Hier kann zu den Seiten 1 - 86 (Kapitel 1 - 5) geschrieben werden.
'Die Hebamme und das Rätsel von York' - Seiten 001 - 086
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Lady Bridget Hodgson lebt in einer gefährlichen Gegend. In und um York tummelten sich 1644 ziemlich viel Soldaten, die den König (Charles I.) toll fanden und die, die lieber das Parlament als Regierung gehabt hätten. Jedenfalls schickte der König seine Truppen und Oliver Cromwell hielt dagegen. Leidtragende waren die Bewohner der Stadt York, also unsere Hebamme. Wer jetzt neugierig ist, kann hier nachlesen.
Die Aufgaben und Gepflogenheiten der Hebammen im 17. Jahrhundert wird ganz gut erklärt. In der damals drittgrößten Stadt Englands gab es 12 Hebammen. War das nun viel oder wenig?
Auch das Auftreten von Bridget lässt auf gewisse gesellschaftliche Regeln schließen. Sie will ja unbedingt von dem Mädchen den Namen des Vaters herausbekommen, bevor sie ihr bei der Entbindung hilft. Heutzutage würde hoffentlich das Wohl der Gebärenden im Vordergrund.So weit zur historischen Kulisse. Eigentlich enthält dieser historische Roman (steht auf dem Cover) auch Krimianteile. Stephen Cooper, der Mann von Bridgets Freundin Ester ist vergiftet worden. Ein genialer Mord, wenn man nur durch das Umkommen von zwei weiteren Haustieren drauf kommt, dass da wohl was nachgeholfen wurde.
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So, ich hab dann auch mal den ersten Abschnitt gelesen, damit Du hier nicht so alleine Selbstgespräche führen muß, Büchersally
Bisher gefällts mir, auch wenn ich mich ein wenig an Bridgets Art gewöhnen mußte.
Für damals war ja dieses Gebahren den Untergeben gegenüber normal, trotzdem habe ich dann doch ab und an Probleme damit.
Beim Ankommen von Martha emfpand ich es schon ein wenig übertrieben, daß sie sich extra streng aufführte, damit Martha ja nur gleich sieht, daß sie eine strenge Herrin ist.
Aber wie gesagt, es gehöre halt in die Zeit.Auch dieses fast schon penetrante nachfragen nach dem Vater des Kindes und bei Nichtnennung die Hilfe verweigern finde ich sehr gewöhnugnsbedürftig.
Aber ansonsten hab ich nicht so viel auszusetzen
Handlungsmäßig finde ich es doch ganz spannend bisher. -
Ich habe über dieses Verhalten mit dem Nichtnennen auf einer englischen Seite etwas gefunden (aber leider nicht gespeichert). Es war wohl tatsächlich so, dass die Mädels den Vater nennen mussten, wenn sie Hilfe von einem Midwife bekommen wollten. Außerdem waren sie gesellschaftlich in Bedrouille, weil sie eben vor der Hochzeit ganz offensichtlich bei jemandem "gelegen" hatten.
Im Prinzip ist das ja heute noch so. Da fragen allerdings nicht mehr die Hebammen, sondern die Behörde. Die wollen sich dann vom Vater des Kindes die gezahlte Unterstützung wiederholen.
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Zitat
Original von Büchersally
Im Prinzip ist das ja heute noch so. Da fragen allerdings nicht mehr die Hebammen, sondern die Behörde. Die wollen sich dann vom Vater des Kindes die gezahlte Unterstützung wiederholen.Heute hat man ja wenigstens die Möglichkeit - Vater unbekannt - anzugeben.
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Johanna, das stimmt. Aber einfach nix sagen und hoffen, dass die Kohle trotzdem kommt, darfst du auch nicht. Das Jugendamt setzt dich schon gehörig unter Druck, damit das Kind in den Genuss des Umgangs mit dem leiblichen Vater kommt (und der eben seinen Anteil zahlt).
Zum Glück wird heutzutage keine Frau mehr geächtet, weil sie aus welchen Gründen auch immer, ein Kind alleine aufziehen muss. Mitte des 17. Jahrhunderts sah das eben anders aus.
Ich stelle mir das auch als enormes Druckmittel vor, wenn die Hebamme sagt: "Na gut, dann helf ich dir nicht." Es schmerzt, du kannst dich nicht mehr richtig bewegen, meist weißt du nicht, was man richtig machen soll, es blutet, … Ihr könnt euch das vielleicht vorstellen. Und dann wäscht sich ausgerechnet die Frau die Hände, die das ganze Wissen darum hat. Da müssen die jungen Mütter schon ein dickes Fell haben, wenn sie dann ihren Dienstherrn oder den Stallburschen nicht verraten.
