Broken Dolls - Er tötet ihre Seelen - James Carol

  • Originaltitel: Broken Dolls (2014)
    DTV 2014, 381 S.


    Über den Inhalt:
    Vier Frauen sind dem perfiden Täter schon in die Hände gefallen. Er hat ihr Leben grausam vernichtet. Jetzt ist eine fünfte Frau verschwunden, und der Profiler Jefferson Winter – eigenwillig, hochintelligent, von seinen eigenen Dämonen verfolgt – wird alles daransetzen, dass sie nicht zum fünften Opfer wird.


    Über den Autor:
    James Carol geboren 1969 in Schottland, hat bereits als Gitarrist, Toningenieur, Journalist und Pferdetrainer gearbeitet. Er lebt mit seiner Familie in Hertfordshire/England.


    Meine Meinung:
    Sein Vater war ein Serienkiller, er jagt sie. Nach seinem Abschied von FBI hat der amerikanische Profiler Jefferson Winter sich selbstständig gemacht, um mit eigenen Methoden und großer Effizienz Serientäter zur Strecke zu bringen.
    In London wurden vier junge Frauen entführt und nach wochenlanger Gefangenschaft grausam verstümmelt wieder freigelassen. Als eine weitere Frau verschwindet, bittet die Polizei Winter um Hilfe und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

    Dies ist ein klassischer Serienmörderthriller mit klassischem Aufbau und einem klassischen Finale mit entsprechendem Showdown, perfiden Foltermethoden und einem gängigen Tätermotiv. Allerdings mit einem ungewöhnlichen, interessanten Protagonisten.

    Die Geschichte wird aus zwei Blickwinkeln erzählt: in der Hauptsache aus der Ich-Perspektive des Profilers und dann in der 3. Person aus der des Opfers Rachel. Das ist geschickt gemacht, denn immer wenn Winter etwas über den Täter herausfindet, wird das durch Rachels Beobachtungen für den Leser bestätigt. Es gibt keine direkte Sicht auf den Täter, über ihn erfahren wir nur das, was das Opfer durch ihn erlebt und was Winter aufgrund seiner Fähigkeit, sich in den Täter hineinzuversetzen, an Erkenntnissen sammelt. Die Geschichte kommt ohne Nebenhandlung aus, konzentriert sich einzig und allein auf den Profiler und seine Ermittlungen, wobei die örtliche Polizei zum großen Teil außen vor bleibt. Mit seinen ungewöhnlichen Methoden tastet Winter sich Schritt für Schritt an den Täter heran.


    Das Interesse an dem Protagonisten war bei mir sofort geweckt: ein Profiler mit einem Serienkiller als Vater, das ist doch mal was anderes. Dieser Vater hatte ihm kurz vor seiner Hinrichtung zugeraunt „Du bist wie ich“ und diese Worte lasten schwer auf ihm. Er muss sich ständig selbst beweisen, dass sein Vater Unrecht hatte. Winter ist hochintelligent, gibt sich überheblich und selbstgefällig, aber hej, der Mann spricht klingonisch, man muss ihn einfach mögen. Und er dominiert die Handlung.
    Die ihm zur Seite gestellte Polizistin Sophie Templeton entpuppt sich als Partnerin auf Augenhöhe, ihre Dialoge sind spritzig und der Autor versteht es sehr gekonnt, es bei einem Knistern zwischen ihnen zu belassen.


    Wer der Täter ist, lässt sich nicht erraten, Spannung zieht die Geschichte aus der Frage, ob und in welchem Zustand das Opfer gefunden werden kann. Spektakuläre Wendungen oder atemberaubende Spannung allerdings sucht man vergeblich. Am Ende würde ich auch das Motiv des Täters als klassisch bezeichnen.
    Und doch habe ich das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen. Mir hat es gefallen, ich fand es sehr unterhaltsam und gut zu lesen. Die Fortsetzung „Prey“ erscheint im Original im März 2015 und ich freue mich schon darauf.

  • Ich bin nicht ganz so begeistert von diesem Thriller. Jefferson Winter ist mir schon recht schnell unsympathisch geworden. Er ist eingebildet und überheblich. Templeton oder bei Bedarf auch Hatcher, beide von der Londoner Polizei, werden ihm vom Autor zur Seite gestellt, nur damit er ihnen (und somit auch uns dummen Lesern) dauernd vorführen kann, wie genial Winter doch ist. Sie müssen dumme Fragen stellen, damit Winter seinen beiden nicht ganz so cleveren Polizeikollegen (und somit uns Lesern) alles genau erklären kann. Zudem macht der Autor etwas, was ich absolut nicht leiden kann: zu Beginn sind wir dicht bei Winter und seinen Gedankengängen. Später aber hat er dann Geheimnisse vor uns Lesern, hat geniale Überlegungen, die er aber nicht mehr mit uns teilt, damit die Spannung bleibt. Ich hasse dieses Stilmittel. Es ist für mich ein Bruch in der Erzählstruktur.


