Letitia Trent - Echo Lake

  • Klappentext
    Thirty-something Emily Collins inherits her recently murdered aunt's house, deciding to move to Heartshorne, Oklahoma, to claim it and confront her family's dark past after her dead mother begins speaking to her in dreams, propelling this gothic, neo-noir thriller toward terrifying revelations of murderous small-town justice when a horrible community secret is revealed through the supernatural pull of Echo Lake.





    Die Autorin
    Letitia Trent grew up in Vermont and Oklahoma and spent her teenage years traveling with her flea-marketing parents. She received her MFA in poetry from Ohio State University. Her work has appeared in journals such as the Denver Quarterly, Fence, and the Black Warrior Review. Her poetry collections include One Perfect Bird (2012) and You aren't in this movie (2012).






    Emily erwischt ihren Freund beim Seitensprung. Zu ihrem eigenen Erstaunen ist sie davon relativ unberührt. Da ihr auch an ihrem Job nicht besonders viel liegt und sie eigentlich nichts in der Stadt hält, passt es ihr gut, das sie zur gleichen Zeit von einer ihr unbekannten Tante ein Haus in einem kleinen Ort irgendwo in Oklahoma erbt. Emily weiß wenig von ihrer Familie. Ihre Mutter verließ ihr Elternhaus schon früh und blieb immer mit Emily alleine. Inzwischen ist sie an Krebs verstorben. Emily bricht spontan alle Brücken hinter sich ab und fährt nach Heartshorne, Oklahoma. Ihre Mutter wuchs dort auf, sprach aber selten von dem Ort, vereinzelt mal ein paar Geschichten, und wollte nie wieder dorthin zurück. Kaum dort angekommen, erfährt sie vom örtlichen Pfarrer, das ihre Tante ermordet wurde. Überhaupt gibt es seltsame Todesfälle in letzter Zeit. Außerdem wird ein 10jähriges Zwillingspärchen vermisst.


    "Echo Lake" ist ein künstlicher See, an dem Hearstshorne liegt. Er ist zugleich unheimlich und schön, manchmal steigt von ihm nachts gelblicher Nebel auf,der angeblich giftig ist. Es gibt viele Geschichten um ihn und er scheint Geheimnisse anzuziehen.


    Zu Beginn klingt die Geschichte ein wenig seicht, junge Frau erbt Haus, entdeckt Familiengeheimnis und eine romantische Entwicklung gibt es auch. Aber die Autorin erstickt solche Ideen schon von der ersten Seite an im Keim. Ihr Schreibstil ist sehr ruhig, sehr eigen aber auch angenehm. Emily ist eine sperrige Figur, ihr eigentliches Erwachsenenleben beginnt erst mit ihrem Umzug an den Kindheitsort ihrer Mutter, obwohl sie bereits Anfang 30 ist. Die Geschichten rund um den See, die z.T. auch geschildert werden, sind merkwürdig, ein wenig sureal. Der See weckt dunkle Gefühle in den Menschen, er birgt ihre Geheimnisse und gibt sie gelegentlich auch wieder frei. Man muss sich bei diesem Buch darauf einlassen, das es ein wenig mit Mystik spielt. Ein wenig übernatürliches, ein wenig Horror webt die Autorin in ihre Geschichte ein um Selbstfindung, Rache, Liebe, Geheimnisse und Mord. Das Buch entwickelte einen leichten Lesesog bei mir, ohne das es wirklich spannend ist. Wie schon erwähnt, hat mir der Schreibstil sehr gut gefallen, er ist schnörkellos und atmosphärisch. Zu Anfang hat mich ein wenig gestört, das es keine Anführungszeichen gibt bei wörtlicher Rede. Aber daran hatte ich mich nach kurzer Zeit gewöhnt.


    Mir hat das Buch gut gefallen, es ist einfach ein wenig anders, sowohl in der Geschichte als auch in der Schreibweise.