'Der Zug der Waisen' - Seiten 001 - 077

  • Das Buch liest sich ja wirklich sehr, sehr gut.


    Mir gefallen beide Geschichten, die aus der Vergangenheit und die aus der Gegenwart, richtig gut.
    Der Begriff Orphan Train war mir auch neu.
    Dazu fallen mir auch die "Schwabenkinder" ein. Diese wurden ja auch auf dem Markt als Arbeitskräfte verkauft.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Schwabenkinder


    Edit: Ich sehe gerad, Donaldduck hat diese auch schon erwähnt.
    Und ja, das Buch und der Film sind sehr sehenswert.

  • ich finde das Originalcover auch schöner und vor allem paßt es besser, zumindest nachdem was ich bisher gelesen habe.


    Noch schlimmer finde ich wenn bei einem Buch dann ein total abwegiger deutscher Titel erfunden wird, anstatt zu versuchen den Titel möglichst sinngemäß zu übersetzen.


    Das amerikanische Strafrecht ist sehr viel schärfer als das bei uns, da kommt es dann auch noch auf die einzelnen Bundesstaaten an.

    e0354.gif


    c0624.gif Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg--Jenny Colgan

    Chroniken von Deverry 2 --Katharine Kerr
    Drachenelfen , die Windgängerin -- Bernhard Hennen

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  • Ich habe den ersten Abschnitt jetzt durch und bin eigentlich ganz zufrieden mit dem Roman, doch es gibt auch Elemente der Romangestaltung, mit denen ich nicht ganz zufrieden bin.


    Das ist in erster Linie, wie die Autorin mit ihren Figuren umgeht. Zum Beispiel, wie Dina gezeigt wird: Als Antivegetarisch und konservativ. Sie wird in erster Linie als Mitglied einer fundamentalistischen Kirche und radikale Abtreibungsgegnerin betrachtet
    Das kann man machen, wenn sie nur aus Mollys Sicht so gezeigt wird, aber wenn sie auf neutral-sachlicher Ebene charakterisiert wird, gehört es sich eigentlich, auch ihre Sicht zu zeigen.
    Vielleicht etwas viel verlangt, da sie nur eine Nebenfigur ist, aber dennoch würde mir eine andere Vorgehensweise zur Personen-Darstellung besser gefallen, da die Figur sonst kaum Entwicklungspotential hat.
    Momentan jedenfalls sind Molly und Dina weit voneinander entfernt, so dass eine engere Familienbeziehung kaum möglich scheint..

  • Zitat

    Original von maikaefer
    ....
    Wie gewöhnlich schaue ich mir zuerst das "Drumherum" an und habe dazu gleich eine Frage/Bitte: Ist jemand von euch in der Lage und so nett und kann das hinten abgebildete Plakat in Englisch irgendwie vergrößern und hier reinstellen? Ich würde das sehr gern lesen! :wave


    Ich versuch es mal eben, liebes Käferchen
    .....
    Ich bekomme es leider nicht hin, maikäfer. ich kann den Text aber gern abschreiben und dir per PN schicken. Ich habe eine Lupe im Haus, um ihn zu vergrößern. Sollte allgemeines Interesse an dem Text bestehen bitte ich um Rückmeldung, dann schreib ich den Text in diesen thread.

    Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne. (Jean Paul)



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  • Mir gefällt das Buch bisher ganz gut. Als Leser hat man sofort einen Zugang zu den beiden Ladies, Molly und Vivian (bzw. Niamh). Ich finde es total ungewöhnlich, dass gleich so in das Innerste "geleuchtet" wird. Daher auch, meiner Meinung nach, die Verwirrung mit Molly als Rebellin und Molly als nettes Mädchen. Wenn man die Geschichte aus einer etwas objektiveren Perspektive geschildert bekäme, würde Molly bestimmt ganz anders wirken. Sie muss ja z.B. ziemlich patzig zu Jack gewesen sein am Anfang. Aber sie scheint sehr reflektiert zu sein für einen Teenager und kann ja ihre eigenen Gründe für ihr Handeln sehr gut wiedergeben. Und sie ist ja auch schon von Anfang an am Überlegen, ob sie nicht ihr Image ändern soll. Ich mag sie so, aber ich finde, sie hätte als Figur auch ruhig noch ein bisschen rebellischer gezeichnet werden können. Es wäre auch schön gewesen, ihren "weichen Kern" erst allmählich zu entdecken. :grin


    Ich bin doch eigentlich sehr zuversichtlich, dass Dina und Ralph nicht auf ihrem aktuellen Stand als Charikaturen stehen bleiben. Ich vermute mal, dass die Beziehung zu den beiden für Mollys Entwicklung, sollte sie denn geplant sein, eine wichtige Rolle spielen wird.