    Leidlich spannend ist das Buch irgendwie. Man kommt nicht auf den Täter, hat dazu keine Chance. Ich fand die Eskalation und die darauf folgende Entdeckung des Täters sehr willkürlich und kaum nachvollziehbar. Aber insgesamt ließ mich die ganze Entwicklung kalt und ich empfand sie auch nicht als schlüssig. Insgesamt war es mir zu flüchtig aufgebaut und geschrieben. Die Grundidee des Autors war, eine Profiler als Held zu haben, dessen Vater ein Serienkiller war und somit evtl Abründe in der Psyche dieses Helden zu erklären. Diese Grundkonstellation macht aber das Buch nicht automatisch zu einem guten Krimi. Nervig fand ich auch dieses Pseudogeplänkel mit der ach so wunderschönen Templeton.


    Ich werde dem eingebildeten Jefferson Winter jedenfalls auf keinen seiner weiteren Fälle folgen. Von mir nur so gerade eben 6 Punkte.


    [SIZE=7]edits wegen zu vieler Tippfehler zu so später Stunde[/SIZE]

    “Wer kleine Kinder und Hunde nicht mag, kann kein schlechter Mensch sein



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  • "Broken Dolls - Er tötet ihre Seelen" der Inhalt: Jefferson Winter ist Profiler und Sohne eines berüchtigten amerikanischen Serienmörders. Seine Lebensaufgabe besteht darin, grausame Täter, wie seinen Vater, zur Strecke zu bringen. Für einen besonders verstörenden Fall wird er extra nach England berufen, dort sind bereits vier junge Frauen einem perfiden Täter in die Hände gefallen, der seine Opfer nicht tötet, sondern ihnen einen Teil des Gehirns entfernt - womit er ihr Leben faktisch vernichtet. Jetzt ist eine weitere Frau verschwunden und ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.
    Das Buch ist spannend von der ersten Seite an, man wird immer wieder mit einem anderen Täter konfrontiert und kann das Ende einfach nicht voraussagen, es geschehen immer wieder Wendungen, mit denen man als Leser nicht rechnet.
    Fazit: Das Buch hat alles was ein guter Thriller benötigt, es liest sich gut und hält die Spannung bis zur letzten Seite.

  • Hier meine Rezension:


    Dem Autor James Carol ist mit diesem Buch ein grandioser Reihenauftakt gelungen! Broken Dolls hat alles, was man von einem Thriller erwartet!


    Inhalt laut Amazon:
    Er ist kein gewöhnlicher Ermittler. Jefferson Winter ist Profiler. Und der Sohn eines berüchtigten amerikanischen Serienmörders. Er hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, grausame Täter wie seinen Vater zur Strecke zu bringen. Doch manchmal fragt er sich, ob er etwas von dessen dunkler Seite geerbt hat. Und ob das der Grund dafür ist, dass er sich so gut in sadistische Mörder hineinversetzen kann …
    Für einen besonders verstörenden Fall wird er nach England gerufen: Bereits vier junge Frauen sind einem perfiden Täter in die Hände gefallen, der seine Opfer nicht tötet, sondern ihnen einen Teil des Gehirns entfernt – womit er ihr Leben faktisch vernichtet. Jetzt ist eine fünfte Frau verschwunden. Jefferson muss und wird alles daransetzen, den Täter zu finden, bevor auch ihre Seele zerstört wird.


    Ich habe das Buch innerhalb weniger Tage verschlungen. Es liest sich sehr spannend und flüssig und es gibt immer wieder überraschende Wendungen, mit denen man nicht gerechnet hat. Das Buch wird abwechselnd aus zwei Blickwinkeln erzählt: einmal aus der Sicht des profilers Jefferson Winter und zweitens aus der Sicht der Opfer, wo man einen genauen Einblick in ihre Qualen bekommt. Besonders spannend fand ich, dass der Ermittler Sohn eines Serienmörders ist, aber selbst als Profiler arbeitet. Sehr interessant fand ich auch die detaillierten Beschreibungen der Foltermethoden und Lobothomien. Man merkt, dass der Autor sich in diesem Bereich gut auskennt. Aus diesem Grund ist das Buch allerdings nichts für schwache Nerven.


    Broken Dolls kann ich auf jeden Fall weiterempfehlen und ich freue mich auf eine baldige Fortsetzung!

  • Krank.............. :lache


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ich hab es verschlungen. Ich fand es spannend, ich mag Winter und schon der Prolog hatte mich gepackt. Ich freue mich schon auf die nächsten Teile.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich