Onleihe: Verleger raten zu Leihgebühren für eBooks

  • Zitat

    Original von Tilia Salix
    Das ist eine reine Kalkulationsfrage. Derzeit nutzt nur ein verschwundend geringer Nutzerkreis die Onleihe. E-Books und andere Onleihe-Medien machen derzeit gerade mal 1% der Gesamtausleihe öffentlicher Bibliotheken aus - ich denke, das wäre durchaus bezahlbar. Vor allem, da die derzeitigen Lizenzen auch nicht gerade günstig sind!


    EIN Prozent nur? Das hätte ich nicht gedacht, denn sobald neue Bücher hochgeladen werden, sind ruck-zuck X Vormerkungen gebucht :wow

  • Zitat

    Original von Tilia Salix
    Zunächst einmal wäre nicht jedes Buch verfügbar. Längst nicht alle Verlage bieten Lizenzen für Bibliotheken an, und die wenigsten Bibliotheken sind finanziell so gut ausgestattet, dass sie einfach alles kaufen können, was der Markt so bietet.


    Stimmt, aber die großen Büchereien, wie z.B. hier in Bremen, haben schon ein sehr umfangreiches Angebot. Und da Du ja dafür plädierst, die Vorteile von Ebooks zu nutzen, könnte das ja auch in der Form erfolgen, daß sich viele Bibliotheken zusammenschließen und sich dann entsprechend breiter aufstellen können. Man könnte also eine einzige Online-Bib Norddeutschland machen. Oder gleich eine einzige für ganz Deutschland. Dann dürfte es möglich sein, jedes Buch vorrätig zu haben, da ja nicht mehr jede Bib einzeln jedes Buch anschaffen müßte.


    Zitat

    Und zum anderen bleibt die zeitliche Komponente ja bestehen: auch wenn die Bibliothek die beliebig häufige Nutzung von E-Books anbieten könnte, kann die Datei ja nur für die Dauer der Leihfrist (häufig 14 Tage) geöffnet werden. Da bleibt ein Kauf durchaus reizvoll.


    Wozu soll ich mir ein Buch wegen einer Leihfrist kaufen, wenn ich das Buch jederzeit wieder entleihen kann, ohne bedenken zu müssen, ob es eventuell ein anderer gerade leihen möchte? Genau hier greift doch die von Dir geforderte Veränderung. Und, wie erwähnt, bei Ebooks gibts auch das Argument "ich will es im Regal stehen sehen" nicht wirklich. Von daher sehe ich keinen Sinn drin, noch ein Buch zu kaufen, auf das ich auch ohne Kauf jederzeit zugreifen kann.


    Zitat

    Das ist eine reine Kalkulationsfrage. Derzeit nutzt nur ein verschwundend geringer Nutzerkreis die Onleihe. E-Books und andere Onleihe-Medien machen derzeit gerade mal 1% der Gesamtausleihe öffentlicher Bibliotheken aus - ich denke, das wäre durchaus bezahlbar. Vor allem, da die derzeitigen Lizenzen auch nicht gerade günstig sind!


    Das könnte damit zusammen hängen, daß noch nicht alle öffentlichen Bibliotheken eine Onleihe anbieten, bei der Stadtbibliothek in Bremen ist man jedenfalls derzeit bei etwa 4%. Das entspricht genau dem Bestand an digitalen Medien. Ich vermute, daß sich das sehr schnell steigern ließe, wenn sich jedes vorhandene digitale Medium ohne Wartezeit entleihen ließe.


    Aber wieso eine Lizenz für unendliche Vervielfältigung nicht um ein vielfaches teurer wäre als die aktuellen Lizenzen, erschließt sich mir nicht. Natürlich ist es eine Kalkulationsfrage, das zu bezahlen - man könnte z.B. einfach den Bestand an digitalen Medien entsprechend verknappen. Oder bei den gedruckten Medien kürzen. Oder, oder, oder. Ich sehe dabei jedoch nicht den nötigen Mehrwert - nicht für die Bibliothek und nicht für mich als Nutzer. Ich brauche keinen sofortigen Zugriff auf jedes verfügbare Medium, wenn sich dadurch die Anzahl der verfügbaren Medien deutlich reduziert. Dann lieber weiter mit Vorbestellungen und einer Auswahl, bei der man problemlos immer etwas interessantes, aktuell vorrätiges, findet.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Und zum anderen bleibt die zeitliche Komponente ja bestehen: auch wenn die Bibliothek die beliebig häufige Nutzung von E-Books anbieten könnte, kann die Datei ja nur für die Dauer der Leihfrist (häufig 14 Tage) geöffnet werden. Da bleibt ein Kauf durchaus reizvoll.


