ZitatOriginal von Iris
Das hab ich jetzt nicht verstanden ...Ich bitte um Erläuterung.
Wer sagt, dass Schönborn wirklich "hocherfreut" war und nicht nur gute Mine machte? Woher wissen wir, dass er pro Razi gestimmt hat? Der wird sich doch wohl nicht gleich als Gener outen wenn er die Leiter noch höher steigen will. Ist doch auch nur oftmals Klüngelwirtschaft.
Auf jedenfalls hat sich der Karrieresprung für die deutsche Verlagslandschaft gelohnt, wie die aktuelle Amazon-Bestsellerliste zeigt:
(Quelle Amazon.de)
Mal ne ganz dumme Frage: wo geht eigentlich das ganze Geld für die Ratzinger-Bücher hin?
War da nicht was, daß der Papst kein Vermögen haben darf? Oder irre ich mich jetzt komplett?
Momo
Auch das Börsenblatt des Deutschen Buchhandels freut sich über die Entwicklung: Fleißiger Autor
Momo : Weiß ich gar nicht ... Brauchen wird er wohl kein Taschengeld mehr, insofern läuft das Honorar aus den Buchverträgen dann sicher in Stiftungen o.ä.?
Soweit ich weiß gilt ein Leben in Armut, Demut und Askese nur für Nonnen und Mönche ................... Priester, Bischöfe, Kardinäle und wahrscheinlich auch der Papst dürfen Besitz haben, erwirtschaften und verwalten.
Darum ging es wohl auch vorrangig bei der Durchsetzung des Zölibates (Ehelosigkeit) für die gesamte Priesterschaft. Das Vermögen sollte nicht an Ehefrauen und Kinder gehen sondern zurück zur Kirche. Sexuelles Leben fand trotz des Zölibates rege statt, nur konnte keine Frau mehr das Erbe antreten oder ihre Kinder unkontrolliert mit Kirchengeldern groß ziehen. Für Priesterkinder gibt es einen speziellen Fonds aus dem Alimente bezahlt werden.
Gabi
ach so, ich denke mal, dass der Papst auch so etwas wie ein Gehalt bezieht, so wie jeder andere aus dem Klerus ebenfalls.
Gabi
ZitatOriginal von Historikus
Ratzinger ist ein Feind des Zeitgeistes,
na, das ist er ja schon -*ex officio*-, schließlich ist der Mann von Beruf Dogmatik-Professor und hatte auch in der Glaubens-Inquisition (oder Kongregation? Wie auch immer) die Aufgabe, immer wieder klarzustellen, was an der offiziellen Katholischen Lehre eben essentiell und fundamental ist und daher -*keinesfall*- der Beliebigkeit des Zeitgeistes ausgeliefert werden darf.
Ein gewisser Fundamentalismus war für jedes seiner bisherigen Ämter in dem Maße Vorraussetzung, wie Durchsetzungsvermögen zu einem Manager gehört. Ihm vorzuwerfen, daß er seinen Job ernst genommen hat, halte ich für unangemessen.
Gabi, bitte keine vollständigen Artikel zitieren! Dann kriegen Morgana und Wolke nämlich urheberrechtliche Probleme, da auch im Internet publizierte Texte dem Urheberrechtsgesetz unterliegen
ZitatOriginal von Gabi
Der Aufwand für die Kurie ist dagegen gewaltig, auch wenn ein Kardinal nur ein Gehalt (den „piatto“, übersetzt „Teller“) von 2500 bis 4500 Euro pro Monat bezieht – dies allerdings steuerfrei und ohne Sozialabgaben.
Sozialabgaben machen im Kirchenstaat auch keinen Sinn, da hier "Regierung" und "Arbeitgeber" 1:1 zusammenfallen und die entsprechenden Kosten damit nie anfallen. 
ZitatOriginal von Gabi
Soweit ich weiß gilt ein Leben in Armut, Demut und Askese nur für Nonnen und Mönche ................... Priester, Bischöfe, Kardinäle und wahrscheinlich auch der Papst dürfen Besitz haben, erwirtschaften und verwalten.
Na ja, die sahen irgendwie alle nicht aus, als ob sie einer arg asketischen Lebensweise frönen. Einen abgemagerten Kardinal habe ich nicht entdecken können. 
ZitatOriginal von Idgie
Na ja, die sahen irgendwie alle nicht aus, als ob sie einer arg asketischen Lebensweise frönen. Einen abgemagerten Kardinal habe ich nicht entdecken können.
Kardinäle sind ja auch keine Mönche.
