Originaltitel: Shatter the Bones (2011)
Goldmann Verlag 2014, 510 S.
Der 7. Fall für Detective Sergeant Logan McRae
Über den Inhalt:
Alison McGregor und ihre kleine Tochter Jenny wurden durch ihre Teilnahme an der TV-Show Britain’s Next Big Star in ganz Großbritannien berühmt. Mit ihrem Lied könnten sie sogar das Finale gewinnen, und ihre Heimatstadt Aberdeen liegt den beiden zu Füßen. Doch der Traum vom Ruhm verwandelt sich in einen Albtraum: Alison und Jenny wurden Opfer einer Entführerbande, die ihre Tat filmte und das Video ins Netz stellte. nun fordern die Täter von der Öffentlichkeit Lösegeld. Logan McRae und seinen Kollegen läuft die Zeit davon, zumal es blutige Beweise gibt, dass die Entführer es ernst meinen ...
Über den Autor:
Stuart MacBride hat bereits in einigen Berufen gearbeitet, bevor er sich dem Schreiben zuwandte. "Die dunklen Wasser von Aberdeen" war sein erster Roman mit dem Ermittler Logan McRae und sorgte in Großbritannien sofort für Furore. Der Roman wurde als bestes Krimidebüt des Jahres mit dem Barry Award ausgezeichnet. Mittlerweile liegen bereits mehrere Logan-McRae-Romane vor, die die Bestsellerlisten stürmten. Außerdem wurde die Serie als Favorit der Leser mit dem 'Dagger in the Library' ausgezeichnet. Stuart MacBride lebt mit seiner Frau im Nordosten Schottlands.
Meine Meinung:
Nachdem ich die ersten sechs Bände der Serie verschlungen habe, fragte ich mich zu Beginn dieses Bandes: wird die Serie enden, wenn Logan endlich befördert worden ist?
Auch wenn man die Vorgänger nicht gelesen hat, kann man dieser Geschichte problemlos folgen. Es macht jedoch eindeutig mehr Spaß, die Serie von Anfang zu lesen und die Entwicklung der Protagonisten zu verfolgen, denn darin liegt der eigentliche Reiz der Serie. In „Knochensplitter“ geht es nicht ganz so deftig zu wie in den anderen Bänden. Es gibt jedoch auch hier grausame und üble Szenen, Zartbesaiteten rate ich eindringlich von dieser Serie ab.
Im Hauptstrang geht es diesmal um die Entführung eines kleinen Mädchens und seiner Mutter, beide Teilnehmer einer Castingshow, sowie die Lösegeldforderung. Einige überraschende Wendungen machen den Kriminalfall durchaus spannend. Das Hauptaugenmerk des Romans ist aber auf die Polizeiarbeit und die großen und kleinen Probleme der Ermittler gerichtet. Wie immer bekommt man schnell den Eindruck, in einem Tollhaus gelandet zu sein und wundert sich, wie es dieser Truppe von Polizeimitarbeitern überhaupt gelingt, irgendeinen Fall zu lösen. Im Gegensatz zu den Vorgängern ist der Ton untereinander schärfer geworden und die Lockerheit ein wenig verlorengegangen.
Nachdem alle Fäden der einzelnen Handlungsstränge schließlich überraschend leicht und recht glücklich ineinander verwoben werden und die Auflösung ein bisschen vorhersehbar ist, kann ich das Ende doch als gelungen bezeichnen.
Die Mischung machts: der Autor serviert uns knallharte Fälle, diesmal gespickt mit kräftigen Seitenhieben auf die Medienlandschaft im Allgemeinen und Casting-Shows im Besonderen. Seine Figuren sind jede auf ihre Art durchgeknallt, wobei Logan noch der normalste von allen ist. Stuart MacBrides abgedrehten Humor muss man mögen, so gelingt es ihm, die bitterböse und sehr düstere Stimmung des Buches aufzulockern.
Die Fortsetzung „Das Knochenband“ erscheint im November 2014.