Alina Bronsky: Mein Bruder soll nicht Pepsi heißen [ab 6 Jahre]

  • Alina Bronsky: Mein Bruder soll nicht Pepsi heißen
    Edition Chrismon
    Illustratorin: Julia Drinnenberg
    Verlag: edition chrismon 2014. 24 Seiten
    ISBN-13: 978-3869212647. 14,90€
    Vom Verlag empfohlenes Alter: 7 - 9 Jahre


    Verlagstext
    Die neunjährige Hanna belauscht ihre Eltern. Dabei erfährt sie, dass sie und ihr kleiner Bruder Aaron schon bald ein Geschwisterchen bekommen sollen. Doch die Freude ist getrübt, weil die Eltern kein Geld für einen einzigartigen, schönen Namen haben. Wer nicht zahlen kann, muss sein Kind nach einem der Staatssponsoren nennen: Adidas, Lego, Volkswagen oder eben Pepsi. Aber Hanna ist erfinderisch. Sie denkt sich so manche Schliche aus, damit die Familie bis Weihnachten, wenn das Kind kommen soll, einen Wunschnamen parat hat. Ab 7 Jahren.


    Die Autorin
    Alina Bronskys Debütroman »Scherbenpark« wurde für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert, und auch die weiteren Romane der 1978 in Jekaterinburg auf der asiatischen Seite des Urals geborenen Schriftstellerin erwarben sich hohe Anerkennung. Ihr Medizinstudium brach sie ab. Danach arbeitete sie als Werbetexterin und Zeitungsredakteurin. In der edition chrismon veröffentlichte die vierfache Mutter zusammen mit Kitty Kahane »Mamas Liebling«, eine Nacherzählung der Geschichte von Jakob und Esau. Sie fertigte schon für die Schülerzeitung respektlose Zeichnungen.


    Die Illustratorin
    Die Zeichnerin, Karikaturistin, Illustratorin und Autorin Julia Drinnenberg, geboren 1949, leitete nach einem Kunsterziehungsstudium die Familienbildungsstätte Hofgeismar. Seit 1988 arbeitet sie u. a. für »die tageszeitung« und »Cicero« und illustrierte eine Vielzahl Bücher für Kinder und Erwachsene, in der edition chrismon zuletzt Georg Ringsgwandls »Das Kind vom Plattenbau« (2013).


    Inhalt
    Hannas Mutter ist schwanger. Die Neunjährige und ihr Bruder Aaron hören ihre Eltern hinter verschlossener Tür sorgenvoll murmeln; denn die Familie hat kein Geld, um dem Baby einen Namen zu kaufen. Man kann sein Kind Fanta, Volkswagen oder Lego nennen, diese Namen sind gratis, weil die Firmen als Werbung auch Kindergärten bauen und Schulbücher kaufen. Namen wie Aaron oder Hanna kosten sehr viel Geld. Für Hannas und Aarons Namen haben die Eltern lange gespart und auf große Anschaffungen verzichtet. Die Nachbarin dagegen ruft zum Essen vom Balkon: „Volkswagen, reinkommen!“ Hanna schlägt vor, das Kind am besten nicht erst bei den Behörden anzumelden, dann bräuchte es auch keinen peinlichen Namen zu tragen. Bevor das Baby geboren werden soll, fährt Hannas Familie erst zur Großmutter zu Besuch. Dort ist das Leben wie in einem alten Schwarz-Weiß-Film. Wenn Kekse kein Etikett auf der Packung tragen, weil die Oma sie selbst gebacken hat, weiß ein Kind gar nicht, ob sie schmecken oder nicht. Mit Omas Überraschung hat niemand gerechnet. Sie hat in einem Tresor hinter einem Bild den Familienschatz verborgen. Vor Jahren, zur Zeit der Namensreform, hat der Großvater seinen Namen freigekauft – und den kann das Baby nun tragen.


    Fazit
    Alina Bronskys Geschichte um die Tradition der Namenswahl, Modenamen, um Markenwahn und Sponsoring spielt in der heutigen Zeit. Hannas Vater liest die Nachrichten im Smartphone. Mein Sohn hätte als Kind die Verwicklungen und ihr gutes Ende sehr gemocht. Er hätte nur ein Problem damit gehabt, zu begreifen, warum ein Kind nicht Pepsi, Nutella oder Heinz heißen soll, weil er diese Markennamen im Bilderbuchalter noch lange nicht kannte. Die Altersempfehlung finde ich etwas spät angesetzt, in meiner Familie hätte das Buch in die Altersgruppe 6 bis 7 Jahre gepasst.


    8 von 10 Punkten