Anna Fredriksson - Apfelwetter

  • Taschenbuch: 448 Seiten
    Verlag: Berlin Verlag Taschenbuch (11. August 2014)
    ISBN-10: 3833309687
    ISBN-13: 978-3833309687
    Originaltitel: Augustiresan


    Kurzbeschreibung:
    Ein zu Herzen gehender Sommerroman darüber, wie Freundschaft sich mit den Jahren verändert und wie wichtig es ist, sich manchmal fallen lassen zu können. Jenny ist gerade vierzig geworden und plötzlich wird ihr klar, dass ihr Leben keineswegs so läuft wie geplant. Ihre Welt bricht zusammen, als sie erfährt, dass ihr Mann sie betrogen hat. Einzige Lösung: die Scheidung. Ein Glück, dass sie ihre drei besten Freundinnen gerade jetzt auf eine Radtour mitnehmen wollen. Doch der Ausflug droht in einem Desaster zu enden, als Jenny herausfindet, dass eine ihrer Freundinnen in das Geheimnis ihres Mannes eingeweiht war... Jetzt hilft nur noch schonungslose Offenheit. "Das perfekte Buch, wenn man seinen Liegestuhl nicht mehr verlassen möchte." Göteborgs-Posten


    Über die Autorin:
    Anna Fredriksson arbeitete viele Jahre als Drehbuchautorin für Film- und TV-Produktionen in Schweden, u.a. für die Wallander-Filme. Außerdem war sie als Lektorin und Verlegerin tätig. Sie lebt in Stockholm mit ihrem Mann und drei Söhnen.


    Meine Meinung:
    Das Titelbild suggerierte mir einen Sommerroman, auch der Klappentext versprach gute Unterhaltung, ein wenig Drama, aber alles in allem bestimmt eher was Leichtes.


    Doch was drin steckt, war für mich viel mehr, als Urlaubslektüre, die man eben mal verschlingt wie ein Eis zum Nachtisch und dann Schwimmen geht und das Buch wieder vergisst.


    Ich konnte mich sehr gut in Jenny hineinversetzen, die gerade ihre erste Führungsposition übernommen hat und nun die Chefin ihrer ehemaligen Kollegen geworden ist. Ständig den Spagat schaffen zwischen den Anforderungen der Geschäftsführung, aber den Kontakt nicht verlieren zu den ehemaligen Freunden, dabei auch noch sich selbst beweisen wollen, dass man den Posten zu Recht bekommen hat, in diesem Dilemma steckt Jenny.


    Die Autorin wechselt in jedem Kapitel die Perspektive zwischen dem Jetzt - dem Fahrradurlaub von Jenny und ihren drei besten Freundinnen, die sie seit der Beförderung kaum noch gesehen hat - und dem Vorher - der Schilderung des Berufslebens. Das war für mich erst gewöhnungsbedürftig, doch schnell war ich drin im Lesefluß und mochte gar nicht mehr aufhören.


    Diese Situation, in der Jenny steckt, hat die Autorin so gut beschrieben, das ich mitgefühlt habe und verstehen konnte, wie es Jenny erging. Das ging an mir an die Nieren, doch auch das gefiel mir, weil ich denke, dass es vielen Frauen im Job so ergeht. Sie verlangen mehr von sich als möglich und als es ein Mann in der gleichen Position tun müsste.


    Ein wirklich gut geschriebener, tief gehender Roman zu diesem Thema, in dem Konflikte ausgetragen werden und mich zum Nachdenken gebracht hat, wie sehr der Job im Vordergrund stehen sollte.


    Von mir 10 Punkte.