Schattenschrei - Erik Axl Sund

  • Ich kann die komplette Reihe NICHT empfehlen, in meinen Augen waren Teil 2 und 3 definitiv verlorene Lesezeit.
    Ich lese ja doch schon einige Jahre aber ich habe mich noch nie so sehr über zwei Bücher geärgert, wie es hier der Fall war.


    Für mich ist es absolut unverständlich, wieso die Autoren damit so einen Erfolg haben :rolleyes

  • Da ist er also, der mit Spannung erwartete dritte und letzte Teil der Victoria Bergman Trilogie.


    Wie schon beim zweiten Band hatte ich auch zu Beginn des dritten Bandes Einstiegsschwierigkeiten durch die zwangsbedingte Pause, weil die Nachfolgebände noch nicht erschienen waren. Ich hätte die drei Bücher gerne am Stück gelesen und wer sich auf diese Geschichte einlassen möchte, dem empfehle ich das ausdrücklich. So musste ich erstmal wieder sortieren, wer ist wer, wo passiert was, was war gleich noch mit dem passiert usw. Das macht den Anfang immer etwas mühselig, aber auch im dritten Band hat mich der Erzählstil der Autoren wieder absolut mitgerissen. Wieder ist Schweden düster, die Atmosphäre dicht.


    Wo allerdings einige Protagonisten (wie z.B. die Ermittler) in diesem Band sympathischer und glaubwürdiger herüberkamen, schossen die Autoren bei anderen (Victoria, Viggo) ganz schön über das Ziel hinaus, was ich sehr schade fand, da mich bei den vorherigen Bänden immer wieder fasziniert hat, wieviel Recherchearbeit die Autoren in psychologischer Hinsicht da geleistet haben. Was ist den ersten beiden Bänden realistisch war (auch wenn in der Realität üblicherweise nicht alles so geballt auftritt), wird im letzten Band leider zu abstrus und oft nicht mehr nachvollziehbar. Und auch das Ende zählt für mich in gewissem Maße dazu. Ich hatte die ganze Zeit befürchtet, dass mich das Ende enttäuschen wird und leider war es auch - zumindest teilweise - so. Dass die Geschichte kein Friede-Freude-Eierkuchen-Ende haben würde, das war klar und das ist sicher kein Spoiler. Es geht um geschundene Kinderseelen in jeder Facette, da will man am Ende nicht mit einem Lächeln aus der Geschichte gehen. Leider sorgt aber das abstruse Ende dafür, dass man als Leser bei diesem wichtigen Thema nicht mit dem Gefühl aus der Geschichte geht, dass es sich um etwas Reales, sondern doch nur um eine Gebäude von Autoren mit zuviel Fantasie handelt. Das ist schade, da es in der Geschichte wirklich gute Ansätze gibt, die den Leser aufrütteln und aufregen.


    Warum zudem auch noch Handlungsstränge eröffnet werden (Bruder des Gerichtsmediziners, Schuhe des Polizisten), die dann nicht zu Ende geführt werden, sorgt dann zusätzlich dafür, dass der Leser unbefriedigt ist.


    Wer dennoch nicht davor zurückscheut, diese Trilogie zu lesen, dem empfehle ich, die drei Bände auf jeden Fall direkt hintereinander zu lesen. Und der Leser wird belohnt mit einem Schreibstil, der einen in düstere Abgründe zieht und einer Geschichte, die schockieren will und die nachdenklich stimmt.


    Allerdings möchte ich ganz dringend die Warnung aussprechen, dass diese Bücher im Hinblick auf Kindesmissbrauch und Gewalt gegenüber Kindern ein einziger Trigger sind. Betroffenen und sehr sensiblen Menschen würde ich ganz dringend von der Lektüre abraten.


    Für diesen Band würde ich 6 Punkte vergeben. Die gesamte Trilogie würde ich insgesamt aber immer noch mit 8 Punkten vergeben, weil mich einfach der Schreibstil der Autoren mitgenommen hat und ich den Aufbau der Geschichte als sehr ungewöhnliches Leseabenteuer empfunden habe. Und tatsächlich würde ich mir wünschen von dem Autorenduo noch ein Buch lesen zu dürfen (auch wenn es diesmal ein in sich abgeschlossenes sein dürfte). :-)

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

  • Der dritte Band der Victoria Bergmann Trilogie hat die meisten offenen Fragen der ersten beiden Bände beantwortet, einige Fragen blieben jedoch auch offen.


