Missing. New York - Don Winslow

  • Zum Autor


    Don Winslow wurde 1953 in der Nacht zu Halloween in New York geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in der Kleinstadt Perryville auf Rhode Island. Seine Mutter, eine Bibliothekarin, und sein Vater, ehemaliger Offizier bei der Navy, bestärkten ihn schon früh in dem Wunsch, eines Tages Schriftsteller zu werden, vor allem die Geschichten, die sein Vater von der Marine zu erzählen hatte, beflügelten die Fantasie des Autors.


    Kurzbeschreibung


    Die siebenjährige Hailey spielt im Garten, als das Telefon klingelt und ihre Mutter kurz ins Haus geht. Eine Minute später kommt sie zurück. Und ihre Tochter ist verschwunden. Zwei Wochen später verschwindet ein weiteres Mädchen – diesmal wird die Leiche gefunden, der Täter gefasst und auch mit dem Mord an Hailey belastet. Akte geschlossen. Aber Frank Decker, dessen Job es ist, Verschwundene aufzuspüren und zurückzuholen, hat Zweifel. Er glaubt, dass Hailey lebt, irgendwo versteckt – während die Uhr tickt. Ein vager Hinweis führt ihn nach New York. Sanft wenn möglich, hart wenn nötig, folgt er Schritt für Schritt der Spur, die ihn in die Hölle lotsen wird.


    Eigene Meinung


    Den Autor kannte ich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht und bin sehr dankbar ihn durch eine Leserunde kennengelernt zu haben!
    Frank Decker ist Ermittler bei der Polizei, als die kleine Hailey verschwindet. Die Zeit spielt immer gegen ihn, doch auch als eigentlich alle Fristen abgelaufen sind, die für das Auffinden des kleinen Mädchens sprechen, gibt er nicht auf.
    Er quittiert seinen Dienst und macht sich auf die Suche nach Hailey. Deck reist durch halb Amerika, bis er den entscheidenden Hinweis bekommt und sich auf den Weg nach New York macht.


    Der Stil des Autors liegt mir sehr, kurze einfache Sätze, ohne viele Schnörkel oder Landschaftsbeschreibungen. Aber immer doch so viel, dass man sich gut in das Buch hineinversetzen kann.
    Ich würde dieses Buch jeden Krimi- und Thrillerfan empfehlen und vergebe deshalb gute 9 von 10 Sternen.
    Für den 10. Stern fehlt noch das gewisse Extra, das i-Tüpfelchen .. Aber das kann der Autor sich im nächsten Frank Decker Teil verdienen :-]

    Wenn du den roten Faden verloren hast, halte nach einem anderem ausschau, vielleicht ist deiner BUNT
    (Das Leben ist (k)ein Ponyhof - Britta Sabbag)

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  • Das hört sich wirklich sehr vielversprechend an. Danke für diese Buchvorstellung.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Danke für die Rezi. Kommt in meine Merkliste.
    Von Don Winslow fand ich bisher nicht alles gut, aber einige Bücher wirklich überragend.

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -

  • Frank Decker ist ein Polizist, der noch nicht Dienst nach Schema F macht. Der noch nicht resigniert und sich mit dem System abgefunden hat.


    Daher quittiert er seinen Dienst und macht sich als Privatmann auf die Suche nach der vermissten kleinen Hailey.


    Decker kann nicht jeden retten, das wird ihm im Laufe seiner Ermittlungen klar. Aber er gibt nicht auf, ist nach wie vor überzeugt, dass Hailey noch am Leben ist. Die Auflösung hat mich dann doch überrascht. Ich empfand sie aber als schlüssig und durchaus machbar.


    Das Buch läßt sich sehr schnell lesen, hat sehr kurze Kapitel. Diese verleiten natürlich noch zusätzlich zum Weiterlesen auch wenn man eigentlich grad mal pausieren wollte.


    Mir hat der Schreibstil von Don Winslow gefallen. Geradeaus, ohne Schnörkel, auf das Wesentliche beschränkt.


