Secrets - Ich fühle - Heather Anastasiu (ab 14 Jahren)

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Kann es ein Verbrechen sein, Gefühle zu haben?


    Wut, Enttäuschung, Schmerz – Gefühle drohten die Menschheit auszulöschen. Ein Chip befreit sie nun von ihren schädlichen Emotionen. Denn selbstständig zu fühlen ist einfach zu gefährlich. Das erfährt Zoe am eigenen Leib, als plötzlich eine Störung an ihrem Chip auftritt. Zum allerersten Mal entstehen in ihrem Kopf eigene Gedanken und unaufhaltsame Gefühle. Zoe muss dieses Geheimnis um jeden Preis bewahren; sollte es gelüftet werden, droht ihr die Auslöschung. Doch dann gerät ihr Chip derart außer Kontrolle, dass sie sich nicht länger verstecken kann und für ihr Leben und ihre Freiheit kämpfen muss.


    über die Autorin (gem. Amazon)
    Heather Anastasiu ist in Texas aufgewachsen und lebt heute mit ihrer Familie in Minneapolis. Die passionierte Leserin liebt nichts so sehr wie Bücher, abgesehen von ihren zahlreichen Tattoos und ihren pinken Haaren. Die dystopische Trilogie »Secrets« ist ihre erste selbstverfasste Romanserie.


    meine Meinung
    In der Zukunft leben die Menschen unter der Erde. Ihre Gefühle werden mittels eines Chips unterdrückt, denn Emotionen haben dafür gesorgt, dass die Erde unbewohnbar wird. Zoel kennt die Geschichte, weiß, dass Gefühle gefährlich sind und genießt es doch, wenn sie immer wieder aus dem System herausgleitet und fühlen kann. Allerdings hat sie auch Angst, denn wenn entdeckt wird, dass sie Gefühle hat, wird sie neu programmiert oder sogar deaktiviert. Ihre Anstrengungen scheinen aber zu scheitern, als sie eines Tages zu einer Untersuchung gerufen wird. In letzter Minute wird sie von Adrien gerettet. Sie flieht mit ihm. Doch kann das wirklich der beste Weg sein?


    "Secrets – Ich fühle" ist das Debüt von Heather Anastasiu und gleichzeitig auch der Auftakt zur Secrets – Trilogie. Der dystopische Jugendroman konnte mich, nach leichten Startschwierigkeiten, vollends überzeugen.


    Die Geschichte wird von Zoel selbst erzählt. Und man erfährt direkt zu Beginn, dass sie anders ist als die anderen. Sie kann nämlich aus dem System hinausgleiten, ist somit unverbunden und kann fühlen. Etwas, was in der Gemeinschaft komplett untersagt ist und auch verfolgt wird. Zu Beginn versucht die 17-jährige auch immer wieder, in das System hineinzukommen und einfach nur normal zu sein. Doch im Laufe des Romans entdeckt Zoel, welche Bereicherung Emotionen sein können. Dieser Veränderungsprozess war für mich sehr spannend, aufwühlend und teilweise auch witzig. Denn was für uns völlig normal ist, muss von Zoel mühsam gelernt werden. Und dabei passiert so mancher Fauxpas, der mich grinsen ließ.


    Die Story selbst beginnt erstmal wie jede Dystopie: die Hauptfigur hat etwas besonderes an sich und dadurch ist ihr Leben gefährdet. Ich hatte mich schon halbwegs damit arrangiert, dass "Secrets" auch nicht anders ist, als Heather Anastasiu ihrem Roman eine Richtung gibt, die mich fasziniert und gefesselt hat. Durch diese Veränderung war ich wie gebannt und wollte einfach nur wissen, wie es mit Zoel, Adrien und Max weitergeht. Ein mehr als gelungener Kniff der Autorin!


    Das Ende ist rund, lässt aber genug Raum für den 2. und 3. Band. Ich bin schon sehr gespannt, wie Anastasiu die Geschichte von Zoel weitererzählen wird.


    Der Stil der Autorin ist sehr gut und flüssig zu lesen. Ihre Erzählweise ist zu Beginn eher distanziert, was auch nicht verwunderlich ist, da ihre Hauptfigur ja keine Gefühle hat. Im Laufe des Buches werden ihre Erzählungen aber emotionaler, selbstsicherer und bewusster. Man macht beim Lesen den Prozess der Veränderung mit Zoel gemeinsam durch. Toll!


