'Welt in Flammen' - Seiten 249 - 354

  • Zitat

    Zitat:Original von Richie
    Eines hat mich gefreut, daß Carol vielleicht doch nicht soo schlecht ist wie zuerst vermutet wurde. Sein Brief an Eva wurde unterschlagen und sie scheint seinen Erklärungen Glauben zu schenken.


    Ja, mich auch.
    Zunächst dachte ich - wow, was für ein bühnenreifer (melodramatischer) Auftritt von Carol, genau im richtigen Augenblick rettet er Eva aus der Bedrängnis ;-). Aber dann hat mir die Szene doch richtig gut gefallen. Für mich hat sich das zwischen den beiden richtig und echt angefühlt.
    Es freut mich für Eva, dass sie sich nicht mehr ganz so verletzt fühlen muss und besonders freut mich, dass sie sich trotzdem auf ihre neue Stärke und ihr wachsendes Selbstbewusstsein besinnt und sich nicht sofort wieder nur auf Carol verlässt.


    Zitat

    Original von JaneDoe
    Ich glaube, Katharina hat hier endlich mal die Gelegenheit, sich gehen zu lassen und etwas - sagen wir – Urgewaltliches, Primitives (mir fallen gerade keine passenderen Ausdrücke ein) zu erleben. Nie war sie so nah dran am wahren Leben wie jetzt.


    Das sehe ich ebenso.
    Diese Beziehung zwischen Boris und Katharina hat etwas Bizarres, aber auch Faszinierendes für mich.


    Inzwischen habe ich eine Ahnung, wo sich die vermissten Diamanten befinden könnten. Darf man spekulieren? Sicherheitshalber mal gespoilert:


  • “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Das wird es sein.


    Gut das Carol doch nicht so schlecht ist. Wenn Eva den Brief bekommen hätte, wäre sie gerettet.


    Im Roman kommt die Erkenntnis öfter vor, keiner ist der, der er vorgibt zu sein. So ist es wirklich, Vera kam mir manchmal etwas eigenartig vor, wahrscheinlich ist sie garnicht schwanger.
    Paul wusste wohl von nichts.

  • Carols Chaffeur hat in dem Brief wohl die Chance seines Lebens gesehen... (Wenn es denn wirklich so war.)


    Zitat

    Im Roman kommt die Erkenntnis öfter vor, keiner ist der, der er vorgibt zu sein.


    Das macht für mich auch einen großen Teil des Charmes aus, den dieser Roman hat. So richtig kann ich keine der Personen einschätzen. Eva ist mir mitunter ein wenig zu naiv. Das kann ich ihr nicht immer so recht abkaufen. Carol hat auch seine gute Seite bewiesen. Aber hat er das wirklich, oder war es eine Ausrede? Vera zaubert eine Pistole aus der Tasche. Die hat sie wohl von dem "Bettler". Aber dann muss sie ja auch gewusst haben, dass an der Station die Apotheke ist vor der die Übergabe erfolgen soll. Hatte sie den Tipp, dort Medikamente zu holen, nicht von Betty.


    In meinem Kopf schwirren so viele lose Fäden und wirre Spekulationen herum, wer ist wer und will was?


    Sehr gut gefällt mir, dass ich immer genau weiß, wo ich mich lesenderweise gerade im Zug aufhalte. X-mal habe ich in den Plan geschaut, inzwischen brauche ich das nicht mehr, ich orientiere mich ausschließlich an den Wagenbezeichnungen der Überchriften.

  • @ Cyriacos


    Na ja, das mit den Motoren ist für mich nun zu einer Art „running gag“ geworden. Ich hoffe, Du nimmst es mir nicht übel. :-)


    Zum Thema Krieg, Juden etc.


    Ich habe direkt vor diesem Buch drei Bände (von 4) der „Sturmzeiten-Reihe“ gelesen, die 1941 einsetzt (hier die Rezi zum ersten Band). Da geht es kriegsmäßig um die Entwicklung in der UdSSR sowie im Pazifik (Philippinen) aus Sicht der sowie die Behandlung der Japaner in den USA durch die Amerikaner. Da viele historische Ereignisse vorkommen, scheint die Autorin sehr ausführlich recherchiert zu haben. U. a. auch, was man zu diesem Zeitpunkt über die Judenverfolgung durch die Nazis wissen konnte - oder wollte. Und oft, so habe ich den Eindruck gewonnen, wollte man einfach nicht.


    Und wenn ich so manche Entwicklung der heutigen Zeit betrachte, frage ich mich, ob sich diese Einstellung bei den politisch Verantwortlichen sonderlich geändert hat - oder nicht.


    Interessant in diesem Zusammenhang ist für mich immer wieder Paul. Der scheint mir ein absolut typischer Vertreter seines Landes zu jener Zeit zu sein; die Amerikaner in den „Sturmzeiten“ wurden jedenfalls sehr ähnlich (was die Einstellung betrifft) beschrieben.



