Ausflug nach Afrika - Arnold Stadler

  • Gebundene Ausgabe: 95 Seiten
    Verlag: DuMont


    Kurzbeschreibung:
    Das Unglück zu Hause rührte allein daher, dass bei uns im Hotzenwald keine Palmen wuchsen." Der Erzähler flüchtet unter Palmenposter und träumt von Menschenfressern. Aber bald will er das echte Afrika. Dort soll es Pygmäen geben, die so kleinwüchsig sind wie er selbst – und den Makel nicht mit versteckten Absätzen ausgleichen. Er macht sich auf die Reise über die Weltschmerzhauptstadt Lissabon bis nach Guinea-Bissau. Dort soll das Glück warten. Dabei gibt es nicht mal Geldautomaten.


    Ausflug nach Afrika ist Arnold Stadlers furiose Antwort auf ein Fernweh, das auch in der Ferne keine Erfüllung findet.


    Über den Autor:
    Arnold Stadler wurde 1954 in der südbadischen Kleinstadt Meßkirch geboren und wuchs auf einem Bauernhof im Nachbardorf Rast auf. Er studierte katholische Theologie in München und Rom, anschließend Germanistik in Freiburg und Köln. Promotion 1986. Heute lebt er in Rast und in Berlin.
    Arnold Stadler ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt.


    Mein Eindruck:


    Ausflug nach Afrika ist im typischen Arnold Stadler-Ton geschrieben, mit der unverkennbaren Ironie und seinem originellen Einfallsreichtum.


    Der Ich-Erzähler Engelbert lebt in Südbaden und träumt davon, größer als nur 1,59 m zu sein und davon nach Afrika zu reisen. Denn dort gibt es Palmen und Menschenfresser, er wünscht sich sogar, gefressen zu werden.


    Doch zunächst erzählt er von seinem Leben, z.B. wie er aufwuchs. Immer der kleinste, so unscheinbar, dass er nicht übersehen werden kann, und doch erinnert sich kaum jemand an ihn.


    So komisch das erzählt wird, ist es auch tragisch! Diese beiden Aspekte angemessen gegeneinander abzuwägen und auszugleichen ist die Qualität des Textes.
    Schließlich geht die Reise los. Über einen Aufenthalt in Lissabon geht es über Dakar nach Guinea-Bissau.
    Die nicht besonders authentisch wirkenden Reisebeschreibungen fand ich dann nicht mehr ganz so überzeugend wie die Geschichten aus dem Hotzenwald.


    Ein relativ kleines Buch, aber manchmal braucht ein Autor nicht mehr.