Titel: Tumult
Autor: Hans Magnus Enzensberger
Verlag: Suhrkamp
Erschienen: Oktober 2014
Seitenzahl: 287
ISBN-10: 3518424645
ISBN-13: 978-3518424643
Preis: 21.95 EUR
In seinem Keller fand Hans Magnus Enzensberger zurfällig eine Kisten mit alten Manuskripten, die bei ihm längst in Vergessenheit geraten waren. Und schnell las er sich fest.
Was lag alles näher als die Manuskripte in Buchform unters Volk zu bringen – angereichert mit heutigen Erkenntnissen.
1963 führte Enzensberger eine Reise in die Sowjetunion und überraschend wird er auch von Chrustschow auf dessen Datscha eingeladen. Auf dieser Reise lernt er dann auch seine zweite Frau Mascha kennen die 1991 Selbstmord begang – aber zu dieser Satz waren sie und Enzensberger bereits geschieden.
Der Autor berichtet aber auch von seiner Reise nach Cuba und beschreibt dort die Turbulenzen der Revolution.
Und wie steht der 50 Jahre später zu dem Geschriebenen:
In einem fiktiven Streitgespräch zwischen dem alten und jungen Enzensberger stellt er sich selbst harte Fragen und antwortet offen, selbstkritisch aber nie unterwürfig. Enzensberger stand zu seinen Irrtümern – und von denen gab es nicht wenige.
Im Abschnitt „Danach“ verabschiedet er sich von politischen und persönlichen Sichtweisen die er in den Sechzigern vertreten hatte.
Hans Magnus Enzensberger wurde 1929 in Kaufbeuren geboren, und ist ein streitbarer Geist, der kaum jemals einen Schritt zurückwich, der aneckte, provozierte, seine „Klappe immer sehr weit aufriss“.
Ein sehr lesenswertes Buch von einem Querdenker und Querulanten der sich nie hat vereinnahmen ließ, der immer auch zu seinen Irrtümern stand. Er war vielen ein Dorn im Auge. Aber was wäre diese Gesellschaft ohne solche Typen? Arm dran – wie wäre arm dran. 8 Eulenpunkte