Mini-LR - D. Dunnett/Checkmate V/8-V/13

  • Fertig. Gestern Schlag Mitternacht. Ich muss mich für die Wortschwalle entschuldigen, aber das muss schnell raus, sonst ist es wieder weg.


    V/8


    Ab jetzt geht es eigentlich nur noch Schlag auf Schlag. Die schottischen Gesandten werden vergiftet nur wenige, inkl. Sybilla und Richard, überleben. Verschont von den Guise oder doch nur Glück?


    Und wie falsch der scheinbare Hass auf den entfremdeten Bruder war, sehen wir schön an Richards Reaktion, als sie erfahren, dass Lymond im Sterben liegt.


    Und Sybilla, denkend an FC1, "placed before all others". Ja, und the others zahlen den Preis.


    Wie Sybilla ihn quasi gegen seinen Willen zurückholt, das ist schon reichlich merkwürdig. Aber man sollte eben immer aufpassen, wenn man Mutti was verspricht.

  • V/9


    War also doch nichts damit, dass Lymo Sybilla los wird. Er ist nun also mit der Familie versöhnt bzw. was davon übrig ist, von ihm.


    Sehr hübsch finde ich die Unterhaltung der Schotten mit dem sterbenden Bischof von Orkney. Also, nicht dass er stirbt, aber wie hier der Bogen zurückgeschlagen wird zu Lymonds flammender Rede in Band 1, die den Bischof so beeindruckt hat, als er ihn eigentlich an den Galgen bringen wollte. Diesen Mann braucht Schottland! Jaja, kriegt ihn ja er, auch wenn er keine Lust hat.


    Dann ein langsamer Verabschiedungsprozess von Frankreich, mit all den Leuten und der unterschiedlichen Art, freundschaftlich, kühl oder bedrohlich, wie sie ihn verabschieden. Das ist hier nun die Nachwirkung von der Eskapade, als er die Maréchale gerettet hat, er ist aufgeflogen.


    Ich denke mal, ohne die Geschichte gut genug zu kennen, dass es wohl auch ein bisschen symbolisch steht für Schottland, das sich in Zukunft anderweitit orientieren wird.


    Ist mir erst beim Lesen viel zu spät aufgefallen, wie aktuell das Thema Schottland vs. England ja eben erst war! Wie wohl Dunnett gestimmt hätte? Immerhin war sie halbe Engländerin und so sehr Schottland hier der Fokus ist, England und vor allem die Engländer wie Kate, Gideon, Philippa, Lord Grey, .... die brauchen sich schon auch nicht zu verstecken als wichtige, starke Figuren.


    Dass Lymond Richard stets an seiner Seite hält, ist wohl in erster Linie, um ihn zu schützen?

  • V/10


    Flaw Valleys, Kate, Adam, Philippa und Kuzum. Hat sich Philippa ihrer Mutter nicht anvertraut? Von allen Menschen ihrer Welt könnte sie Kate doch nun wirklich alles erzählen.


    Zwischen den Zeilen liest man hier, dass sich da was entwickeln könnte zwischen Kate und Adam. Wäre hübsch, das sind zwei, denen man nur Gutes wünschen kann.


    Armer Austin, seine Aufmunterungs-/Werbungsversuche schlagen etwas fehl.


    Ich habe mich immer schon gewundert, dass Kuzum nach wie vor so bzw. Khaireddin genannt wird. Wäre es nicht einfacher, dem Knaben einen etwas weniger auffälligen Namen zu geben?

  • V/11


    Danny und Marthe, ein schönes Duell, bei dem Danny nur verlieren konnte. Schade, in einer Parallelwelt hätten die beiden einander vielleicht verstehen können. GSD ist Danny nur leicht verletzt.


    Und Marthe hat einen solchen Hass auf die Culters, weil sie das Leben führen, das sie, wie sie denkt, verdient gehabt hätte.