    Vorab erst einmal mein Dankschön an buechereule.de und den Verlag für die Bereitstellung meines Exemplars für die Leserunde hier im Forum.


    Der dritte und letzte Band der Reihe wurde von mir mit Spannung erwartet. Hatten die ersten Bände rund um Victoria/Sofia, Jeanette und ihr Ermittlerteam von der Polizei doch so einige Fragen aufgeworfen, die noch auf Antworten warteten.


    Vielleicht sollte man anmerken, dass man bei dieser Reihe alle Bände in der richtigen Reihenfolge lesen sollte, sonst kommt man, meiner Meinung nach, gar nicht mehr mit. Allerdings hat es auch der dritte Band wieder geschafft, Kapitel, die ich der Sichtweise einer bestimmten Person zugeordnet hatte, wieder durch neue Informationen einer anderen Person zuzuführen.


    Der Überraschungseffekt bleibt also auch im Abschlussbuch erhalten.


    Das Autorenduo hat einen unglaublich bedrückenden Schreibstil, der die düstere Atmosphäre der Handlung wirklich verkörpert und an den Leser weitergibt.
    Generell liest sich das Buch sehr schnell, weil der Spannungsbogen durchweg aufrecht erhalten wird.
    Einen Roman, der so viele Wendungen aufgewiesen hat, hatte ich bis zu dieser Trilogie noch nie gelesen.


    Für "Schattenschrei" von Erik Axl Sund vergebe ich 9 von 10 Eulenpunkten. Einen Punkt Abzug gibt es für die offenen Fragen, die in der Geschichte aufgegriffen wurden und dann gegen Ende leider nicht aufgelöst wurden.

    "Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns."

    Franz Kafka, Brief an Oskar Pollak, 27. Januar 1904






    :lesend

  • Das war er nun also - der dritte und ( eigentlich ) abschliessende Teil der Victoria-Bergmann-Trilogie des schwedischen Autorenduos Jerker Eriksson und Hakan Axlander Sundquist, welches sich hinter dem Autorennamen Erik Axl Sund verbirgt.


    Ja, vieles wurde erklärt und aufgedeckt. Aber ich fand die "Lösungen" zum größten Teil enttäuschend und viel zu "einfach".
    Nach dem großartigen ersten Teil und dem leider schon etwas weniger überzeugenden zweiten Teil war dieser dritte Teil für mich nun eine weitere Enttäuschung.
    Bei mir wurden so große Erwartungen aufgebaut - diese konnten leider ganz und gar nicht erfüllt werden.
    Der Schreibstil ist weiterhin gut und das Buch lässt sich flüssig lesen.
    Von daher gibt es von mir nichts auszusetzen.


    Es wäre auch völlig sinnlos, das Buch zu lesen, ohne die ersten beiden Bände zu kennen.
    Von daher ist man als Leser eigentlich "gezwungen" sich alle 3 Bücher zu kaufen - was dann aber aufs Gesamte gesehen in einer ziemlichen Enttäuschung enden kann.


    "Schattenschrei" bekommt von mir leider nur 6 von 10 Punkten.

  • Meine Meinung zu diesem Teil steht ja noch aus. Ich habe auch lange über die Bücher und besonders den dritten Teil nachgedacht. Und es fällt mir immer noch schwer das Buch zu bewerten bzw. die Reihe zu bewerten.


    Jeanette Kihlberg und Jens Hurtig kommen langsam mit ihren Ermittlungen voran. Langsam fügen sich einzelne Puzzelteile zu einem Bild zusammen. Die Ermittler bekommen von unterschiedlichen Seiten Informationen, die sie klarer sehen lassen und auf die richtige Spur bringen.
    Die Grundstimmung ist auch in diesem Band dunkel, düster, brutal und deprimierend. Diese düstere Atmosphäre, die gedrückte Stimmung wirkt sich auf den Leser aus.


    Ich bin zwiegespalten, was die Bewertung angeht. Irgendetwas fehlte mir. Und ich kann nicht genau sagen was es ist.


    Es gibt Sachen, die mir gefallen haben, aber es gibt auch Dinge, die mir nicht gefallen haben.