    Es war bestimmt nicht mein letztes Buch von diesem Autor. Ich vergebe gerne 8 Punkte und bedanke mich noch einmal beim Verlag für das Bereitstellen der Bücher.

  • Don Winslows Schreibstil ist recht nüchtern und sachlich – kurze, abgehackte Sätze. Passt aber absolut zum Thema des Buches und auch zu dem Protagonisten. Männer sind eh meistens wortkarger als Frauen. Hab irgendwie immer das Gefühl, Don Winslow hat Stephen Kings Buch "Das Leben und das Schreiben gelesen" - genauso schreibt er, wie King es da empfohlen hat!
    Dieser Schreibstil sorgt für ein Hammer-Erzähltempo!


    Die Personen werden super geschildert, aber nicht zu sehr beschrieben, sondern so, dass im Kopf des Lesers selbst Bilder dazu entstehen.


    Der Protagonist Frank Decker macht nach außen den Eindruck eines etwas unzugänglichen Menschen, aber im Inneren scheint er sehr sensibel zu sein. Durch beiläufige Erwähnungen am Rande erfährt man - oder viel mehr vermutet man-, dass er selbst wohl auch kein einfaches Leben hat oder hatte (schwierige Ehe, Irakkrieg, schon viele Mordfälle erlebt…) – aber das wird mehr als Hintergrundinformation für den Leser eingewoben, was Don Winslow super gelungen ist.


    Das Buch ist total spannend, es gibt immer wieder unvorhergesehene Wendungen und einen plausiblen Schluss!!


    Würde sagen... 9 von 10 Punkten!!

  • Für Augenblicke lässt Cheryl Hansen die Tochter allein und das Unfassbare geschieht. Das Kind verschwindet aus dem Leben der Mutter. Der Polizist Frank Decker weiß was zu tun ist, das Grauen zieht die Routine der üblichen Verdächtigungs- und Ermittlungsrituale nach sich, die oft für Decker in der Erkenntnis münden Zeuge eines familiären Konfliktes geworden zu sein. Doch hier ist alles anders. Die Polizei sucht die gesamte Umgebung, ohne Ergebnis ab und plötzlich wird ein anderes Kind tot aufgefunden.


    Schnell scheint klar zu sein, dass es keine Verbindungen zwischen den Fällen gibt. Hailey Hansen bleibt verschwunden. Ein Gesicht, ein Vermissten-Foto, ein Schicksal, dass Frank Decker keine Ruhe mehr lässt. Da sich seine Ehe sowieso gerade in Auflösung befindet hält en Mann nichts mehr in Lincoln, Nebraska. Überzeugt davon, dass Hailey noch lebt, reist er los, um das Mädchen aufzuspüren. Und tatsächlich, die Aussage einer Frau gibt ihm Hoffnung auf der richtigen Fährte zu sein. Der Weg führt in nach New York, mitten in die Welt der Schönen und Reichen, einer Stadt der Träume, die sich manchmal in Alpträume verwandeln.


    Wie in einem dahin rasenden Zug kam ich mir mit dem Buch Missing. New York vor. Don Winslows Kurzkapitel-Stakkatostil, seine Fähigkeit praktisch sofort Spannung aufzubauen und bis zum Schluss durchzuhalten machen den Roman zu einer süffigen Lektüre für zwischendurch. Ein Burger King Erlebnis mit Wiedererkennungswert, weil man die prägnant erschafften Charaktere allesamt schon einmal gelesen oder gesehen zu haben glaubt. Was nicht gegen das Buch spricht, es aber in eine Ecke der Vorhersehbarkeit drücken, die den schreibtechnischen Fähigkeiten des Autors widersprechen.