    Fazit: ein gelungenes Debüt, welches mich gespannt auf die nächsten Teile warten lässt. Eine klare Empfehlung an alle Dystopie-Fans!

  • 'Diesmal spürte ich, dass es gleich passieren würde.' (Erster Satz)
    Zoe lebt schon ihr ganzes Leben lang unter der Erde und ist, wie viele andere in ihrer Gesellschaft mit dem Link verbunden, der sie von allen Gefühlen befreit. Denn Gefühle haben diese Gesellschaft in der Vergangenheit gespalten und fast ausgelöscht.
    Nun löst sich Zoe jedoch immer öfter aus dem Link und läuft täglich Gefahr entdeckt zu werden.Und dann trifft sie den Jungen mit den blauen Augen. Da ihr alle Gefühle jedoch so neu sind, weiß sie nicht, ob dieser Junge ein Überwacher oder doch ein Freund ist.


    Rezension
    Durch den angenehmen Schreibstil, der so typisch für Jugendbücher ist, habe ich schnell in die Geschichte gefunden. Auch die kurzen Erklärungen, die das Wichtigste der originellen Idee klar machen, aber nicht die Überhand gewinnen, erleichterten mir den Einstieg in Zoe's Welt enorm und machten mich zudem auch noch neugierig auf die weitere Entwicklung.
    Dazu kommt, dass ich mich kaum von der Geschichte lösen konnte, da der Handlungsstrang schon relativ früh von einer konstanten Spannung begleitet wird. Denn jeder von Zoe's Schritten beherbergte die Gefahr, dass sie von Regulatoren, die jede Situation auf anormales Verhalten untersuchten, entdeckt wurde.
    Dazu kommt, dass die Protagonistin von Anfang an hin und her gerissen war zwischen dem Streben nach Freiheit und dem Nachgehen ihrer Pflichten als Teil der Gesellschaft. Das Einzige, was sie von einer Selbstanzeige abgehalten hat ist die Angst davor, dass ihr ihre Erinnerungen genommen werden und dass sie für immer unter der Kontrolle des Links gefangen sein wird. Und dann findet Zoe auch noch raus, dass ihr Mitschüler Maximim ebenfalls unverbunden ist. Zu diesem Zeitpunkt verwirft sie die Idee einer Selbstanzeige. Jedoch nimmt ihre Selbstkontrolle immer weiter ab und ihre Nachlässigkeit bringt sie in Gefahren, denen sie dank ihrer begabten Freunde immer wieder entkommt. Jedoch kann ich das wirklich verstehen, denn sie entdeckt gerade ihre Gefühle und ist immer wieder zu überwältigt um sich Gedanken um ihre Sicherheit zu machen.
    Diese kleinen Fehler machen sie jedoch so liebenswert, fast so als würde man einem Kind beim Lernen zusehen, bis auf die Tatsache, dass alles auf einmal auf sie zukommt.
    Dadurch lässt auch ihr Urteilsvermögen an sich sehr zu wünschen übrig, denn es fällt ihr sichtlich schwer Menschen zu durchschauen und zu erkennen, wer Freund und wer Feind ist, dass macht die ganze Sache jedoch umso spannender.
    Außerdem verliert sie nie die Hoffnung und hängt an jeder einzelnen Erfahrung und jedem Gefühl, dass sie durchlebt.
    Durch die gefühlsgeladene Stimmung hab auch ich mich ziemlich schnell mit der Geschichte verbunden gefühlt, auch wenn mir die Handlung dabei oft zu kurz gekommen ist und mich sehr über mehr Ereignisse an sich gefreut hätte. Dafür war das Ende wiederum in mancher Hinsicht sehr überraschend und macht neugierig darauf, was im zweiten Teil auf uns wartet.


    Fazit
    Mit der originellen Idee hat die Autorin mir eine große Freude gemacht, denn alles in allem ist die Idee zwar nicht komplett neu, wurde aber noch nicht ausgeschöpft, sodass noch viel herausgeholt werden kann. Auch die spannungsgeladene Stimmung kam bei mir sehr gut an und sorgte für spannende Abende zusammen mit Zoe und einer Gesellschaft, wie man sie dem schlimmsten Feind nicht wünscht, Vorteile hin oder her.
    Das Einzige was mir fehlte, war eine straffere Handlung. Auf jeden Fall ist noch viel aus der Geschichte rauszuholen und ich bin gespannt, wie sich die Geschichte weiterentwickelt.


    Hier* findet ihr den Link zur Rezension.