Versunken - Sabine Thiesler

  • Versunken von Sabine Thiesler (Thriller, 2014)


    - gut, kommt aber wieder nicht an die älteren Bücher heran -


    In Sabine Thieslers neuestem Streich befinden wir uns dieses Mal auf dem Meer, dem Traum vieler Menschen einer Luxusyacht. Dort trifft nämlich Malte, der auf der Flucht ist auf Werner, der ihn auf besagtem Schiff und diesem Traum mitnimmt, für den es sich zu töten lohnt...


    Insgesamt gesehen hat mir das Buch gefallen, es liest sich gut und zügig weg und die Lesefreude ist auch voll und ganz gegeben, aber, wie immer bei den letzten Thieslers habe ich auch hier was zu bemängeln, so dass er wieder nicht an die älteren Bücher heranreicht.


    Das, wovon der Klappentext nämlich handelt, kam für mein Empfinden schon recht kurz daher, zumindest hatte ich wohl einfach andere Vorstellungen davon, als das, was sich mir dann bot. Als Malte auf Werners Schiff ankam ging es auch recht schnell zur Sache und somit hatte sich dieser Teil auch schnell erledigt. Gerade in dieser Hinsicht hatte ich mehr auf Seelenabgründe, von denen im Klappentext die Rede ist, erwartet.


    Diese tauchten dann mehr, wenn auch nicht ganz ausgefeilt eher in den Rückblenden, die es im zweiten von vier "Büchern" gab, in dass das Buch aufgeteilt ist, auf. Dieser Teil war für mich auch so gesehen der stärkste, interessanteste und spannendste Teil des Buches, eben weil der Rest schon recht kurzweilig daher kam, da es sowieso auch erst recht spät mit dem eigentlichen Thema, wie es im Klappentext erwähnt wird, nämlich erst so ab ca. Seite 160 losgeht.


    Auch das Ende hatte für mein Empfinden so seine Tücken und kam mir dann zu holterdipolter daher, da es dort teilweise schon ziemlich übertrieben daherkam. Das Ende an sich war für mich eher unbefriedigend, da es sozusagen ein offenes Ende gibt, was mich somit nicht zufriedengestellt zurückließ. Der Abschluss der Story fehlte meines Erachtens. Nichtsdestotrotz habe ich natürlich gerade dem Finale entgegengefiebert, da das ja schon immer mit das Sahnehäubchen eines jeden Thrillers ist und oft noch mal so richtig auf Hochtouren kommt. Leider kam für mich jedoch keine Hochspannung auf.


    Fazit:


    Ein schon recht guter Thriller, dem ich allerdings einige Abstriche zugestehen muss. Vor allem, was die Seelenabgründe angeht, für die die Autorin so bekannt ist und die mir gerade an ihren Büchern so gefallen, weil sie mehr das Warum, als die Taten an sich beschreiben, kamen für mich nicht ganz so zum Tragen, wie ich es mir gewünscht hätte. Ein abgeschlosseneres Ende hätte mir persönlich besser gefallen, da ich damit mehr anfangen kann. Insgesamt aber lesenswert, da ich es mit viel Freude gelesen habe und die Story an sich auch viel Potenzial hat. Dennoch fehlt für meinen Geschmack zu viel, damit er sich mit ihren ersten Büchern messen kann.


    Note: 2-


    Edit: ISBN eingesetzt, damit das Buch auch im Verzeichnis auftaucht. LG JaneDoe

  • Ich bin ein grosser Thiesler Fan und habe alle Hörbücher mehrmals gehört. Spannung ist immer garantiert, dazu liebe ich ihre Stimme. Umso entäuschter war ich nun natürlich, dass sie diesmal nicht selbst las sondern David Nathan. Ich liebe seine Stimme, aber kann ihn einfach nicht mit Sabine Thiesler zusammenbringen. Also entschied ich mich, diesmal das Buch zu lesen. Ich habe gestern den gesamten Mittag auf der Couch verbracht und das Buch in einem Rutsch verschlungen.
    Es ist für mich persönlich der schwächste Thriller von ihr, aber denoch fesselnd. Die Personen waren wie immer gut beschrieben, die Erzählstränge flossen gut ineinader und es gab nicht einen Teil wo ich mich gelangweilt hätte. Ich schließe mich Thrillerlady jedoch an, dass das Ende wirklich holterdipolter daher kam und es mir einfach nicht ausgefeilt genug war. Da hätte Frau Thiesler ruhig noch ein paar Seiten mehr anhängen können. Sie blieb ich ein wenig unbefriedigt zurück.

  • Worum es geht
    Der Seemann Malte hat einen Kollegen ermordet und ist auf der Flucht. Im Hafen von Nizza kreuzen sich seine Wege mit denen von Werner Faenzi, dessen Yacht gerade ein technisches Problem hat. Glücklicherweise weiß Malte Rat, und Werner zeigt ihm nur zu gerne seine Dankbarkeit, indem er ihn auf die Überfahrt nach Korsika mitnimmt.
    Während dieser Reise eröffnen sich für Malte neue Perspektiven, und der Gejagte ist bereit, jede Chance zu ergreifen, die sich ihm bietet ...


    Wie es mir gefallen hat
    Ein total fesselndes Buch, bei dem ich einfach immer weiter lesen wollte. Es war nie langatmig, hatte dramatische Wendungen und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite einfach nur gut unterhalten - so wie fast alle Bücher von Sabine Thiesler.
    Die Charaktere sind meiner Meinung nach gut gelungen, sehr realistisch dargestellt, und kommen aus völlig unterschiedlichen sozialen Schichten. Besonders gut gefallen hat mir, dass Frau Thiesler ihren Protagonisten Malte von seiner ehemals behüteten Kindheit an begleitet hat, und den Leser an seinem Lebensweg intensiv teilnehmen lässt. Dass er dabei nicht unbedingt Sympathieträger ist, fördert die Spannung sogar noch.
    Auch alle anderen Figuren hat die Autorin mit viel Liebe zum Detail sehr lebensecht geschaffen, und konnte sie mir auf diese Art und Weise nahe bringen. Überhaupt besitzt Frau Thiesler die Gabe, auch Nebenfiguren mit nur wenigen Worten zum Leben zu erwecken, indem sie sich auf deren hervorstechendste Eigenschaften beschränkt, und sei es, wie im Falle der beiden jungen Weltenbummlerinnen, ihre Naivität.
    Etwas gestört hat mich lediglich die Gutgläubigkeit, mit der sich Werner einem Wildfremden auf engstem Raume anvertraut. Ich wäre da auf jeden Fall viel misstrauischer, kann mir aber vorstellen, dass unter Seglern Kameradschaft genauso groß geschrieben wird wie etwa unter Bergkameraden. Ehrensache also, dass man sich gegenseitig unterstützt, und Zweifel erst gar nicht aufkommen lässt.
    Ein offenes Ende mag ich zwar nicht so besonders, aber in diesem Fall habe ich es sogar begrüßt, verheißt es doch eventuell einen Folgeband.
    Auf jeden Fall freue ich mich schon auf weitere Bücher der Autorin und werde in Zukunft sicher kein einziges auslassen.