    Die beliebig häufige Nutzung von E-Books in dem Sinne, dass etliche Nutzer gleichzetig (also ohne Wartezeit) dasselbe E-Book anfordern können, fände ich sinnvoll. Das heißt ja nicht, dass derselbe Nutzer sich das E-Book mehrmals ausleihen kann, wenn man eine entsprechende Sperre einbaut. 14 Tage Leihfrist sind allerdings sehr kurz. Für mich ein Grund, dafür, dass ich die Onleihe noch nie genutzt habe. Hier im Forum habe ich auch schon gelesen, dass es anderen ähnlich geht. Beim Lesen möchte ich nicht unter Zeitdruck stehen.
    Und diese zu knappe Ausleihfrist könnte mMn ein wichtiger Grund dafür sein, dass es so wenige Nutzer für die Onleihe gibt.


    Meines Wissens nimmt die Stadtbibi Köln schon seit längerer Zeit eine geringe Gebühr für digitale Medien (Ich glaube, 50 Cent pro Stück). Dank dieser Einnahmen gibt es dort ein umfassendes Angebot. Ich finde das eigentlich ganz okay.
    Ob das mit E-Books dort ebenso ist, weiß ich leider nicht, könnte man aber sicher nachsehen.

  • Zitat

    Stimmt, aber die großen Büchereien, wie z.B. hier in Bremen, haben schon ein sehr umfangreiches Angebot. Und da Du ja dafür plädierst, die Vorteile von Ebooks zu nutzen, könnte das ja auch in der Form erfolgen, daß sich viele Bibliotheken zusammenschließen und sich dann entsprechend breiter aufstellen können. Man könnte also eine einzige Online-Bib Norddeutschland machen. Oder gleich eine einzige für ganz Deutschland. Dann dürfte es möglich sein, jedes Buch vorrätig zu haben, da ja nicht mehr jede Bib einzeln jedes Buch anschaffen müßte.


    Das ist ein genialer Vorschlag!
    Müsste bloß geklärt werden, wie/an wen die Onleihe-Jahresgebühr überwiesen wird und wie die Bibis das eingenommene Geld untereinander aufteilen. Gibt es denn für Stadtbibis solche zentralen Strukturen? Es sind doch kommunale Einrichtungen, oder nicht?

  • @ LeSeebär und ginger:
    Ja, ein Zusammenschluss der Bibliotheken wäre eine Möglichkeit.
    Wenn es nicht die letzte föderalistische Bastion der Länder gäbe: Kultur.
    Eben jene ist Ländersache, sprich die Universitätsbibliotheken werden von den Ländern unterhalten, die Stadtbibliotheken von den Kommunen.
    Natürlich könnten die Länder sich verständigen. Aber bis da etwas passiert...

  • Zitat

    Original von ginger ale
    Müsste bloß geklärt werden, wie/an wen die Onleihe-Jahresgebühr überwiesen wird


    Das dürfte das kleinste Problem sein. Eine solche Einrichtung hätte natürlich auch ein eigenes Internetportal, bei dem die Kontoverbindung angegeben ist.


    Zitat

    und wie die Bibis das eingenommene Geld untereinander aufteilen.


    Ich befürchte, da gibts keine Einnahmen zu verteilen, sondern nur die Aufteilung der Kosten zu klären. Und das wird sicher nicht einfach.


    Zitat

    Gibt es denn für Stadtbibis solche zentralen Strukturen? Es sind doch kommunale Einrichtungen, oder nicht?


