Der Kampf des Jahrhunderts - Jan Oldenburg

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Es ist der spektakulärste Kampf, den die Fernen Länder je gesehen haben! Seien Sie dabei, wenn der größenwahnsinnige Tyrann Horfax gegen den ehrenhaften Schmied Dorgol in der Arena antritt. Aber schließen Sie keine Wetten ab - dies ist ein Roman von Jan Oldenburg. Da können wir für nichts garantieren, außer für die konsequente Beanspruchung von Hirn und Lachmuskeln. Ohne das königliche Geschlecht derer von Grymmenstein wäre das Koboldreich Arkzul sicherlich nie geworden, was es heute ist: Ein einzigartiger Ort voller Leben, Leid und Unterdrückung. Und Hunger natürlich. Glücklicherweise hat Horfax der Dritte von Grymmenstein sein Volk fest in seiner kleinen, fetten Hand (auch wenn er von Tuten und Blasen keine Ahnung hat). Doch kurz nachdem er sich selbst zum Gott erklärt hat, wird sein Leben von einem ehrenhaften Schmied durcheinander geworfen, der eine Rebellion anzettelt. Horfax muss fliehen, aber eines weiß er sicher: Er wird wiederkommen. Har, har!


    über den Autor (gem. Amazon)
    Jan Oldenburg, geboren 1979, studierte Literaturwissenschaft und ist in seinem künstlerischen Schaffen so kreativ wie vielfältig: Neben dem Verfassen von Drehbüchern, Kurzgeschichten und Theaterstücken, arbeitete er an diversen Kurzfilmprojekten mit. Mit »Fantastik AG« gelang ihm ein großartiges Debüt, für das er mit dem SERAPH 2013 ausgezeichnet wurde.


    meine Meinung
    Horax der Dritte ist der Herrscher über das Schattenelfreich. Wie es sich für einen Tyrannen gehört, regiert er mit harter und launischer Hand, gibt sich Orgien hin und spricht zwischen Mittag- und Abendessen das ein oder andere ungerechte Urteil. Doch dann wagt es ein Kobold die Stimme zu erheben: Dorgol, der Schmied beleidigt den Tyrannen. Und dieser kommt auf die verwegende Idee, den Frevler herauszufordern. Doch wie gut kann eine Idee sein, wenn sie von einem nicht ganz dichten Herrscher erdacht wurde?


    "Der Kampf des Jahrhunderts" ist mein erster Roman von Jan Oldenburg. Für den Autor ist es bereits das dritte Werk. Die Lektüre war durchaus unterhaltsam, auch wenn ich mir an einigen Stellen mehr Tiefe gewünscht hätte.


    Die Geschichte wird aus der Erzählerperspektive wiedergegeben. Dabei folgt man zum Einen dem Herrscher Horax, zum Anderen dem Schmied Dorgol. Der Kampf des Jahrhunderts, der auch namensgebend für das Werk war, findet schon recht früh statt und ist der Auftakt zu einer Reihe von tiefgreifenden Veränderungen, die für Horax mit seiner Flucht aus dem Königreich enden. Und seit diesem Zeitpunkt begleitet man fast ausschließlich den abgesetzten Herrscher.


    Und genau das fand ich schade. Jan Oldenburg erschafft eine durchaus amüsante und in vielen Dingen unserer Gesellschaft gleichenden Welt und ich hätte so gern erfahren, wie sich Dorgol in seiner neuen Rolle schlägt. Das wurde mir leider verwehrt.


    Und so folgte ich Horax, dem ein Unglück nach dem anderen passiert. Meist konnte ich darüber kichern, schallend lachen konnte ich allerdings nicht. Was vielleicht auch daran gelegen hat, dass die Witzigkeit Oldenburgs mich zu sehr an den Meister des Faches, Terry Pratchett, erinnert hat. Nur leider kommt der Autor so gar nicht an den Godfather of Humor Fantasy ran.


    Die Geschichte selbst ist durchaus unterhaltsam und kurzweilig. Ich hatte beim Lesen Spaß, aber etwas besonderes ist der Roman um Horax und Dorgol nicht. Dazu fehlte ihm einfach die Tiefe, die es auch bei humorvollen Büchern geben kann. Und Jan Oldenburg kann das, denn er zeigt so manches Mal im Verlaufe des Erzählens, dass er zu beißender Satire und scharfzüngigen Sarkasmus fähig ist.


    Der Stil des Autor ist sehr gut und flüssig zu lesen. Seine Erzählweise ist humorvoll, meist mit einem Augenzwinkern zu sehen und recht zügig. Das hat mir gefallen.


    Fazit: ein humorvolles Buch für einige heitere Stunden. Ich kann es, trotz der genannten Schwächen, empfehlen.

  • Nach dem typischen Vatermord sitzt nun Horfax der Dritte auf dem Thron von Arkzul. Sehr auf sich fixiert und mit einem Wesir, der dem König nicht widerspricht, erhebt sich Hofax schließlich zur Gottheit. Sein Leben könnte ruhig so weitergehen, mit den ganzen Konkubinen, den Belustigungen, dem vielen Essen und dem Spaß mit seiner Verlobten und einer Reitgerte. Wäre da nicht Dorgol. Ein ehrenhafter Schmied, der nicht nur die Göttlichkeit seines Herrschers in Frage stellt und damit einige der zig heiligen Gebote und Regeln bricht.


    Natürlich droht ihm dafür die Todesstrafe. Doch Horfax beschließt in seiner Gnade, dass er selbst m Kampf des Jahrhunderts gegen den Herausforderer antreten und seine Göttlichkeit unter Beweis stellen will. Aber dann kommt alles ganz anders und Horfax muss fliehen. Aber er kommt wieder … irgendwann.


    Für mich war es das erste Buch von Jan Oldenburg. Alleine schon von dem Cover und der ersten Seite, habe ich keine High Fantasy erwartet. Eher eine lustige, satirische und irrwitzige Geschichte, bei denen einige fantastische Wesen vorkommen.


    Ich wurde nicht enttäuscht. Der Autor zog mich mit seinem lockeren und schwarzhumoristischen Schreibstil sehr schnell in seinen Bann, so dass ich das Buch an einem Tag gelesen hatte. Horfax und Dorgol sind sehr wandelbare Wesen und man vergisst zwischendurch immer wieder mal, dass es sich bei beiden eigentlich um Kobolde handelt.


    Natürlich ist alles nicht wirklich logisch, aber darauf weist der Autor in seinen Fußnoten auch hin und versucht ansatzweise diese Ungereimtheiten zu erklären. Überhaupt finden sich in dem Buch immer wieder Fußnoten mit erklärenden und auf jeden Fall witzigen Einwürfen, die zwar den Lesefluss im ersten Moment unterbrechen, aber dennoch die Geschichte ein wenig ergänzen oder sie zumindest auflockern.


    Die Geschichte ist sehr unterhaltsam und stimmungserhellend. Das Ende lässt sogar Spekulationen für eine Fortsetzung zu und ehrlich gesagt, würde ich gerne mehr von Horfax und den seinen lesen. Immerhin hat das Reich Arkzul noch einiges zu bieten und ich wäre dort gerne wieder zu Besuch. Natürlich nur als Zuschauer.


    Fazit:
    Ein humorvoller Fantasyroman, der den Leser nach Arkzul entführt und dort fantastisch unterhält.