Ethik- statt Religionsunterricht?

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    Original von Buchling
    Du darfst aber die Umgangssprache nicht völlig vergessen. Hier wird dieser Ausdruck auch verwendet, wenn jemand irgendwie ohne Sinn und Verstand durch die Gegend hüpft, alles durcheinanderwirbelt und Chaos um sich herum verbreitet.


    Was du meinst, ist ein »Irrwisch« (am Oberrhein auch »Heerwisch«), ein Dämon oder Geist, der für heillioses Durcheinander sorgt.


    Sorry, aber diese Verwechslung ist nicht wirklich "volkstümlich". ;-)

  • bei uns gibt es ethik, seit ich denken kann. selbst bei meiner tochter in der grundschule wird schon ethik angeboten und auch genutzt.


    der religionsunterricht, den ich besucht habe, zumindest ab dem gymnasium, war keineswegs nur angefüllt mit jesus, usw.


    wenn ich wirklich nichts von der kirche bzw. von religion wissen wollte, würde ich auch nicht den unterricht besuchen, nur weil ich vorhabe in der gesellschaft angeblich besser dazustehen. das finde ich erbärmlich und verlogen. aber jeder wie er denkt....

  • Zitat

    Original von Iris
    Sorry, aber diese Verwechslung ist nicht wirklich "volkstümlich". ;-)


    Das ist keine Verwechslung - sondern ein Ausdruck, mit dem ich aufgewachsen bin - "Du kleiner Derwisch" - "Führt sich auf wie ein Derwisch" ... mag sein, daß das eine kleine Eigenheit meines Herkunftgebietes ist (Hallertau) - aber hier hab ich das so oft gehört, daß es einfach ein feststehender Ausdruck für mich ist. Und ich ihn evtl. gegen allen Aussagen aller Wörterbücher weiter so verwenden werde.


    :wave

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    Original von Babyjane
    :bruell Aufsicht, die Kammerer weiß immer alles besser :lache


    Lass ihr ihr Recht, denn wer Recht hat gibt `ne Lage! ;-)


    sich auf eine leckere Runde freu :-]

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

  • Naja, da man im Abendland einen Derwisch nur daran erkennt, daß er sich auf einem Bein tanzend schnell um die eigene Achse dreht, während der mystische Hintergrund dieses Tanzes eher weniger zur Allgemeinbildung zählt, kann es durchaus sein, daß dieser Begriff auch des öfteren so verwendet wird wie von Buchling gemeint.

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    Original von Behrnie
    Naja, da man im Abendland einen Derwisch nur daran erkennt, daß er sich auf einem Bein tanzend schnell um die eigene Achse dreht, während der mystische Hintergrund dieses Tanzes eher weniger zur Allgemeinbildung zählt, kann es durchaus sein, daß dieser Begriff auch des öfteren so verwendet wird wie von Buchling gemeint.


    Komischerweise kenne ich diese Variante nicht als Derwisch, sondern als Rumpelstilzchen ...

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    Original von Behrnie


    noch nie einen "tanzenden Derwisch" gesehen?


    Sorry, aber auf nur einem Bein und sich dann bis zur Trance um die eigene Achse drehen ................. das würd nicht funktionieren, nicht einmal bei einem Derwisch.


    Gabi

  • irrwisch oder rumpelstilzchen hätte ich noch im angebot :lache
    :wave


    ach, ich seh gerade, rumpelstilzchen war ja schon.
    meine glückssträhne von gestern scheint sich fortzusetzen.
    (ist sicher die schuld von menon*fg*)

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

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  • Zitat

    Original von Gabi
    Sorry, aber auf nur einem Bein und sich dann bis zur Trance um die eigene Achse drehen ................. das würd nicht funktionieren, nicht einmal bei einem Derwisch.


    Das ist auch grober Unfug. :grin Ich hab mich inzwischen etwas kundiger gemacht:


    (Quelle: Vortrag über Sufismus im Rahmen im Rahmen der Reihe »Der Orient zu Gast in Tübingen«, Muslimische Studentenvereinigung Tübingen, Arabischer Verein, Kirch am Eck - ökumenische Aktion der evang. Eberhards- und kath. Michaelsgemeinde in Tübingen -- vollständiger Text - PDF)

  • Zitat

    Original von Iris
    Ziel der Tanzenden Derwische ist nicht, wie oft fälschlicherweise angenommen wird, das Bewusstsein zu verlieren. Auch ist ihr Tanz nicht mit irgendwelchen folklorischen Darbietungen zu verwechseln.


    In Konya (Türkei) ist es den Derwischen nur 1x im Jahr erlaubt zu tanzen. Zu viele von ihnen sind während der Tänze zu Tode gekommen, so hat man halt versucht, das Risiko in Grenzen zu halten.


    Während der Tänze kann es passieren, dass die Tänzer in einen tranceähnlichen Zustand verfallen.


    Da nur 1x im Jahr getanzt werden darf ist dieser Tag zumindest in Konya (teilweise) zu einem Touristenspektakel verkommen. Aber immerhin tanzen dort noch echte Mönche in 'ihrem' Kloster und nicht Folkloretänzer wie in den Touristenhochburgen................. aber das sind ja dann sowieso keine echten Derwische.


