Die Lichtung - Linus Geschke

  • Ich habe auch mal wieder einen Krimi gelesen, das passiert eher selten.
    Aber bei dem Schauplatz konnte ich nicht widerstehen.


    Mir hat der Roman ausgesprochen gut gefallen, besonders die Rückblicke in die 80er waren klasse. Schön war auch, dass es sich auf den ersten Blick gar nicht wie ein Krimi liest, sondern eher die Freundschaften und Bezieungen in den Vordergrund gestellt werden und das Drama sich daraus entwickelt.


    9 Punkte.

  • Die Lichtung von Linus Geschke (Krimi, 2014)


    - superinteressant & lesenswert -


    Inhalt lt. Amazon:


    Damals wurde dein bester Freund getötet - jetzt jagst du seinen Mörder. Sommer 1986: Eine Kölner Clique verbringt ein Party- Wochenende in einer Blockhütte im Bergischen Land. Zwei Tage lang Bier, Musik, Baggersee und Flirts. Am Ende sind zwei junge Menschen tot – das Mädchen vergewaltigt und erstochen, der Junge brutal erschlagen. Der Doppelmord wird nie aufgeklärt. Der Kölner Zeitungsredakteur Jan Römer soll Jahre später über den ungelösten Kriminalfall schreiben. Römer erinnert sich gut, denn das Wochenende im Wald war das Ende seiner Jugend – er gehörte selbst zu jener Clique. Gemeinsam mit seiner besten Freundin Mütze will er herausfinden, was damals wirklich geschah. Zu spät merkt er, in welche Gefahr er sich dadurch bringt...


    Eigene Meinung:


    Bei diesem Krimi handelt es sich um das Debüt des Kölner Autoren.


    Mir hat "Die Lichtung" wirklich super gefallen, denn es gehört mal wieder zu den Büchern, wo es sich im herkömmlichen Sinne um einen Krimi handelt, sondern wo die Krimihandlung eher im Hintergrund steht und das dem Buch trotzdem keinen Abbruch tut.


    Die Handlung lebt vielmehr von der Reise in die Vergangenheit des Journalisten Jan Römer, der durch einen Zufall einen Bericht um das "Unglück" aus dem Jahr 1986 schreiben soll, wo er selbst dran beteiligt war.


    Abwechselnd durchlebt der Leser also Szenen in Form von Kapiteln, die in der Gegenwart spielen, wo Jan Römer sozusagen "auf eigene Faust ermittelt", sowie Szenen aus dem Jahr 1986, wo das Geschehen um dieses Wochenende nach und nach zutage kommt. Vor allem Letzteres empfand ich als sehr interessant zu lesen, da man sich hier sehr gut in die 80er Jahre zurückversetzen konnte, da dies gut rübergebracht wurde und zudem die Story total spannend und interessant war.


    Spannungsmäßig darf der Leser einiges erwarten, da eine gewisse Grundspannung über das gesamte Buch zugegen ist, so dass es auch kein Wunder war, dass ich das Buch innerhalb von einem Tage gelesen habe, da ich unbedingt wissen wollte, wie es ausgeht und ich sowieso schon mega gespannt drauf war. Der Lesefluss ist flüssig und auch die Charaktere haben mir gefallen, ich konnte mich gut in sie hineinversetzen.


    Lediglich das Ende hätte ich mir noch spannender und noch aussagekräftiger gewünscht, da meine Erwartungen diesbezüglich sehr hoch waren.


    Fazit:


    Ein sehr gelungener Krimi, der eher von der Reise in die Vergangenheit, als von der Krimihandlung lebt, was mir aber sehr gefallen hat, da diese Perspektive mal eine tolle Alternative zum herkömmlichen Krimi ist. Meine Erwartungen an dieses Buch wurden zu fast 100% erfüllt, da ich so gespannt drauf war. Freue mich auf das nächste Buch des Autoren.


