'Das Buch der verlorenen Dinge' - Seiten 255 - Ende

  • Das Buch ist ein gamz heißer Anwärter für mein Fantasy-Jahreshighlight!
    Dass Jonathan der sterbenden König ist und Anna verraten hat, war wirklich keine Überraschung, spätestens nachdem der krumme Mann umbedingt den Namen von Georgie wissen wollte, aber vor allem die Entwicklung, die David durchmacht, fand ich so gut und einfühlsam beschrieben, dass mir keine Sekunde langweilig war.
    Und meine Hoffnung war berechtigt, der Förster lebt noch :-]


    Die eine oder andere Märchenänderung ist mir bestimmt entgangen, einfach weil ich das Original nicht kenne, wie schon bei der Gänsemagd, das hat aber meinem Lesevergnügen keinen Abbruch getan.

  • Ich finde das Buch auch ganz besonders und freue mich, dass es anderen auch so geht!


    Du hast natürlich Recht: eine Überraschung war das erneute Auftauchen von Anna und Jonathan nicht. Das vermutet man beim lesen schon vorher. Aber dieses Recht behalten hat man doch auch ganz gern.

  • Nun habe ich es tatsächlich heute noch geschafft, das Buch zu beenden.


    Es wird zwar nicht mein Jahreshighlight, aber ganz sicher eins der Bücher, deren Ende ich niemals vergessen werde, einfach, weil es so schön geschrieben ist.


    Die ganze Zeit habe ich eigentlich den Krummen Mann gleichgesetzt mit dem Leben. Aber nun musste ich mich damit abfinden, dass er niemand anders war als dieses Rumpel- wie war doch gleich der Name? ;-)


    Alles in allem fand ich das Buch recht grausam, aber die Hauptfigur macht eine so großartige Entwicklung durch, und die Geschichte hält einen echt in Atem, dass ich damit ganz gut leben konnte. Vielleicht hatte ich am Schluss sogar ein bisschen Pipi in den Augen...


    Sicher, Märchen sind (manchmal) grausam und brutal; so hat man früher die Kinder in Schach gehalten, und die Lehren, die man als Kind daraus ziehen sollte, gelten heutzutage m.M.n. genauso wie früher. Außerdem gruseln sich die Kinder ja auch gerne mal.


    Also, schön dran denken: Eine Hexe steht immer zwischen zwei Birken.
    Ach nee, das war eine andere Geschichte...

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Gegen die bösartige Verunglimpung meines Namensvetters muss ich mich natürlich verwahren. Ausdrücklich. Aufs Heftigste. :schlaeger
    Immer wird der arme Rumpelstilz verkannt. :cry


    Ich war wirklich fasziniert von dem Buch. Einmal die beeindruckenden Bilder, von denen einige sicher brutal und grausam waren. Dafür waren andere wunderschön und berührend.


    Besonders die Wendung, dass die Loups auch sterben mussten, als der König, der sie durch seine eigene Angst erst geschaffen hat, gestorben war, hat mir gut gefallen. Besser kann man das kaum beschreiben.


    Natürlich würde ich das Buch nicht gerade ganz kleinen Kindern vorlesen. Man soll die Kleinen aber nicht unterschätzen - diese Sprache der Märchen verstehen sie sehr gut und picken sich das heraus, was sie gerade anspricht. Und das gute am Vorlesen ist ja, dass man direkt dabei ist und die Reaktionen gut beobachten kann.
    Auch für Erwachsene mit Sinn für phantastische Geschichten ein sehr empfehlenswertes Buch.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Gegen die bösartige Verunglimpung meines Namensvetters muss ich mich natürlich verwahren. Ausdrücklich. Aufs Heftigste. :schlaeger
    Immer wird der arme Rumpelstilz verkannt. :cry


    Oh, fühl dich ganz fest :knuddel1 !


    Aber ich muss gestehen, dass ich mein Bild vom Rumpelstilz auch erst revidieren konnte, als ich dich kennenlernte. ;-) :kiss



    Die letzte Seite habe ich bereits vor zwei Tagen umgeblättert - aber ich musste die ganze Geschichte erst etwas sacken lassen. Nicht, dass sie mir nicht gefallen hätte. Im Gegenteil!