    Richtig, Stadtbibliotheken sind kommunale Einrichtungen - ich sehe das ähnlich wie Salonlöwin, da braucht es einen langen Atem und jede Menge Geduld, um eine länderübergreifende Plattform zu schaffen. Ich denke nicht, daß es sowas in absehbarer Zeit geben wird, das war nur so eine Möglichkeit in Bezug auf Tilias Satz, die Möglichkeiten der Ebooks nutzen. Und einer der Hauptvorteile der Ebooks ist eben der ortsungebundene Zugriff auf Bücher.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von LeSeebär


    Wozu soll ich mir ein Buch wegen einer Leihfrist kaufen, wenn ich das Buch jederzeit wieder entleihen kann, ohne bedenken zu müssen, ob es eventuell ein anderer gerade leihen möchte? Genau hier greift doch die von Dir geforderte Veränderung. Und, wie erwähnt, bei Ebooks gibts auch das Argument "ich will es im Regal stehen sehen" nicht wirklich. Von daher sehe ich keinen Sinn drin, noch ein Buch zu kaufen, auf das ich auch ohne Kauf jederzeit zugreifen kann.


    Mit jeder neuen Ausleihe wird das Buch auf "Null" gesetzt, d.h. alle Lesezeichen und Notizen sind weg. Will ich mit der Literatur dauerhaft arbeiten, geht das mit einem gekauften Exemplar doch wesentlich angenehmer.


    Zitat

    Das ist eine reine Kalkulationsfrage. Derzeit nutzt nur ein verschwundend geringer Nutzerkreis die Onleihe. E-Books und andere Onleihe-Medien machen derzeit gerade mal 1% der Gesamtausleihe öffentlicher Bibliotheken aus - ich denke, das wäre durchaus bezahlbar. Vor allem, da die derzeitigen Lizenzen auch nicht gerade günstig sind!


    Das könnte damit zusammen hängen, daß noch nicht alle öffentlichen Bibliotheken eine Onleihe anbieten, bei der Stadtbibliothek in Bremen ist man jedenfalls derzeit bei etwa 4%. Das entspricht genau dem Bestand an digitalen Medien. Ich vermute, daß sich das sehr schnell steigern ließe, wenn sich jedes vorhandene digitale Medium ohne Wartezeit entleihen ließe.


    Aber wieso eine Lizenz für unendliche Vervielfältigung nicht um ein vielfaches teurer wäre als die aktuellen Lizenzen, erschließt sich mir nicht. Natürlich ist es eine Kalkulationsfrage, das zu bezahlen - man könnte z.B. einfach den Bestand an digitalen Medien entsprechend verknappen.[/quote]


    Genau DAS ist doch der jetzige Zustand - etliche Verlage beliefern die Onleihe erst gar nicht (das heisst, wenn eine Bibliothek den neusten Iny Lorentz bereitstellen möchte, geht dies nicht, weil der Verlag dies nicht erlaubt). Und weil eine Lizenz auch nur von einem Leser zur Zeit genutzt werden kann.


    Zitat


    Oder bei den gedruckten Medien kürzen. Oder, oder, oder. Ich sehe dabei jedoch nicht den nötigen Mehrwert - nicht für die Bibliothek und nicht für mich als Nutzer. Ich brauche keinen sofortigen Zugriff auf jedes verfügbare Medium, wenn sich dadurch die Anzahl der verfügbaren Medien deutlich reduziert. Dann lieber weiter mit Vorbestellungen und einer Auswahl, bei der man problemlos immer etwas interessantes, aktuell vorrätiges, findet.


    Lesebär, du beschreibst dieaktuelle Situation der Onleihe! Abgesehen davon, dass die Auswahl keinesfalls so ist, dass auch wirklich immer aktuelles zu finden ist. Man braucht ja nur mal die Spiegelbestseller durchgehen - wie viele Titel finden sich davon in der Onleihe?


    Zitat

    Original von ginger ale


    Das ist ein genialer Vorschlag!
    Müsste bloß geklärt werden, wie/an wen die Onleihe-Jahresgebühr überwiesen wird und wie die Bibis das eingenommene Geld untereinander aufteilen. Gibt es denn für Stadtbibis solche zentralen Strukturen? Es sind doch kommunale Einrichtungen, oder nicht?


    Das wird nicht funktionieren. Die Onleihe wird von der Divibib vetrieben und die haben Maximalgrößen für die einzelnen Verbünde festgelegt, soweit ich weiß. Und warum sollte dann jedes Buch vorrätig sein? Es gibt nicht für jedes Ebook eine Onleihe-Lizenz (das wollen die Verlage nicht) und natürlich müssten auch weiterhin Mehrfachexemplare angeschafft werden. Das Angebot reicht ja jetzt schon nicht aus (deshalb ja die langen Wartelisten).


