"The Newsroom" ist eine Sendung von HBO um eine fiktive Nachrichtensendung und ihrem Moderator Will McAvoy, der, mit einer neuen Ausführenden Produzentin - welche natürlich auch noch seine Ex ist - konfrontiert mit dieser beschließt, nur noch "echte" Nachrichten zu machen, die das amerikanische Volk bilden und nicht bloß unterhalten (Endlich fällt auch der Unterhaltungsbranche ein das das A) notwendig und B)ein ernstes Thema ist)
Von nun an machen sie gutes Fernsehen, verlieren aber Zuschauer und das macht die Chefin, die auf die Werbeeinnahmen angewiesen ist, recht nervös. Und natürlich läuft auch sonst immer mal wieder was schief....
Viele ernste Themen werden, wie von Amerikanern üblich, unglaublich pathetisch in Szene gesetzt, große Reden und etwas kürzere Statements verdeutlichen: Da sind Menschen mit einer Mission, einer Aufgabe! Amerika ist krank, und wir sind die Medizin!
Nun, diese Serie ist für ein amerikanisches Publikum gemacht, und die Verantwortlichen trauen diesem Publikum offensichtlich nicht all zu viel zu - entweder sind sie zu fatalistisch (was ich hoffe) oder aber sie kennen ihr Publikum sehr gut (was ich befürchte) und richten sich danach.
Ausser den Soap-Opera-Handlungssträngen mit Liebe und Eifersucht und diesem ganzen Scheiß gibt es immer wieder auch komische Einlagen, welche zu etwa 70% an der falschen Stelle kommen - immer wenn eine ernste Situation"entschärft" werden soll.
Die besten Parodien Amerikas stammen von den Amerikanern selber, keiner nimmt dieses Volk so gekonnt auf die Schippe wie dieses Volk selbst. (Was mir durchaus sympathisch ist - die besten Witze über mich kommen auch von mir!)
In dieser Show allerdings lassen sie die ernste Botschaft verpuffen und machen diese somit obsolet - "Seht ihr, alles nur Spaß!"
"Newsroom" hätte eine großartige Serie werden können - die Staffeln II und II sind es vielleicht, aber das werde ich nicht herauszufinden versuchen - wenn sie nicht so versessen darauf gewesen wäre Unterhaltung, und zwar seichte, zu sein. Vielleicht weigere ich mich aber auch das amerikanische Publikum nur als Elvisfans und Grishamleser zu sehen, aber ich bin nun mal Idealist.
Und es gibt viele verdammt gute Serien in Amerika, gemacht von Leuten die sich auch nicht anbiedern, und sie haben den verdienten Erfolg
Wir schalten jetzt zurück ins echte leben
Guten Abend!