Bud Spencer - Ich esse, also bin ich
Mangio ergo sum - meine Philosophie des Essens
Inhalt:
Wer nicht isst, kann nicht denken und folglich auch nicht sein, so viel steht fest - zumindest für Bud Spencer.
In diesem außergewöhnlichen Buch verbindet Kultstar und Bestsellerautor Bud Spencer auf humorvolle Weise die Kunst des Denkens mit der Kunst des Kochens. Eine seiner größten Leidenschaften - das Essen - ist für ihn der Mittelpunkt des Seins und dies gilt es nun vor zwölf großen Denkern, die ihn als nächtliche Traumgestalten heimsuchen, zu verteidigen.
So liefert er sich mit Philosophen wie Sokrates, Konfuzius oder Immanuel Kant herrliche geistige Duelle voller Witz und ironischer Seitenhiebe. Wenn die Worte ihn im Stich lassen, bereitet er seinen ungebetenen Gästen köstliche italienische Speisen zu, von Pasta- und Fischgerichten bis hin zu typisch neapolitanischem Gebäck, woraufhin sie sich satt und zufrieden geschlagen geben - doch der nächste Plagegeist lässt nicht lange auf sich warten...
Bud Spencer ist ein einzigartiges Kochbuch gelungen, das zum Mitlachen und Nachkochen animiert und beweist, dass ein voller Bauch sehr wohl gern studiert.
Meine Meinung:
Der dritte Teil von Buds Autobiographie, wenn man so will, denn dieser Teil ist ganz anders.
Erst einmal allgemein zum Kapitelaufbau: Am Anfang ist immer ein kurzer 1-2 Seiten Text quasi wie aus einem von Bud geschriebenen Lexikon, der einem einen Überblick über den Philosophen gibt, mit dem man es im Kapitel zu tun hat. Danach kommt dann die Begegnung von Bud mit dem Philosophen, die Gespräche und dann auch das Kochrezept.
Die Rezepte sind immer mitten in den Text eingebunden und die Zubereitung wird teilweise von Bud beschrieben, teilweise erzählt er es den Philosophen aber auch im Stile von >und dann nahm ich eine Zwiebel...<
Das ist sehr abwechslungsreich, aber andererseits auch ein bisschen unübersichtlich.
Ein reines Kochbuch ist das nicht, es ist auch mehr Philosophieduell von Bud vs.
- Descartes
- Galilei
- Machiavelli
- Kant
- Sokrates
- Platon
- Voltaire
- Schopenhauer
- Freud
- Rousseau
- Epikur
und
- Konfuzius
Die Rezepte finde ich teilweise wirklich sehr interessant, habe auch vor davon mal was nachzukochen. Die sind eher einfach und eher für den gesunden Menschenverstand geschrieben, da man sich manchmal die Mengenangaben selbst denken muss bzw. die sich aus dem Text nur im Verhältnis ableiten lassen. Finde das aber gerade ganz gut.
Es sind zwei Fotoseitenteile enthalten, wo es hauptsächlich um Essen geht. Wer erinnert sich nicht an das Bild mit den berühmten Wild-West-Bohnen? Aber auch privatere Kochbilder, die voralldingen das Essen nicht so gestellt und "food stylistisch" daher kommen lassen, sondern so, dass man denkt, dass es wirklich so aussieht, wenn man es selbst kocht.
Zu dem eigentlichen Teil des Duells mit den Philosophen sage ich vorab, dass ich da außer Schulwissen nicht wirklich Vorbildung zu hatte und deswegen das alles auch nicht auf seine Richtigkeit überprüfen kann.
Eintönig waren die Gespräche und Situationen dabei nie, so gibt es Orts- und Zeitwechsel, ein Wettschwimmen, einen Briefwechsel und eine polizeiliche Festnahme.
Mich haben manche Kapitel dennoch mehr unterhalten als Andere, was dann am Schreibstil lag.
Erstaunlicherweise sage ich trotz Buds Humor - habe wirklich ein paar Mal laut lachen müssen beim lesen, weil es so gut geschrieben ist - dass ich auch was philosophisches dabei gelernt habe.
Das ein oder andere sehr deutliche Wort über die heutige politische Lage in Italien, der EU und allgemein ist von Bud auch dabei.
War eine schöne Lesereise und für mich - die ja auch die Vorgängerbiographien kennt - der mit deutlichem Abstand beste Teil.
10 Punkte.