    Mir ist noch so so deutlich aufgefallen, wieviele Fäden hier noch verknüpft werden. Auf dem Schiff, als Richard doch ein wenig mit Lymond sprechen kann und Pläne geschmiedet werden, er aber erkennen muss, dass da nicht mehr viel da ist. Und trotzdem kann er seinem Bruder noch kurz eine Freude machen, als er darum bittet, das einstmals in Band 5 wütend zurückgegebene Geschenk zurück zu bekommen. Das, eine wertvolle Brosche, glaube ich, hatte ihm Lymond in Band 2 eigentlich für Kevin geschenkt. Nette kleine Szene.


    Was da noch alles passiert auf der Heimreise! Hatte ich komplett vergessen. Marthe wird aufgehalten, aber auch Lymond und beinahe erfüllt ihm ausgerechnet Margaret Lennox seinen sehnlichsten Wunsch, mit Hilfe eines hasserfüllten Austin. (Aber können wir ihm das verdenken?) Mary von England stirbt rechtzeitig und nun macht es sich bezahlt, dass Elizabeth, die neue Königin, Lymond auch mal einen Handschuh geschenkt hat, in Band 5.


    Wharton und Grey, zwei, die sich auch nicht hätten träumen lassen, dass sie Lymond mal zu Hilfe kommen würden.

  • V/12


    Endspurt.


    Interessant sind hier Philiippas Gedanken, dass Lymond der Welt bereits seinen Stempel aufgedrückt hat, nur durch die Begegnung mit ihm. Halt, alle, die das überlebt haben. Er ist wohl mehr ein Katalysator, wenn man so will.


    Und jetzt ist er tot. Nein, doch nicht. Das ist schon sehr, sehr, sehr gemein, wie hier Jerott Austin "erlaubt" Lymond, denkt er, zu töten um ihn dann selbst zu töten. Gemein von Dunnett.


    Aber es musste sein, Austin und Marthe - und in gewisser Weise auch Jerott, dessen Leben nun endgültig ruiniert ist - waren die Opfer, die gebracht werden mussten, um den Knoten zwischen Philippa und Lymond zu lösen. Das war ihre Aufgabe in dieser Geschichte, von Anfang an.


    "My beloved is dead." RFL, Nicco irgendwo auf Zypern.

  • V/13


    Jerott will nach Malta zurückkehren und eigentlich hätte er niemals fortgehen sollen. Ob Danny mit ihm gekommen ist? Ich hoffe es.
    Jedenfalls würde er mit de la Valette jetzt den Anführer finden, der Gabriel niemals war und der Lymond niemals sein wollte. Und in ein paar Jahren, bei der Großen Belagerung 1565, werden sie ihn brauchen.
    Faszinierenderweise sind sich viele Jerott-Fans, auch meine Wenigkeit, einig, dass er dann wohl bei der Belagerung, wohl in St. Elmo, gefallen ist. Es passt einfach zu poor, bloody Jerott.


    Was wollte Marthe? Nicht zu Jerott, das ist mal klar. Wollte sie Lymond helfen oder eher Sybilla und Richard vernichten, mit der Heiratsurkunde? Ich vermute, zweiteres.


    Ich finde das ganze zwar etwas kitschig, aber andererseits mag ich Dunnetts Art, Liebesszenen zu schildern, weil sie das konnte, ohne zu erwähnen, wer wem was .. Sie hatte andere Worte.


    Und nun, fast buchstäblich auf den letzten Seiten, kommt die ganze verrückte Wahrheit an den Tag. Richard ist der Bastard und Lymond der rechtmäßige Erbe.
    Wie im Märchen! Behalten darf er aber nur die Prinzessin.


    Also, rechtmäßiger Erbe, wenn man ausblendet, dass Gavin FC 1s Erstgeborener war und ohne die entsetzliche Einigung, die die drei, FC1, Sybilla und Gavin, getroffen haben, hätte er ja noch mal legal heiraten und eheliche Söhne haben können. Mal abgesehen davon, dass ihn Sybilla in die Irre, in eine ungültige Ehe gelockt hat. Von daher ist es mehr als nur fair, dass sein Sohn, Richard, der Erbe blieb. Also, gar so großzügig finde ich Lymonds Entscheidung hier nicht, nur gerecht. Weniger Richard, mehr Gavin gegenüber. Und wie hätte man das der Öffentlichkeit erklärt?


