'Welt in Flammen' - Seiten 155 - 248

  • Zitat

    Original von JaneDoe


    Sie konnte ja nicht von sich aus den Anfang machen ;-) :grin


    Ne, eher nicht. :grin



    Zitat

    Original von JaneDoe
    Ich gucke auch keine Vorabendserien, aber man bekommt manchmal etwas mit, wenn man auf andere Sendungen wartet und etwas früher einschaltet z.B. Ist halt mein Eindruck, dass das ein ganz anderes Kaliber an Schauspielern ist, aber egal.
    Den "Elch" kenne ich leider auch nicht. Ist vielleicht eine Bildungslücke? :grin


    Aber sicher ist das eine Bildungslücke und was für eine große! :grin ;-)
    Wir haben den damals im Kino gesehen und seit es die DVD gibt, jedes Jahr so ein bis zwei Mal pro Weihnachtssaison. Übrigens einer der sehr wenigen Filme, bei denen unsere Tochter (18) noch mit den Eltern fernsehen guckt. Ihc muß seither immer überlegen, daß der Schauspieler nicht Pannecke, sondern Jürgen Tarrach heißt.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Die Szene zwischen Katharina und Boris befremdet mich auch ein wenig. Sicher sollen da die lange unterdrückten Urinstinkte zum Ausdruck gebracht werden, aber mir geht das in der Szene viel zu schnell, zu einfach und zu einvernehmlich. Es passt nicht zu meinem Verständnis einer Zarenfürstin. Aber wer weiß schon, was hinter verschlossenen Türen am Hofe wirklich immer passiert. Eine Pressemeldung wird anschließend wohl eher nicht herausgegeben. ;-)


    Dieses Carpathien lässt mir keine Ruhe. Gehört habe ich den Ausdruck "Königreich Carpathien" noch nie. Dies ist reine Fiktion, oder? Das Königreich Rumänien kann ich googlen und würde das Gebiet in der Karte eher Siebenbürgen nennen. Kronstadt kannte ich bislang nur in der Nähe von St. Petersburg, aber dieses Kronstadt in Siebenbürgen gab es unter dem Namen wirklich und heißt heute Brasov. Passen denn die geschichtlichen Ereignisse? Ich finde hier (wikipedia) andere Beschreibungen, aber zumindest den König Carol.

  • Danke. Das Nachwort lese ich natürlich erst am Ende. ;-)



    Erfreut war ich als ich las, dass es in dem Zug auch Duschen gibt. Ich hatte mir das schon als ziemliche Stinkerei vorgestellt nach ein paar Tagen. So ein kleines Porzellanwaschbecken ist dann ja doch nicht immer ausreichend. :grin

  • Zitat

    Original von xexos
    Danke. Das Nachwort lese ich natürlich erst am Ende. ;-)


    Das habe ich natürlich zuerst gelesen. :grin ;-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Das habe ich natürlich zuerst gelesen. :grin ;-)


    Je mehr fiktiver Anteil in dem Buch ist, desto später lese ich das Nachwort. Hier hätte ich zu viele Bedenken, dass mir etwas verraten wird, was mir beim Lesen die Spannung nimmt.

  • Der überzeugte Bolschewik Boris gibt nun den Rasputin und gießt das vertrocknete Blumenbeet der russischen Aristokratie. Das ist fürwahr ein Höhepunkt in diesem Buch, nur fällt die Unterfütterung der Handlungsweisen doch etwas spärlich aus. Die Zarin fühlt sich von der Wildheit der russischen Seele angezogen, soviel habe ich verstanden. Aber da müsste doch mehr in ihr vorgehen. Abscheu vor der roten Horde, die sie einst aus ihrem feudalen Lebensstil gerissen hat. Die Nichtbeachtung, die Sie durch den Ehemann erfährt. Mir geschieht an der Stelle vieles zu abrupt. Hoffentlich fällt dem hohen Erzähltempo nicht noch mehr Glaubwürdigkeit zum Opfer!

