Der Ursprung des Kunstwerkes - Martin Heidegger

  • Taschenbuch: 115 Seiten
    Verlag: Reclam


    Kurzbeschreibung:
    "Das, was etwas ist, wie es ist, nennen wir sein Wesen. Der Ursprung von etwas ist die Herkunft seines Wesens. Die Frage nach dem Ursprung des Kunstwerkes fragt nach seiner Wesensherkunft. Das Werk entspringt nach der gewöhnlichen Vorstellung aus der und durch die Tätigkeit des Künstlers. Wodurch aber und woher ist der Künstler das, was er ist? Durch das Werk; denn, dass ein Werk den Meister lobe, heißt: das Werk erst lässt den Künstler als einen Meister der Kunst hervorgehen. Der Künstler ist der Ursprung des Werkes. Das Werk ist der Ursprung des Künstlers. Keines ist ohne das andere."


    Über den Autor:
    Martin Heidegger wurde 1889 im badischen Meßkirch geboren.
    Im Jahre 1927 veröffentlichte der Philosoph Martin Heidegger "Sein und Zeit", ein Buch, das bereits bei seinem Erscheinen als Jahrhundertwerk begrüßt wurde.
    Am 26. Mai 1976 starb Heidegger in Freiburg.


    Mein Eindruck:
    Martin Heideggers Text stammt aus dem Jahr 1935. Es handelt sich um einen Vortrag, den er in Freiburg gehalten hat.


    Heidegger beschäftigt sich mit dem Wesen der Kunst.


    Die 3 Hauptteile des Textes sind:
    - Das Ding und das Werk
    - Das Werk und die Wahrheit
    - Die Wahrheit und die Kunst


    Es gibt eine Einführung von Hans-Georg Gadamer. Genauer gesagt heißt Gadamers Text „Zur Einführung“. Dieser ist an den Schluß gestellt.


    Die Frage nach dem Wesen der Kunst, beschäftigt einen schon lange. Hier im Forum meist beim Kunstwerk Buch. Da gibt es nicht unbedingt einen Konsens, nicht einmal im Literaturbetrieb.
    Deshalb interessieren mich Heideggers Thesen dazu.
    Doch natürlich ist Heideggers Ansatz zu diesem Thema tief eingebettet in einem Kontext seiner Philosophie (Seinsdenken, Überwindung der Ästhetik).


    Schon zu Beginn wird herausgestellt
    „Der Künstler ist der Ursprung des Werkes. Das Werk ist der Ursprung des Künstlers. Keines ist ohne das andere. Beide haben ihren Ursprung in der Kunst.“
    Das kann einleuchten. Schließlich gibt es ja auch eine Literaturgeschichte, die nicht ignoriert werden kann.


    Tatsächlich schafft Heidegger einige bemerkenswerte Sätze zur Kunst.
    Erst einmal holt er sie vom Sockel, indem er deutlich macht, das auch das Werk zunächst nur ein Ding ist. Heidegger erläutert dieses Dingsein ausführlich. Ein Ding, mit dem umgegangen wird. Das ist nicht negativ gemeint und ermöglicht, mit einem Kunstwerk auf eine normale Art zu verfahren.
    Als Beispiel wird ein Gemälde von Van Gogh herangezogen. Ebenso auch noch ein Gedicht: “Der Römische Brunnen”
    Dann thematisiert Heidegger Verbergung und Entbergung der Kunst.


    Als in Philosophie nicht ausgebildeter Leser, suche ich mir die Elemente des Textes heraus, mit denen ich zu dem Thema etwas anfangen kann. Eine komplette Deutung im übergeordneten Sinn und Zusammenhang versuche ich nicht. Ich suche nur den Aspekt der möglichen Deutung von Literatur als Kunst. (und werde nur zu einem Teil fündig, aber immerhin!)


    Heideggers Vortrag ist schon auf hohen Niveau gehalten. Eine brauchbare Hilfestellung ist der ausführliche Wikipedia-Eintrag “Der Ursprung des Kunstwerkes“.


    ASIN/ISBN: B00T81F4X0