    Denn zweifellos ist Don Winslow ein Großer seines Fachs. Die im Grunde schwere Kost der Kindesentführung wird mit einer Leichtigkeit ans Tageslicht gehoben, wie es selten zu finden ist. Eine schneidend präzise Sprachfertigkeit zeichnet den Mann aus und man fühlt tatsächlich mit dem verschleppten Kind mit, dass sich an einen Spielzeuggaul Namens Magic klammert, wie an eine Rettungsboje. Frank Decker ist ein Sympathieträger auf den kleine verletzte Seelen hoffen können, der Mann lässt dich nicht im Stich. Wollen wir hoffen, dass es solche Menschen tatsächlich gibt. Ich glaube ja daran. Insgesamt ein glänzend durchkomponierter Thriller mit Gütesiegel. 8 von 10 Punkten

  • "Der Morgen in Manhattan kam mit dem Poltern und Zischen eines Müllautos, das die Sünden der Nacht bereinigte.
    Oder es versuchte."
    Ein selten genialer Einstieg (in einen Roman, der seinen Platz unter den Top Twenty der von mir im laufenden Jahr gelesenen Bücher wohl finden dürfte),
    zeigt er doch gleich sowohl die knappe, leicht sarkastische Art des Erzählers als auch einen subtilen Widerhall der Polizeiarbeit, deren Bemühungen um das Beseitigen der nächtlichen Sünden auch nicht immer von Erfolg gekrönt ist!
    "Hitzewellen und Gewaltwellen gehen Hand in Hand.
    Meiner Meinung nach."
    Da ging mir dieses Nachwerfen kurzer Kommentare, die sehr wohl auch in der Hauptaussage ihren Platz hätten finden können, ohne gleich in mein eigenes Laster in Form gelegentlicher Bandwurmsätze auszuarten, schon etwas auf den Keks.
    Aber es wurde im Laufe der Zeit weniger, genau so, als ob der Erzähler erst langsam "auftauen", "in Fahrt kommen" muss.
    Das Cover ist passend, es wirkt auf mich sehr bedrückend.
    Der Klappen/Rückseitentext wird m. E. dem tollen Buch nicht ganz gerecht.
    Frank Decker schmeisst seinen Job mit Aufstiegschancen und Altersversorgung hin und macht sich allein auf den Weg, um das Schicksal der verschwundenen kleinen Hailey aufzuklären. Als ein weiteres Mädchen verschwindet, im Gegensatz zu Hailey dieses Mal aus einem rein weißen und zudem begüterten Elternhaus, kann der Fall zeitnah abgeschlossen werden. Und es sieht so aus, als sei der festgenommene Entführer auch für das Verschwinden der kleinen Hailey verantwortlich. "Es sieht so aus" reicht Decker aber nicht. Er hat Haileys Mutter ein Versprechen gegeben. Von seinem Vater, der relativ häufig Erwähnung findet, hat Decker offensichtlich recht hohe moralische Werte vermittelt bekommen. Er möchte sein gegebenes Versprechen unter allen Umständen einzulösen versuchen. Und diese Umstände entpuppen sich als seeehr gefährlich.
    Ein geschickt aufgebauter und hervorragend gehaltener Spannungsbogen um einen sympathischen Ermittler wird durch eingeschobene Kursivtexte ergänzt, in denen der Leser etwas über das Entführungsopfer erfährt, während Decker Puzzleteilchen für Puzzleteilchen zu einem Sinn aufweisenden Ganzen zusammen zu fügen versucht. Im letzten Teil machte die Geschichte noch einen Schlenker, der mich fast ungnädig werden ließ (Neee! Bitte, ncht noch mal alles umkippen!! Ich will endlich wissen, wie die Geschichte ausgeht, werwaswiewarum!!!), aber der sich im Nachhinein als total passend und logisch und geschickt entpuppte.
    Ein tolles Buch mit verdienten 10 von 10 möglichen Eulenpunkten!
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich habe das Buch im Rahmen der Leserunde gelesen und an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an Wolke und den Verlag.


    Gleich vorneweg – es war mein erster Don Winslow und ich bin begeistert.


    Die kleine Hailey Hansen verschwindet aus dem Garten. Ihre Mutter Cheryl war nur kurz ins Haus gegangen und danach fehlt jede Spur von dem Kind. Frank Deckers Aufgabe bei der Polizei von Nebraska besteht darin, vermisste Personen aufzuspüren. Diesen Fall nimmt er so persönlich, daß er der Mutter quasi in die Hand verspricht, ihre Tochter wieder zu finden. Um dies durchzuziehen, gibt er sogar seine sichere Stelle auf und setzt seine Ehe endgültig aufs Spiel.


    Mit kurzen Sätzen und ohne jegliche Ausschmückungen zieht einen der Autor in seinen Bann und gibt ein hohes Tempo vor. Man nimmt mit Frank Decker die Suche auf. Parallel dazu kommt in kursiver Schrift Hailey zu Wort und dadurch wird alles noch dramatischer und stellenweise wollte ich tatsächlich eingreifen, um Frank zu helfen.


    Das Buch bleibt spannend bis zur endgültigen und schlüssigen Auflösung, die ich in diesem Ausmaß nicht auf dem Plan hatte. Frank Decker, für mich der Typ "Einsamer Wolf", sensibel, durch seine Vergangenheit geprägt, war mir sehr sympathisch. Er und alle anderen Figuren wurden genau gezeichnet und charakterisiert, so daß für mich ein richtiges Kopfkino ablaufen konnte.


    Ich würde gerne einen weiteren Band mit Frank Decker lesen!

  • Der Autor: Nach einem recht bewegten Leben etablierte sich Don Winslow als einer der besten zeitgenössischen Kriminalschriftsteller, bevor er mit seine beiden letzten Büchern diesen Ruf sehr effektiv zu demontieren begann.


    Das Buch: Ein kleines Mädchen verschwindet, offensichtlich wurde das Kind entführt - und Frank Decker wird nicht eher ruhen bis das Kind wieder zuhause ist. Er schmeißt sogar seinen Job hin, kündigt sein Playboy-Abo, entflieht seiner krieselnden Ehe und macht sich auf die Suche - nachdem alle anderen bereits aufgegeben haben..


    Meine Rezension: Es gab mal eine Zeit da war die Ankündigung eines neuen Don-Winslow-Romans ein Grund zur Freude, für Feuerwerk und Tanz auf den Tischen.....


    Nun, diese Zeiten sind vorbei! Das ist bedauerlich, denn die "Welt am Sonntag" hatte tatsächlich einmal recht.
    Und der erste Satz ist tatsächlich durchaus gelungen - es ist der einzige in diesem Buch über den man das sagen kann.


    Winslow hat hier eine unoriginelle - und keinesfalls neue - stereotype Geschichte aus der "Build-your-Thriller-Box" aus dem Versandhandel lieblos zusammengeklempnert, ohne auch nur eine eigene originelle Idee hinzuzufügen. Allerdings passt er seinen Schreibstil sehr gekonnt seinen Figuren an: Beide sind flach und extrem einfach gehalten. Hier wird niemand gefordert oder - auch das können Krimis - herausgefordert.


    Selten war ein tragischer Held für den Leser uninteressanter als unser Freund Decker. Empathie vermag Winslow hier nicht zu erwecken, man bekommt als Leser quasi nur eine Zustandsbeschreibung, ebenso sachlich wie emotionslos: "Ex-Cop, starke Gebrauchsspuren...."



    Ich vermute mal die Suhrkämper sind ganz froh darüber diesen Typ los zu sein, denn bis auf eine Ausnahme sind die lesenswerten Bücher Winslow alle noch bei ihnen.


    Aber trotzdem werde ich den nächsten Winslow wieder lesen - immerhin ist er der Typ der "Tage der Toten" und die "Boone-Daniels"-Krimis geschrieben hat.



    Und vielleicht hat er ja gerade nur einen Durchhänger.........

  • Ich habe das Buch auch im Rahmen der LR gelesen. Nochmals Danke an Wolke und an den Verlag :knuddel1


    An einem heißen Augusttag verschwindet die kleine Hailey aus dem Vorgarten. Sofort wird eine große Suchaktion gestartet, doch Hailey bleibt verschwunden. Alle zweifeln daran das Kind noch lebend zu finden, nur Frank Decker ist davon überzeugt dass sie noch lebt und sucht mit wilder Entschlossenheit weiter.