  • Zitat

    Original von Luc
    Der überzeugte Bolschewik Boris gibt nun den Rasputin und gießt das vertrocknete Blumenbeet der russischen Aristokratie. Das ist fürwahr ein Höhepunkt in diesem Buch, nur fällt die Unterfütterung der Handlungsweisen doch etwas spärlich aus. Die Zarin fühlt sich von der Wildheit der russischen Seele angezogen, soviel habe ich verstanden. Aber da müsste doch mehr in ihr vorgehen. Abscheu vor der roten Horde, die sie einst aus ihrem feudalen Lebensstil gerissen hat. Die Nichtbeachtung, die Sie durch den Ehemann erfährt. Mir geschieht an der Stelle vieles zu abrupt. Hoffentlich fällt dem hohen Erzähltempo nicht noch mehr Glaubwürdigkeit zum Opfer!


    Ich finde das nicht unglaubwürdig. Alle stehen unter enorm hoher Anspannung. Da ist nicht vorherzusagen, wie die sich entladen wird. Und warum nicht so wie bei Boris und Katharina?

  • mich hat der tempramentvolle Beischlaf :lache doch auch etwas irritiert :grin... irgendwann hab ich mich dann gefragt ist das dann noch eine Vergewaltigung oder schon fast nicht mehr :gruebel..gar nicht so einfach ... aber da er sie ja nicht gefragt hat.. hmm dann wohl eher doch :gruebel...
    schönes Chaos im dem Zug :rolleyes..nicht das dann bald alle kreuz und quer übereinander herfallen :grin

    :weihnachtsbaum


    c0624.gif Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg--Jenny Colgan

    Chroniken von Deverry 2 --Katharine Kerr
    Drachenelfen , die Windgängerin -- Bernhard Hennen

  • Juristisch wäre das wohl eher konkludentes Handeln und daher alles okay. ;-)


    Wikipedias Erklärung ist dazu sehr passend:
    "...wenn jemand seinen Willen stillschweigend zum Ausdruck bringt und der redliche Empfänger hieraus auf einen Rechtsbindungswillen schließen darf, sodass ein Vertrag auch ohne ausdrückliche Willenserklärung zustande kommen kann."

  • Nach dem engen, dunklen Tunnel, der weit mehr Fragen aufwirft als enthüllt geht es jetzt in die Ebene, in der einiges geklärt wird.


    Doch bevor ich näher auf diesen Abschnitt eingehe, muss ich erstmal eine Beschwerde loswerden! Ich bin ja dem Autor voll auf den Leim gegangen und habe mich noch über meine fehlenden Geschichtskenntnisse wegen eines Königreichs Carpathien geärgert. Da hätte mich doch jemand mal etwas früher aufklären können, dass das ganze nur fiktiv ist! :schlaeger Lassen mich da eine Woche lang im Unklaren! Aber ich habe zumindest jetzt gelernt, dass man Autoren nie, nie, nie trauen darf! Und auch keinen "historischen" Karten in fiktiven Büchern. :lache


    Mit dieser Erfahrung reicher frage ich jetzt lieber doch nochmal nach, ob Richards Gedanken zu Nazideutschland doch einen realen Hintergrund haben? Diese Gedankengänge - auch wenn ich sie natürlich nicht teile - fand ich sehr interessant. Es zeigt eine ganz andere Sichtweise. Wenn es wirklich so war, wann hat sich die amerikanische Meinung dann geändert? Erst nach Pearl Harbour oder schon früher?


    Ansonsten spielt Richard Detektiv. Spannend. Allerdings frage ich mich schon, ob es realistisch ist, dass er und auch andere im Zug so aufmerksam sind. Das ist der einzige (sehr kleine) Kritikpunkt, der mir momentan auffällt. Angst um ihn habe ich momentan gar nicht. Er macht auf mich so einen unverwüstlichen Eindruck. Vera hingegen ... :gruebel


    Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    Vera und Richard scheinen immer noch die einzigen zu sein, die nichts zu verbergen haben. Irgendjemand meinte hier, dass Vera nicht die zu sein scheint, die sie vorgibt, aber dafür habe ich noch keine Hinweise gefunden.