    Ich habe mir immer gedacht, mit ein paar geschmierten Bischöfen und Dispensen hätte man den Murks schon auflösen können. Aber Sybilla wäre dann aufgeflogen, als Bigamistin, wenn auch aus Versehen, aber den eigenen Schwiegersohn hätte sie auch als Witwe nicht heiraten dürfen.


    Nein, Sybilla kann ich am Ende nie ausstehen oder verstehen und werde ich nie.


    Ihren Vergleich, dass Phlippa mit totem Lymond Kuzum hätte heiraten können, finde ich reichlich geschmacklos.


    Der kitschige Schwur am Ende, na gut. Was wird Lymond also nun tun, dass er "erschaffen" werden musste? Aber besser, wenn wir es nicht wissen, in Schottland wird es ungemütlich werden eines Tages. Aber er hat eine englische Frau und die Gunst der neuen Königin.


    Alles in allem hat mir CM diesmal besser gefallen als zuletzt. Und die Serie in ihrer Gesamtheit werde ich immer lieben. Bis zum nächsten Mal! Aber nicht so bald. Denke ich.

  • V, 8


    Man würde ja denken, daß der Wahnsinns-Showdown mit den brennenden Mühlen und der Brücke und unserem Helden mittendrin nicht zu steigern ist, aber wir lesen DD.
    Zuerst das Wetter, dann die Politik. Giftanschlag auf die schottischen Gesandten. Die Familie unseres Helden bleibt verschont, ich freue mich für Richard. :grin
    Interessant das verstärkte schottische Thema im letzten Gespräch mit dem Bischof von Orkney und letztlich die Vorausnahme eine gewissen Entscheidung. Das schottische Thema wird lauter.


    Sybilla und Richard erfahren, daß Lymond im Sterben liegt, werfen sich auf die Pferde und jagen ventre-à-terre an seine Seite. Der arme Mann, kann ich nur sagen.
    Tolle Sterbebettszenen. Nostradamus ist auch da, wer glaubt, daß es damit vernünftiger zugeht, irrt sich.
    Marthe kommt, ich habe gestaunt, aber wer in dieser Familie neigt eigentlich nicht zur Selbstquälerei in extenso?
    Das von Sybilla so gefürchtete Treffen zwischen Richard und Marthe verläuft ohne größeres Drama, aber für dieses Genre haben wir ja Sybilla.
    Ich fand schon ihren ersten Auftritt bodenlos. Wem gilt ihr erste Gedanke, als sie Lymonds Zimmer betritt?
    'And so I am punished', Sybilla Crawford, said aloud, and stood looking, with tears silently running down her colourless cheeks.'
    Holy shit!
    Meine einzige Befriedigung ist die, daß der Satz Kitsch pur ist - ich würde ihn aus jedem MS streichen - und einfach unfaßbar schauerlich. Serves her right!!


    Es geht genauso kitischig-daramtisch weiter, Sybilla holt ihren liebsten Sohn aus der Schockstarre, indem sie ihm einen weiteren Schock versetzt. Schmierentheater. Nicht Shakespeare.
    Aber mit Überzeugung vorgebracht, alle Achtung. Und vor lauter Liebe darf Lymond noch ein Weilchen in der Hölle leben. :bonk :rolleyes
    Ich bin auf Richards Seite. 'This is unfair.'
    Marthe ist offen erschüttert, mal was Neues. Schade, daß sie und Jerott nicht klarkommen.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • V,9


