Das Mädchen mit den blauen Augen von Michel Bussi
Verlag: Rütten & Loening
Erschienen: Februar 2014
412 Seiten
Originaltitel: Un avion sans elle (Ausgezeichnet mit dem Prix Maison de la Presse)
Der Autor: Michel Bussi, geb. 1965, Politologe und Geograph, lehrt an der Universität in Rouen. Seine Romane sind in zahlreiche Sprachen übersetzt und haben sich als internationale Bestseller durchgesetzt. Bussi ist der meistprämierte französische Autor des Jahres 2011 gewesen.
Inhalt:
1980. Wenige Tage vor Weihnachten zerschellt in einem Schneesturm ein Airbus an einem Bergmassiv im Jura.
Wie durch ein Wunder überlebt als einziger Insasse ein drei Monate altes Mädchen das Unglück. Doch ein weiterer weiblicher Säugling steht auf der Passagierliste. Welches Kind überlebte das Inferno?
Die Behörden stehen vor einer schwierigen Aufgabe, denn zwei Großelternpaare beanspruchen das Sorgerecht. Nach einem aufsehenerregenden Prozess wird der Familie Vitral das Kind Emilie Vitral zugesprochen, die kleine Lyse-Rose de Carville wird für tot erklärt.
Deren Großeltern jedoch, ein reiches Industriellenpaar, engagieren einen Privatdetektiv, der bis zum 18. Geburtstag des Mädchens das Rätsel seiner Herkunft klären soll.
1998. An Emilies 18. Geburtstag lässt der Detektiv Grand-Duc dem jungen Mädchen ein Heft mit seinen Ermittlungsergebnissen zukommen. Die verstörte Emilie taucht unter, nachdem sie ihrem Bruder Marc die Aufzeichnung überlassen hat.
Marc begibt sich auf eine Reise durch Frankreich und in die Vergangenheit…
Meine Meinung:
Ich war mir nicht sicher, wo ich dieses Buch einordnen sollte. Bei den Krimis oder unter Belletristik, wozu ich mich dann schließlich entschlossen habe.
Zwar gibt es in diesem Buch mehrere Mord- und ungeklärte Todesfälle, doch diese sind, obwohl wichtig für die Geschichte, nicht deren Mittelpunkt. In erster Linie geht es um Emilie, genannt Lylie, die auf der Suche nach ihrer wahren Identität ist und um Marc, der seine geliebte Schwester sucht.
Der Leser begleitet Marc auf seiner 5-tägigen Suche, liest zusammen mit ihm in den Aufzeichnungen des Detektivs, reist mit ihm durch Frankreich und kommt nach und nach dem Geheimnis von Lylies Herkunft auf die Spur.
Ich war am Ende des Romans überrascht, dass sich die Handlungen im "Jetzt" nur über fünf Tage erstreckten, denn durch die in jedes Kapitel eingestreuten Memoiren des Detektivs, die mindestens die Hälfte des Buches ausmachen, kam mir der Zeitrahmen deutlich länger vor.
Das Buch ist sehr spannend, regelrecht süchtig machend, denn als Leser bekommt man die Ermittlungsergebnisse, genau wie Marc, nur stückchenweise serviert. Jedoch immer wieder unterbrochen durch nicht minder spannende Ereignisse im "Jetzt".
Fazit:
Ein tolles, spannendes Buch mit einer ungewöhnlichen Thematik und interessanten, gut gezeichneten Charakteren. Wer gerne in der Vergangenheit auf Spurensuche geht, ist mit diesem Roman bestens beraten!
Von mir gibt es neun Eulenpunkte.