    Schön fand ich die Referenz zu Jane Ayre. Da gibt's ja durchaus Parallelen.

    It’s not enough for the phrases to be good; what you make with them ought to be good too. - Aldous Huxley

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Richie, zum Schluss gibt es einen Bericht über die wirklichen "orphan train"s mit Fotos. Den finde ich als Ergänzung zu dieser Geschichte sehr gut.


    Alles klar, habe ich auch schon entdeckt :-]
    Ich hatte nur erst an das amerikanische Cover gedacht und gesucht und gesucht .....

  • Ich habe den ersten Abschnitt auch schon durch und bisher gefällt mir die Geschichte ganz gut.


    Der Einstieg fällt einem sehr leicht und ich könnte das Buch grad durchlesen.


    Sowohl Molly, wie auch Vivian sind wirklich interessante Persönlichkeiten - beide auf ihre eigene Art und Weise.
    Die Geschichte von Vivian ist wirklich traurig und ich bin gespannt wie es mit ihr weitergegangen ist. Es sich schrecklich was mit den Kindern gemacht wurde. Ich gehe auch ganz stark davon aus, dass sie "verkauft" werden..

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Ich habe den ersten Abschnitt jetzt durch und bin eigentlich ganz zufrieden mit dem Roman, doch es gibt auch Elemente der Romangestaltung, mit denen ich nicht ganz zufrieden bin.


    Das ist in erster Linie, wie die Autorin mit ihren Figuren umgeht. Zum Beispiel, wie Dina gezeigt wird: Als Antivegetarisch und konservativ. Sie wird in erster Linie als Mitglied einer fundamentalistischen Kirche und radikale Abtreibungsgegnerin betrachtet
    Das kann man machen, wenn sie nur aus Mollys Sicht so gezeigt wird, aber wenn sie auf neutral-sachlicher Ebene charakterisiert wird, gehört es sich eigentlich, auch ihre Sicht zu zeigen.
    Vielleicht etwas viel verlangt, da sie nur eine Nebenfigur ist, aber dennoch würde mir eine andere Vorgehensweise zur Personen-Darstellung besser gefallen, da die Figur sonst kaum Entwicklungspotential hat.
    Momentan jedenfalls sind Molly und Dina weit voneinander entfernt, so dass eine engere Familienbeziehung kaum möglich scheint..


    Ich habe mich die ganze Zeit beim Lesen gefragt, wieso sie Molly überhaupt aufgenommen haben. Dina ist die bestimmende Figur in der Familie und in der Beziehung zwischen ihr und Ralph. Und hier bei so einer wichtigen Entscheidung setzt er sich plötzlich durch?
    Auch wenn es oberflächlich so scheint, als würde sie Molly nicht mögen, akzeptiert sie ihre Anwesenheit, leiht ihr sogar eine Bluse, damit sie auf Vivian einen guten Eindruck macht. Denn andernfalls müsste Molly ja ins Gefängnis und die Familie verlassen. Auch wenn Dina auf übelste Weise an Molly herummäkelt, will sie sie doch nicht loswerden. Die Entscheidung trifft sie und nicht Ralph. Das muss tiefergehende Gründe haben. Ich hoffe jedenfalls, dass die Autorin in dieser Hinsicht noch etwas aufklärt. Wenn nicht, dann muss ich dir, Herr Palomar, Recht geben.

  • Vermutlich ist es Ralph aufgrund seiner eigenen Geschichte wichtig, sich um benachteiligte Kinder zu kümmern. Das wird ja zu Beginn kurz beschrieben. Da setzt er sich dann vielleicht einmal durch.
    Molly ist ja nicht das erste Pflegekind bei den beiden. Steht irgendwo, was Ralph beruflich macht?