    Zitat

    Original von ginger ale


    Die beliebig häufige Nutzung von E-Books in dem Sinne, dass etliche Nutzer gleichzetig (also ohne Wartezeit) dasselbe E-Book anfordern können, fände ich sinnvoll. Das heißt ja nicht, dass derselbe Nutzer sich das E-Book mehrmals ausleihen kann, wenn man eine entsprechende Sperre einbaut. 14 Tage Leihfrist sind allerdings sehr kurz. Für mich ein Grund, dafür, dass ich die Onleihe noch nie genutzt habe. Hier im Forum habe ich auch schon gelesen, dass es anderen ähnlich geht. Beim Lesen möchte ich nicht unter Zeitdruck stehen.
    Und diese zu knappe Ausleihfrist könnte mMn ein wichtiger Grund dafür sein, dass es so wenige Nutzer für die Onleihe gibt.


    Meines Wissens nimmt die Stadtbibi Köln schon seit längerer Zeit eine geringe Gebühr für digitale Medien (Ich glaube, 50 Cent pro Stück). Dank dieser Einnahmen gibt es dort ein umfassendes Angebot. Ich finde das eigentlich ganz okay.
    Ob das mit E-Books dort ebenso ist, weiß ich leider nicht, könnte man aber sicher nachsehen.


    Mit den Ebooks wird das nicht funktionieren, da die jeweilige Bibliothek überhaupt nicht feststellen kann, wer wieviel in der Onleihe ausleiht. Die Ausleihzahlen, die von der Divibib übermittelt werden, sind nicht personalisiert.



    Nur um es klarzustellen: ich nutze die Onleihe durchaus gern. Sie ist aber weit davon entfernt, perfekt zu sein. Ein wesentlicher Schritt wäre es sicherlich, das E-Book endlich mit dem Printbuch gleichzustellen. Dann könnte es nämlich auch eine Bibliothekstantieme über die VG Wort geben. Und Bibliotheken hätten selbst die Entscheidung, welche E-Books sie anbieten.

  • Zitat

    Original von Tilia Salix
    Die von dir angesprochene Leihgebühren (Jahresbeitrag & Bestseller-Gebühr) sind allerdings Einnahmen, die in die Kasse des Bibliotheksträgers fließen und nichts mit den Einnahmen von Verlagen und Autoren zu tun haben.


    Aber da ich bei Printbüchern eben nicht pro Buch, sondern nur Jahresbetrag zahle, werden die Tantiemen ja offensichtlich aus genau diesem Betrag bezahlt (oder wird da fleißig gesponsert von den Kommunen und mein Beitrag geht komplett für andere Dinge drauf?)? Warum geht das dann bei Ebooks nicht?
    Hab mal in dem Link nachgelesen, bei Printbüchern sind das 3 Cent - und bei Ebooks soll es 100 Cent, also 1€, sein?! :wow
    Ich habe jetzt zugegebenermaßen nur überflogen und weiß nicht, ob dieser Euro dann komplett an Verlag/Autor gehen sollte, aber das wäre mal eben eine Erhöhung um das 33-Fache :yikes
    Bisschen unverhältnismäßig, scheint mir.

    Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
    Kurt Tucholsky

  • Zitat

    Original von Tilia Salix
    Mit jeder neuen Ausleihe wird das Buch auf "Null" gesetzt, d.h. alle Lesezeichen und Notizen sind weg. Will ich mit der Literatur dauerhaft arbeiten, geht das mit einem gekauften Exemplar doch wesentlich angenehmer.


    Ja, es wird natürlich auch weiterhin Personen geben, die Bücher nicht nur konsumieren, sondern bearbeiten. Aber wie viele der gekauften Bücher (Belletristik) betrifft das? Ich tippe, da befinden wir uns im Promille-Bereich.


    Zitat

    Genau DAS ist doch der jetzige Zustand - etliche Verlage beliefern die Onleihe erst gar nicht (das heisst, wenn eine Bibliothek den neusten Iny Lorentz bereitstellen möchte, geht dies nicht, weil der Verlag dies nicht erlaubt). Und weil eine Lizenz auch nur von einem Leser zur Zeit genutzt werden kann.


    Nein, sie beliefern die Onleihe nicht, weil sie befürchten, dadurch nicht genug zu verdienen. Ich glaube nicht, daß auch nur ein Verlag sagt: Ihr bekommt unsere Bücher erst, wenn ihr sie gleichzeitig allen Nutzern zur Verfügung stellen könnt. Das ist meines Erachtens nicht im Interesse der Verlage.


    Zitat

    Lesebär, du beschreibst dieaktuelle Situation der Onleihe!


    Mit dem letzten Satz, ja. Um zu vergleichen, was wir verlieren würden, wenn wir uns auf teure Lizenzen für unbeschränkte Downloads der Bestseller einigen würden - das Angebot würde selbst in großen Büchereien kaum noch an den Umfang der (heutigen stationären) Buchläden herankommen. Und da habe ich dann lieber die heutige große Vielfalt statt permanenten Zugriff auf die Spiegel-Bestseller.


    Zitat

    Abgesehen davon, dass die Auswahl keinesfalls so ist, dass auch wirklich immer aktuelles zu finden ist. Man braucht ja nur mal die Spiegelbestseller durchgehen - wie viele Titel finden sich davon in der Onleihe?


    Wie gesagt, die Spiegel bestseller würde man sicher finden, wenn die Bibliotheken für Ebooks entsprechend Zahlen würden, das liegt nicht daran, daß die Bibliotheken diese Bücher nicht aufnehmen wollen. Mir geht es aber aus rein egoistischen Motiven eher um die zahlreichen Bücher, die NICHT auf der Spiegel-Bestsellerliste stehen.


    Zitat

    Und warum sollte dann jedes Buch vorrätig sein? Es gibt nicht für jedes Ebook eine Onleihe-Lizenz (das wollen die Verlage nicht) und natürlich müssten auch weiterhin Mehrfachexemplare angeschafft werden. Das Angebot reicht ja jetzt schon nicht aus (deshalb ja die langen Wartelisten)..


    Wozu müssten Mehrfachexemplare angeschafft werden, wenn jedes Buch von beliebig vielen Nutzern runtergeladen werden kann? :gruebel


    Zitat

    Mit den Ebooks wird das nicht funktionieren, da die jeweilige Bibliothek überhaupt nicht feststellen kann, wer wieviel in der Onleihe ausleiht. Die Ausleihzahlen, die von der Divibib übermittelt werden, sind nicht personalisiert.


    Warum sollte das nicht geändert werden können?

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von Nria
    Aber da ich bei Printbüchern eben nicht pro Buch, sondern nur Jahresbetrag zahle, werden die Tantiemen ja offensichtlich aus genau diesem Betrag bezahlt (oder wird da fleißig gesponsert von den Kommunen und mein Beitrag geht komplett für andere Dinge drauf?)? Warum geht das dann bei Ebooks nicht?


    Ich denke, das ginge schon, es geht wohl mehr ums Wollen. Allerdings müsste man dann wohl auch die Preise für die Lizenzen vereinheitlichen, soweit ich gelesen habe, sind E-book-Lizenzen teurer - da kann ich schon verstehen, daß man dann nicht einsieht, noch zusätzlich Tantiemen zu bezahlen.


    Zu dem von Dir bezahlten Betrag: Es ist in etwa so, wie Tilia schrieb: Die Jahresbeiträge reichen nicht annähernd aus, eine Bibliothek zu finanzieren. Bei der öffentlichen Bibliothek Bremen beträgt der Anteil des LandesKorrektur: der Stadtgemeinde an den Kosten 90%, nur 10% werden von den Nutzern durch Jahresbeiträge, Versäumniszuschläge, Bestandsverkäufe usw erzielt. So gesehen, zahlt also das Land Korrektur: die Kommune die Bibliothekstantiemen.


    Zitat

    Hab mal in dem Link nachgelesen, bei Printbüchern sind das 3 Cent - und bei Ebooks soll es 100 Cent, also 1€, sein?! :wow
    Ich habe jetzt zugegebenermaßen nur überflogen und weiß nicht, ob dieser Euro dann komplett an Verlag/Autor gehen sollte, aber das wäre mal eben eine Erhöhung um das 33-Fache :yikes
    Bisschen unverhältnismäßig, scheint mir.


    Scheint mir auch so - zumindest solange die aktuelle Regelung gilt, daß ein Ebook eben nur an einen Nutzer verliehen werden kann und erst nach Rückgabe wieder neu verliehen wird.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von LeSeebär ()

  • Zum Vorschlag, das sich mehrere Bibliotheken zusammen schliessen sollen um das Budget zu erhöhen: Das gibt es durchaus schon, die franken-onleihe besteht derzeit aus 19 Bibliotheken die sich zusammengeschlossen haben.
    Hier werden im Bereich Belletristik und Unterhaltung derzeit 8454 Bücher angeboten.
    Neue Bücher kommen normalerweise recht zügig ins Sortiment, allerdings muss man schnell sein, wenn man Bestseller zeitnah lesen möchte, manchmal gehen die Reservierungen bis zu einem Jahr in die Zukunft.


    Was die Einzelgebühr betrifft, halte ich es für unsinnig, vor allem, weil es ja mittlerweile auch Flatrates wie skoobe.de gibt, bei denen man für 9,90 im Monat soviele Bücher lesen kann wie man will. Solche Modelle wird es wohl in Zukunft noch mehr geben, wer weiss schon, was aus Amazons Unlimited wird...

  • Zitat

    Original von LeSeebär


    Ich denke, das ginge schon, es geht wohl mehr ums Wollen. Allerdings müsste man dann wohl auch die Preise für die Lizenzen vereinheitlichen, soweit ich gelesen habe, sind E-book-Lizenzen teurer - da kann ich schon verstehen, daß man dann nicht einsieht, noch zusätzlich Tantiemen zu bezahlen.


    Zu dem von Dir bezahlten Betrag: Es ist in etwa so, wie Tilia schrieb: Die Jahresbeiträge reichen nicht annähernd aus, eine Bibliothek zu finanzieren. Bei der öffentlichen Bibliothek Bremen beträgt der Anteil des LandesKorrektur: der Stadtgemeinde an den Kosten 90%, nur 10% werden von den Nutzern durch Jahresbeiträge, Versäumniszuschläge, Bestandsverkäufe usw erzielt. So gesehen, zahlt also das Land Korrektur: die Kommune die Bibliothekstantiemen.


    Nein, LeSeebär, das ist so falsch. Die Einnahmen, die die Bibliothek erzielt, bekommt die Kommune, in deren Trägerschaft sich die Bibliothek befindet. Die Bibliothekstantieme zahlen die Bundesländer bzw. der Bund. Siehe mein Zitat weiter vorn im Thread. Auch nachzulesen auf den Internetseiten der VG-Wort.

  • Zitat

    Original von streifi
    Was die Einzelgebühr betrifft, halte ich es für unsinnig, vor allem, weil es ja mittlerweile auch Flatrates wie skoobe.de gibt, bei denen man für 9,90 im Monat soviele Bücher lesen kann wie man will. Solche Modelle wird es wohl in Zukunft noch mehr geben, wer weiss schon, was aus Amazons Unlimited wird...


    Nein, wenn die Bibliotheken Ihre Ausleihgebühr auf ca 120 Euro im Jahr anheben, wird die Einzelgebühr wohl nicht kommen müssen - die ist dann schon enthalten.


    Wenn die Bibliotheken zusätzlich den Regelung von Skoobe übernehmen, daß nur 5 Medien gleichzeitig entliehen werden können, dürfte zudem der Bestand an aktuell verfügbaren Büchern drastisch steigen.


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    Zitat

    Original von Tilia Salix
    Nein, LeSeebär, das ist so falsch. Die Einnahmen, die die Bibliothek erzielt, bekommt die Kommune, in deren Trägerschaft sich die Bibliothek befindet. Die Bibliothekstantieme zahlen die Bundesländer bzw. der Bund. Siehe mein Zitat weiter vorn im Thread. Auch nachzulesen auf den Internetseiten der VG-Wort.


    Sorry, ich hatte mich mal wieder auf die Angaben im unzuverlässigen Web-Lexikon "Wikipedia" verlassen. Du hast recht, bei VG Wort steht, daß die Vergütung der Bibliothekstantieme von Bund und Ländern getragen wird. Heißt das, die Kostenaufstellung der Bremer Stadtbibliothek, wie ich sie erklärt habe, ist unvollständig (90% Kommune, 10% Einnahmen der Nutzer), weil auch noch dem Land Bremen und/oder dem Bund Kosten durch die Bibliothekstantiemen entstehen? :gruebel

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)