    Auf der einen Seite hat mir die Beschreibung der verschiedenen Personen, ihre Charakterzüge, ihre Entwicklung über alle drei Bücher hinweg sehr gut gefallen.
    Die Personen wurden sehr gut ausgearbeitet und sehr detailliert beschrieben. Auch die düstere, beklemmende du bedrückende Stimmung haben die Autoren sehr gut hinbekommen.
    Victoria und ihre Entwicklung haben mir sehr gut gefallen, wenn nicht sogar am besten.


    Auf der andern Seite wird vieles angesprochen, was später keine Rolle mehr spielt, nicht mehr vorkommt. Dadurch hat man zum Schluss das Gefühl, dass das Buch unnötig in die Läge gezogen wurde.
    Einige Fragen, die sich dem Leser bereits in Krähenmädchen und Narbenkind stellten werden relativ rasch geklärt. Was die Autoren aber nicht daran hindert neue Fragen aufkommen zu lassen.


    Die Auflösung ist leider auch nicht so befriedigend, wie man es sich als Leser wünscht. Denn es gibt nicht auf alle Fragen eine Antwort. Der Leser bleibt mit seinen Gedanken und den offenen Fragen allein zurück.


    Als Leser wünscht man sich einen sauberen Abschluss. Man möchte seine Fragen geklärt haben. Doch in dieser Reihe gibt es das nicht. Es ist wie im wirklichen Leben. Es werden nicht alle Fragen beantwortet. Man bleibt mit einem Gefühl zurück, dass eben nicht alles geklärt bzw. aufgeklärt ist. Ein komplettes Happy End kann es bei diesem Buch nicht geben. Dafür ist das Hauptthema einfach zu brisant, zu schrecklich. Bei Kindesmissbrauch, geschundenen Seelen, gebrochenen Personen kann es kein eindeutiges Happy End geben. Aber als Leser wünscht man sich, dass das Gute siegt, das Böse eingesperrt oder aus dem Verkehr gezogen wird, seine gerechte Strafe bekommt. Und wenn das nicht passiert, ist es für den Leser komisch. Es ist nicht das, was man erwartet hat, was er sich erhofft hat.
    Und vielleicht ist es auch das, was mich am Schluss stört. Das Buch/ die Reihe ist grundlegend dunkel und bedrückend und am Ende hätte ich mir ein bisschen Licht im Dunkeln gewünscht, ein bisschen wieder Gutmachung für das ganze Böse und Schreckliche.




    Von mir gibt es 6 Punkte für den letzten Teil.
    Und für die Trilogie als gesamtes gibt es 7 Punkte.

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

  • Der dritte und letzte Teil der Victoria Bergmann – Trilogie.


    Ich bin erstaunlich gut in die Geschichte reingekommen - hat mich noch ziemlich verwundert bei diesen ganzen Namen und Handlungssträngen. Jedoch würde ich dennoch dringend empfehlen die drei Bände am Stück zu lesen, da es ansonsten zu verwirrend wird und das Lesen keinen Spaß macht. Es ist auch so manchmal schon anstrengend und verwirrend genug.


    Und auch in diesem Teil wird der Leser wieder überrascht – denn nichts ist wie es scheint und die Autoren sorgen das ein oder andere Mal für einige Fragezeichen. Sehr schade fand ich, dass leider zu viele Handlungen eingebracht wurden, die für die eigentliche Geschichte total irrelevant sind. Diese hätte man meiner Meinung nach getrost weglassen können, denn dadurch erscheinen immer mehr offene Fragen, die auch bis zum Schluss nicht beantwortet werden.


    Ja und dann das Ende. Das war jetzt nicht ganz so gut und irgendwie fragt man sich als Leser, ob es das denn jetzt gewesen ist? Insgesamt hat mir die ganze Trilogie aber ganz gut gefallen. Insbesondere Victoria als Persönlichkeit fand ich sehr interessant und spannend. Und die Autoren haben einen wirklich an der Nase herum geführt, sodass man ständig auf der falschen Fährte war.


    Fazit: Eine spannende und interessante Geschichte. Insgesamt beinhaltet die Trilogie wirklich viele Handlungen und Personen, darüber hinaus gibt es viel Verwirrung und Täuschungen. Trotz allem kann ich jedem die Bücher empfehlen. Ich vergebe 7 von 10 Punkten.

