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'Welt in Flammen' - Seiten 001 - 076
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Zum sehr schönen Erscheinungsbild des Buches wurde ja bereits viel im allgemeinen Thread geschrieben, trotzdem hier noch mal ein dickes Lob an den Verlag, Cover-Designer und natürlich dem Autor. Der Einband ist mit viel Liebe zum Detail gestaltet worden - klasse Karte, schöne Übersicht der Waggons, Lesezeichen, super Papierqualität.
Nun zum Roman. Der Schreibstil Monferats liest sich flüssig und gefällt mir gut. Die Story wird spannend erzählt und die verschiedenen Protagonisten finde ich sehr interessant. Vor allem bin ich gespannt, wie sich die Beziehung zwischen Ludvig und Eva entwickeln wird. Die Idee, einen Roman um den Eisenbahnwagen, in dem die deutsche Kapitulation des 1. Weltkrieges unterzeichnet wurde, aufzubauen, finde ich sehr gelungen. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Basiert der Storyplot eigentlich zu hundert Prozent auf Fiktion, oder gibt es einen realen geschichtlichen Hintergrund, eines Ringens um diesen Waggon?
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Der Zug ist also abgefahren, es darf auch offiziell gelesen werden.
Als erstes ein dickes Lob an den Verlag für die wirklich wunderbare Gestaltung des Buches. Vom Cover bis zum Papier - da bereitet schon das in die Hand nehmen Freude! Fehlt nur noch die Fadenheftung, und das bibliophile Glück wäre ganz vollkommen.
Im Sonderwagen, um den der Einfachheit halber so zu nennen, wird also anscheinend ein Sprengsatz deponiert; zumindest schien mir das beim Lesen ein solcher zu sein. Aber warum von Franzosen? In Verbindung mit dem, was später zu lesen ist, vermute ich, daß das Widerstandskämpfer waren, die nicht wußten, daß die Regierung den Wagen außer Landes bringen will.
Im Weiteren taucht eine Reihe von Figuren auf, die sich mehr oder weniger in Stellung bringen für das, was kommt.
Eva und Ludvig - soll es mich jetzt grausen ob dem, was da vielleicht kommt? Wobei ich noch keine Ahnung habe, was Ludvig eigentlich vor hat, warum (und durch wen) sein Kamerad anscheinend tot ist. Eva beschleicht die Vermutung, daß er ein deutscher Attentäter ist, der den Wagen zerstören will. Das schließt sie aus dem belauschten Gespräch. Aber am Anfang des Buches schon eine solche Lösung - unwahrscheinlich.
Gewundert hat mich, daß sie so einfach in den zusätzlichen Wagen gelangen konnte. Weshalb war der nicht verschlossen?
Als die Rede von dem Ölmilliardär und seiner Frau war (S. 45), fielen mir unwillkürlich die Giganten ein, allerdings kenne ich das nur in der Verfilmung mit James Dean. Und so viele Jahre, wie das letzte Anschauen her ist, weiß ich nicht mehr viel davon.
Besonders eindringlich empfand ich die Szene, in der Eva den Wagenübergang überschritt. Da fiel mir wieder so richtig ein, daß man in Zeiten VOR dem ICE noch ans Ziel reiste, nicht raste. Und ich mußte an meine letzte wirklich schöne Zugfahrt denken. Es war einer der letzten D-Züge, bevor die abgeschafft wurden. Würzburg - Eichstätt Bf im 26,4 m-Wagen, vorne eine E 10 - das war noch Reisen!
Jedenfalls ist der Zug beim Lesen so recht zum Leben erwacht.
Nur auf S. 57 habe ich gestutzt. Bis dahin dachte ich, daß der Gepäckwagen - zumindest war das früher die Regel - direkt hinter der Lokomotive in den Zug eingestellt war. Jetzt ist es anscheinend der letzte Wagen - noch nach dem „Sonderwagen“. Was bedeuten müßte, daß erst der Zusatzwagen angehängt wurde und dann der Gepäckwagen.
