Verlangen - Angelica Jacob

  • Gebundene Ausgabe: 126 Seiten
    Verlag: Deuticke


    OT: Fermentation
    Aus dem Englischen übersetzt von Angela Sellner.


    Kurzbeschreibung:
    Eine junge Frau in Paris erwartet ein Kind von ihrem Freund, einem Feuerschlucker, der mit einer Truppe von Strassenkünstlern durch die Gegend zieht. So ist er auch kein verlässlicher Freund in der Zeit der Schwangerschaft, in der die junge Frau vor allem ein Verlangen entwickelt, einen Heisshunger nach Käse.
    Sie entdeckt einen Spezialitätenladen.
    Sie trägt den Käse nach Haus wie eine Beute, jedesmal einen anderen, verschlingt ihn gierig und verfällt daraufhin in immer wüstere Träume, in denen sie sich einem ganz anderen Verlangen hingibt: Sex.


    Über die Autorin:
    Angelica Jacob ist ein Pseudonym.
    Sie heißt eigentlich S.G.Klein, geboren und aufgewachsen in Schottland.
    Sie hat englische Literatur in London studiert und als Lektorin in einem kleinen Verlag in London gearbeitet. Seit 2009 lebt sie wieder in Schottland.


    Mein Eindruck:
    Eine schwangere Frau, der es kurioserweise nach Käse nach gelüstet, hat Beziehungsprobleme mit ihrem Freund, einem Feuerschlucker. Als sie sich nach einem Streit trennen, zieht sie immer wieder durch die Stadt.


    Szenen, in denen sie in einem Fachgeschäft ungewöhnliche Käsespezialitäten kauft, wechseln sich ab mit Streifzügen, in denen sie ungewöhnliche Sexualpraktiken völlig Fremder beobachtet oder auch immer wieder aktiv daran teilnimmt. Es ist unklar, ob diese Passagen imaginiert sind. Ich nehme es an, da es auch einmal einen Mord dabei gibt, worüber sich aber niemand aufregt, auch nicht die Protagonistin. Also sind es wohl doch nur Träume.


    Das Buch ist kurz und schnell gelesen. Ich frage mich immer noch, ob das Buch als Witz gemeint ist. Die Grundidee ist irgendwie ironisch angelegt, der Umsetzung ist Humor jedoch wenig anzumerken. Teilweise sind Identitäts- und Existenzfindung angelegt, jedoch nicht bis ins Letzte ausgeführt.


    Diese Gegensätze haben mich etwas gestört. Einige Passagen sind aber doch gut geschrieben, andere wirken übertrieben.


    Insgesamt kein Buch, dass ich unbedingt empfehlen würde! Für knapp 6 Punkte reicht es dennoch!