Freitag, Szene im örtlichen Buchladen:
Ich komme rein, plötzlich sehe ich, dass nur mehr die Hälfte Bücher angeboten werden, als noch beim letzten Besuch.
Stattdessen zählt allerlei Kitsch zum Angebot im Buchladen: Geburtstagskarten, Partymaterialien, und viel ärgerer Nonsens.
Da frage ich die Buchhändlerin, was denn passiert sei.
Da sagt sie mir tränenerstickt, dass sie nicht mehr auf Qualität setzen kann.
Sie hat keine Stammleser mehr.
Selbst die härtesten Leser entscheiden sich immer öfter dafür, bequem bei Amazon einzukaufen, anstatt im alten Buchladen selber zu stöbern und zu kaufen.
Hochwertige Literatur brauche sie gar nicht mehr aufzustellen.
Gehen tut nur mehr noch das, worauf Dan Brown steht. (Das stammt ausnahmsweise nicht von mir!)
Aber sie möchte schließlich keinen Dan Brown Laden eröffnen.
Sie müsse nun wie andere Buchläden das Angebot erweitern, besonders um Nicht-Bücher-Produkte.
Ich denke gerade darüber nach. Und ich schäme mich. Als Leser.
Den guten, alten Buchladen gibt es nicht mehr.
Gruß