Obwohl über die Jahrhunderte in den Klöstern nicht schlecht gelebt wurde. Wer sonst hatte die Wein-, Bierkeller und Speisekammern so voll?
Gabi
Iris mit der Chance meinte ich, wenn sich die verstaubten Kardinäle getraut hätten einen aus Afrika oder Südamerika zu nehmen, hätte es vielleicht mal den Versuch gegeben, den Kampf gegen Aids zu beginnen.
Zumindestens ging mir dieser Gedanke durch den Kopf. Aber mit unseren Papst, kannste das wohl ganz vergessen.
Die einzigen die sich freuen, sind die Italiener. Denn für die wird es ein richtig gutes Geschäft.
Micha !!!
Das würde ja dann bedeuten, daß das Vermögen des Papstes nach seinem Tod wieder an die Kirche geht (hat ja keine Nachkommen, normalerweise :grin) - es sei denn, er spendet oder verpraßt es. Oder bekommt es etwa sein Nachfolger?
Würde mich mal wirklich interessieren.
ZitatOriginal von Fdlmich
Iris mit der Chance meinte ich, wenn sich die verstaubten Kardinäle getraut hätten einen aus Afrika oder Südamerika zu nehmen, hätte es vielleicht mal den Versuch gegeben, den Kampf gegen Aids zu beginnen.
Sorry, aber weder das noch der Italientourismus der Deutschen ist Aufgabe des Papstes. Den Kampf gegen AIDS haben an vorderster Front Ärzte und Pflegepersonal zu führen, ja, auch die Pharmaindustrie, daneben die Regierungen und internationalen Organisationen. Oder soll jetzt der Großayatollah des Irak, Ali Al Sistani, zum Kampf gegen AIDS aufrufen und dafür einige zentrale ethische Prinzipien des Islam über Bord schmeißen? Oder Seine Heiligkeit der Dalai Lama?
Glaube mir, ich weiß aus sicherer Quelle, daß sich sehr viele Angehörige der RKK vor Ort sehr intensiv und sehr bodenständig dieser Aufgabe widmen. Aber die Aufgabe der Amtskirche ist das Verteilen von Kondomen nicht.
das ist ja wohl albern!
auch, wenn es an der basis leute gibt, die kondome verteilen, wenn der papst durch sein wort die ärzte, die hilfsorganisationen, die regierungen unterstützen würde, hätte er für die menschheit wirklich was sinnvolles getan. alles andere ist doch ein tropfen auf den heißen stein!
bo
Iris es ist richtig, dass verteilen von Kondomen ist nicht Aufgabe des Papstes.
Aber der Papst hat die Macht, dies zu fördern.
Genauso wie alle ander oberen Gläubigerfürsten.
Und das es sehr viele verantwortungsbewußte Menschen gibt, die in den betreffenden Erdteilen mit all ihrer Kraft sehr gute Arbeit leisten - da vor ziehe ich den Hut.
Denn ich könnte es nicht, mir wird grundsätzlich speiübel, wenn ich nur diese Bilder im Fernsehen sehe.
Micha !!!
ZitatOriginal von Iris
Glaube mir, ich weiß aus sicherer Quelle, daß sich sehr viele Angehörige der RKK vor Ort sehr intensiv und sehr bodenständig dieser Aufgabe widmen.
Ich weiß das auch aus sicherer Quelle, und kenne auch viele Priester und Pfarrer, die sehr an der Basis arbeiten......auch in Afrika...genau deshalb ärgerte mich auch genau die Wahl diesen Papstes...aber..mal abwarten.
Ich habe für mich beschlossen, dass ich erstmal stolz bin, das ein deutscher Papst geworden ist! Außerdem finde ich, sollte man ihm doch erstmal an die Arbeit lassen und sehen, was er so entscheidet. Kritisieren, kann man nach den Entscheidungen immer noch!
Es liegt einfach nicht in unserer Hand zu entscheiden wer Papst wird!
Was man bisher so gehört hat, finde ich ihn jetzt nicht die schlechteste Wahl. Immerhin hat er auch schon das Lob eines evangelischen Priesters auf seiner Seite, da er anscheinend in Bayern viel für die Annäherungen der beiden Kirchen bewirkt hat...
Außerdem, was glaubt ihr, wer wirklich die Geschäfte des letzten Papstes am Schluß geführt hat... Ratzinger war unter Johannes Paul II der zweitmächtigste Mann der kath. Kirche... von dem her, ist es doch nur logisch, das die Wahl auf ihn gefallen ist.
ZitatOriginal von Iris
Auf jedenfalls hat sich der Karrieresprung für die deutsche Verlagslandschaft gelohnt, wie die aktuelle Amazon-Bestsellerliste zeigt:
- Salz der Erde von Joseph Ratzinger, Peter Seewald (Heyne)
- Aus meinem Leben von Joseph Ratzinger (Heyne)
- Werte in Zeiten des Umbruchs von Joseph Ratzinger (Herder)
- Einführung in das Christentum von Joseph Ratzinger (Kösel)
- Harry Potter and the Half-Blood Prince (Harry Potter 6) von J.K. Rowling
- Glaube, Wahrheit, Toleranz von Joseph Ratzinger (Herder)
- Erklärung Dominus Iesus von Joseph Ratzinger (Christiana)
- Illuminati von Dan Brown (Lübbe)
- Sakrileg von Dan Brown (Lübbe)
- Skandalöser Realismus? von Joseph Ratzinger (Urfeld)
(Quelle Amazon.de)
Lese ich nichtsahnend diese Liste und denke mir, soso er hat also auch schon etwas über Harry Potter geschrieben 
ZitatOriginal von Iris
Sorry, aber weder das noch der Italientourismus der Deutschen ist Aufgabe des Papstes. Den Kampf gegen AIDS haben an vorderster Front Ärzte und Pflegepersonal zu führen, ja, auch die Pharmaindustrie, daneben die Regierungen und internationalen Organisationen. Oder soll jetzt der Großayatollah des Irak, Ali Al Sistani, zum Kampf gegen AIDS aufrufen und dafür einige zentrale ethische Prinzipien des Islam über Bord schmeißen? Oder Seine Heiligkeit der Dalai Lama?
Glaube mir, ich weiß aus sicherer Quelle, daß sich sehr viele Angehörige der RKK vor Ort sehr intensiv und sehr bodenständig dieser Aufgabe widmen. Aber die Aufgabe der Amtskirche ist das Verteilen von Kondomen nicht.
Niemand wird erwarten, dass der Papst und mit ihm die gesamte RKK alle Dogmen über den Haufen schmeißen oder jahrhunderte alte Traditionen beenden. Dann wäre es nicht mehr DIE Kirche, die wir kennen und die für manche Basis des Glaubens ist.
Aber genau diese Kirche missioniert erfolgreich immer noch auf allen Kontinenten, wohl wissend welche Probleme vorrangig angegangen werden müssten. UND AIDS IST EIN PROBLEM ........... für das die Kirche nicht verantwortlich ist und trotzdem könnte man die strengen Moral-, Ethik- und Sexualvorschriften innerhalb dieser Kirche lockern und den Menschen Möglichkeiten geben zur Prävention und als Kirche nicht erst aktiv zu werden wenn die Folgen fehlender Aufklärung 'bodenständig' und intensiv behandelt werden müssen.
Der Kirche scheint der Aufbau von (Aids)Waisenhäusern und Sterbehospizen mehr Befriedigung zu bringen als einfach den Aufruf zur Enthaltsamkeit und ein Verbot von Verhütungsmitteln (speziell Kondomen) mal nicht auszusprechen und gerade in Entwicklungsländern nicht immer wieder massiv darauf hinzuweisen.
Priester, die sich aktiv für Aufklärung an Schulen und Arbeitsplätzen einsetzen handeln gegen den Auftrag der Kirche und müssen im schlimmsten Fall mit Ausschluß rechnen und da tritt dann nicht als erstes der Papst in Erscheinung sondern die Bischöfe und Kardinäle vor Ort. Nicht alle hohen Würdenträger erkennen die präkere Lage ihrer Gläubigen. Ich habe Kirche in Afrika oft als wesentlich strenger und konservativer empfunden als hier in Deutschland. Hier lebt man nicht 24 Stunden rund um die Uhr mit dem Glauben und nach dem Glauben ............. das sieht in Afrika teilweise sehr viel anders aus und bringt manche Menschen in wirkliche Zwangslagen. Der Glaube allein macht einen Menschen ja nicht besser, das hat der Klerus selbst oft genug bewiesen.
Wäre Arinze aus Nigeria Papst geworden, wir hätten einen ebenso erzkonservativen Menschen in Rom sitzen. Reformwillen läßt sich in der RKK nicht an der Hautfarbe festmachen. Es wäre nur eine Homage an den Kontinent gewesen auf dem die meisten Katholiken aktiv sind.
Diesen Kardinal 'weiß ich nicht' aus Honduras hätte ich lieber in Rom gesehen. Er hat die Probleme, nicht nur seines eigenen Landes, klarer gesehen und stand für Reformwillen.
Gabi