    Wie bereits im vorangehenden Abschnitt erwähnt, bin ich keine typische Fantasyleserin. Aber John Connolly hat es geschafft, mit seinem "Buch der verlorenen Dinge" mein Innerstes zu berühren.


    Auch wenn manche Szenen recht grausam sind und ich ab und zu kurz durchschnaufen musste, bevor ich weiterlesen konnte, und es in der Welt hinter dem Senkgarten alles andere als disneymässig zugeht, liegt soviel Zauber zwischen den Zeilen, den ich in mich aufgesogen habe. :-)


    Als David auf das Drängen des krummen Mannes hin, einen "Namen" aussprach - BRUDER - war es endgültig um mich geschehen. Und ich kann berichten, dass ich an dem Abend mit feuchten Augen das Licht gelöscht habe. Dieser Augenblick ist einfach unbeschreiblich schön und hat Davids Entwicklung perfekt auf den Punkt gebracht!


    Die Geschichte nach der Geschichte hat das ganze Bild noch zusätzlich abgerundet und für mich hat da jede einzelne Szene noch perfekt reingepasst.


    Und auch wenn ich vermutet hatte, dass David im Koma liegen könnte, fand ich den Schluss überraschend. Ich hatte in gewisser Weise zwar Recht - aber eben nur in gewisser Weise. Ob David tatsächlich im Krankenbett lag und er das alles geträumt hat oder ob er alles so erlebt hatte, muss der Leser wohl selber entscheiden. Und ich habe meine Entscheidung auf jeden Fall schon getroffen.... ;-)
    Clare, du hast nicht zuviel versprochen und ich danke den Querbeeteulen für diesen Buchvorschlag und die tolle Leserunde! :knuddel1


  • Die Stelle fand ich auch wunderschön :-]

  • Ich bin auch seit gestern mit dem Buch durch. Leider fehlte mir am Ende etwas die Zeit um am Buch dran zu bleiben. :-( Das ist immer so schade, denn ich mag es, wenn ich so richtig in ein Buch eintauchen kann.


    Ich kann mich euren Meinungen nur anschließen. Bin sehr begeistert von diesem Roman, der etwas anderen Art. So richtig Phantasie ist es eigentlich nicht, aber auf jeden Fall sehr märchenhaft - gerade am Ende als David in die Welt zurückkehrt und dort auf seine Lieben trifft. :-]


    Wie Ayasha hatte ich ja vermutet, dass David im Koma liegt und das ganze "nur" träumt. Aber hat er das wirklich? :gruebel :-] Das bleibt letztlich unserer Phantasie überlassen...


    Zitat

    Die Geschichte nach der Geschichte hat das ganze Bild noch zusätzlich abgerundet und für mich hat da jede einzelne Szene noch perfekt reingepasst.


    Diesen Abschluss fand ich auch sehr schön, vora allem, dass David dann doch seine Stiefmama Rose und seinen Bruder anerkennt und sie ihren Platz in seinem Herzen fanden...


    Edit: Auch von mir ein Danke schön für diese tolle Querbeet-Runde. Ohne Euch wäre ich auf dieses Buch nicht aufmerksam geworden. :anbet

  • Oha, das Ende war ja nochmal spannend.
    Ich glaube, ich werde nie wieder ein Märchen lesen können, ohne dabei an dieses Buch zu denken...


    Ich würde gern sagen, dass ich das Buch schön oder zauberhaft fand, aber es war einfach über weite Strecken so böse, dass ich es nicht immer so recht genießen konnte :-(
    Das Ende hat mich aber wieder versöhnlicher gestimmt.


    Zitat

    Original von killerbinchen
    Vielleicht hatte ich am Schluss sogar ein bisschen Pipi in den Augen...


    Bei mir war es nicht nur vielleicht :grin

    "Leben, lesen - lesen, leben - was ist der Unterschied? (...) Eigentlich doch nur ein kleiner Buchstabe, oder?"


    Walter Moers - Die Stadt der träumenden Bücher

  • Mir hat gerade die Auflösung und die Erklärung für all das Böse in diesem Buch besonders gut gefallen. Es ist das Böse in der Vorstellung, in den Ängsten des alten Königs, die dieses Land heimgesucht haben.
    Mit dem Ende des alten Königs sind auch seine ganzen Schreckensgestalten verschwunden und es war endlich wieder Raum für ein friedliches Land.
    Die Botschaft