegserlebnissen. Anfangs ist mir das nicht so aufgefallen, sondern erst, als es von euch angesprochen wurde. Aber hier wird es sehr deutlich.


    Zitat

    Original von JaneDoe
    Genau. Ich frage mich, warum sie noch lebt und warum man sie noch nicht getötet hat.


    Ich meine gelesen zu haben, dass man sie für eine Geburtstagsüberraschung oder -feier braucht bzw. "aufhebt".


    Von dieser Vigenère-Verschlüsselung und dem notwendigen Code-Wort habe ich doch gerade erst in "Welt in Flammen" gelesen :grin.
    Auch 20 Jahre später war diese Methode wohl noch gebräuchlich.

  • Mohrfels hat bemerkt das seine Ermittlungen manipuliert wurden. Ich bin gespannt auf die Auflösung wer es war, der wichtiges zurück hielt. Steckt derjenige selbst in der Sache mit drin.


    So recht traue ich Edith auch noch nicht über den Weg. Ich glaub sie sieht in Dalus so etwas wie ein Werkzeug um ihr eigenes Ziel zu erreichen.


    100% warm bin ich mit diesem Buch weiterhin noch nicht. Ob sich das noch ändert werde ich sehen.