    Genau das macht sie so verdächtig. Was sollte auch unverfänglicher sein, als ein jungverheiratetes, verliebtes Paar, bei dem die Hälfte wirklich unschuldig ist. Und ihre Schwangerschaft (auch wenn ich ihre andauernde Schlaferei am eigenen Leib erfahren habe!) ermöglicht ihr, viel Zeit alleine zu verbringen. Dazu gibt es einige Andeutung z. B. das erst kurze Kennen zwischen ihr und Paul. Allerdings weiß ich nicht, ob ich sie auch ohne LR verdächtigen würde, denn dann hätte ich mir weit weniger Gedanken dazu gemacht.


    Was Ludvig will erfahren wir zumindest in Andeutungen (wobei seine Aktion am Bahnhof alles andere als unauffällig war :grin). Und Betty ist zwar eine gute Seele muss aber auch schauen, wo sie ihr Geld herbekommt.


    Zitat

    Original von xexos
    Ich bin da bei Luc und hätte mir hier mehr Einblick in die Gedankenwelt von Katharina und Boris gewünscht.


    Hm, mir haben die Einblicke in die Gedanken der beiden eigentlich gereicht. Zwar kam das Intermezzo sehr überraschend, aber mit einigem Nachdenken durchaus stimmig. Er will Macht ausüben und sie fühlt sich wohl von seiner "dunklen" Seite angezogen.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Zitat

    Original von Lese-rina
    Doch bevor ich näher auf diesen Abschnitt eingehe, muss ich erstmal eine Beschwerde loswerden! Ich bin ja dem Autor voll auf den Leim gegangen und habe mich noch über meine fehlenden Geschichtskenntnisse wegen eines Königreichs Carpathien geärgert. Da hätte mich doch jemand mal etwas früher aufklären können, dass das ganze nur fiktiv ist! :schlaeger Lassen mich da eine Woche lang im Unklaren! Aber ich habe zumindest jetzt gelernt, dass man Autoren nie, nie, nie trauen darf! Und auch keinen "historischen" Karten in fiktiven Büchern. :lache


    Recht hast du! :write :anbet :grin
    Ich lese zwar meist zu allererst das "Drumherum", also auch das Nachwort, aber das muss ich irgendwie überlesen/verdrängt haben. Auf der Karte stands auch drauf, also existierte es. Und vor allem: Das Schiff, das (wenn da nicht AUCH wieder wer "geschwindelt" hat!) als einziges die von der Titanic aufgefangenen Notrufe ernst nahm, aber viel zu weit weg war, um rechtzeitig zur Stelle zu sein, und trotzdem hinflitzte, das hieß Carpathia. Und bei Beginn der Leserunde dachte ich mir natürlich: "Ahaaa! Das Schiff hieß also nach diesem Land, wieder was dazu gelernt!" :gruebel :grin :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Außerdem kennt wohl jeder die dunklen Wälder der Karpaten, in denen ein recht verpeilter Professor mit seinem jungen Assistenten zu Gast in einem Schloss sind und beim Ball das einzige Spiegelbild abgeben. :lache


    Wieso sollte es also das Königreich nicht geben? Ich bin auch erst drauf gekommen, weil ich anfangs sehen wollte, was Eva wohl an dem Kerl findet, der sie so einfach abserviert. Bei Königen gibt es doch meistens irgendwelche Bilder im Internet. Ja, sofern sie real sind.