    Zitat

    Original von Cyriacos
    Und doch: Eine einzige Weiche, die verstellt wird, und der Zug könnte sich in eine ganz anderes Richtung bewegen.


    Das war das Seltsamste beim Schreiben. Diese Zwangsläufigkeit. Dieses Gefühl, dass es doch gar nicht soviel braucht, um etwas zu verändern. Wenn man hier ... oder da ... Doch das ist nicht geschehen.


    :write Das ist der Eindruck, den ich auch zunehmend gewinne. Wenn nur jemand eine Weiche umgestellt hätte...




    Zitat

    Original von JaneDoe
    Canaris habe ich dann jetzt doch mal gegoogelt, so genau wusste ich über ihn nicht Bescheid.


    Danke, dann kann ich es ja zugeben: ging mir genau so. :rolleyes



    Zu den Diamanten:
    [sp]Die Vermutung mit der Puppe habe ich inzwischen auch. Nur paßt da gar nicht dazu, daß Constantin Alexandrowitsch so gar nicht auf die Puppe achtet und Elena ganz unbekümmert mit ihr umgehen und spielen kann.[/sp]

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")


  • Warum spoilern wir eigentlich?
    Ist doch eine Leserunde und hier sollten nur Leute lesen, die auf dem gleichen Kenntnisstand sind wie wir. Wenn nicht - mE selbst Schuld, oder habe ich das falsch verstanden? ?( :gruebel :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Warum spoilern wir eigentlich?


    Keine Ahnung, ich habe einfach gespoilert, weil vor mir auch gespoilert wurde (auch wenn ich das nicht verstanden habe; aber man muß nicht alles verstehen).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Carol scheint doch nicht so kalt zu sein, wie man dachte. Also war Evas Eindruck von ihm doch nicht so verträumt.


    Dadurch, weil man von einem zum anderen springt, ist die Person eben noch nicht greifbar, man bekommt immer mehr Puzzleteile, die sich am Ende zu einem Ganzen fügen werden. Und so weiß man auch nicht, wer welches Spiel spielt oder eben auch nicht. Das macht den Charme des Buches aus.



    Zitat

    Original von JaneDoe
    Ich glaube, Katharina hat hier endlich mal die Gelegenheit, sich gehen zu lassen und etwas - sagen wir – Urgewaltliches, Primitives (mir fallen gerade keine passenderen Ausdrücke ein) zu erleben. Nie war sie so nah dran am wahren Leben wie jetzt.


    Animalisches? :lache


    Zitat

    Original von Lumos


    Stimmt, hatte maikäfer auch schon vermutet, könnte sein.


    SiCollier :

  • Ich weiß nicht, warum ihr hier so fleissig spoilert, ich schreibe dazu mal offen:
    Die Idee mit der Puppe kam mir auch. Warum sollte die sonst erwähnt werden? Dass das ein prima Versteck ist, hat sich schon in so manchem Krimi bewährt. Und gerade, weil man Elena so unbekümmert damit spielen lässt, kommt doch niemand auf den Gedanken, dass da etwas drin versteckt sein könnte. Außer uns natürlich :grin

  • Ihr habt schon recht, spoilern ist nicht wirklich nötig.


    Ich habe wohl damit angefangen und die anderen blieben dabei :grin.


    Mein Grund war der von Minusch genannte (im letzten Spoiler). Ich wollte nicht jemandem die Überraschung nehmen, der diese Idee nicht hatte - zumindest nicht die Verantwortung dafür übernehmen, indem ich ungespoilert schreibe.


    Ich habe mich in einer Leserunde schon mal sehr geärgert, als ein Mitleser frühzeitig über Dinge geschrieben hat, die später genauso eingetroffen sind und von denen ich keinen Schimmer hatte und die mir ein bisschen Lesespaß nahmen.
    War also eine reine Vorsichtsmaßnahme.


    Jetzt bin ich mal gespannt, ob sie tatsächlich in der Puppe sind.
    Wurden sie wirklich von der Frau mit dem beigen Kleid übergeben und wer hat sie dort drinnen versteckt?

  • Zitat

    Original von Lumos
    Ich habe mich in einer Leserunde schon mal sehr geärgert, als ein Mitleser frühzeitig über Dinge geschrieben hat, die später genauso eingetroffen sind und von denen ich keinen Schimmer hatte und die mir ein bisschen Lesespaß nahmen.
    War also eine reine Vorsichtsmaßnahme.


    Ja, das verstehe ich, das kann den Lesespaß vermiesen. Ist mir auch schon so gegangen. Aber in diesem Fall ist es nur ein Detail und ich finde, da kann man offen drüber spekulieren.


    Zitat

    Original von Lumos
    Jetzt bin ich mal gespannt, ob sie tatsächlich in der Puppe sind.
    Wurden sie wirklich von der Frau mit dem beigen Kleid übergeben und wer hat sie dort drinnen versteckt?


