Die Lichtung - Linus Geschke

  • Titel: Die Lichtung
    Autor: Linus Geschke
    Verlag: Ullstein
    Erschienen: Oktober 2014
    Seitenzahl: 384
    ISBN-10: 3548286364
    ISBN-13: 978-3548286365
    Preis: 9.99 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Damals wurde dein bester Freund getötet - jetzt jagst du seinen Mörder. Sommer 1986: Eine Kölner Clique verbringt ein Party- Wochenende in einer Blockhütte im Bergischen Land. Zwei Tage lang Bier, Musik, Baggersee und Flirts. Am Ende sind zwei junge Menschen tot – das Mädchen vergewaltigt und erstochen, der Junge brutal erschlagen. Der Doppelmord wird nie aufgeklärt. Der Kölner Zeitungsredakteur Jan Römer soll Jahre später über den ungelösten Kriminalfall schreiben. Römer erinnert sich gut, denn das Wochenende im Wald war das Ende seiner Jugend – er gehörte selbst zu jener Clique. Gemeinsam mit seiner besten Freundin Mütze will er herausfinden, was damals wirklich geschah. Zu spät merkt er, in welche Gefahr er sich dadurch bringt...


    Der Autor:
    Linus Geschke lebt in Köln und arbeitet als freier Journalist für führende deutsche Magazine und Tageszeitungen, darunter Spiegel Online, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Manager Magazin. Dazu verfasst er für das Special-Interest-Magazin "unterwasser" Tauch- und Reisereportagen und bedient alle zwei Monate eine Kolumne ("Nachgedanken"). Mit seinen Reportagen hat der begeisterte Anhänger des 1.FC Köln bereits mehrere Journalistenpreise gewonnen.


    Meine Meinung:
    Dieser Kriminalroman von Linus Geschke ist für mich ohne Frage eines der Krimihighlights dieses Jahres. Eine Geschichte die mehr ist als „nur“ ein Krimi. Ein Roman über eine unbeschwerte Jugend die jäh endet, ein Roman über Freundschaften und über die erste Liebe. Das Ganze gepaart mit einer in sich überaus stimmigen Kriminalgeschichte. Der Autor schafft es den Spannungsbogen stets hochzuhalten – und man legt dieses Buch erst dann beiseite wenn auch die letzte Seite gelesen ist – allerdings auch mit dem leichten Bedauern, dass man nun von den handelnden Personen dieses Buches Abschied nehmen muss.
    Die handelnden Personen sind authentisch und man ist als Leser sehr schnell vertraut mit ihnen. Es ist aber auch ein Buch von dem man hofft, es gibt irgendwann eine Fortsetzung.
    Linus Geschke schildert die 80ziger so wie sie waren. Trotzdem ist es kein romantisch verklärter Rückblick, so wie er in den Rückblicken die 80ziger schildert, so sind sie wirklich gewesen.
    Ein sehr lesenswerter Kriminalroman und man kann als Leser wirklich nur hoffen, dass es bald weitere Geschichten um Jan Römer und seine Freundin „Mütze“ geben wird. 9 Eulenpunkte.


    ASIN/ISBN: 3548286364

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Ist das ein Pseudonym oder ein Ersttäter?


    Ich denke er ist ein "Krimi-Ersttäter".
    Zuvor aber hat er eine ganze Reihe von Büchern über das Tauchen geschrieben.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Über den Autor (Quelle Ullstein Buchverlage):
    Der 1970 geborene Linus Geschke arbeitet als freier Journalist für führende deutsche Magazine und Tageszeitungen, darunter Spiegel Online, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Manager Magazin. Dazu verfasst er für das Special-Interest-Magazin „unterwasser“ Tauch- und Reisereportagen und bedient alle zwei Monate eine Kolumne („Nachgedanken“). Mit seinen Reportagen hat der Kölner mehrere Journalistenpreise gewonnen.
    Nach zwei Sachbüchern erschien im Oktober 2014 beim Ullstein Taschenbuchverlag sein erster Krimi "Die Lichtung", in dessen Mittelpunkt der Journalist Jan Römer und dessen beste Freundin Mütze stehen.