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Ich bin heute Abend auch mit dem ersten Abschnitt fertig geworden. Die Geschichte liest sich bisher recht gut. Bridget ist sehr selbstbewusst und kann ihr Leben als Witwe selbst bestimmen. Ich habe die historischen Fakten, die Sam Thomas auf seiner Website darstellt, noch nicht komplett durchgelesen, werde das aber bei Gelegenheit nachholen.
Martha hat offenbar Fähigkeiten, die Bridget nicht erwartet hatte. Ich bin gespannt, wie hilfreich sie in den Mordermittlungen im Fall Cooper ist.
ZitatOriginal von Büchersally
In der damals drittgrößten Stadt Englands gab es 12 Hebammen. War das nun viel oder wenig?
Laut Roman waren es tatsächlich noch weniger, nur ein halbes Dutzend (ich lese das E-Book, da steht's bei mir auf Seite 20/278). Wie viele Einwohner hatte York denn im 17. Jh.? Vielleicht wurde nicht jede Geburt auch von einer (hauptberuflichen?) Hebamme begleitet, da doch im Regelfall auch die Nachbarsfrauen Geburtshilfe leisteten? Was ich mir andererseits aber nicht vorstellen kann, denn selbst armutleidende Frauen (Mercy) bekamen Hilfe von Bridget.ZitatOriginal von Johanna
Auch dieses fast schon penetrante nachfragen nach dem Vater des Kindes und bei Nichtnennung die Hilfe verweigern finde ich sehr gewöhnugnsbedürftig.
Ja, ungewöhnlich aus unserer heutigen Sicht (wo im Zweifelsfall der Staat für Unterhalt und im Regelfall die Krankenkasse für medizinische Versorgung aufkommen).
Bridget schützt sich wahrscheinlich auch vor dem Vorwurf, sich unehrenhaft verhalten zu haben, in dem sie einem "vaterlosen" Kind auf die Welt hilft. Denn offensichtlich wollten in Mercys Fall selbst die Nachbarn nichts mit der Geburt zu tun haben, wenn ich das richtig verstanden habe.ZitatOriginal von Büchersally
Ein genialer Mord, wenn man nur durch das Umkommen von zwei weiteren Haustieren drauf kommt, dass da wohl was nachgeholfen wurde.
Kann man Rattengift wirklich als "Einmal-Portion" so dosieren, dass ein erwachsener Mensch plötzlich stirbt und keinerlei Anzeichen für eine Vergiftung zeigt? Oder reichert sich das im Körper nach und nach an, je öfter man das der Milch zufügt? Dann stünde allerdings ein langer Plan dahinter, was die Ehefrau wieder verdächtig macht, die es ja laut Klappentext wohl nicht ist...Bisher ein interessanter Schmöker, zumal die Hauptperson ja offensichtlich historisch belegt ist. Auch wenn der zeitliche Ablauf schon mal ungewöhnlich erscheint: Eine Magd, die sonntags die Wäsche macht, kommt im 17. Jh. sicher nicht oft vor (ca. in der Mitte des 4. Kapitels).
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Rattengift, so wie wir es heute kennen, wirkt nicht so schnell. Es hemmt ja bestimmte Anteile des Blutgerinnungssystems, und das dauert ein bisschen, bis der Konsument dann, meist innerlich, verblutet.
Wer weiß, was die damals genommen haben. Zyankali wirkt schnell, aber haben die das damals schon gekannt? Mit Sicherheit hatten manche einige Erfahrung mit Pflanzengiften, wie Atropin von der Tollkirsche oder Digitalis vom Fingerhut.
Wer weiß, was dem guten mann verabreicht worden ist, oder mit was damals die Ratten vergiftet wurden -
Ansonsten finde ich den ersten Abschnitt durchaus spannend. Aber auch düster. Mit den vielen Toten in der Biografie von Bridget. Und dem ganzen geschilderten Leid der damaligen Zeit. Ich denke, der Autor hat es ganz gut geschafft, die Atmosphäre von damals rüberzubringen.