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Langsam nähert sich die Ermittlung von Jeanette Kihlberg und ihren Kollegen dem Ende. Sie glauben zu wissen, wer für die ganzen Morde verantwortlich ist. Doch die Hintergründe und genauen Zusammenhänge liegen immer noch im Dunkeln. Dabei weiß Jeanette gar nicht, wie dicht sie durch ihre Beziehung zu Sofia Zetterlund an alldem dran ist. Oder ist sie das gar nicht, ist die Rolle von Sofia alias Victoria doch eine ganz andere als bisher vom Leser angenommen?


    In diesem dritten und letzten Teil werden die Fäden nun allmählich wirklich zusammengeführt. Es gibt wieder eine ganze Reihe scheußlicher und widerlicher Details, auf die ich auch als recht hartgesottener Krimileser gut hätte verzichten können.
    Wahrscheinlich ist es empfehlenswert, alle drei Bücher direkt hintereinander zu lesen. Auch mit nur wenigen Monaten Pause zwischen den einzelnen Bänden hatte ich immer wieder das Gefühl, den Faden verloren zu haben und nicht mehr mitzukommen. Entweder lag das an mir oder die ganze Story ist einfach so verwirrend und konfus aufgebaut.


    Während der erste Band noch eine gewisse Faszination ausübte, mich aber durch den unnötigen Cliffhanger am Ende ärgerte, konnte Band 2 dann doch durch erste Antworten punkten, zog sich aber sehr in die Länge. Band 3 musste ich dann aber dennoch lesen, man will ja wissen, wie es ausgeht. Allerdings ging es mit der Spannung auch hier wieder hoch und runter und insgesamt konnte mich auch der dritte Teil nicht wirklich fesseln. Manche Handlungsstränge ergaben für mich wenig bis gar keinen Sinn, wie zum Beispiel die Suche des Gerichtsmediziners nach seinem totgeglaubten Bruder.


    Das Ende hat mich ziemlich irritiert. Da wird auf einmal vieles umgedreht und entpuppt sich als völlig anders als bisher dargestellt. Einerseits hat das Autorenduo das in den Vorgängerbänden geschickt angelegt und den Leser so auf diverse falsche Spuren gelockt und Dinge vorgegaukelt, die so nie geschehen sind. Andererseits wird ganz am Schluss eine Sache aufgedeckt, die zwar an sich durchaus im Bereich des Möglichen liegt, für mich aber dennoch keine Erklärung bietet.


    Ich bin weiterhin der Meinung, dass diese Geschichte in einer deutlich gekürzten Version durchaus Potential gehabt hätte, aber nicht für eine Trilogie.

  • Sagt mal, fehlt meine Rezi hier etwa auch noch. Maaan. Ich war 2014 wirklich net ganz auf der Höhe >.<


    Also ich muss sagen, nachdem ich jetzt die ganze Trilogie gelesen habe, hat mich das Ende ein wenig enttäuscht zurück gelassen.
    Ich fand das Thema insgesamt gut. Es ist sicher wichtig mehr über das Thema Kindesmissbrauch zu schreiben und die Autoren haben das echt gut gemacht, so in Thrillerform und auch gut gezeigt was das Ganze in der Psyche, Seele und auch Geist eines Menschen anrichtet und wie damit umgegangen wird. Auch insgesamt super fand ich wie die Autoren es gemacht haben, dass Vieles so nach und nach aufgedeckt wurde und dass man oft falsch lag. Was mir aber gar nicht gefallen hat, ist, dass man als Leser am Ende mit fast ALLEM falsch lag und dass so viel ganz ganz anders war.
    Seltsam fand ich auch, dass in dem Buch sich Sofia/Viktoria selbst therapiert, weil mir das doch sehr unwahrscheinlich erscheint. Ich mein, selbst ein schizophrener Psychiater kann sich zB nicht selbst heilen, wieso sollte sie das dann können? Und es wird ja immer wieder betont wie schwierig es ist mit Traumata umzugehen etc...
    Auch habe ich manchmal ein wenig quer gelesen, weil es sich öfters mal gezogen hatte und war dann froh, als es rum war. Ein wenig kürzer wärs auch gegangen, vor allem, weil manche Sachen am Ende dann doch nicht wichtig waren!
    Auch hat es mich sehr frustiert, dass die Arbeit der Polizei nicht wirklich was ergeben hat und sie genauso oft falsch lagen wie ich, oder sogar noch öfters.


    Insgesamt vergebe ich aber für die Trilogie 7/10.