Ich habe mir natürlich schon die Wagenpläne, die Landkarte und das Personenverzeichnis gründlich angesehen. Als ich Romanow las, stutzte ich - der Zar war zu dem Zeitpunkt doch schon lange tot? Erst dann fielen mir die anderen Vornamen auf. Aber so ganz falsch lag ich nicht, es sind Verwandte. Und Alexej dürfte seinen Vater inzwischen unversöhnlich hassen. Was die Frage aufwirft, was Boris eigentlich von ihm will? Ihn umbringen? Über ihn an den Vater (und den vielleicht umbringen)? Oder "einfach" nur an deren Geld, um es für den Sowjetstaat zu konfiszieren?
Am Ende dann die Szene mit der SS. Also so genau wollte ich gar nicht unbedingt wissen, daß Krieg ist. Nur jetzt ist die Situation erst mal noch verworrener.
Schon jetzt zeichnen sich eigentlich mehr Konflikte ab, als auf rund siebenhundertfünfzig Seiten zu lösen sind. Ich schätze also, daß am Ende der Fahrt nicht mehr alle am Leben sind, die zu Beginn in den Zug eingestiegen sind. Jedenfalls habe ich beim Lesen ständig das Gefühl, wirklich in einem Zug zu reisen, was es zumindest mir als Leser etwas einfacher macht als den Figuren mit der für sie ungewissen Zukunft.
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Man ist wirklich schnell drin in der Geschichte. Der Erzählstil fesselt und lässt sich richtig gut lesen.
ZitatOriginal von SiCollier
Nur auf S. 57 habe ich gestutzt. Bis dahin dachte ich, daß der Gepäckwagen - zumindest war das früher die Regel - direkt hinter der Lokomotive in den Zug eingestellt war. Jetzt ist es anscheinend der letzte Wagen - noch nach dem „Sonderwagen“. Was bedeuten müßte, daß erst der Zusatzwagen angehängt wurde und dann der GepäckwagenVon so was habe ich überhaupt keine Ahnung. Eisenbahnhistorie interessiert mich *hüstel* - eher wenig, außer sie ist in eine spannende Geschichte eingebunden ;-). Trotzdem gefallen mir das Titelbild und auch die Illustrationen zwischen den Abschnitten ausnehmend gut.
ZitatOriginal von Uthred
Die Idee, einen Roman um den Eisenbahnwagen, in dem die deutsche Kapitulation des 1. Weltkrieges unterzeichnet wurde, aufzubauen, finde ich sehr gelungen. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.Ganz meine Meinung!
ZitatOriginal von Uthred
Basiert der Storyplot eigentlich zu hundert Prozent auf Fiktion, oder gibt es einen realen geschichtlichen Hintergrund, eines Ringens um diesen Waggon?Das würde mich auch interessieren!
Jetzt, zu Beginn kennt man sie ja noch nicht besonders gut, aber die meisten Figuren finde ich interessant. Und ich bin der Meinung, dass Monsieur Montferat recht gekonnt und ausgesprochen unterhaltsam mit einigen Klischees spielt.
Ein paar Probleme bereitete mir das Auseinanderhalten von Zugbegleitern und Mitarbeitern des frz. Geheimdienstes. Da habe ich immer wieder hinten nachgeblättert. Das Verzeichnis von Personen und ihren Standorten im Zug ist wirkich hilfreich :-].Sehr gut finde ich, wie die Personen so nach und nach eingeführt werden. Bevor jemand neues auftritt, kommt der Autor erst immer wieder mal auf bereits bekannte Figuren zurück. Das macht es mir als Leser leichter, sie kennen zu lernen und auch zu behalten.
Sehr gespannt bin ich, wie sich Eva entwickeln wird. Ich hab das Gefühl, in ihr steckt mehr, als ihr selbst bewusst ist.
ZitatOriginal von SiCollier
Ich schätze also, daß am Ende der Fahrt nicht mehr alle am Leben sind, die zu Beginn in den Zug eingestiegen sind.Das befürchte ich auch.
Mir gefällt das Buch bisher und ich freu mich auf die vielen Seiten, die noch vor mir liegen.
Ich werde es langsam lesen und genießen, auch wenn die aufgebaute Spannung mich eigentlich hindurchtreiben möchte ;-).
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http://de.wikipedia.org/wiki/W…ompi%C3%A8gne,_Waggon.jpg - Das befördern die Deutschen ihn ins Freie.
Wobei es natürlich möglich gewesen wäre, vermeintliche Bombentreffer auf die Halles zu inszenieren. Dann wäre sie so oder so zerstört gewesen, und man hätte einen "Stellvertreter" dort einstellen können.
Wie sich das in unserer Geschichte verhalten hat, wird dort nicht gesagt. Es wäre möglich gewesen. Fiktion also, aber in diesem Sinne sehr eng an den Fakten. Z.B. war das Gleisstück in Compiègne nicht mehr an das Schienennetz angeschlossen. Deswegen ist S. 28 auch die Rede davon, dass der Wagen auf Geschützlafetten nach Paris transportiert wurde.Bei Deinem Posting, SiCollier, muss ich aufpassen, wo ich als Autor den Mund aufmache, und wo ich besser schweige.
Danke auch hier für das Lob zur Buchgestaltung. Da bin ich wirklich ziemlich stolz. Bezüglich des Papiers haben wir noch in letzter Sekunde umdisponiert: Die Leseausgabe für den Handel ist zwei oder drei Zentimeter dicker als die Handelsausgabe. Die Lesebändchen in euren Ausgaben sind rot, oder? Dann sind das Exemplare, wie sie auch im Handel liegen. In den Leseexemplaren sind sie goldfarben.
Warum der Wagen nicht verschlossen ist: Da sollte der Autor keine Erklärungen liefern, die sich nicht aus dem Buch ergeben. Eine nahe liegende Erklärung bestände darin, dass die Insassen dann keine Möglichkeiten hätten, mit dem Zugpersonal Kontakt aufzunehmen. Handys gibt's ja noch nicht. Dass er nicht verschlossen ist, wird S. 49 f. deutlich, als Lourdon zwei seiner Mitarbeiter zum Begrüßungschampagner in den Speisewagen schickt. Umgekehrt sucht ja auch Thuillet die Agenten des Deuxième Bureau in ihrem Wagen auf.
"Giganten", das ist witzig. Gegen Ende der Manuskriptarbeit hatte ich den Streifen tatsächlich im Kopf, aber das ist eigentlich viel später. Paul Richards wäre dann Jett Rink (James Dean)? Oder Jordan "Bick" Benedict (Rock Hudson)? - Es könnte übrigens ganz spannend sein, auf mögliche Reminiszenzen alter Hollywood-Streifen zu achten.
S. 57: Das ist eine typische Wagenreihung für den Simplon Orient. Er führt nämlich zwei Fourgons mit, einen für die Post, den anderen für das Gepäck der Fahrgäste. Es hängt also tatsächlich ein Gepäckwagen hinter der Lokomotive und ein zweiter ganz am Ende.Die Wagenreihung bei der Abfahrt aus Paris:
Lokomotive (Pacific) - Fourgon I - Lx - Speisewagen - Hinterer Speisewagen (konkret ein S-Typ; ich glaube, es ist ein S1) - wagon de l'armistice - Fourgon II
Ein Wunsch, mit dem ich mich leider nicht durchsetzen konnte: Ich hatte vorgeschlagen, jeweils zu Szenenbeginn ein kleines Schema des Zuges einzuschalten mit einem kleinen Sternchen, an welcher Stelle wir uns gerade befinden. Leider konnte ich das nicht ausreichend vermitteln (schon weil ich nicht in der Lage gewesen wäre, das selbst zu zeichnen.) Im Verlag stellte man sich da eine Bimmelbahn vor - Jim Knopf und die Wilde 13. Das ginge gar nicht. - Doch vielleicht hätte das "Welt in Flammen" auf zu sehr in ein Bilderbuch verwandelt.
Danke für die Komplimente, Lumos. Ja, dass die Figuren erst nach und nach ins Spiel kommen: So ist das bei einer Zugreise. Man weiß nie, wer da noch alles zusteigt.
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Zur Zugbildung: im Wikipedia-Artikel finden sich einige Beispiele, allerdings für 1921. Es wird aber deutlich, daß der Zug zwei Gepäckwagen hatte: einen am Anfang und einen am Ende. Dieses habe ich auch anderweitig so gefunden.
Sinnigerweise war in der MIBA 06/2008 ein Artikel:
"Zugbildung mit Carl Bellingrodt: Orient Express. Ein Mythos und sein Abglanz".
Da findet sich auf S. 24 ein Foto von 1928 der Orient Express auf der Geislinger Steige (also in Württemberg!). Mit eben jener bayr. S 3/6 als Zuglok, die ich früher erwähnte, und sowohl am Anfang als auch am Ende einem Gepäckwagen. -
Hmmm. Jetzt hatte ich den Text hier in den Kasten getippt, aber vorsichtshalber kopiert, bevor ich ihn abschicken wollte. Erwartungsgemäß war das Posting dann auch weg. Also wieder einkopiert. Nur habe ich offenbar nicht alles erwischt.
Also, der Ansatz: Wie weit geht die Fiktion? Der Plan, den wagon de l'armistice auf diese Weise einzusetzen, war in Berlin seit Mitte Mai 1940 ein Thema. Die Franzosen hätten davon Kenntnis erlangen und entsprechende Schritte unternehmen können. Das ist der leitende Gedanke: Es wäre möglich gewesen. Fiktion: Ja. Und jede Menge Echos aus der tatsächlichen Geschichte. Intensiv recherchierte Fiktion.
Der Wissenschaftler würde seinen Fokus zentral auf den Punkt des Interesses richten und eins zu eins wiedergeben. Der Romanautor schielt daran vorbei, nimmt mit den Rezeptoren am Rande des Gesichtsfeldes aber manchmal Dinge war, die dem Wissenschaftler entgehen. Zuweilen, heißt es, sieht er sogar schärfer.
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SiCollier Viele Beispiele für die Wagenreihung auch bei Werner Sölch:http://www.booklooker.de/app/result.php?titel=Orient-Express+-+Glanzzeit+und+Niedergang+eines+Luxuszuges&autor=Werner+S%F6lch&sortOrder=preis_total&setMediaType=0
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Ja, bei meiner Ausgabe ist das Lesebändchen rot.
Ich schreibe längere Posts übrigens immer offline in der Textverarbeitung vor und kopiere dann ins Eingabefeld. Hat mir schon manchen Verdruß erspart.
ZitatOriginal von Cyriacos
Warum der Wagen nicht verschlossen ist: Da sollte der Autor keine Erklärungen liefern, die sich nicht aus dem Buch ergeben. Eine nahe liegende Erklärung bestände darin, dass die Insassen dann keine Möglichkeiten hätten, mit dem Zugpersonal Kontakt aufzunehmen. Handys gibt's ja noch nicht.
Ist schon klar, daß es in einem Roman bestimmte Dinge geben muß, ohne die die Geschichte nicht voran käme. Eine offene Tür zum Beispiel. Ich fand es nur seltsam, daß man zwar möglichst unsichtbar bleiben will, aber die Türe nicht verschließt. Andererseits hieß es ja, daß man sich so normal als möglich unter den Reisenden benehmen wolle. Dazu gehört dann wohl auch eine offene Türe.ZitatOriginal von Cyriacos
Bei Deinem Posting, SiCollier, muss ich aufpassen, wo ich als Autor den Mund aufmache, und wo ich besser schweige.
Du willst doch nicht sagen, daß ich mit manchen Dingen richtig liege?Und danke für den Hinweis auf Werner Sölch. Das Buch wartet schon in einem meiner Warenkörbe aufs „durchklicken“.
Manches ist für mich noch etwas gewöhnungsbedürftig. Die letzten beiden gelesenen Bücher spielten im Zeitraum 1941 - 1945, der Krieg aus Sicht der Amerikaner und Sowjets, und Europa nur ein Randschauplatz (meist USA, Philippinen und UdSSR). Amis und Sowjets offiziell dicke Freunde und Verbündete.
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Ist doch hoffentlich in Ordnung, wenn man sich für die Wagenreihung nicht so sehr interessiert :gruebel?
SiColliers Fragen und Cyriacos Antworten lassen mich nur so und so und so und so zurück :lache.
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Hihi, die Wagenreihung ist mir auch wurscht, es sei denn, sie spielt noch mal eine Rolle. Zumindest kann man den Sonderwagen jetzt nicht mehr so leicht abkoppeln, wenn noch der Gepäckwagen hinten dran hängt. Könnte ja sein, dass das nötig wird wegen der Bombe
Schnell drin in der Geschichte war ich auch, die Karte und die Waggonbesetzung sind schon hilfreich.
Eva kann einem echt leid tun - mit 20 allein und mittellos in Paris wäre sicher kein Vergnügen gewesen, da wäre nicht viel geblieben, womit sie sich hätte Geld verdienen können. Aber diesem übeln Sack Carol hinterher zu reisen? Keine echte Option, mal sehen, als was Ludvig sich entpuppt.
Interessant finde ich, dass unterwegs mehrfach die Lokomotive gewechselt werden soll. War das üblich? Erinnert an Pferdekutschen, da wurden die Pferde ja auch ausgewechselt
Und irgendwie muss ich immer an den Orient-Express von Agatha Christie denken. Mal sehen, ob der im Laufe der Geschichte von diesem Zug hier verdrängt werden kann
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Ich bin heute eher zufällig beim Stöbern auf diese Leserunde gestoßen und habe mir, nachdem mir die Leseprobe sehr zusagte, gleich das Ebook heruntergeladen - und habe es nicht bereut. Den ersten Teil hab ich schon weggeschnupft und gleich geht es sicher weiter, die Geschichte zieht mich schon in ihren Bann.
Zur edlen Aufmachung des HC kann ich leider nichts sagen, aber die Skizze mit den Belegungen der Wagen und die Dramatis personae finden sich auch im Ebook. Leider die Karte anscheinend nicht (oder ich hab sie noch nicht gefunden)
Mir gefällt die Schreibe, die Kapitel sind kurz und knackig und die Sprache klar und präzise. Im Kopf habe ich eine permanente Film-noir-Atmosphäre, vielleicht auch ein wenig verklärt durch die schon erwähnte Verfilmung des Agatha Christie Buchs (das mir übrigens auch grandios gefallen hat)
Spannend finde ich, daß es anscheinend mehrere Handlungsstränge gibt, die ineinander greifen, wie man beim ersten Zwischenspiel merkt: Victor wollte wohl anscheinend den Waggon in die Luft sprengen (?), jemand anders hat ihn aber zwischenzeitlich entfernt - das scheint nicht Teil von Victors Plan gewesen zu sein - wessen denn dann?
Auch Eva mag ich irgendwie, obwohl sie anscheinend doch ein wenig naiv ist - was aus ihr wird, interessiert mich sehr.
Familie Romanow spielt bisher eher eine Nebenrolle, und was Boris da von Alexej will, na warten wir es mal ab.
Alles in allem eine Geschichte, bei der man grad gar nicht weiß, wer an welcher Stelle und auf welcher Seite steht, bis auf die Tatsache, daß wohl alle im Zug aus Paris wegwollen, aus welchem Grund auch immer.
ZitatOriginal von SiCollier
Schon jetzt zeichnen sich eigentlich mehr Konflikte ab, als auf rund siebenhundertfünfzig Seiten zu lösen sind. Ich schätze also, daß am Ende der Fahrt nicht mehr alle am Leben sind, die zu Beginn in den Zug eingestiegen sind. Jedenfalls habe ich beim Lesen ständig das Gefühl, wirklich in einem Zug zu reisen, was es zumindest mir als Leser etwas einfacher macht als den Figuren mit der für sie ungewissen Zukunft.Dies kann ich mal wieder nur vollumfänglich unterschreiben, so war auch mein Eindruck.
ZitatOriginal von Lumos
Ist doch hoffentlich in Ordnung, wenn man sich für die Wagenreihung nicht so sehr interessiert :gruebel?SiColliers Fragen und Cyriacos Antworten lassen mich nur so und so und so und so zurück :lache.
Vor allem so:
Mir geht es auch nicht anders, aber ich geh jetzt erstmal kochen, damit ich gleich noch weiterschmökern kann.
Erster Eindruck: Tolles Buch!
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Zitat
Original von JaneDoe
Interessant finde ich, dass unterwegs mehrfach die Lokomotive gewechselt werden soll. War das üblich? Erinnert an Pferdekutschen, da wurden die Pferde ja auch ausgewechseltIch will mich da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber ich glaube, bei so weiten Reisen ist es üblich. Wart mal ab, bis es mal ans Umspuren geht....
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Wenn dir Karte etc. fehlen, Caia, schau mal auf die unter "Fragen" von Regenfisch verlinkte homepage.
Da findest du alles - genial!
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Zitat
Original von Lumos
Wenn dir Karte etc. fehlen, Caia, schau mal auf die unter "Fragen" von Regenfisch verlinkte homepage.Da findest du alles - genial!
Ja, bin schon fündig geworden, trotzdem nochmal danke!
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So, der erste Abschnitt ist gelesen.
Ich war auch recht schnell in der Geschichte drin.
Carol mag ich jetzt schon nicht, obwohl er bis jetzt ja nur indirekt aufgetreten ist.
Eva wäre in Paris ja wohl als Jüdin sofort unter die Räder gekommen, das muss ihm ja klar gewesen sein. Aber scheinbar ist ihm ihr Schicksal egal. Aber gut, vielleicht kann er mich durch sein Auftreten ja noch von seinem Charakter überzeugenLudvig ist mir dagegen nicht unsympathisch, obwohl er ja wohl eher zu den "Bösen" gehört. Ich bin ja mal gespannt was sich da zwischen ihm und Eva entwickelt.
Und wie Eva zu frischen Kleidern kommt.Der russische Teil der ist mir im Moment auch noch unklar, aber wir sind ja auch noch im ersten Teil des Buches.
Das mit den Lokomotivwechseln kenn ich noch von meinen Fahrten nach Südtirol. Da wurde am Brenner auch immer von der DB Lok auf eine Lok der italienischen Staatsbahn gewechselt.
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Zitat
Original von JaneDoe
Interessant finde ich, dass unterwegs mehrfach die Lokomotive gewechselt werden soll. War das üblich? Erinnert an Pferdekutschen, da wurden die Pferde ja auch ausgewechselt
Na ja, die Dampfloks hatten ja auch Pferdestärken, und keine kw wie Eloks, da muß man dann schon mal wechseln.Ne, im ernst. Dampfloks haben einen auf Grund ihrer Tendervorräte begrenzten Aktionsradius. Ohne Kohle und Wasser geht da nix. Wasser kann man auch am Bahnsteig nachfassen, sofern da ein Wasserkran ist. Aber Kohle wird schon aufwendiger. Außerdem wollten die einzelnen Bahngesellschaften, durch deren Gebiet der Zug fuhr, natürlich selbst bespannen mit ihren "Paradepferden".
Ob man umspuren muß, bin ich jetzt überfragt. Rußland hat Breitspur, das restliche Europa meine ich nicht. Da ich mich allerdings nie viel für außerdeutsche Bahnen interessiert habe, bin ich mir da nicht sicher.
Die von Cyriacos mehrfach erwähnte "Pacific" als Zugmaschine ist übrigens *Klugscheißmodus an* eher eine Bezeichnung für die Achsfolge (2' C 1', also 2 vordere Laufachsen, drei Treibachsen, eine hintere Laufachse) denn für die Lok selbst.
Ich schätze, daß die Lok in Frankreich möglicherweise so ausah, zumindest habe ich sofort an diese 2-3-1 gedacht.
*Klugscheißmodus aus*Anm. 2-3-1 ist eine andere Bezeichnung für 2' C 1', um es noch verwirrender zu machen: in den USA würde man so eine Lok mit 4-6-2 bezeichnen.
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Ich muss mich gleich mal korrigieren, Ludvig gehört wohl doch zu den Guten, nachdem er für Canaris arbeitet. Macht es ja gleich noch undurchsichtiger....
Und der Wechsel am Brenner ist wohl dem Umspannen zu verdanken, da wird von Wechselstrom auf Gleichstrom umgespannt. Ist für Dampfbetrieb also eher unwichtig
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Unglaublich, was du zum Thema Eisenbahn alles weißt, SiCollier :wow!
Ist das ein besonderes Hobby von dir?
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Bin auch grade mit dem 1. Abschnitt durch und recht angetan vom Buch. Man findet durch die flüssige Erzählweise rasch in die Geschichte rein und hat schon nach 40 Seiten eine gewisse Antipathie gegen Carol entwickelt. Bei den Romanows geht es mir ähnlich..... bei der Vorstellung an Großfürst Constantin schwillt mir der Kamm...
Eva hingegen ist mir sympatisch, bin gespannt, wie's für sie weitergeht. Als deutsche Jüdin in Frankreich....was hatte sie schon für eine Wahl. Bin ebenso gespannt, wie sich Ludvig/Ingolf noch entpuppen wird
Von der Atmosphäre her hab ich die Orient-Express-Verfilmung vor Augen, empfinde das bis jetzt auch nicht als störend.
Auf jeden Fall gefällt mir die Geschichte, werde nachher gleich weiterlesen, wie's in der bzw. durch die Schweiz ausschaut