Betreffend Martha bin ich gespannt, was wir von ihr noch lesen. Ich habe das Gefühl, dass sie noch irgendwas verheimlicht. -
Zitat
Original von Büchersally
dass die Wäsche eben durch eine Entbindung angefallen wäre. Das kann ja mit den ganzen Bakterien nicht lange liegenbleiben.
Siehste mal, auf die Erklärung bin ich gar nicht gekommen. Aber das ist (aus heutiger Sicht) dann wieder einleuchtend.
Aber ob das Wissen um Bakterien wirklich schon so weit entwickelt war, da bin ich mir nicht so sicher, wenn ich an die Zustände in den Shambles denke...ZitatOriginal von Kirsten S.
Betreffend Martha bin ich gespannt, was wir von ihr noch lesen. Ich habe das Gefühl, dass sie noch irgendwas verheimlicht.
Da stimme ich dir zu, den gleichen Eindruck habe ich auch. Für mich wirkt sie so wie eine Art "Geheimagentin", deren spezielle Fähigkeiten immer mal wieder durchscheinen, ohne dass sie wirklich auffliegt. Sie ist auf jeden Fall keine "normale" Dienstmagd, scheint mir... -
Ich denke schon, dass die Hebammen auch damals schon um den infektiösen Wochenfluss wussten (wir befinden uns im 17. Jahrhundert - eine Zeit in der sich schon Newton mit seinen Kumpels im Club traf). Vielleicht wussten sie noch nichts über Bakterien und wie sie verbreitet werden, aber ganz sicher hatten sie einen Grund, warum sie abgekochtes Leinen für die Entbindungen benutzten.
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Zitat
Original von Büchersally
Ich denke schon, dass die Hebammen auch damals schon um den infektiösen Wochenfluss wussten (wir befinden uns im 17. Jahrhundert - eine Zeit in der sich schon Newton mit seinen Kumpels im Club traf). Vielleicht wussten sie noch nichts über Bakterien und wie sie verbreitet werden, aber ganz sicher hatten sie einen Grund, warum sie abgekochtes Leinen für die Entbindungen benutzten.Ob die Hebammen damals schon etwas über Bakterien und ihre krankmachende Wirkung wussten, glaube ich weniger. Obwohl im 17. Jahrhundert das Mikroskop erfunden wurde, und auch Bakterien gesehen wurden. Es fanden aber eher rein theoretische Untersuchungen statt, die v.a. dazu dienten, mehr über die Anatomie und Körperfunktion zu erfahren.
Allerdings war es mit Sicherheit so, dass die Personen, die mit der Pflege der Kranken vertraut waren, und auch die Hebammen, teilweise durchaus "sauber" gehandelt und gearbeitet haben. Einfach, weil sie die entsprechenden Erfahrungen gemacht hatten, dass das für Mutter und Kind so besser war. -
Endlich wieder ein Buch, in welches ich super reingekommen bin.
Die Erzählweise aus der Ich-Perspektive gefällt mir sehr gut. Bridget scheint eine sehr taffe Frau zu sein, die weiß, wie weit sie in ihrem Beruf gehen kann / darf. Auch ihr Ansehen als Hebamme in York scheint doch dem einen oder anderen zu imponieren. Für mich eine sehr angenehme Protagonistin.
Als Martha in Bridgets Leben tritt, weiß sie noch nicht, was wirklich in Martha steckt. Diese entpuppt sich jedoch sehr schnell.
Der Halunke, der Martha und Bridget an die Wäsche wollte, hat den Tod anscheinend "verdient" und eine Familie scheint er auch nicht zu haben.
Esther kann ich noch nicht so richtig einordnen. Sie ist mir noch etwas unnahbar, da ich noch nicht weiß, worauf ihr Verhalten hindeuten soll. Sie ist zaghaft, aber auch gewissenhaft, wenn sie mit Bridget arbeitet. Sie ist ihrem Mann treu, aber eine leidenschaftliche Liebe ist es nicht. Sie hat 2 Kinder verloren, aber möchte doch weiterhin Mutter werden. Ich lasse mich bezüglich diesen Charakters mal noch überraschen.
Als Esther angeklagt wird ihren Mann vergiftet zu haben, wissen wir als Leser bereits, dass das nicht der Fall ist (siehe Kurzbeschreibung).
Bridget und Martha machen sich auf den Weg zu Bridgets Schwager und treffen dort auch ihren Neffen, welcher im selben Alter wie Martha ist. Mein Verdacht war, dass die beiden sich ineinander verlieben - leider gab es dafür keinen Hinweis. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.