    Das hab ich dazu gefunden, irgendwie ist mir der Rest des Textes abhanden gekommen .......... ist aber ziemlich identisch mit dem was du heraus gefunden hast:


    Es handelt sich dabei um eine religiöse Zeremonie. Der Tanz der Derwische wird von einer recht großen Musikergruppe begleitet. Der eigentliche Tanz wird in drei Sequenzen vorgenommen, in denen sich die Derwische konsequent und ständig in die gleiche Richtung drehen. Dabei wird die Tanzfläche ebenfalls umrundet. Durch diesen Tanz wird eine Verbindung zu den himmlischen Mächten aufgebaut..
    Zunächst wird eine gemeinsame Andacht gehalten und gebetet.
    Danach holt sich jeder Tänzer die Erlaubnis zum Tanz beim Meister des Ordens ab.
    Nach Erteilung der Erlaubnis beginnt der Tänzer sich zu drehen und umrundet dabei die Tanzfläche.
    Jede der drei Tanzrunden wird mit konstanter Drehzahl getanzt, immer in die gleiche Richtung.
    Der gesamte Tanz findet unter den strengen Augen der Meister (in schwarz) statt.
    Die Gruppe der Tänzer besteht immer aus acht Mönchen. Der Hut symbolisiert den Grabstein, der schwarze Umhang den Sarg und das weiße Kleid das Leichentuch.
    Während der gesamten Veranstaltung intoniert das recht große Orchester sakrale türkische Musik.
    Alle Tänzer halten die Geschwindigkeit um die Tanzfläche und die Drehzahl konstant. Wenn einer der Tänzer abweicht, wird er vom Kontrolleur korrigiert
    Die nach oben geöffnete Handfläche empfängt die göttliche Weisheit, die nach unten geöffnete Hand gibt diese Erkenntnisse an die normalen Menschen weiter.
    Hier beginnt die dritte Runde. Die kurzen Pausen verbringen die Tänzer stehend am Rande der Fläche.


    Gabi :wave

  • Zitat

    Was haltet ihr eigentlich vom Vorschlag aus liberalen Kreisen, einen Ethikunterricht statt den Religionsunterricht einzuführen?


    Ich habe schon seit der 1. Klasse nur Ethik, wir konnten immer wählen. Dort lernen wir neben Moral, Philosophie...auch Gebräuche vom Christentum und den anderen Weltreligionen kennen. M.E. ist Ethik abwechslungsreicher als Religion und umfasst eine breitere Spanne von Themen.

  • Zitat

    Original von Gabi
    Es handelt sich dabei um eine religiöse Zeremonie. Der Tanz der Derwische wird von einer recht großen Musikergruppe begleitet. Der eigentliche Tanz wird in drei Sequenzen vorgenommen, in denen sich die Derwische konsequent und ständig in die gleiche Richtung drehen. Dabei wird die Tanzfläche ebenfalls umrundet. Durch diesen Tanz wird eine Verbindung zu den himmlischen Mächten aufgebaut.


    Ich habe gerade in einem Roman gelesen, daß es eine russische Sekte gab, die in ihren Gottesdiensten solche Tänze praktizierte, die Skopzen.


    Offenbar gab es im 19.Jh. eine Menge sonderbarer Sekten in Rußland, die sich seit demn Streit um die Liturgiereform Mitte des 17.Jhs. gebildet hatten ...

  • Das Thema selbst wurde hier ja nicht sehr ausführlich diskutiert, obwohl es sehr interessant ist und deswegen will ich es wieder reaktivieren.


    Zuerst einmal zu meiner Erfahrung mit Religionsunterricht:


    In der Volksschule gab es einen sehr gut auf die Altersklasse abgestimmten Unterricht, indem Videos angeschaut wurden, die biblische Geschichten in Zeichentrickform erzählten. Daneben wurden auch vom Lehrer solche erzählt und christliche Bräuche erklärt.


    In der AHS hat es eigentlich einen Religions - Diskussionsunterricht gegeben. Hat angefangen mit Diskussion über geistreicherer Filme, Bücher, Weltreligionen, aktuelle Fragestellungen im Christentum, Nitsch bis Klimt.


    Das käme vermutlich diesem Ethikunterricht sehr nahe und lässt sich vermutlich auch sehr gut mit dem Religionsunterricht verbinden.


    Wie der Lehrplan momentan aufgebaut ist weiß ich nicht, da ich doch einen etwas unkonventionelleren Lehrer hatte, aber ich denke, dass man mit Lehrplananpassungen mehr erreichen könnte, als mit kompleter Umstruckturierung.
    Schließlich und endlich ist der Großteil der Gesellschaft zumindestens offiziel Teil der Christenheit und daher rechtfertigt sich auch eine stärkere Betonung der christlichen Inhalte.


    Noch dazu dürfte es bei der Umsetzung doch Probleme geben, da zumindestens Österreich in dieser Frage nicht ohne Zustimmung des Vatikans vorgehen könnte, da der Religionsunterricht in einem Konkordat mit dem Papst geregelt ist und daher nicht so einfach ersetzbar ist.