  • Genau. Das isser. :-)


    Eine von zwei Referenzen. Die zweite hier :-)


    https://www.youtube.com/watch?v=PWa9lm7sILs


    Okay. Ich lern's nicht mehr. www youtube com - und den Rest dahinter :-)

    "Ich bin nicht der Meinung, dass jemand, der eine andere Meinung hat als ich, nur deswegen kritisiert werden muss. Er muss dann kritisiert werden, wenn er etwas vertritt, was nicht echt ist." (Helmut Schmidt)

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  • Das trifft auch zu, Büchersally. Er ist in dem Sinne eine Referenz, als bestimmte Motive aus seinem Leben ein Echo in unserer Geschichte hinterlassen haben. Zum Beispiel hat er tatsächlich eine Zeit lang im Exil in Paris gelebt und hatte tatsächlich eine jüdische Geliebte - Magda Lupescu. Doch die Umstände waren ganz andere. Unser Carol ist etliche Jahre jünger und trägt auch einen wesentlich gepflegteren Bart. :monster (Irgendwie hab ich keinen Bart-Smiley gefunden. Das hier kommt ihm noch am nächsten. :-) )

    "Ich bin nicht der Meinung, dass jemand, der eine andere Meinung hat als ich, nur deswegen kritisiert werden muss. Er muss dann kritisiert werden, wenn er etwas vertritt, was nicht echt ist." (Helmut Schmidt)

  • Die Szene zwischen Boris und Katharina hat mich einerseits zwar überrascht, aber andererseits auch wieder nicht. Katharina scheint ja wirklich eine sehr schöne Frau zu sein und Boris sieht wohl keinen anderen Ausweg, als Katharina in eine Situation zu bringen, von der sie auf keinen Fall ihrem Mann erzählen kann - ganz ähnlich, wie er es auch mit Alexej gemacht hat. Davon abgesehen: wer weiß, was für Phantasien er seit langem hegt, in denen er den verhassten Adel unterwirft! Und welch größere Demütigung gibt es für eine adelige Frau, als von einem "Bauern" vergewaltigt zu werden?
    Was Katherina angeht, so hatte ich schon länger die Vermutung, dass sie auf irgendeine verquere Art unbewusst ihre Zofen beneidet, die damals von den Revolutionären vergewaltigt wurden, während sie mit ihrem Baby zur Hintertür hinaus flüchtete. Deswegen - und weil zwischen ihr und ihrem Mann vermutlich schon lange nichts mehr läuft - lässt sie sich von Boris nehmen und findet es auch noch g***. Hat ein bisschen was von Nackenbeißer-Roman, aber ist für mich durchaus nachvollziehbar!


    Betty finde ich auch klasse, da freue ich mich schon auf die nächsten Szenen mit Carol! Ich vermute auch, dass sie ihn als Geldquelle sieht. Ich glaube, Betty verfügt über eine gute Menschenkenntnis und kann sehr gut beobachten - zumindest fällt ihr sehr viel auf, ohne dass sie es gleich weitertratscht.


    Dass Eva Betty und Ludvig in einer zweideutigen Situation erwischt, hätte es mMn nicht gebraucht, aber wir werden sehen, was sich daraus noch entwickelt. So wie ich es verstanden habe, versucht Betty nur, Ludvig wieder einzurenken oder seine gebrochenen Rippen zu schienen oder irgendetwas in der Art.


    Das Paul einfach recherchiert, ohne darüber nachzudenken, ob das für ihn gefährlich werden könnte, wundert mich nicht. Als self-made millionaire fühlt er sich quasi unbesiegbar - er hat soviel geschafft und erreicht, wer sollte ihm da noch schaden können? Außerdem habe ich das Gefühl, dass er als Amerikaner die Europäer nicht wirklich für voll nimmt, sondern als etwas altmodische und leicht skurrile Gestalten ansieht, die ihm, dem fortschrittlichen Amerikaner, nie und nimmer das Wasser reichen können. Ich glaube, er fühlt sich wie in einem Schauspiel und spielt jetzt eben selbst ein bisschen Miss Marple, auch zur Unterhaltung, denn was soll er sonst auch schon groß machen auf so einer langweiligen Zugfahrt, die er eh nur seiner Frau zuliebe angetreten hat?!?


    LG, Bella