    Mutter und Sohn. Könnte ja schön sein, wären es nicht Sybilla und Lymond. Ergo: Wettrennen in Selbstmitleid, Selbsterniedrigung und Leidensfähigkeit. Gibt es eigentlich Orden für Egomanie?
    Sybilla setzt sich durch, klar. Sie zwingt ihn zurück nach Schottland. Natürlich nur zu seinem Besten. Warum kam eigentich nie jemand auf die Idee, die Frau auf einen Thron zu setzen? Die Guise und ganz England könnten einpacken.
    Ich reagiere zunehmend gereizt auf diese Hohelied der Liebe, für mich klingt es ziemlich blechern.
    Aber es ist hochspannend zu lesen.
    Der Satz stammt nicht von mir. :schaem


    Die ganze Bande beschließt nach Schottland zu gehen, anderthalb Seiten comic relief, uff.
    Bedrückend das letzte Zusammentreffen mit Marthe. Keine Chance auf die Zuneigung, die sich sich erhofft. Traurig.
    Nochmal Rückgriff auf Oonagh, wie konnte Marthe das wissen? war doch Lymonds Vision? Und die Dd'D. Wie konte Marthe das wiederum nicht wissen?
    Ich grüble noch.


    Danach geht's kopfüber in die Politik. Der gefährlichste Mann Frankreichs verläßt den Monarchen. es sthet auf Messers Schneide, er kommt knapp durch damit.
    Sieh an, der Kardinal von Lothringen hat inzwischen tatsächlich spitzgekriegt, daß Lymond einmal in Verkleidung an seiner Stelle aufgetrtetn ist. Aber es ist zu spät zum Eingreifen. Lymond ist ihm einen Schritt voraus.
    Noch mehr französische Flüche auf die Schotten. Einer davon wird sich noch erfüllen, fast jedenfalls.


    Anstrengend, so emotional.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • V,10


    Schwenk auf Philippa. Die arme Kate weiß kaum etwas und rudert etwas hilflos herum. Es handelt sich ja auch bloß um ihre Tochter. Aber DD hat offenbar beschlossen, daß man mit Vernunft nicht weiterkommt. Kate ist glücklicherweise nicht übersinnlich angeschlagen.
    Der arme Austin wirbt mit Macht um Philippa. Ist das Liebeswahn oder Trotz? Geht es um Philippa oder nur noch um Konkurrenz mit Lymond? Armer Irrer.


    Khaireddin möchte Kuzum genannt werden? Ändert das etwas?
    Kate und Adam wäre eine schöne Geschichte zur Abwechlsung. Ich bin dafür. :-]


    Sybilla kommt, spricht weise Worte und entschwebt mit Kuzum, ganz die liebende Großmama.


    Lymond ist endgültig auf dem Weg nach Hause, die Trennung von F ist vollzogen.
    Daß ihm Catherine de Medicis drei Manuskripte schenkt, noch dazu aus Strozzis Bestand, fand ich interessant (und beneidenswert), ebenso interessant den Abschied von Mary mit Rückgriff auf den Festabend in seinem Haus in puncto Religionsfrage. Bittersüß das letzte Treffen mit seiner ehemaligen Verlobten. Er setzt sie höher als Marthe. Noch mal traurig.


    Das Ende des Kapitels gilt endlich einmal Richard. Für einmal darf er seinen Bruder verstehen. Ich glaube, er hat ihn schon länger verstanden, DD hat es nur nicht zugelassen.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    V,10


    Der arme Austin wirbt mit Macht um Philippa. Ist das Liebeswahn oder Trotz? Geht es um Philippa oder nur noch um Konkurrenz mit Lymond? Armer Irrer.


    Ich denke schon, dass er sie liebt. Außerdem sieht er in ihr auch fälschlicherweise ein Opfer Lymonds, das gerettet werden muss.


    Zitat

    Khaireddin möchte Kuzum genannt werden? Ändert das etwas?Kate und Adam wäre eine schöne Geschichte zur Abwechlsung. Ich bin dafür. :-]


    Kuzum ist der Name, mit dem er immer gelebt hat. Macht es für Lymo in Zukunft vielleicht einfacher, denn Khaireddin ist Khaireddin. War.


    Kate & Adam muss wahr sein! Ich "shippe" sie. Kadam? Ate? :chen


    Zitat

    Das Ende des Kapitels gilt endlich einmal Richard. Für einmal darf er seinen Bruder verstehen. Ich glaube, er hat ihn schon länger verstanden, DD hat es nur nicht zugelassen.


    DD und Lmyond. In RC ist auch so eine Szene, ich denke, bevor er ihn niederschlägt, wo Richard Lymond anfleht, ihm zu sagen, was Sache ist. Ich denke, Richard liebt ihn spätestens ab GKs Ende bedingungslos, es wird ihm nur nicht immer leicht gemacht. Wie ich immer sage, Richard hat das Buch nicht gelesen!

  • Kate und Adam shippe ich auch, unbedingt.
    (Ich hätte nie gedacht, daß ich mal Fan-Lingo benutze, ah, shiit! :lache)


    Danke für die übrigen Kommentare und Antworten. Ich stecke immer noch in V,10, Ich habe leider grad ein gewaltiges Lesepensum zu bewältigen, so daß ich nicht recht zum Freizeit-Lesen komme. Wann ist Wochenende? :help :help

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    Kate und Adam shippe ich auch, unbedingt.
    (Ich hätte nie gedacht, daß ich mal Fan-Lingo benutze, ah, shiit! :lache)


    Gefährlich wird es erst, wenn Du anfängst, Fanfiction zu schreiben. :chen


    Zitat

    Danke für die übrigen Kommentare und Antworten. Ich stecke immer noch in V,10, Ich habe leider grad ein gewaltiges Lesepensum zu bewältigen, so daß ich nicht recht zum Freizeit-Lesen komme. Wann ist Wochenende? :help :help


    Ab Freitag!


    Gern geschehen. :lache

  • Daß ab Freitag Wochenende ist, muß so eine seltsame österreichische Sitte sein. :chen


    Es geht weiter mit V,11 (in geklauter Zeit gelesen. Beklaut habe ich mich allerdings selber. :yikes)


    Ab jetzt wird es richtig rasant. Nicht, daß vorher nichts los gewesen wäre, das ist aber kein Vergleich zu dem Galopp, der ab jetzt folgt.
    Vor allem gibt es viele Ortswechsel, Schlag auf Schlag.
    Zuerst Rückkehr nach Blois (da, wo alles, also wirklich alles anfing, wenn man der Dame dD folgen will)
    Marthe sucht gewisse beweiskräftige Papiere. Sie ist dermaßen wirr vor Haß, daß es nicht mehr schön ist. Danny (good boy!) versucht sie abzuhalten und kriegt prompt ein Messer in die Rippen. Ich verteile hier volle Punktzahl an beide. Marthe macht sich auf nach Schottland, eine Bombe im Gepäck.
    Als nächstes befinden wir uns auf hoher See, mehr oder weniger, das Schiff tuckert nämlich höchst gemütlich vor sich hin, Lymond nimmt das Ganze in die hand, die Leserin hat noch einmal die Gelegenheit, ihn beim Segeln zu erleben. Es ist ein Erlebnis. Man hat natürlich Rückerinnerungen an viele andere Segelszenen mit ihm. Toller Kunstgriff.
    Außerdem sind sich die beiden Brüder mal nah. Oder jedenfalls näher.


    Kurz vor der Heimat dann der Schreck: die Engländer kidnappen sie. Lymond hat es vorausgesagt (da könnte die Dame dD noch was lernen)
    Wen treffen wir? Austin. Au weia. Lymond sitzt dick in der Tinte.
    Die folgende Verwicklung ist umwerfend. Die Stelle hat mir schon immer gefallen. Abgesehen von all den losen Enden, die hier verknüpft werden, tut die Leserin auch gut daran, sich an den goldenen Hahn aus den Anfangskapiteln zu erinnern, der, der selbst fast tot nicht aufgibt.
    Boff und wow, ich war begeistert, liest auch beim drittenmal noch wie neu.
    :anbet :anbet