    Note: 1-/10 von 10 Eulenpunkten

  • In den letzten Wochen habe ich irgendwie ein kleines Lesetief: nur sehr wenige Bücher können mich begeistern. Dieses hier gehört definitiv dazu :-]


    Bereits die ersten Seiten haben mich schon in den Bann gezogen und ich wollte einfach immer weiterlesen. Mir gefiel die Geschichte von Jan und seiner Clique sehr gut und wenn auch fast das ganze Buch "nur" von der Ermittlungsarbeit handelt, kam die Spannung nicht zu kurz. Zwischendurch wurde dann, mit Hilfe von Zeitsprüngen, immer mal wieder ein Blick in die Vergangenheit geworfen.


    Wer einen locker und flüssig geschriebenen Krimi mit der richtigen Portion Humor lesen will (ich musste dazwischen immer mal wieder schmunzeln), ist hier genau richtig.


    Von mir gibts gute 9 Punkte!


    Eine Frage ist glaub noch offen geblieben:


    edit: 17 Rezis und nur sechs haben die Punkte angeklickt!! :rolleyes

  • Die kurze Inhaltsangabe und vor allem die Leseprobe hatten mich seinerzeit sehr angesprochen. Ich konnte mich sofort in das Buch einfinden und die Geschichte hatte mich schnell in ihren Bann gezogen. Und mit dem "Ermittlerduo", bestehend aus dem Journalisten Jan und seiner platonischen Freundin "Mütze", schien der Autor sehr sympathische Protagonisten geschaffen zu haben. Doch leider hat dieses Buch nicht das gehalten, was ich mir davon versprochen habe.


    Aber der Reihe nach:


    Jan Römer ist Journalist, der von seinem Chefredakteur den Auftrag erhält, einen 27 Jahre alten Fall neu zu recherchieren und einen Artikel darüber zu verfassen. Im Sommer 1986 endete ein Wochenende im Bergischen Land für zwei Mitglieder einer Jugendclique tödlich. Bis heute ist nicht geklärt, was damals wirklich passiert ist. Aber was Jans Chef nicht weiß: Jan war damals selbst unmittelbar von diesen Ereignissen betroffen, als Mitglied eben jener Clique. Zuerst zögert er, diesen Auftrag anzunehmen, da er die Erlebnisse von damals total verdrängt hat. Dennoch sagt er zu und begibt sich gemeinsam mit seiner ehemaligen Kollegin und Freundin Stefanie, genannt Mütze, auf eine Reise in die Vergangenheit.


    Dass es sich hier um Linus Geschkes ersten Krimi handelt, merkt man dem Buch nicht an. Er baut einen guten Spannungsbogen auf und lenkt den Verdacht gekonnt immer wieder auf eine andere Person. Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblenden ins Jahr 1986, die mir sehr gut gefallen haben. Als Kind der 80er fühlte ich mich manches Mal in dieses Jahrzehnt zurückversetzt, in seine Mopeds, in seine Mode und insbesondere in seine Musik. Das ist wirklich sehr authentisch beschrieben.


    Das Buch ließ sich flott und flüssig weglesen. Und bis zum Schluss kann man als Leser nicht sicher sein, was sich damals wirklich ereignet hat und wer für den Tod der zwei Jugendlichen verantwortlich war. Die ganze Geschichte wird am Ende auch schlüssig aufgelöst.


    So weit, so gut. Aber was mir das Lesevergnügen doch ziemlich vermiest hat, ist einfach die Figur des Jan Römer. Ich wurde mit ihm einfach nicht warm, und im Laufe der Handlung wurde er immer unsympathischer. Es beginnt damit, dass er „vergessen“ hat, rechtzeitig einen Urlaubsantrag zu stellen, um den gebuchten Urlaub an der Nordsee mit seiner Ehefrau und seinem Sohn zu verbringen. Zum einen ist das etwas lebensfremd; zum anderen zeigt es doch, dass er nicht mehr allzu viel für seine Familie empfindet. Das kam bei mir sehr negativ an. Hinzu kommen seine erotischen Gedanken, die er zunehmend in Bezug auf seine gute Freundin Mütze und seine großen Jugendliebe Tanja entwickelt.
    Jan führt sich immer noch wie ein Teenager auf. Es kommt mir vor, als würde er nicht wirklich im Leben stehen; ja, man könnte ihn fast einen Träumer nennen. Genau das Gegenteil davon ist Mütze. Sie ist eine sehr pragmatische, bodenständige und starke Frau. Leider kommt sie m.E. in diesem Buch einfach zu kurz. Sie ist die viel sympathischere Figur, der aber leider nicht genügend Platz in diesem Buch eingeräumt wurde.


    Fazit: Ein wirklich gut geschriebener Krimi mit einer spannenden Handlung, aber leider einer sehr unsympathischen Hauptfigur.

  • Hm....ich habe den Krimi gerade beendet und leider bin ich nicht so begeistert, wie Ihr.....
    Die Idee der Geschichte an sich fand ich schon interessant, bin aber weder mit der Geschichte noch mit den Protagonisten so richtig warm geworden und der Schreibstil war mir zeitweise etwas zu platt.
    Schade, denn bei solch' einer Bewertung habe ich einen absoluten Knaller erwartet.....
    Ich fand das Buch nicht schlecht, aber auch nicht gut.


    Ich habe das Buch trotzdem zu Ende gelesen, schließlich wollte ich ja wissen, wer der Täter war und was genau damals auf der Lichtung passiert ist.


    Von mir gibt es gut gemeinte 4 Punkte

  • "Die Lichtung" ist ein absolut kurzweiliger Krimi der zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her wechselt.
    So aufgebaute Bücher lese ich sehr gerne.
    Hier geht es um einen unaufgeklärten Mordfall in den eine Clique Jugendlicher in den 80iger Jahren verwickelt war.
    Fast 30 Jahre später versucht der Journalist Jan Licht in das Dunkel zu bringen.
    Dies ist natürlich nicht ganz ungefährlich - wie er schnell merkt.
    Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd, man liest immer noch ein Kapitel, weil man endlich wissen will, was nun genau damals auf der Lichtung geschehen ist.
    Mit der Auflösung bin ich einverstanden und freue mich nun auf Band 2.


    Von mir gibt es für dieses Debut 8 von 10 Punkten.

  • Ich bin hier im Forum auf ein Buch des Autors aufmerksam geworden. Aber da man Reihen bekanntlich von vorn anfangen sollte, habe ich das dann auch getan. Flugs das ebook gekauft und dann wollte ich nur mal kurz die ersten Sätze lesen. Quasi nur mal eben in das Buch rein lesen. Denn eigentlich hatte ich vor ein anderes Buch zuerst zu lesen. Nun ja...

    Mich haben die ersten Seiten des Buches schon so neugierig gemacht, dass ich es weiter gelesen habe.

    Ich lese sehr gern Geschichten, die in der Vergangenheit und in der Gegenwart spielen. Bzw. wo irgendetwas in der Vergangenheit passiert, was die beteiligten Personen Jahre später wieder einholt.


    So ist es ja auch in dieser Geschichte.

    Eine Gruppe Jungendlicher macht auf ins Bergische Land, um ein tolles Wochenende zu haben. Leider läuft es am zweiten Tag bereits aus dem Ruder und 2 Jugendliche sterben. Das Mädchen wird vergewaltigt und erstochen, der Junge erschlagen.


    Nach 27 Jahren bekommt Jan Römer den Fall auf den Tisch. Er soll eine Story über den Fall schreiben. Was keiner in der Redaktion weiß, Jan Römer war einer der Jugendlichen, der bei dem Ausflug dabei war. Jan entdeckt eine Ungereimtheit und rollt alles noch mal auf. Er möchte die Wahrheit erfahren. Denn vor 27 Jahren hat er die Augen verschlossen.


    Der Leser wird nun abwechselnd in die Vergangenheit und die Gegenwart mit genommen. Die Vergangenheit lernt der Leser anhand von Erinnerungen von Jan kennen.

    In der Gegenwart lernt der Leser Mütze kennen. Jans beste Freundin, frühere Arbeitskollegin und Gehilfin im recherchieren, etc.


    Mir hat das Buch gut gefallen. Es hat mich in seinen Bann gezogen und ich wollte, wie Jan auch, erfahren, was auf der Lichtung wirklich geschehen ist. Die Umsetzung hat mir auch gefallen. Gerade die Sprünge in die Vergangenheit fand ich sehr spannend.

    Ich wurde sehr gut unterhalten.


    Von mir gibt es gute 7 von 10 Eulenpunkten. Und ich bin froh, dass ich durch die Eulen auf dieses Buch aufmerksam gemacht wurde.

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)