  • Klappentext:
    Während Jeanette Kihlbergs Ermittlungen endlich Erfolge zeigen, geht Sofia durch die Hölle. Ist Victoria Bergman schuldig?
    Endlich zeigen sich mehr und mehr Erfolge in den Ermittlungen der Kommissarin Jeanette Kihlberg. Sie glaubt, zwei Frauen als Mörderinnen identifiziert zu haben. Aber damit sind die Verbrechen noch nicht aufgeklärt ... Und auch, was die unauffindbare Victoria Bergman mit den Morden zu tun hat, ist noch unklar. Derweil wird für Psychologin Sofia die Zusammenarbeit mit Jeanette immer schwieriger, weil sie dabei ihrem eigenen, persönlichen Kern immer näher kommt. Und das führt sie geradewegs in die Hölle.


    Autor:
    Erik Axl Sund ist das Pseudonym des schwedischen Autorenduos Jerker Eriksson und Håkan Axlander Sundquist. Håkan ist Tontechniker, Musiker und Künstler. Jerker ist der Producer von Håkans Elektropunkband "iloveyoubaby!" und arbeitet zurzeit als Bibliothekar in einem Gefängnis. Zusammen haben sie drei Romane geschrieben, die Victoria-Bergman-Trilogie, für die sie 2012 mit dem Special Award der Schwedischen Krimiakademie ausgezeichnet wurden. (Quelle: Amazon)


    Meine Meinung:
    "Schattenschrei" ist nach "Krähenmädchen" und "Narbenkind" der dritte Teil der Victoria-Bergmann-Trilogie des schwedischen Autorenduos Erik Axl Sund.


    Da die Bücher stark aufeinander aufbauen und nicht unabhängig voneinander gelesen werden können/sollten, rate ich dazu die Rezensionen zum dritten Teil auch wirklich erst zu lesen, nachdem die ersten beiden Teile gelesen wurden, da sonst evtl. Dinge verraten werden, von denen man erst durch lesen der anderen Teile Kenntnis hat!


    Dieser letzte Teil hat mich mehr als einmal dazu gebracht, meine Gedanken komplett über den Haufen zu werfen.
    Völlig sicher „gewusstes“ war plötzlich dann doch ganz anders.
    Dennoch war der Schluss auch für mich, wie bei vielen anderen, im ersten Moment nicht befriedigend....
    Handlungsstränge wurden aufgeworfen und nicht zu einem zufriedenstellenden Ende gebracht, was FÜR MICH allerdings auch den Gedanken aufwarf, dass dies möglicherweise nicht die letzten Bücher rund um die Ermittlerin Jeanette Kihlberg und Team waren. (->Folgebände?)


    ...im zweiten Moment dann, stellt sich die Frage: Wie hätte denn der Schluß sein "dürfen", damit er befriedigt?
    Ich mag hier eine meiner Vor-Rezensentinnen zitieren:
    "Es gibt keine Belohnung, für die Protagonisten nicht und für den Leser auch nicht. Es fehlt das Gefühl, hier oder da doch richtig gelegen zu haben."

    Ja, so war auch mein erstes Gefühl - aber SOLLTE dieses Buch -respektive diese Trilogie- ein gutes Gefühl am Ende hinterlassen, eine Belohnung für uns bereithalten?


    Oder ist es nicht im Grunde GENAU SO richtig, wie es ist? WARUM sollten wir belohnt werden? Sollte da nicht tatsächlich eine gewisse...ja, "Nachdenklichkeit" bleiben?


    Und eine Belohnung für die Protagonisten? Naja, nicht jedes Buch endet "happy", und dieses hier ging ja zumindest - nein, mehr darf hier nicht gesagt werden, denn ich mag hier für die Trilogie ja noch meine Leseempfehlung geben (s.u.) und nicht zu viel verraten....


    Und bei allem was einem nicht stimmig schien sollte man eines nicht vergessen:
    Hier handelt es sich nicht nur um einen "normalen" Krimi, sondern um eine TRILOGIE, welche die Geschichte einer schwer traumatisierten Frau schildert, nämlich die der VIKTORIA BERGMANN.