    Eine meiner liebsten Stellen:
    'Oh Christ, Margaret', he said. 'That's old King Henry, my dear. That's ten whole years out of date.'
    Da könnte ich mich jedesmal wegwerfen. Ohne zu vergessen,m wie gefährlich die Lage de facto ist.
    :anbet


    Die Geschichte mit dem Handschuh Elizabeths ist prima. Noch einmal die Diskussion Engalnd-Frankreich-Schottland. Es ist mir nie uvor so aufgefallen, wie stark das Motiv ist.
    Lymond bricht nach Flaws Valley auf. Austin leider auch.
    Das kann nicht gutgehen.


    Uff. Noch two to go.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von Grisel


    Gefährlich wird es erst, wenn Du anfängst, Fanfiction zu schreiben. :chen


    :kreuz


    Obwohl. Da war doch der Plan mit dem Philippa-Fanclub ...


    :grin

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    Daß ab Freitag Wochenende ist, muß so eine seltsame österreichische Sitte sein. :chen


    Na sicher geht's am Fr los! Wann denn sonst? :wow


    Zitat

    Es ist ein Erlebnis. Man hat natürlich Rückerinnerungen an viele andere Segelszenen mit ihm. Toller Kunstgriff.Außerdem sind sich die beiden Brüder mal nah. Oder jedenfalls näher.


    Wie gesagt, ich finde es hübsch, wie viele alte Fäden da aufgenommen und endgültig quasi geendelt werden.


    Zitat

    Abgesehen von all den losen Enden, die hier verknüpft werden, tut die Leserin auch gut daran, sich an den goldenen Hahn aus den Anfangskapiteln zu erinnern, der, der selbst fast tot nicht aufgibt.


    Schöne Beobachtung!


    Zitat

    Die Geschichte mit dem Handschuh Elizabeths ist prima. Noch einmal die Diskussion Engalnd-Frankreich-Schottland. Es ist mir nie uvor so aufgefallen, wie stark das Motiv ist.


    Man sieht eben bereits am Horizont, adieu France, hello England!


    Du kannst da echt Pause machen?!

  • Zitat

    Original von Grisel


    Du kannst da echt Pause machen?!


    Beim ersten Mal nicht, prompt war ich am Ende Dunnett-trunken, aber habe wenig kapiert. Und mich geärgert.
    Dieses Mal, das ist das zweieinhalbste Mal, wollte ich bewußt langsam lesen.
    Ich verfolge die irrsinnige Idee, DDs Bücher - Achtung, Riechsalz -
    verstehen - o, Göttin, ich habe es öffentlich geäußert :geist - zu wollen.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    Beim ersten Mal nicht, prompt war ich am Ende Dunnett-trunken, aber habe wenig kapiert. Und mich geärgert.
    Dieses Mal, das ist das zweieinhalbste Mal, wollte ich bewußt langsam lesen.
    Ich verfolge die irrsinnige Idee, DDs Bücher - Achtung, Riechsalz -
    verstehen - o, Göttin, ich habe es öffentlich geäußert :geist - zu wollen.


    :rofl


    Für mich gibt es manche Stellen, da müsste mir schon einer das Buch wegnehmen und mich irgendwo anketten, damit ich pausieren kann. Aber ich war noch nie so naiv* anzunehmen, dass ich mal alles kapieren könnte.


    *) Was nicht heißt, dass ich Dich damit meine. ;-)

  • Ich habe die Idee als irrsinnig bezeichnet ...
    :lache


    Ich habe auch bewußt langsam gelesen. Beim erstenmal bin ich durchgestürmt, weil ich wissen wollte, wie es ausgeht, und prompt fand ich das Buch oberbescheuert.


    V, 12 und 13


    Die beiden Kapitel nimmt man am besten im Pack. Hier fügt sich alles zusammen.


