Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: Chicken House (Oktober 2014)
Klappentext:
Sphinx und Cadence kennen sich seit frühester Kindheit und wachsen fast wie Geschwister auf. Sie – freundlich, aufgeschlossen, ganz normal. Er – charismatisch, attraktiv, extrem begabt. Sie öffnet Herzen. Er tötet Schmetterlinge. Sie ist arglos, er gefährlich. Und doch kommen beide nicht voneinander los. Das überwältigende Debüt einer Zwanzigjährigen über erste Liebe, Manipulation und das Erwachsenwerden.
Die Autorin:
M. Anjelais, geboren 1993, schreibt seit sie sieben Jahre alt ist und hat mit ihren Geschichten schon zahlreiche Wettbewerbe gewonnen. "Killing Butterflies" ist ihr Debütroman. Anstatt aufs College zu gehen konzentriert sie sich lieber ganz aufs Schreiben. Sie lebt mit ihrer Familie in Nesco, New Jersey, wo sie gerne zeichnet, Reden schwingt und ihr Leben als glückliche Exzentrikerin genießt.
Meine Meinung:
Sphinx und Cadence sind zwei Charaktere, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Sie ist ein sensibles, ruhiges Mädchen, das nicht aus sich herauskommt und sich minderwertig fühlt, und er der Junge mit den Eisaugen, hochintelligent und kreativ, der schon mit zehn Jahren versucht, sie zu verletzen.
Die Mütter, Sarah und Leigh, haben als Kinder einen Plan ausgeheckt, von dem schon vieles in Erfüllung gegangen ist. Ihre Kinder sollen irgendwann einmal heiraten und miteinander glücklich werden. Doch dies wird immer ein Traum bleiben, denn Cadence ist psychisch krank und ganz nebenbei hat das Leben noch einen anderen Schicksalsschlag zu bieten, der unausweichlich erscheint...
"Killing Butterflies" ist schwer zu bewerten. Einerseits fand ich die Idee dahinter, zwei so differenzierte Figuren agieren zu lassen, mehr als spannend. Herausgekommen ist leider eine Geschichte, die sehr sehr langsam und einheitlich erzählt wurde.
Immer wieder entstehen bei der Ich-Erzählerin Sphinx die gleichen, poetischen Gedanken, nichts entwickelt sich weiter - bis zum Ende hin, das ziemlich schnell abgehandelt ist. Man tritt auf der Stelle und fragt sich, wie weit die Manipulationen, das Krankhafte (das durchaus authentisch geschildert ist) noch geht. Mich konnte es nicht für sich einnehmen. Weder mit ihm noch mit ihr empfand ich Mitleid, noch Schmerz oder Verständnis, auch wenn das Buch durchaus emotional geschrieben ist.
Von Liebe gibt es hier keine Spur, jedenfalls nicht zwischen Sphinx und Cadence. Das ist auch gar nicht möglich, denn er ist nicht zu Liebe fähig.
Am Schluss fragte ich mich, was der Roman aussagen sollte. Mir ist klar, dass es um Selbstverwirklichung, Ängste, Krankheiten und negative Beeinflussung geht, und dass Cadence eigentlich nichts dafür kann, jedoch erreichte mich die Botschaft kaum. Ganz ehrlich, ich hätte keine Geduld mit ihm gehabt, aber dafür bin ich wahrscheinlich ein zu starker Charakter.
Alles dreht sich im Kreis und auch die Zeit, in der die Geschichte spielt, reicht nicht aus, um zu den Figuren eine Verbindung aufzubauen. Und das liegt nicht nur an deren Verhalten, das ich bei beiden nicht nachvollziehen konnte.
Von allem war es zu viel Dramatik und doch zu wenig an Handlung.
Gefallen haben mir die Worte, die die Autorin zu Sätzen geformt hat, der Schreibstil ist sehr einnehmend und lässt die Seiten fliegen, auch wenn ich im Ganzen leider nicht mit dem Buch warm geworden bin.
6 Punkte für den Schreibstil, die Grundidee und das gelungene Cover.