Titel der amerikanischen Originalausgabe: "The Martian"
Zum Buch (Klappentext)
Gestrandet auf dem Mars
Der Astronaut Mark Watney war auf dem besten Weg, eine lebende Legende zu werden, schließlich war er der erste Mensch in der Geschichte der Raumfahrt, der je den Mars betreten hat. Nun, sechs Tage später, ist Mark auf dem besten Weg, der erste Mensch zu werden, der auf dem Mars sterben wird: Bei einer Expedition auf dem Roten Planeten gerät er in einen Sandsturm, und als er aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht, ist er allein. Auf dem Mars. Ohne Ausrüstung. Ohne Nahrung. Und ohne Crew, denn die ist bereits auf dem Weg zurück zur Erde. Es ist der Beginn eines spektakulären Überlebenskampfes ...
Über den Autor
Bereits im zarten Alter von fünfzehn war Andy Weir als Programmierer für diverse Computerfirmen tätig und arbeitet inzwischen als Softwareentwickler. In seiner Freizeit interessiert er sich für Physik, Mechanik und die Geschichte der bemannten Raumfahrt – und natürlich für das Schreiben. Mit seinem Debütroman Der Marsianer wird er als die Science-Fiction-Entdeckung des Jahres gefeiert.
Meine Meinung
I'm pretty much fucked.
That's my considered opinion.
Fucked.
So fängt das Buch an und da wusste ich auch schon, dass ich weiter lesen muss. Im Gegensatz zu Mark Watney bin ich nun bestens vorbereitet, sollte ich irgendwann einmal auf dem Mars stranden, denn er hat mit seinem Roman eine Art "Idiot's guide to surviving on Mars" geschrieben. Der Klappentest ist natürlich Quatsch, er hat schon Nahrung und Ausrüstung. Allerdings nicht für vier Jahre und so lange würde es bis zur nächsten Mission zum Mars dauern. Und er hat zunächst keine Möglichkeit mit der NASA oder seiner Crew zu kommunizieren.
Ich habe auf jeden Fall gelernt, wie man einen Kartoffelacker auf dem Mars anlegt, wie man aus den handelsüblichen Atomen Wassermoleküle bastelt, ohne dass einem der Wasserstoff um die Ohren fliegt, wie man ein Feuer auf dem Mars macht, wenn die NASA einem aus Sicherheitsgründen nur Ausrüstungsgegenstände aus nicht-brennbaren Materialien mitgegeben hat, wie man die Autoheizung seines Marsrovers mit Plutonium betreibt, wie man eine Bombe aus Zucker baut, und dass man mit Duct Tape praktisch alles reparieren kann.
Die Handlung wird größtenteils aus der Sicht von Mark in Form seines Logbuches beschrieben, eingestreut sind aber auch kurze Kapitel aus der Sicht der NASA und seiner Crew, die sich auf der Rückreise zur Erde befindet. Die Handlung spielt gefühlt - vom Stand der Technologie und auch vom Verhalten der Menschen her - heute, auch wenn keine Jahreszahlen genannt werden, nur dass es bemannte Raumfahrt zum Mars gibt.
Mark schreibt seine Logbucheinträge mit viel Galgenhumor, Selbstironie und einigen bissigen Bemerkungen in Richtung NASA. Dabei spricht er seine Leser direkt an und erklärt genau, was er macht. Ein gewisses Interesse an Chemie und Physik kann sicher nicht schaden, wenn man dieses Buch liest, denn es wird schon sehr viel beschrieben, was er so bastelt, schraubt, baut, programmiert und mit seinem Chemiebaukasten brutzelt. Ich bin nun ein Mädchen und habe nie ein Radio aufgeschraubt, nur um mal zu gucken, wie es funktioniert. Trotzdem hat mir das Buch sehr viel Spaß gemacht. Mark ist auch einfach eine liebenswerte Hauptfigur. Auf eine herzzerreißende Liebesgeschichte wurde dankenswerterweise komplett verzichtet.
Natürlich geht bis zur letzten Minute so einiges schief, so dass es spannend bleibt.
Ich gebe mal 4,5 von 5 Amazon-Sternen (entspricht 1,8 von 2 Marsmonden).
.