Klappentext:
Kluftingers neuer Fall führt ihn ins Schloss in Bad Grönenbach, wo ihn allerlei Merkwürdiges erwartet: Die Frau des Barons wurde nicht nur ermordet, sondern auch noch wie auf einem uralten Familienporträt hergerichtet. Auf dem Gemälde ist ein Mann mit seltsam gelben Augen zu sehen. Und der Baron verschwindet immer wieder im schlosseigenen Märchenwald. Auch privat geht es bei Kluftinger märchenhaft zu: Sein Sohn heiratet, und zur Feier haben sich die Schwiegereltern aus Japan angesagt. Zum Glück lässt Kluftingers Intimfeind Langhammer nicht lange auf sich warten, um dem Kommissar bei dieser kulturellen Herausforderung zu helfen.
Die Autoren:
Klüpfel, Kulturredakteur der Memminger Zeitung, studierte vor seinem Einstieg in den Redakteursberuf Politikwissenschaft, Journalistik und Geschichte in Bamberg, arbeitete als Praktikant bei einer Zeitung in den USA und beim Bayerischen Rundfunk.
Michael Kobr, geb. 1973 in Kempten, aufgewachsen in Kempten und Durach, ist Realschullehrer für Deutsch und Französisch. Mit seiner Frau lebt er in Memmingen. Der Allgäu-Krimi 'Erntedank' wurde mit dem Bayerischen Kunstförderpreis 2005 in der Sparte Literatur ausgezeichnet.
Meine Meinung:
Auf Wunsch von Dr. Langhammer fährt Kluftinger eines abends zum Schloss Grimmbart nach Bad Grönenbach, um nach der verschwundenen Frau des Baron von Rothenstein Grimmbart zu suchen. Eine düstere und bedrohliche Atmosphäre erwartet ihn. Schließlich findet er die Leiche der Baronin im sogenannten Märchenzimmer, drapiert wie auf einem alten Gemälde. Dieses Gemälde ist allerdings verschwunden.
Auch im Privatleben des Kommissars werfen wichtige Ereignisse ihre Schatten voraus.
Die Hochzeit seines Sohnes Markus mit Freundin Yumiko, steht bevor. Dazu werden die Brauteltern aus Japan erwartet, die einige Tage im Hause Kluftinger verbringen werden.
Ausserdem gibt es nach dem Abschied Lodenbachs eine neue Vorgesetzte - die Polizeipräsidentin Birte Dombrowski.
All das bedeutet natürlich Stress für Kluftinger. Der Umgang mit alten Traditionen eines Adelgeschlechts und die Unterschiede zwischen deutscher und japanischer Kultur, sowie das sehr spezielle Englisch, in welchem sich Kluftinger mit dem Brautvater verständigt, bergen so manche Fettnäpfchen, die er natürlich nicht auslässt.
Die Tatsache, dass Kluftinger hier nicht als Volltrottel der Nation dargestellt wird, hat mir gut gefallen.
Mit viel Wortwitz, Situationskomik und trockenem Humor werden die Ermittlungen, die Begegnungen mit der neuen Polizeipräsidentin und die Hochzeitsvorbereitungen im Hause Kluftinger beschrieben. So manches Mal musste ich mir die Lachtränen aus den Augen wischen.
Auch der Kriminalfall ist durchaus spannend und wirkt manchmal, auf Grund der düsteren Atmosphäre im Schloss, sogar etwas gruselig.
Im Verlauf der Ermittlungen werden einige Verdächtige präsentiert, bis schließlich Kluftingers Intuition zur Klärung des Falles führt. Es bleibt spannend bis zum Schluss.
Das war für mich beste Unterhaltung, spannend und witzig, ohne bemüht komisch zu wirken.