Marcia Willett - Wo die Liebe wohnt

  • Autor/in: Marcia Willett
    Titel: Wo die Liebe wohnt
    Originaltitel: Second time around
    ISBN: 978-3-404-15573-6
    Verlag: Bastei Lübbe Taschenbuch
    Seiten: 336


    Über die Autorin (laut luebbe.de):


    Marcia Willett, in Somerset geboren, studierte und unterrichtete klassischen Tanz, bevor sie ihr Talent für das Schreiben entdeckte. Ihre Bücher erscheinen in 18 Ländern. Sie lebt mit ihrem Ehemann in Devon, dem Schauplatz vieler ihre Romane.


    Kurzbeschreibung:


    Isobel ist verzweifelt, glaubt sie doch, nach einem Fehltritt alles verloren zu haben. Ihr Mann trennt sich von ihr, und auch ihre Tochter begegnet ihr mit Unverständnis und wendet sich von ihr ab. Doch Isobel gibt nicht so schnell auf und schmiedet neue Lebenspläne. In der wunderschönen, an der südenglischen Küste gelegenen Pension der warmherzigen und lebensweisen Mathilda findet sie eine neue Heimat und lernt dort ganz unterschiedliche Menschen kennen, die ihrem Leben schließlich eine neue Perspektive geben.


    Meine Meinung / Fazit:


    Man sollte zu Beginn des Buches wissen, dass es nicht nur im Isobel und Mathilda geht. Nein, das Buch beschäftigt sich mit sehr vielen Personen, wobei ich denke, dass für jeden Lesecharakter jemand dabei ist, der einem doch sympathisch sein kann. Mir am sympathischsten war Tessa. Sie ist eine junge Frau und noch ein wenig unentschlossen in so manchen Dingen die ihr weiteres Leben betreffen. Aber dennoch hat sie einen starken Charakter und versucht stets das Gute im Menschen zu sehen. Alle Protagonisten des Buches machen eine Wende in ihrem Leben durch und landen letzten Endes in Devon, wo das Buch seinen Handlungsmittelpunkt hat. Man kann die Hintergründe jedes Einzelnen kennen- und verstehen lernen. Man sollte sich aber auch darauf einlassen können.


    Ein wenig klingt das Buch noch in mir nach. Das Buch hat sich durch seinen flüssigen Schreibstil sehr gut weggelesen. Oftmals habe ich mich dabei erwischt über die Dinge (die wir als Selbstverständlich ansehen) mit anderen Augen zu sehen und das Liebe nicht immer gleich körperliche Liebe sein muss. Auch vor dem Alter sollte man keine Angst haben und man sollte sein Leben genießen. Ich glaube die Autorin hat hier sehr viele Geschichten mteinander verwoben und ab und an ist sie ein wenig übers Ziel hinausgeschossen. Aber die nächste Passage hatte mich dies schnell wieder vergessen lassen. Man sollte das Buch als Gedankenstütze oder eventuell auch als "Ich-bringe-dich-wieder-auf-deinen-Weg-Buch" sehen.


    Ich habe mich anfangs vom Titel täuschen lassen. Es geht nicht nur um Liebe - es geht um Schmerz, es geht um Trauer, es geht um Familie, um Zugehörigkeit, um Verständnis, ums Zuhören, um Selbstfindung. Ich empfand es als kleine Hommage an das Leben - darüber nachzudenken und einfach mal zu leben. Dem einen oder anderen Leser wird es sicherlich einfach nur eine "schmale" Lektüre sein. Aber das Buch passte zu mir und ich habe es sehr gern gelesen. Man sollte keine Spannung erwarten oder Liebesszenen wie bei Cecelia Ahern. Nein, man sollte sich einfach in einen Stuhl setzen und das Buch zur Hand nehmen. Es lesen und nebenbei in sich hineinhorchen. Waren meine Entscheidungen stets richtig!? Würde ich wieder so handeln? Was ist Glück?
    Zitat: "Haben Sie denn Ihr Glück gefunden?" - "Nein. Aber einen Versuch war es doch wert, oder?" - Das kommt wiederum darauf an, was Sie bei diesem Versuch verloren haben."


    Ich vergebe für das Buch 8 von 10 Punkten.