    Zum Inhalt:
    Sommer 1986: Was ein vergnügliches Wochenende unter Freunden im Bergischen Land werden sollte, entpuppt sich für Jan und seiner Clique als Alptraum und als Ende ihrer unbeschwerten Jugend. Eines der Mädchen wird eines Nachts ermordet aufgefunden. Jemand hat sie vergewaltigt und erstochen. Einige Meter entfernt findet man kurz darauf die Leiche eines der Jungs, Jans bester Freund wurde brutal erschlagen. Trotz mehrmaliger Vernehmungen aller Beteiligten konnte die Polizei den Doppelmord nie aufklären. War der Täter ein Außenstehender oder sogar jemand von ihnen? Jeder der Jugendlichen versucht auf seine eigene Art und Weise mit dem Geschehenen umzugehen und nach und nach verliert die Clique sich immer mehr aus den Augen.


    27 Jahre später wird Jan Römer, inzwischen erfolgreicher Journalist, zufällig von seinem Chef beauftragt, eine Story über den Doppelmord an zwei Jugendlichen zu verfassen. Jahrelang hat Jan die schrecklichen Ereignisse von damals erfolgreich verdrängt. Doch nun möchte er die Gelegenheit nutzen und sich den Erinnerungen stellen. Er nimmt zu seinen damaligen Freunden Kontakt auf und fängt an Fragen zu stellen. Dies scheint jedoch jemanden überhaupt nicht zu passen. Anonyme Drohungen und körperliche Übergriffe halten ihn jedoch nicht von seinem Vorsatz ab, die Wahrheit ans Tageslicht zu bringen. Seine Freundin "Mütze" hilft ihm bei den Recherchen.


    Hauptprotagonist Jan Römer ist verheiratet und Vater eines Sohnes. Er ist erfolgreicher Journalist und steht kurz vor einem harmonischen Familienurlaub an der Nordsee. Doch die Recherchen für den Artikel katapultieren ihn in seine Jugendzeit und wecken Erinnerungen und Sehnsüchte, die seine Familie völlig in den Hintergrund rücken lassen. Sein Verhalten gegenüber seiner Frau erschien mir oft nicht korrekt und dies hat nicht unbedingt Sympathien für ihn in mir geweckt.


    Über seine Freundin Mütze erfährt man noch nicht so viel. Sie spielt eher eine nebensächliche Rolle. Kennengelernt hat Jan sie vor einigen Jahren in der Redaktion. Mittlerweile hat Mütze es aber nicht mehr nötig zu arbeiten, denn sie hat eine Menge Geld geerbt. Aber aus Freundschaft zu Jan und als Zeitvertreib steht sie ihm noch für Recherchen zur Seite. Mehrmals wird betont, dass Jan und Mütze nur eine rein platonische Freundschaft miteinander verbindet, aber ob sie auf Dauer ihre Finger voneinander lassen werden, ist fraglich. Man spürt oftmals ein deutliches Prickeln zwischen den beiden. Überhaupt scheint Jan ein Aufreißertyp zu sein, denn auch seine Jugendliebe Tanja scheint durchaus noch Interesse an ihm zu haben. Was also ihn und Frauenwelt angeht, gibt es noch einiges an Potential.


    Das Buch umfasst 386 Seiten und ist in angenehm zu lesende überschaubare Abschnitte gegliedert. Sie handeln sowohl von Jans Jugend in den 80er Jahren als auch von der Gegenwart. Besonders die kleinen Details, die die 80er Jahre ausgemacht haben verleihen dem Buch einen gewissen Charme und lassen mich als Leser in Erinnerungen schwelgen. Schön und aussagekräftig fand ich die Stelle: "Wir mussten uns nicht verabreden. Handys und Smartphones gab es damals nicht. Aber irgendjemand war immer da."


    Der Schauplatz ist Köln und das umliegende Bergische Land. Aber es handelt sich hier um keinen typischer Regionalkrimi in meinen Augen, da die Handlung auch in jedem anderen Ort auf der Welt hätte statt finden können. Gewisse markante Punkte, die Köln ausmachen werden zwar genannt, auch das gute alte Kölsch fehlt nicht, aber nichtsdestotrotz hat mir noch das gewisse etwas gefehlt, dass mir die Zuneigung zu dieser Region verdeutlicht.


    Das Buch verfügt über einen ernstzunehmenden Plot, den der Autor an sich ganz gut umgesetzt hat. Teilweise war es mir aber etwas klischeebeladen und vorhersehbar und die Beschreibung der wenigen Charaktere dieses Buches hätte ich mir etwas tiefgründiger gewünscht. Was mich als Leser immer tierisch nervt ist, wenn der allwissende Erzähler Andeutungen macht, diese aber nicht weiter ausführt, aber dem Leser schon soviel verraten, dass dieser ahnt, in welche Richtung die Auflösung geht. Mit solchen Passagen nimmt der Autor der Story ein wenig die Spannung.


    Fazit:
    Ein schönes lesenswertes Krimi-Debut mit Fortsetzungspotential. Besonders für die Jahrgänge der 60er bis 80er Jahre sehr zu empfehlen. Von mir gibt's 4 Sterne!


    Im Herbst 2015 soll der zweite Band "der Pakt" erscheinen. Über die Handlang an sich ist noch nichts bekannt, aber ich freue mich jetzt schon auf dieses Buch. Ich hoffe, dass es uns auch wieder in die "schöne alte Zeit" zurückversetzt.

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Voltaire - Danke für die schöne Rezi. :wave
    Ich war ganz erstaunt, den Buchtitel zu lesen, denn ich habe ein ganz tolles Buch mit demselben Titel aus dem Jahr 1998 in meinem Regal und hatte erst vermutet, dass es nun neu aufgelegt worden sei. Dieses hier schaue ich mir gleich mal näher an.


    Ist jetzt zwar ein wenig o. T., aber danke, dass du dieses Buch erwähnt hast, Eskalina.
    Vor vielen Jahren hat mir das jemand ans Herz gelegt und geliehen. Ich fand`s großartig und musste immer wieder dran denken, konnte mich aber weder an Titel noch Autorin erinnern.
    Nachdem du diese Lücke nun geschlossen hast, werde ich es mir wahrscheinlich kaufen :-] :kiss.

  • Jan Römer, ein 43 jähriger Zeitungsredakteur, soll über einen ungelösten Mordfall aus dem Jahre 1986 berichten. Ein Junge und ein Mädchen wurden während eines Party - Wochenendes im Bergischen Land getötet.
    Jan Römer beginnt zu recherchieren und sieht eine Chance mit der Vergangenheit abzuschließen. Denn an diesem Wochenende vor 27 Jahren, war er selbst dabei.


    Eigentlich wollte ich das Buch in einer, von dem Autor begleiteten Leserunde lesen.
    Doch dazu kam es nicht, da mich der Krimi direkt zu Beginn, so gefesselt hat, dass ich ihn in einem Rutsch lesen musste.


    Auf Grund der Beschreibungen von Mode, Musik und frisierten Mopeds, fühlte ich mich in die 80er Jahre zurück katapultiert.
    Jan Römer ist kein Sympathieträger, zumindest für mich nicht, aber ich habe sein Durchhaltevermögen bewundert.
    Da er als Ich - Erzähler auftritt, ist der Leser immer mit ihm auf dem gleichen Wissensstand. Sicher habe ich Vermutungen angestellt, wer der Mörder sein könnte, aber die Story ist so geschickt angelegt, dass ich bis zum Schluss nicht auf den Täter gekommen bin. Der Spannungsbogen steigt von Seite zu Seite an und bleibt bis zum Ende erhalten.


    Dieser Krimi hatte eine absolute Sogwirkung auf mich, und da auch der Schreibstil flüssig und zügig zu lesen ist, habe ich diesem Sog gerne nachgegeben.


    "Die Lichtung" ist ein tolles Debüt und ich hoffe, dass weitere Krimis mit Jan Römer folgen werden!


    9 Punkte

  • Jan, ein Sportjournalist soll seinen kranken Kollegen ersetzen und eine Reportage über einen Doppelmord verfassen, der vor zwanzig Jahren in einer Lichtung verübt wurde. Und bei dem Jans bester Freund das Mordopfer war.


    Die Polizei tappte damals im Dunkeln, der Täter konnte nie verhaftet werden. Nach und nach kommt heraus, warum. In Gedanken schwenkt Jan immer wieder zwanzig Jahre zurück, erinnert sich an seine Jugend, an die Treffen mit seinen Freunden, an das Schrauben an ihren Motorrädern, an die Musik und an die sorglose Stimmung, mit der sie das Leben angingen. Er erinnert sich allerdings auch, dass nicht alles so perfekt war, wie es auf der Oberfläche aussah, dass einige Freunde immer wieder gehändelt wurden, und auch innerhalb ihrer Clique manche sich einfach nicht leiden konnten.


    Die verschiedenen Freunde werden nach und nach vorgestellt. Es sind viele, aber der Autor lässt ganz geschickt immer andere im Vordergrund agieren, so dass ich als Leser nie das Gefühl hatte, mit zu vielen Personen überfordert zu sein.


    Keine Rolle gespielt hat die Ehefrau. Jan hat ihr immer wieder telefoniert, manchmal über sie nachgedacht, allerdings immer ergebnislos. Vielleicht habe ich bei diesem Teil der Handlung eine tiefere Bedeutung verpasst, denn meiner Meinung nach könnte man diese Ehefrau ebensogut weglassen.


    "Die Lichtung" ist eine Mischung aus alten Erinnerung an die 80er Jahre und einer gut durchdachten Kriminalgeschichte. Beide Teile haben sich wunderbar ergänzt und mich als Leser mit spannender Unterhaltung erfreut.

  • Kurzbeschreibung von Amazon:


    Damals wurde dein bester Freund getötet - jetzt jagst du seinen Mörder.


    Sommer 1986: Eine Kölner Clique verbringt ein Party- Wochenende in einer Blockhütte im Bergischen Land. Zwei Tage lang Bier, Musik, Baggersee und Flirts. Am Ende sind zwei junge Menschen tot – das Mädchen vergewaltigt und erstochen, der Junge brutal erschlagen. Der Doppelmord wird nie aufgeklärt. Der Kölner Zeitungsredakteur Jan Römer soll Jahre später über den ungelösten Kriminalfall schreiben. Römer erinnert sich gut, denn das Wochenende im Wald war das Ende seiner Jugend – er gehörte selbst zu jener Clique. Gemeinsam mit seiner besten Freundin Mütze will er herausfinden, was damals wirklich geschah. Zu spät merkt er, in welche Gefahr er sich dadurch bringt...


    »Eines jener Bücher, wo man die Nacht durchliest, um zu wissen, wie es ausgeht. Und sich hinterher ein kleines bisschen cooler fühlt, weil man auch in den 80ern aufgewachsen ist.« Stefan Gerold/Neue Westfälische


    »Endlich nach langer Zeit wieder ein Buch, das süchtig macht. Genau die richtige Mischung aus Witz, guten Figuren und Spannung, die einen bis zur letzten Seite bannt.« Katja Mitic/Die Welt


    Über den Autor
    Linus Geschke lebt in Köln und arbeitet als freier Journalist für führende deutsche Magazine und Tageszeitungen, darunter Spiegel Online, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Manager Magazin. Dazu verfasst er für das Special-Interest-Magazin "unterwasser" Tauch- und Reisereportagen und bedient alle zwei Monate eine Kolumne ("Nachgedanken"). Mit seinen Reportagen hat der begeisterte Anhänger des 1.FC Köln bereits mehrere Journalistenpreise gewonnen.


    Nach zwei Sachbüchern erschien im Oktober 2014 sein erster Krimi "Die Lichtung", in dessen Mittelpunkt der Journalist Jan Römer und dessen beste Freundin Mütze stehen. Ein zweiter Band der Reihe ist bereits in Arbeit.



    Meine Meinung


    Jan ist Journalist und soll für einen erkrankten Kollegen die Reportage über einen fast 20 Jahre zurückliegenden Doppelmord verfassen.
    Schlagartig wird er von der Vergangenheit eingeholt, denn sein bester Freund war eines der Mordopfer... und er war ebenfalls am Tatort.


    Die Polizei kam damals nicht weiter, auch weil die Jugendlichen mauerten... Nun ergreift Jan die "Chance" sein Trauma aufzuarbeiten und herauszufinden, was damals wirklich passiert ist.
    Behilflich hierbei ist ihm Mütze - eine ehemalige Kollegin und gute Freundin.


    Das Buch springt zwischen 1986 und der Gegenwart, was jedoch sehr angenehm ist.
    Nach und nach scheint sich der Nebel zu lichten, was damals wirklich passiert ist.


    Ein Roman über das Erwachsenwerden (müssen), die erste Große Liebe, die doch nie endet gepaart mit einer sehr guten Kriminalgeschichte.
    Eine Mischung, die zumindest für mich vollkommen aufgeht.


    Linus Geschke schafft es, den Spannungsbogen von der ersten bis zur letzten Seite zu ziehen.
    Nur ungern habe ich das Buch zur Seite gelegt und freue mich nun schon auf einen weiteren Teil.


    Von mir gibt es guten Gewissens 10 von 10 Eulenpunkten.

  • Der Journalist Jan Römer muß als Krankheitsvertretung einen alten, nicht gelösten Kriminalfall aus den 80er Jahren neu aufrollen. Damals hatte eine Clique Jugendlicher im Bergischen Land gefeiert und später in der Nacht wurden ein Mädchen und ein Junge tot aufgefunden. Das Pikante an der Situation ist, daß Jan Römer selbst ein Mitglied der damaligen Clique war und, daß er diese Anwesenheit vor seiner Frau und seinem Chef geheim hält. Jan hat derzeit viel Zeit zum Recherchieren, da seine Frau und der Sohn schon voraus in den Urlaub gefahren sind. Unterstützung erhält er von Mütze, einer früheren Kollegin.


    Die Story spielt auf zwei Zeitebenen. Ein Strang berichtet über die aktuellen Ermittlungen und im zweiten Strang lässt der Autor das Wochenende des Jahres 1986 Revue passieren. Eines wird klar, die Jugendlichen wissen alle mehr als sie ausgesagt haben, sie haben einen Geheimhaltungspakt geschlossen, den bis zum jetzigen Zeitpunkt keiner gebrochen hat. Es liegt viel Ermittlungsarbeit vor Jan und Mütze, denn sie müssen die Mitglieder der Clique wieder finden und vor allem zum Reden bringen. Sie werden nach und nach einzeln vorgestellt und der Leser kann daraus Schlüsse ziehen und seine eigenen Vermutungen anstellen.




    Linus Geschke hat in seinem Debütroman gleich von Beginn an Spannung aufgebaut, die bis zum Ende durchgängig hoch bleibt. Er hat eines geschafft, die 80er Jahre so zu beschreiben, daß beim Leser ständig Erinnerungen aufkommen und die Atmosphäre greifbar ist. Sei es bei der Musik, den Mopeds oder dem Feeling, man erkennt alles wieder. Das Buch liest sich flüssig und man schlägt es wirklich erst zu, wenn der Fall gelöst ist.


    Ich werde bei einem weiteren Band mit Jan und Mütze auf alle Fälle dabei sein!


    DANKE an dieser Stelle nochmals bei Linus für die Begleitung der Leserunde :-]

  • Ein sehr spannendes Krimidebut von Linus Geschke.


    Zurückversetzt in die 80 Jahre des 20.JH mit einigen Ohrwürmern versehen rollt sich hier nach und nach eine tragische Geschichte auf von Mord und Eifersucht, Rache und natürlich jugendlicher, nie vergessener Liebe.


    Fast 30 Jahre nach der schrecklichen Nacht muss Jan Römer sich seiner Vergangenheit stellen. Ohne seine Freundin Mütze und Oktay, der ihm zufällig über den Weg läuft, wäre seine Recherche aber ganz anders ausgegangen.


    So dürfen wir uns, wie ich gehört habe, auf einen neuen Fall mit den liebenswerten Freizeitdetektiven freuen.



    edit hat Jahre später RS - fehler ausgemerzt, oder???

    "Leute die Bücher lesen, sind einfach unberechenbar." Spruch aus "Wilsberg "
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  • Jan Römer, Journalist, soll über einen ungelösten Mordfall im Sommer 1986 im Bergischen Land berichten. Was keiner weiss, er war in der Mordnacht mit dabei. Denn er gehörte zu der Clique die damals in einer Blockhütte ein Party-Wochenende dort verbrachte. Durch seine Recherchen bringt er sich und andere in Gefahr, doch wer war der Mörder ?


    Der Krimi liest sich spannend und das Buch ist in zwei Handlungssträngen aufgeteilt. Zum einen Jan`s aktuelle Ermittlung und zum anderen das Party-, bzw. Mordwochenende im Sommer 1986. Bei den Beschreibungen fühlte ich mich gleich wieder in die Vergangenheit hineinversetzt. Auf den Mörder wäre ich nie gekommen.


    Ich vergebe 9 Punkte und freue mich schon auf den zweiten Teil im nächsten Jahr.

  • Fast dreissig Jahre hat der Journalist Jan Römer erfolgreich aus seinem Gedächtnis verbannt, was im Sommer 1986 Schreckliches geschah und der unbeschwerten Jugend einer fröhlichen Clique ein Ende setzte. Nun soll er im Auftrag seiner Zeitung die Geschichte recherchieren. Widerwillig beginnt er, sich an damals zu erinnern, als zwei Menschen ihr Leben lassen mussten.


    In angenehmem Schreibstil gelingt dem Autor eine Mischung aus Rückblick in die 1980er Jahre und Krimi. Da der Roman in der Ich-Form geschrieben ist, sieht man alles durch Jan Römers Augen. Das lässt zwar nur eine einseitige Betrachtung der Figuren zu, ermöglicht aber gleichzeitig einen intensiven Blick auf das Gefühlsleben des Protagonisten. Jan ist in meinen Augen keine besonders sympathische Figur, aber er wirkt authentisch und ich muss ihm zugute halten, dass er sich sehr ernsthaft bemüht, die Wahrheit über die damaligen Geschehnisse herauszufinden. Die anderen Figuren sind typische Kinder ihrer Zeit, die Dynamik innerhalb der Clique ist gut beschrieben.
    Es gibt keine Nebenhandlung und auch fast keine Figuren außerhalb der eigentlichen Geschichte. Selbst mit seiner Ehefrau kann Jan Römer zur Zeit nur telefonieren, weil sie mit dem gemeinsamen Sohn in den Urlaub vorgefahren ist.


    Linus Geschke hat einen konventionellen Krimi geschrieben, der fast ohne Blut auskommt und bei dem der Täterkreis von Anfang an feststeht. Durch die netten Schilderungen der 1980er und den recht spannenden Krimianteil ließ sich das Buch gut und flüssig lesen. Gefallen hat mir die Nebenfigur „Mütze“, über die ich gern Näheres erfahren würde, was in der für Herbst 2015 angekündigten Fortsetzung dann hoffentlich möglich sein wird.

  • Jan Römer ist Journalist. Kurz vor der Sommerpause erhält er von seinem Chefredakteur den Auftrag, einen 27 Jahre alten Fall neu aufzurollen und zu beleuchten. Was sein Vorgesetzter nicht weiß: Jan war damals selbst unmittelbar mit dabei, es waren er und seine Clique, die im Sommer 1986 ein Wochenende im Bergischen Land verbrachten, welches für zwei von ihnen tödlich endete.
    Jan selbst hat die Erlebnisse von damals lange verdrängt, dennoch nimmt er den Auftrag an. Er fühlt sich verpflichtet, die Wahrheit über den nie aufgeklärten Doppelmord ans Licht zu bringen. Gemeinsam mit seiner ehemaligen Kollegin und Freundin Stefanie, genannt Mütze, macht er sich daran, die Vergangenheit aufzurollen.


    Es handelt sich hier um den ersten Kriminalroman des Journalisten Linus Geschke, was man aber wirklich nicht merkt. Sehr routiniert baut er die Spannung auf, spielt gekonnt mit verschiedenen Fährten und blendet immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit. Gerade diese Rückblenden haben mir sehr gut gefallen, das Feeling der 80er Jahre kommt hier hervorragend rüber, ich fühlte mich wunderbar in diese Zeit versetzt, auch wenn ich selbst damals noch zu jung war, um sie aktiv mitzuerleben. Aber auch ich weiß noch, dass Twix einmal Reider hieß und die Musik dieser Jahre ist natürlich sowieso bis heute unvergessen.


    In der Gegenwartshandlung hangelt sich Jan Römer von einem seiner ehemaligen Freunde zum nächsten und von Treffen zu Treffen schwankte mein Verdacht darüber, was damals wohl vorgefallen sein könnte und wer dafür verantwortlich war. Ein großes Lob an den Autor, dass ich bis zum Ende nicht sicher sein konnte!


    Die Handlung konnte mich also absolut überzeugen, die Figuren mit kleinen Abstrichen ebenso. Jan Römer ist ein glaubwürdiger und realistischer Protagonist. In vielen kleinen Szenen handelt er meiner Meinung nach sehr authentisch und gefiel mir damit besser als manch überzogen perfekt dargestellter Held. Die damalige Clique lernt man nach und nach kennen, so dass ihre Handlungen damals und ihre jeweilige Entwicklung mich ebenfalls überzeugen. Einzig Jans Freundin und Helferin Mütze blieb für mich etwas blass und konnte mich nicht wirklich für sich einnehmen.


    Insgesamt für mich aber ein spannender und super geschriebener deutscher Krimi, dessen Fortsetzung auf jeden Fall auf meinem Wunschzettel landen wird!

  • Zum Inhalt:


    Im Sommer des Jahres 1986 wollen eine Gruppe Jugendlicher ein ausgelassenes Wochenende in einer Hütte im Bergischen Land verbringen, was als entspannter Ausflug voller Essen, Alkohohl und Liebe begann endet in einem Alptraum, an dem die Jugendlichen noch 27 Jahre später zu kauen haben: Zwei Jugendliche wurden getötet, für die pupertierenden Kinder von damals ist der Fall eindeutig, doch ist die offensichtliche Wahrheit immer die richtige Wahrheit? Denn 27 Jahre später wird Jan Römer mit der Aufklärung des Falls beauftragt und muss in eine dunkle Vergangenheit abtauchen, die auch in schmerzlich betrifft.


    Zum Buch:


    Die Geschichte wird aus der Sicht Jans erzählt, der in der Gegenwart als Journalist arbeitet, in Rückblenden erfahren wir, was sich damals zugetragen hat. Mir haben diese Einschübe sehr gut gefallen, so werden die Geschehnisse nicht nur aus Zusammenfassungen der Beteiligten ersichtlich, sondern der Leser bekommt einen umfassenden Blick auf die vergangen Ereignisse und kann sich so ein besseres Bild machen.


    Die Figuren waren auch soweit alle gut getroffen, nur Mütze wirkte alles in allem ein wenig blass, trotz dass sie im Roman eine wichtige Rolle zugeteilt bekam.
    Auch Jan, der Erzähler, ist gut getroffen und auch seine privaten Probleme lassen ihn authentisch wirken.


    Mir ging es sicher wie dem einen oder anderen, ich konnte mich bis zum Schluss auf den Täter festlegen, da die Fährten so geschickt gelegt wurden, dass es am Ende jeder
    gewesen sein könnte, zwar konnte man sich an der einen oder anderen Stelle auf einen Verdächtigen festlegen, wurde aber mehrere Seiten später wieder verworfen.


    Auch das Ende, also der große Showdown im Wald, war logisch und wirkte nicht übertrieben bzw. an den Haaren herbeigezogen.


    Die Spannung ging zu keiner Zeit flöten, ich hatte dadurch keine Probleme bis zum Ende durchzuhalten.

  • Mir hat dieses Krimidebuet von Linus Geschke sehr gut gefallen.
    Ein Krimi, den ich kaum unterbrechen mochte.


    Auch die Darstellung der beiden Zeitebenen - einmal im Hier und jetzt, dann Rückblenden in die 80 ger Jahre, ist ihm wunderbar gelungen.


    Besonders die Zeitebene der 80 ger Jahre war jetzt für mich persönlich sehr interessant, habe ich sie doch auch live mitlerlebt und konnte so wunderbar musik- und modemäßig in Erinnerungen schwelgen.


    Auch die heutige Zeit wurde spannend dargestellt, in der Jan Römer so peu à peu die Zusammenhänge begreift, die ihn heute, mit seinem Ich in der damaligen Zeit verbinden.
    Duch den Auftrag seines Chefs ist er ja nahezu gezwungen, sich mit dem Verbrechen, daß damals stattgefunden hat, zu beschäftigen und die jahrzehntelange Verdrängungstaktik endlich aufzugeben.


    Die Protagonisten selber waren sehr gut getroffen, vielschichtig und auch so, daß man das Gefühl bekommt, sie in echt zu kennen und sozuagen mit Jan gemeinsam auf die Suche nach der Vergangenheit ist.


    Eine meine Lieblingsnebenfiguren ist eindeutig Oktay bei dem ich sehr hoffe, daß er auch im nächsten Band wieder mit dabei ist und "den Laden aufmischt" :grin



    Fazit
    Ein richtig gutes Krimidebuet, daß es vermag, die Spannung stetig aufzubauen, diese sich steigern zu lassen und es sehr schwer fallen läßt, das Buch zwischendurch mal zur Seite zu legen.
    Mit hervoragenden Protagonisten, die vielschichtig sind, lebensnah wirken und sehr große Lust machen, daß es bald weitergeht.
    Ich kann es sehr empfehlen für alle Krimifans, vor allem, wenn man die 80ger noch persönlich vor Augen hat.

  • Ich hatte den Krimi auch super schnell durchgelesen. Die 80er waren ja auch meine Jahre, darum konnte ich mir alles sehr gut vorstellen. Ich werde mit Sicherheit noch ein weiteres Band dieser Reihe lesen.

  • Inhalt


    Vergangenheit
    Ein Wochenende in einer Blockhütte, eine Clique, 2 Morde die nie aufgeklärt wurden


    Gegenwart
    Jan Römer, ein Kölner Zeitungsredakteur, wird von seinem Chef beauftragt über den Doppelmord von 1986 zu berichten. Was sein Chef nicht weiß, Jan war als Mitglied der Clique an besagtem Wochenende dabei. Mit seiner ehemaligen Kollegin „Mütze“ recherchiert er und holt lange Verdrängtes ans Tageslicht. Irgendjemandem gefällt es ganz und gar nicht, dass Jan in der Vergangenheit wühlt, aber auch Drohungen und Gewalt können ihn nicht davon abhalten die Wahrheit herauszufinden.


    Meine Meinung
    Dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Kurze Kapitel, sympathische Charaktere und eine spannende Geschichte. Vergangenheit und Gegenwart werden geschickt miteinander verknüpft. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen und man kann das Buch erst aus der Hand legen wenn man weiß was passiert ist. Auch die Darstellung der 80iger war sehr gelungen und hat mir einige Kindheitserinnerungen beschert. Ein gelungenes Debüt und ich hoffe auf schnellen Nachschub.


    Von mir gibt 9 von 10 Eulenpunkten.

  • August 1986: Der 16-jährige Jan freut sich auf ein gemeinsames Wochenende mit seinen Freunden im Bergischen Land. Zusammen grillen, im See schwimmen, Spaß haben. Doch dann kommt es ganz anders. Am Ende sind zwei Freunde aus der Clique tot.


    27 Jahre später ist Jan Journalist und hat die Vergangenheit weitestgehend verdrängt. Doch dann bekommt er einen neuen Auftrag. Er soll ausgerechnet über den damaligen Doppelmord berichten, der immer noch unaufgeklärt ist.


    Mein Leseeindruck:


    Dieses Buch hat mir einige sehr schöne, spannende Lesestunden geschenkt. Von Anfang an konnte mich der Autor mit seiner Geschichte fesseln. Die Handlung ist durchweg spannend und mitreißend, was nicht zuletzt an den immer wiederkehrenden Rückblenden ins Jahr 1986 liegt.


    Für mich war lange nicht klar, wer letztendlich der Täter ist. Ich hatte irgendwann fast alle in Verdacht. Ich mag es sehr, wenn ich bei Kriminalromanen ein bisschen miträtseln kann. Das war hier absolut der Fall, und die Auflösung konnte mich dann auch überzeugen. Es blieben keine offenen Fragen zurück.


    Der Schreibstil hat mir ebenfalls sehr gefallen. Das Buch lässt sich leicht und flüssig lesen, ist immer spannend und die Geschichte nicht vorhersehbar.


    Mich hat "Die Lichtung" überzeugen können, und nun freue ich mich schon sehr auf die Fortsetzung!