    Viktoria Bergmann, alias Sofia Zetterlund, hat wie schon aus den anderen Bänden hervor ging, in ihrer Kindheit Schlimmstes erleben müssen und dieses nur überlebt, indem sie ihre Seele aufsplitterte. Dass dieses zu schwierigen, teils ausweglos scheinenden Situationen führt, steht wohl ausser Frage. Hier im letzten Teil überschlagen sich teilweise die "Aha-Erlebnisse", ständig erfährt man Neues und alles ist plötzlich ganz anders als geglaubt. Manches schien Anfangs "zu weit her geholt", wurde aber letzlich gut und in sich schlüssig erklärt.
    Dieser gesamte Handlungsstrang rund um das, was in Sofia / Viktoria vor sich ging, wurde am Ende recht gut aufgelöst; die zum Teil bizarren Schritte auf dem Weg zum Finale zeigen (hier in einem Roman....!!) auf, wie die Folgen von in frühester Kindheit ausgeübter Gewalt bis in die Gegenwart andauern.


    Natürlich werden auch die furchtbaren Morde aufgeklärt - es bleibt spannend, wer am Ende hinter all dem Grauen steckt...
    Wenn dieser dritte Band auch an vielen Stellen deutlich brutaler ist als der zweite, lässt er (obwohl -oder gerade weil- nicht alles in Einzelheiten beschrieben wurde) doch viel Platz für eigene Gedanken und das eigene Entsetzen.
    Insgesamt fand ich den dritten Band wieder etwas spannender und flüssiger zu lesen als den zweiten.


    Mein Fazit für die gesamte Trilogie:
    Wie bereits gesagt, als Krimi mag diese Reihe an einigen Stellen versagen, aber als solche sollte sie vielleicht auch nicht gelesen werden. Wer einen Krimi lesen möchte, sollte möglicherweise einen anderen Kauf in Erwägung ziehen.
    Dennoch kann ich die Trilogie uneingeschränkt empfehlen. Allerdings würde ich raten, die drei Teile relativ zeitnah hintereinander zu lesen, da man sonst schnell den Zusammenhang verliert.


    8 von 10 Eulenpunkten! ;-)

    "I have lived a thousand lives and I've loved a thousand loves. I've walked on distant worlds and seen the end of time."


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  • Inhalt (amazon.de)
    Während Jeanette Kihlbergs Ermittlungen endlich Erfolge zeigen, geht Sofia durch die Hölle. Ist Victoria Bergman schuldig?


    Endlich zeigen sich mehr und mehr Erfolge in den Ermittlungen der Kommissarin Jeanette Kihlberg. Sie glaubt, zwei Frauen als Mörderinnen identifiziert zu haben. Aber damit sind die Verbrechen noch nicht aufgeklärt ... Und auch, was die unauffindbare Victoria Bergman mit den Morden zu tun hat, ist noch unklar. Derweil wird für Psychologin Sofia die Zusammenarbeit mit Jeanette immer schwieriger, weil sie dabei ihrem eigenen, persönlichen Kern immer näher kommt. Und das führt sie geradewegs in die Hölle.


    Meine Meinung:
    „Schattenschrei“ bildet den Abschluss der Victoria-Bergman-Trilogie. Und nur als solcher ist er auch zu verstehen, denn er soll die offenen Fragen klären, die in den beiden ersten Bänden aufgeworfen wurden. Leider bin ich der Meinung, dass das nicht ganz gelungen ist. Zwar werden uns mehrere Täter präsentiert, die diese Vielzahl von Morden begangen haben, aber wirklich schlüssig fand ich die Erklärungen nicht, die uns dafür geliefert wurden. Einiges wirkte sehr konstruiert. (Leider kann ich das hier nicht weiter ausführen, ohne zu viel vom Inhalt zu verraten.) Und leider wurde auch nicht alles aufgelöst, es sind viele Fragen offen geblieben, einige Handlungsstränge, und auch Hinweise, die in den ersten Bänden auftauchten, wurden gar nicht wieder aufgegriffen. Und das ließ mich in dem unangenehmen Gefühl zurück, als Leser veräppelt worden zu sein. Nichts gegen falsche Fährten, aber hier waren es einfach zu viele.
    Positiv möchte ich sagen, dass auch Teil drei wieder spannend geschrieben war, und es immer wieder Szenen gab, die mich gefesselt haben und Stellen, an denen ich unbedingt weiterlesen musste. Bis hin zum großen Finale auf den letzten etwa 100 Seiten, welches dann meine Erwartungen so gar nicht erfüllt hat.
    Ich glaube, ein paar Nebenstränge weniger hätten der Trilogie gut getan.