    Die Spannung steigert sich noch, dabei gelingt es DD in jedem Abschnitt, weitere lose Ende zu verknüpfen.
    Das im Auge zu behalten, während man an den Nägeln kaut, ob und wie sie sich denn nun kriegen, fordert der Leserin viel ab. Am Ende ist man auch fix und alle.
    Man wartet mit Philippa, man reitet mit Lymond und stürmt dann mit der ganzen Bande im Galopp über die Heide.
    Als der Schuß fielt, dachte ich tatsächlich, daß DD nun übergeschnappt ist. Ihre Figuren tragen den Tod des Helden mit mehr Fassung als ich, muß ich gestehen.
    Des Rätsels Lösung mußte ich beim ersten Mal zweimal lesen, um mich von dem Schock zu erholen.
    Aber, o, nein, armer Jerott. Fair ist das nicht. Aber Marthe hätte sich wohl nie geändert. Nicht unbedingt schön finde ich es, daß sie ihm seine Illusionen lassen. Aber vielleicht will er es auch einfach glauben.


    Nach dem Schmachten - bildschöne Szenen - dann die Liebesnacht der Liebesnächte. Okay, fein, schön. Sie zitieren Gedichte, was sonst. :grin
    Mit Philippa bin ich versöhnt und daß sie zwischendurch etwas ißt, zeigt mir, daß sie Kates Tochter ist. Ein sehr vernünftiges Mädel. ;-)


    Aber was soll das, daß Adam geht? Er muß bei Kate bleiben, ich will das!!!


    Dann die Auflösung. Genau deswegen habe ich solche Probleme mit dem sechsten Band. So eine fantastische Abenteuergeschichte über sechs Bände und alles bloß, weil eine Irre in F Schicksal spielen will und Sibylla Scheiß gebaut hat? Eine blöde Familiengeschichte steckt dahinter. :yikes
    Das ist mir gleichzeitig zu beschränkt und zu esoterisch.


    Sibylla finde ich rundum egoistisch. Auf eine der beiden Beziehungen hätte sie verzichten müssen, ihre Frage wegen Philippa und Kuzum ist bodenlos. Sie hat doch erlebt, was für ein Elend so ein verantwortungsloses Handeln anrichtet. Ihre Begründung ist unsympathisch. Sie ist unsympathisch.


    Daß die Geschichte, die mit Musik angefangen hat, auch mit Musik endet, ist schön gedacht und schön beschrieben. Die Liebesüberhöhung ist etwas für sehr romantische Gemüter, also nichts für mich.
    Die Frage, ob Lymond und Philippa sich am Ende von der Dd'D freisprechen oder dem Schicksal ergeben, hat sicher ihren Reiz, ist für mich aber zu metaphysisch.


    Ergebnis:
    ich bin froh, das Buch noch einmal gelesen zu haben. Ich reagiere nicht mehr so allergisch darauf wie vorher. Mit Philippa bin ich versöhnt, jedenfalls beinahe.
    Ich fand den sechsten Band ziemlich nah am zweiten Band, wegen der Figurenkonstellation, dem Schauplatz F, klar, aber auch, weil es so breit um die psychologische Entwicklung geht. Es ist jetzt nur sehr erweitert und Lymond ist deutlich älter geworden. Ob reifer, das möchte ich nicht diskutieren. :lache


    Grisel


    :blume
    für den Anstoß und die Begleitung. Hat sehr viel Spaß gemacht. Und ich bin noch beeindruckter als zuvor, wie gut Du Dich auskennst in DDs Büchern.


    :anbet

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    V, 12 und 13


    Als der Schuß fielt, dachte ich tatsächlich, daß DD nun übergeschnappt ist. Ihre Figuren tragen den Tod des Helden mit mehr Fassung als ich, muß ich gestehen.
    Des Rätsels Lösung mußte ich beim ersten Mal zweimal lesen, um mich von dem Schock zu erholen.


    Ich würde das Un-Happy End fast besser finden. Auf jeden Fall weniger kitschig!


