'Untreue' - Seiten 230 – Ende

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  • So. lange hat es gedauert, aber ich bin inzwischen auch fertig. Glücklicherweise muss ich sagen. Es war nicht mein erster Coelho aber ganz sicher der, der mich am meisten enttäuscht hat. Nicht nur dass ich die Heldin einfach nur nervig fand, auch der Mann war doch irgendwie ein "Troll". Solche Menschen kann es doch eigentlich gar nicht geben oder ? :lache

  • Zitat

    Original von Sandrah
    Solche Menschen kann es doch eigentlich gar nicht geben oder ? :lache


    Ich glaube, dass ist die große Schwäche dieses Romans. Die Personen sind alle unglaubwürdig und nicht authentisch. Dadurch wirkt alles sehr konstruiert und künstlich und lässt kein Verständnis für die Handelnden aufkommen.

  • So,habe das Buch schon eine Weile beendet, es aber bisher nicht geschafft was zum Ende zu schreiben.


    Die Geschichte an sich, die Protagonisten etc. fand ich einfach nur schrecklich und ich war froh, als es vorbei war. Das Ende allerdings hat mich ein wenig zwiegespalten zurück gelassen. Es war vielleicht ein wenig kitschig, dennoch waren sehr schöne Passagen dabei:


    "Hinter einem Traum herzujagen hat immer seinen Preis. Es kann bedeuten, dass wir unsere Gewohnheiten aufgeben müssen, es dann dazu führen, dass wir Schwierigkeiten überwinden müssen, es kann zu Enttäuschungen führen. Aber so hoch der Preis auch sein mag, er ist nie so hoch wie der Preis, den derjenige zahlt, der nicht gelebt hat. Denn dieser Mensch wird eines Tages zurückblicken und sein eigenes Herz sagen hören: Ich habe mein Leben vertan."


    Oder auch:


    "Wirklich ansteckend ist die Angst, die ständige Furcht, niemals jemandem zu begegnen, der uns bis zum Ende unserer Tage begleitet. Und im Namen dieser Angst sind wir imstande, was auch immer zu tun, den falschen Menschen zu akzeptieren und uns einzureden, dass er der Richtige, der Einzige ist - der Mensch, den Gott für unseren Weg bestimmt hat. In kürzester Zeit verwandelt sich in scheinbar aufrichtige Liebe, was zuvor nun ein Wunsch nach Sicherheit war, die Dinge sind dann weniger bitter und schwierig, und unsere wahren Gefühle können dann in einer Schublade ganz hinten in unserem Kopf verstaut werden, wo sie für andere verborgen und unsichtbar bleiben."


    Ist wohl wirklich was Wahres dran..


    Aber nun ja, war mein erster aber wohl auch mein letzter Coelho... Habe hier noch das Buch "Veronika beschließt zu sterben" liegen und wenn das nur annähernd so wie dieses ist, lese ich es lieber nicht..

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • So, jetzt bin ich auch durch und mir so wie viele von euch überhaupt nicht sicher, wie ich das Buch nun eigentlich bewerten soll.


    Sprachlich fand ich es großartig! Ich habe so viele Anmerkungen, dass ich fast zu jeder Seite etwas sagen könnte und mir viele Zitate sogar herausgeschrieben. Durch die wunderbare Ausdrucksweise konnte ich irgendwie emotional mitgehen: Am Anfang hinterließ das Buch eine leichte Depri-Stimmung, zwischendurch Ärger und Anspannung und am Ende ein Gefühl von Leichtigkeit und innere Freiheit, die ich bei dem Gleitschirmflug richtig mit-fühlen konnte. Beim Weglegen des Buches bin ich jetzt irgendwie noch ganz in dieser schwebenden, leichten Stimmung. :anbet


    Die Handlung ergibt allerdings auch für mich keinen logischen Sinn. Sie ist wirr, unzusammenhanglos, ohne roten Faden. Die Figur ist nicht stimmig in sich, wechselt unvermittelt zwischen ihren Ansichten und Gefühlen.


    Trotzdem war für mich die Aussage des Buches, dass es sich lohnt, einer höhere Perspektive einzunehmen, wenn wir unser Leben beurteilen. Vielleicht ergibt vieles im Alltag keinen Sinn oder entspricht nicht unseren Erwartungen oder wird von uns als eng und einschränkend empfunden, aber dann gibt es auch diese Momente, in denen Weite und Freiheit erlebt wird und die können die Sicht auf das Leben deutlich verändern.
    ... wie gesagt, ich bin innerlich noch im Gleitschirmflug... :lache


    Über die Beurteilung insgesamt muss ich jedenfalls erst noch nachdenken. :gruebel

    It’s not enough for the phrases to be good; what you make with them ought to be good too. - Aldous Huxley

  • Gestern Abend habe ich noch ungefähr die Hälfte des Abschnittes geschafft und so langsam wird es richtig brenzlig für Linda.


    Dass sich die beiden Paare auf einem Empfang treffen, das war ja mehr oder weniger unvermeidlich, da sie ja in denselben Kreisen verkehren und so viel kann da ja auch nicht passieren. Als Marianne dann aber vorschlägt gemeinsam essen zu gehen, da hatte ich eigentlich den Verdacht, dass Jacob von allem erzählt hat und sie es weiß.


    Hätte Linda nicht Übelkeit vortäuschen können? Ich wäre niemals mit den beiden essen gegangen, da hätte doch auch Lindas Mann die Spannungen regelrecht spüren müssen, oder?


    Warum spricht Marianne das Thema Eifersucht an, spricht über ihre Vorlieben und ihren fremdgehenden Mann, wenn sie rein gar nichts weiß? Das hat mich ehrlich gesagt etwas verwirrt.


    Für mich nicht nachvollziehbar war hingegen, dass Linda es ihrem Mann nicht verzeihen könnte, wenn er sie betrügt. Was soll das denn? Sie darf und er nicht oder wie? Zumindest wird für sie immer deutlicher, was sie da eigentlich für einen Mist angestellt hat und wie sehr sie ihren Mann doch eigentlich liebt.


    Ich hoffe ja für sie, dass es nicht zur Trennung kommt, aber ob das gelingt?

  • Ich bin nun auch fertig. Ich fand das Buch gut, 8 Punkte.


    Die Reaktion von Lindas Mann hat mich echt beeindruckt. Ich weiß nicht, ob ich das könnte. Vor allem ist sie danach ja noch einmal zu Jacob gegangen ist.


    Das Essen war ein Desaster. Aber es ist immer wieder erstaunlich wie paranoid man durch ein schlechtes Gewissen wird. Ich hätte auch gedacht, dass Jacobs Frau Bescheid weiß.


    Die Stelle zum Paragliding fand ich faszinierend. Ich möchte das auch unbedingt ausprobieren.


    Eine Rezi werde ich heute Abend schreiben. Ich hoffe, es fällt mir nicht so schwer. Danke für diese Leserunde :-)

  • So jetzt bin ich auch komplett durch.


    Wow Lindas Mann ist ja wirklich verständnisvoll, da hat sie nochmal Glück gehabt.


    Schrecklich fand ich, dass sie sich noch ein letztes Mal mit Jacob trifft. Noch ein letztes Mal betrügen, das fand ich nicht ok.


    Genial fand ich das Ende mit dem Paraglidingflug, das hatte was für sich.


    Und Silvester als Neuanfang zu wählen, fand ich auch sehr passend.


    Nun weiß ich aber echt nicht wie ich das Buch bewerten soll, ich bin arg zwiespältig...

  • Ich bin schon eine Weile fertig mit dem Buch und doch beeindruckt. Für mich ein sehr gutes Buch.
    Für mich ist Lindas Verhalten durchaus stimmig.
    Meine erste Einschätzung einer psychischen Erkrankung trifft nicht zu, ich glaube soetwas nennt man eine vorübergehende depressive Episode. Die jeden Menschen mal erwischt oder erwischen kann, daraus muß nicht zwangsläufig eine chronische Depression werden.
    Gebraucht hätte es den Abschiedssex wohl nicht :grin, aber für Linda war dieser Abschluss so wie er war wohl sehr wichtig, so wurde sie auch die Drogen los :lache.


    Das Beispiel das sich auf das Weltbild der Menschen bezog das es so klein ist das es auf den Smartphone paßt fand ich unheimlich gut. So hab ich die meisten Menschen auch immer erlebt.


    Der Gleitflug ist sehr aussagekräftig und symbolträchtig unheimlich gut geschrieben :-].


    Linda und ihr Mann haben einen Anfang gemacht, jetzt heißt es dran bleiben sich weiterentwicklen sowohl allein als auch als Paar. Ich bin sicher er wußte das sie ihn betrogen hatte, er hätte es vermutlich nicht ertragen hätte sie es ausgesprochen. So habe ich es verstanden. Auch er hat ein Tabu gebrochen, er hat sich gehen lassen und erlebt das Linda nicht entsetzt war und ihn so angenommen hat wie er war. Auch für ihn eine wichtige Erfahrung.


    In jedem Fall ein sehr gut geschriebenes Buch das ich sicher noch einmal lesen werde. Dann in meinem ganz persönlichen Tempo :grin

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    c0624.gif Sommer in der kleinen Bäckerei am Strandweg--Jenny Colgan

    Chroniken von Deverry 2 --Katharine Kerr
    Drachenelfen , die Windgängerin -- Bernhard Hennen

  • nach 45 Tagen habe auch ich endlich das Buch beendet.
    Ich muss sagen, ich komme nicht klar damit. Die ganzen Beschreibungen am Ende über Liebe wäre ein Grund gewesen, das Buch zur Seite zu legen, hätte sich das durch das Buch gezogen. Aber so als Abschluss fand ich es okay. Die Einsicht, die sie hatte. Und dass sie es nicht rechtfertigen will, was sie getan hat.
    Die Datumanzeige nach dem letzten Abschnitt lies es wie ein Tagebuch wirken, und das finde ich auch gut, denn es war zu viel ich ich ich und zu wenig Umfeld. Ihr Mann, oft erwähnt, ist mir noch immer ein wenig fremd. Ein Tagebuch eben :)
    Rezension folgt dann noch.