Taschenbuch: 192 Seiten
Bastei Lübbe Verlag
erschienen am 18. Juli 2014
Originaltitel: Agatha Raisin and the Potted Gardener
über die Autorin:
M.C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Mit ihren Krimi-Reihen um den schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth und die englische Detektivin Agatha Raisin feiert sie bis heute große Erfolge in über 15 Ländern. M.C. Beaton lebt und arbeitet in einem Cottage in den Cotswolds.
zum Inhalt:
Agatha wollte nach dem Fall um den toten Tierarzt auf ihrer Weltreise die Abfuhr ihres Nachbarn James Lacey vergessen. Doch kaum ist sie zu Hause, stellt sie fest, dass eben dieser attraktive Mann mit der neuzugezogenen Gärtnerin angebändelt hat. Um ihm zu zeigen, dass ihr das überhaupt nichts ausmacht, gesellt sich auch Agatha zu den Hobbygärtnern. Ihr Geschick beim Ziehen von Pflanzen lässt allerdings zu wünschen übrig. Um den bevorstehenden Wettbewerb trotzdem zu gewinnen, greift die gewitzte PR-Beraterin mal wieder in die altbewährte Trickkiste. Doch vorher geschieht ein Mord im beschaulichen Cotswold. Agatha und James haben also wieder alle Hände voll zu tun.
meine Meinung:
Der dritte Fall um die schrullige Frühpensionärin ist nach demselben Strickmuster entstanden wie seine Vorgänger. Dennoch ist es nicht langweilig. Die unter dem Pseudonym M. C. Beaton schreibende Autorin lässt ihre Protagonistin erneut schummeln, ihren Nachbarn anhimmeln und in gewohnt spröder Art mit ihren Mitmenschen umgehen. Vielleicht ist sie ein kleines bisschen zugänglicher geworden. Der unblutige Cosy-Crime ist nach dem klassischen Stil aufgebaut. Die infrage kommenden Täter werden vorgestellt, ein Mord geschieht und ein Ermittlerpaar unterstützt die Polizei. Nach und nach kommt dabei ein vollkommen anderes Bild zutage als man es anfangs gesehen hat. Dadurch wird ein offensichtliches Mordmotiv plötzlich eine falsche Fährte und man beginnt, erneut zu rätseln.
Die Autorin, die selber in den Cotswolds lebt, hat Agatha in diesem Band endlich eine feste Position in Carsely gegeben. Ihr Lebensstil ist typisch britisch und erfüllt jegliches Klischee. Die Figuren sind bereits durch die ersten beiden Folgen bekannt und entwickeln ihre Beziehungen zueinander weiter. Da jeder Fall in sich abgeschlossen ist und notwendige Informationen aus vorherigen Ereignissen kurz erwähnt werden, ist das Einhalten der Chronologie nicht zwingend erforderlich. Der Krimi ist unterhaltsam und durch den flüssigen Schreibstil gut in einem Rutsch zu lesen. Verglichen mit den anderen beiden, ist er spannender und die Hobbyermittlerin hat auch wieder selber eine gefährliche Situation zu meistern. Derartige Geschichten drängen sich förmlich auf, verfilmt zu werden. Die im Original bereits 25 Bände umfassende Serie hat großes Potential, eine modernere Miss Marple zu werden.