    Zitat

    Aber, o, nein, armer Jerott. Fair ist das nicht. Aber Marthe hätte sich wohl nie geändert. Nicht unbedingt schön finde ich es, daß sie ihm seine Illusionen lassen. Aber vielleicht will er es auch einfach glauben.


    Ich glaube, so blöd ist er nicht, er wird schon wissen, dass sie ihn nie geliebt hat. Ich finde es nur fürchterlich traurig, dass er am Ende nun doch fortgeht, aber ich denke, er kann mit der Schuld nicht mehr unter den anderen leben.
    Ich hoffe wirklich, dass Danny mit ihm nach Malta gegangen ist. Und sei es nur, um ihn von Heldentaten abzuhalten. Ich hasse es, aber immer wenn ich über die Große Belagerung 1565 und St. Elmo lese sehe ich Jerott dort förmlich vor mir. Es passt leider viel zu gut.


    Poor bloody Jerott. :cry


    Allerdings, als ich mit der anderen Dunnettie damals auf Malta war, haben wir erfahren, dass aus ungeklärten Verhältnissen ein paar Jahre später die gesamte osmanische Flotte im Hafen verbrannt ist. Wir konnten nicht umhin, daran ein wenig zu kiefeln ...


    Zitat

    Aber was soll das, daß Adam geht? Er muß bei Kate bleiben, ich will das!!!


    Geht ja nur vorläufig, aber wenn sein Boss mit der Tochter des Hauses verheiratet ist - und nun auch bleibt! - wird er zweifellos öfter nach Flaw Valley kommen und bestimmt eines Tages Lymos Schwiegervater werden.


    Siehste, hypothetische Fanfiction ist fast unausweichlich ... Und wenn Kuzum dann eines Tages Gerücht hört ...


    Zitat

    Dann die Auflösung. Genau deswegen habe ich solche Probleme mit dem sechsten Band. So eine fantastische Abenteuergeschichte über sechs Bände und alles bloß, weil eine Irre in F Schicksal spielen will und Sibylla Scheiß gebaut hat? Eine blöde Familiengeschichte steckt dahinter. :yikesDas ist mir gleichzeitig zu beschränkt und zu esoterisch.


    Stimmt ja so nicht ganz. Die DdD war einfach eine Spinnerin und Sybillas Idiotendoppelehe spielt ja erst ab Nr. 5 eine Rolle.


    Und der Weg IST das Ziel.

    Zitat

    Sibylla finde ich rundum egoistisch. Auf eine der beiden Beziehungen hätte sie verzichten müssen, ihre Frage wegen Philippa und Kuzum ist bodenlos. Sie hat doch erlebt, was für ein Elend so ein verantwortungsloses Handeln anrichtet. Ihre Begründung ist unsympathisch. Sie ist unsympathisch.


    Vor allem, wenn dann erfährt, dass sie nur 3 Jahre mit Francis senior hatte. Das war das alles wert, die elende Kindheit ihres Sohnes, dass sich ihre Tochter vermutlich deswegen das Leben genommen hat? Dass sie den Sohn fast verloren hätte? Dass nun für immer ein Geheimnis zwischen ihren Söhnen stehen wird?


    Poor bloody Gavin!!!


    Zitat

    Die Frage, ob Lymond und Philippa sich am Ende von der Dd'D freisprechen oder dem Schicksal ergeben, hat sicher ihren Reiz, ist für mich aber zu metaphysisch.


    Und zu kitschig!


    Zitat

    Ergebnis:ich bin froh, das Buch noch einmal gelesen zu haben. Ich reagiere nicht mehr so allergisch darauf wie vorher. Mit Philippa bin ich versöhnt, jedenfalls beinahe.


    Ich ja auch, erschütternderweise!

    Zitat

    :blumefür den Anstoß und die Begleitung. Hat sehr viel Spaß gemacht. Und ich bin noch beeindruckter als zuvor, wie gut Du Dich auskennst in DDs Büchern.


    Es war mir ein Volksfest! Und, gar nicht! :lache