    Das ist der Haken an der Sache. Hatte die Frau in dem beigen Kleid überhaupt Zeit und Gelegenheit, die Steine zu überbringen, wenn das denn ihre Aufgabe gewesen sein sollte. Auch das wissen wir nicht wirklich. Und wer hatte das handwerkliche Geschick, die Puppe wieder so zuzunähen, dass Elena außer dem Gewicht nichts aufgefallen ist. An der Stelle hakt es für mich.

  • Zitat

    Original von Lumos


    Jetzt bin ich mal gespannt, ob sie tatsächlich in der Puppe sind.
    Wurden sie wirklich von der Frau mit dem beigen Kleid übergeben und wer hat sie dort drinnen versteckt?


    Ich denke schon das die Kette in der Puppe ist.
    Eingenäht hat sie dann wohl Katharina, Constantin kann bestimmt nicht nähen :grin

  • Zitat

    Original von Lumos


    Ich habe wohl damit angefangen und die anderen blieben dabei :grin.


    Du warst also, bildlich bzw avatarmäßig gesprochen, unser Leithammel :lache


    Ach. so ein paar Nadelstiche traue ich dem Constantin schon zu.
    Aber ich vermute mal, dass die Kette insgesamt zu sehr auftragen würde, und es sich deshalb nur um die Steine handelt.
    Die ich übrigens in der Puppe sehr passend aufgehoben fände.
    Wissen wir doch spätestens seit Marilyn: Diamonds are a girl´s best friend :lache
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Fragen wir Cy,
    der war dabei!
    (das reimt sich, zumindest, wenn Paul es sagt, und das, was sich reimt, ist gut.
    Sagt Pumuckl!)
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Wow, richtig viel passiert in diesem Abschnitt (gut, wir haben ja auch knapp die Hälfte des Buches hinter uns, auch wenn ich das noch gar nicht richtig wahrgenommen habe)



    Carol entpuppt sich als nicht ganz so schlimm wie anfangs. Ich hoffe mal für Eva, dass der Brief tatsächlich existiert hat. Nochmal angelogen zu werden hat sie echt nicht verdient.


    Ludvig tut mir fast ein wenig leid, Spion wider Willen und mit nur rudimentärer Ausbildung. Und dann fehlt der Profi an seiner Seite auch noch. Kein Wunder dass ihn der Priester so schnell durchschaut hat. Ich bin ja mal gespannt, wo dieser Strang hinlaufen wird.


    Ob Xenia wirklich mit Raoul aus dem Zug verschwindet? Ich glaube sie stellt sich das leichter vor, als es am Ende wirklich ist. Wobai Raoul die Lage vielleicht noch etwas besser einschätzt als sie, aber ich denke sie gehen mit dem Vorhaben beide ziemlich naiv um.



    Betty ist glaube ich wirklich auf's Geld aus. Nachdem sie sich ja aus dem Filmgeschehen nach Einführung des Tonfilms zurückgezogen hat, ist sie wohl etwas klamm. Nachdem sie Richards ja geschickt nochmal 500 Dollar aus der Tasche zieht für ein neues Kleid, scheint sie nicht so wahnsinnig viel Bares dabei zu haben.


    Vera ist mir auch noch ein Rätsel, auf jeden Fall kein blondes Dummchen, auch wenn sie es der Welt so verkauft. Dass Paul auf sie reinfällt wundert mich nicht, er scheint mir neben Eva derjenige zu sein, der sich am wenigsten verstellt. Und nebenbei erwartet er einfach nicht, dass eine Frau ihn evtl. nur benutzt um ein anderes Ziel als eine wohlhabende Frau zu werden zu erreichen.


    Das mit der Puppe hab ich mir in dem Moment auch gedacht, als sie erwähnt wurde. Vielleicht hat die Frau im beigen Kleid die Puppe ja auch getauscht, als sie sich am Tisch abstützte. Allerdings würde das wohl Elena auffallen, Kinder sind da ja recht eigen. (Allerdings würde sie dann doch auch sicher was zum veränderten Gewicht sagen.... :gruebel)


    So, und jetzt geh ich mal weiterlesen....

  • Zitat

    Original von Richie
    Ich bezweifle, daß genügend Zeit zum Einnähen der Kette war. Constantin wars bestimmt nicht, das ist klar :lache


    Ich tippe auf Katharina. Bei ihr habe ich immer das Gefühl, dass sie alle Fäden in der Hand halten möchte. ;-)

    "There is beauty in imperfections. They made you who you are. An inseparable piece of everything…" Arcane


  • Okay. :lacheIch war mir nicht sicher, mancher ist da empfindlich und möchte selbst den Detektiv geben. Bin auch gespannt, ob es sich bewahrheitet.

  • Um mal aus meiner Sicht zu sprechen, ich hätte es nicht vermutet, jedenfalls nicht so schnell, aber als ich es hier las, war es mir auch klar....


    Sehr schlimm finde ich es nicht, ich bin oft jemand, der so Kleinigkeiten gerne überliest...

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein