IV/3
Der ewig neugierige Danny kriegt hier ein bisschen mehr, als er wohl wollte, als er die Unterhaltung zwischen Marthe und Sybilla mitanhören darf/muss.
Ich mag Sybillas Charakterisierung Jerotts: "... a most irritating young man with a great deal of emotion and very little self-discipline". S. 415
Sehr treffend, aber was sie ausgelassen hat ist loyal. Und Marthes Beitrag zur Ehe wertet sie auch nicht sehr positiv. Allerdings ist klar, dass diese Ehe vorbei ist, falls sie je bestanden hat.
Marthe scheint wirklich nicht zu wissen, wer ihr Vater war und dass Lymond nicht ihr Vollbruder ist. Dass Sybilla keine Lust hat, ihr die Wahrheit zu verraten ist auch klar. Glauben wir ihr, dass sie Marthe als ihr Kind annehmen wollte?
Von Sybillas Seite würde ich es noch eher verstehen, da sie ja offenbar so verrückt nach FCI war, dass sie alle seine "Sachen" um sich wollte, somit eventuell auch seine Tochter von einer anderen Frau.
Sybilla hat also Zeit ihres Lebens gelogen, weil sie an ein Versprechen gebunden ist.
Und warum ist auch Sybilla gegen die Ehe mit Philippa? Weil sie sie gern hat und weiß, dass ihr Sohn aktuell zu hinüber ist?
Aber Catherine kann man das zumuten? Das finde ich dann auch bei Philippas Gedanken später etwas ungerecht. Sie akzeptiert, dass Lymond sie schützen will, auch aus Respekt vor Kate und Gideon, aber Catherine verdient das nicht, weil ihre Eltern eh verkommen sind?! Eigenartige Logik, nicht zuletzt weil Catherine, wie Philippa bemerkt, auch im Begriff ist, sich zu verlieben, also wäre auch das nicht ganz die Vernunftehe, die Lymond vorschwebt.
Den Vergleich Lymonds mit Gavin und Jerott finde ich ein wenig unfair, dass Lymond Catherine nicht leiden lassen würde. So einfach und schwarz-weiß ist es in keiner dieser Ehen und die Damen, die nicht zwangsgeheiratet wurden, tragen/trugen ihren Teil zum Elend bei.
Natürlich hat Philippas Plan nicht geklappt. Jetzt wäre doch ein guter Zeitpunkt, vielleicht doch Lymond einzuweihen? Nein. OK, war nur ein Vorschlag.