    Fazit:
    Ein ungewöhnliches Buch, ebenso wie die gesamte Trilogie ungewöhnlich war. Wer auf ein Ende hofft, das keine Fragen offen lässt, wird wohl von dem Buch enttäuscht sein. Ich fand auch den dritten Teil spannend und gut zu lesen, leider hat das Finale viel von diesem guten Eindruck kaputt gemacht, es wirkte auf mich zu konstruiert und „unrund“. Wie schon bei den beiden ersten Bänden gab es hier einige sehr grausame Szenen. Die Reihe ist daher wirklich nichts für schwache Nerven. Ich gebe nur eine eingeschränkte Leseempfehlung und 6 von 10 Eulenpunkten.


    Ein herzliches Dankeschön an Wolke und den Verlag, dass ich die komplette Reihe lesen durfte.

  • Erst einmal vielen Dank an Wolke und den Verlag.


    Ich habe diese Trilogie in einer Leserunde gelesen und hatte viel Spaß.


    Nun meine Meinung.


    Auch für mich sind viele Fragen offen geblieben und nicht beantwortet wurden. In fasst allen Abschnitten kommen neue dazu und so wurde wieder alles anders wie man es sich gedacht hat. Mich erschüttert das Leid und die Schicksale der Menschen sehr. Das Ende ist etwas ungewöhnliches und ich hatte das Gefühl ob das wirklich das Ende sei oder ob da noch was kommen würde.
    Die Bücher lassen sich gut und flüssig lesen.
    Die Trilogie würde ich nicht weiterempfehlen.

  • Meine Meinung


    „Schattenschrei“ ist der dritter und damit letzter Teil der Trilogie um Victoria Bergman. Es beginnt nahtlos dort, wo der letzte Teil aufgehört hat, so dass ich mich erst wieder in diese Welt einfinden musste, da ich die Bücher nicht direkt hintereinander weg lesen konnte. Wie schon in den beiden Vorgängerbüchern gibt es auch hier sehr viele Personen und ebenso viele Perspektiven, was das lesen nicht immer ganz leicht macht.
    Es war durchwegs spannend zu lesen und hat mich durchaus unterhalten, auch wenn ich nicht immer alles logisch und nachvollziehbar fand. Die Auflösung war für mich am Ende doch etwas überraschend, auch, wie denn jetzt nun alles zusammenhängt und wie es zu allem gekommen ist. Mehr möchte ich nicht verraten, da ich nicht zu viel verraten möchte. Man sollte allerdings streng die Reihenfolge der Trilogie einhalten, da man sonst vieles nicht versteht bzw. sich spoilert. Allerdings sollte man die Bücher möglichst schnell hintereinander lesen können, da es viele Figuren und Handlungsstränge gibt.

  • "Schattenschrei" ist Band 3 der Victoria-Bergman-Trilogie nach "Krähenmädchen" (Band 1) und "Narbenkind" (Band 2).


    Es ist nicht einfach, eine abschließende Bewertung der Trilogie oder auch des letzten Bandes, den man sowieso nicht ohne den Bezug zu den anderen beiden betrachten kann, abzugeben.


    Zu kontrovers lässt mich diese Buchreihe zurück. Sowohl nach dem ersten wie auch nach dem zweiten Band überlegte ich hin und her, ob ich mir tatsächlich das aufbürden soll, weiter zu lesen. Aber zu viele Fragen haben mich so beschäftigt, dass ich einfach weiterlesen wollte. Jetzt am Ende bin ich mir allerdings nicht sicher, ob es die richtige Entscheidung war. Auch am Ende bleibt vieles ungeklärt und es lässt mich einfach unzufrieden zurück.


    Die Geschichte an sich rund um diese multiple Persönlichkeit Victoria Bergmann alias Sofia Zetterlund und ihre abstruse Realität sind wahnsinnig faszinierend wie schockierend. Dieser Kreis von Pädophilen und Kinderschändern, der da aufgedeckt wird, die beiden Mörderinnen, das Verhältnis der ermittelnden Kommissarin Jeannette Kihlberg zu Sofia, all das wird immer undurchschaubarer. Man gerät als Leser in einen regelrechten Sog von Unvorstellbarem, ist komplett schockiert und auch verwirrt. Man kann das Ganze kaum verarbeiten, aber je weiter man liest, desto verwirrter wird man eigentlich. Es gibt auch keine Auflösung am Ende, die einen für das alles entschädigt. Daher muss ich sagen, ich würde die Trilogie nicht weiterempfehlen, da sie zu viel offen lässt. 6 Punkte von mir.