  • Zitat

    Original von Saiya


    Ich habe mich die ganze Zeit beim Lesen gefragt, wieso sie Molly überhaupt aufgenommen haben. Dina ist die bestimmende Figur in der Familie und in der Beziehung zwischen ihr und Ralph. Und hier bei so einer wichtigen Entscheidung setzt er sich plötzlich durch?
    Auch wenn es oberflächlich so scheint, als würde sie Molly nicht mögen, akzeptiert sie ihre Anwesenheit, leiht ihr sogar eine Bluse, damit sie auf Vivian einen guten Eindruck macht. Denn andernfalls müsste Molly ja ins Gefängnis und die Familie verlassen. Auch wenn Dina auf übelste Weise an Molly herummäkelt, will sie sie doch nicht loswerden. Die Entscheidung trifft sie und nicht Ralph. Das muss tiefergehende Gründe haben. Ich hoffe jedenfalls, dass die Autorin in dieser Hinsicht noch etwas aufklärt. Wenn nicht, dann muss ich dir, Herr Palomar, Recht geben.


    Ich finde, das Ganze wird ziemlich stark aus Mollys Perspektive geschrieben, was ich auch etwas verwirrend fand. Das ging mir auch in anderer Hinsicht so. So wie es geschrieben ist, kann ich nicht ganz nachvollziehen, wieso alle Molly mit so viel Ablehnung gegenüber stehen. Ich habe darauf geschlossen, dass es sich meistens um Mollys persönliche Schilderungen handelt. Ok, Dina kocht nicht extra für Molly und sie möchte nicht, dass sie als Goth herum läuft. Ist das wirklich so viel anders als andere Mütter? Ich gebe Saiya recht, ich finde auch nicht, dass das was sie tatsächlich tut, so darauf aus ist, Molly zu schaden - im Gegenteil. Daher denke ich, dass diese negative Sicht hauptsächlich durch Mollys Gefühle gefärbt ist. Wenn wir das Ganze aus Dinas Sicht lesen würden, hätten wir dagegen mit Sicherheit eine ganz andere Molly!
    Ich muss aber zustimmen, dass das nicht deutlich genug wird beim Lesen, sodass man zuerst denken muss, es wäre objektiver erzählt.

    It’s not enough for the phrases to be good; what you make with them ought to be good too. - Aldous Huxley

  • Zitat

    Original von Brigia


    Daher denke ich, dass diese negative Sicht hauptsächlich durch Mollys Gefühle gefärbt ist. Wenn wir das Ganze aus Dinas Sicht lesen würden, hätten wir dagegen mit Sicherheit eine ganz andere Molly!
    Ich muss aber zustimmen, dass das nicht deutlich genug wird beim Lesen, sodass man zuerst denken muss, es wäre objektiver erzählt.


    Das kann ich so :write.

  • Ich habe gestern dann auch schon mal begonnen.


    Ich bin auch nicht wirklich in der amerikanischen Geschichte bewandert, weshalb das Thema für mich neu und deswegen umso spannender ist.


    Das Cover gefällt mir, wirkt aber wirklich sehr fröhlich im Vergleich zum Thema des Buches.


    Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich verfolge ja immer lieber die Handlung aus der Vergangenheit, so auch in diesem Buch.

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Ich bin noch nicht weit, aber von Molly habe ich nicht den Eindruck, dass sie eine echte Rebellin ist. Sie hat zwar ein Goth-Outfit (ich vermute, es ist gemäßigt) und aus Selbstschutz nach Außen eine ablehnende Haltung, aber im großen und ganzen benimmt sie sich doch ganz gut und geht auf den Auftrag,,bei Vivian den Speicher aufzuräumen, sofort ein.
    Ja, ich finde Molly als Figur auch interessant.


    So schätze ich das auch ein. Sie versucht eine harte Schale zu simulieren, aber so ist sie in meinen Augen gar nicht.


    Molly hat mich total an meine Jugend erinnert, da ich mit 13 auch so eine Goth- Phase hatte. :grin

  • Zitat

    Original von Richie
    Ich habe das Buch heute mittag angefangen und bis zum Abend durchgelesen. Es hat mich echt gepackt :-]


    Wow du hast meine Bewunderung. Ich habe gerade so eine Lesemuffelphase, da kann das Buch noch so klasse sein, aber recht weit komme ich nicht. Hoffentlich ändert sich das hier mit diesem Buch. Der erste Abschnitt war ja schon sehr vielversprechend.