    Plötzlich verschwindet ein weiteres Mädchen. Alle gehen vom gleichen Täter aus. Im Gegensatz zu Hailey wird Brittany schnell gefunden, leider tot. Ein Tatverdächtiger wird festgenommen. Frank Decker schmeißt seinen Job und macht sich weiter auf die Suche. Ein wager Hinweis führt in nach New York.


    Das war mein erstes Buch von Don Winslow. Die Story konnte mich überzeugen, der Schreibstil leider nicht. Don Winslow schreibt eher nüchtern und etwas abhackt, was mich in meinem Lesefluss etwas gestört hat. Die Kapitel sind kurz und man kommt schnell voran. Die Geschichte ist spannend und glaubhaft. Die Personen bleiben, bis auf den Hauptprotagonisten, etwas blass. Das Ende ist überraschend und hat mich mit dem gewöhnungsbedürftigen Stil wieder versöhnt.


    Ein weiteres Buch mit Frank Decker würde ich wieder lesen.


    Von mir gibt es 8 von 10 Punkten.

  • Bodo, da mir schon häufiger aufgefallen ist, dass mein Büchergeschmack Deinem sehr ähnlich zu sein scheint, verschwindet das Buch wieder aus meiner Merkliste.

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -

  • Don Winslow ist ein Autor, der tatsächlich in jedem Buch einen eigenen Erzählstil anwendet und deshalb fallen meine Bewertungen für seine Bücher auch immer ziemlich unterschiedlich aus.
    An sein bestes "Tage der Toten" ist bis jetzt keines mehr rangekommen. Und sein letztes vor Missing (Titel fällt mir nicht mehr ein, hab ich wohl verdrängt) war echt grottig weil so amerikanisch-reißerisch-nationalstolz.


    Dieses hier fällt aber bei mir in die Kategorie, die man als Thriller-Fan gerne wegschwartet, ohne, dass das Buch wirklich nachhaltig wäre.
    Es erinnert mich in Tempo und Erzählweise stark an sein Buch "Bobby Z". Wer das mochte, ist bei "Missing. New York" sicher auch gut aufgehoben. Der Held Decker erzählt lakonisch und mit leichter Ironie, wendet sich schon mal an den Leser direkt, als würde er ihm die Geschichte persönlich erzählen und legt ein großes Tempo an den Tag.


    Ja, die Story ist nicht wirklich neu. Polizist kündigt Job um den Fall eines vermissten Kindes alleine klären zu können.
    Ja, der Typ ist austauschbar in seiner Art, wie er mit Zeugen und Verdächtigen umgeht und dabei seine Frau so vernächlässigt, dass die Ehe den Bach runter geht.
    Ja, es gibt auch zwei drei Ungereimtheiten, die so vorhersehbar oder unrealistisch sind, dass man als geübter Thriller-Leser grumelt und den Kopf schüttelt.


    Und dennoch hat mir die Geschichte großen Spaß gemacht, denn selbst wenn Winslow nicht in Höchstform ist, so schreibt er doch so spannend, dass ich mit heraushängender Zunge hinter Decker hergerannt bin und das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Und Decker ist ein sympathischer, bärbeissiger Charakter, der wie ein Jagdhund einer Fährte folgt, der nicht aufgibt und für seine eigene Art von Gerechtigkeit sorgt, so wie die Polizei es nie könnte aber der Leser es gerne liest.
    Action und flotte Sprüche, ein bisserl Tiefgang und Personen, die einem durchaus näher kommen - wenn man sie denn lässt und über die kleinen Mängel hinwegsieht - haben mich überzeugt, dass ich weitere Abenteuer von Frank Decker - und solche scheinen mir in Aussicht gestellt - sehr gerne lesen würde. Das nächste Mal dürfte das Buch allerdings gerne etwas dicker sein. :grin


    8 Punkte von mir

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich habe das Buch auch im Rahmen der Leserunde gelesen....


    es war auch mein erster Don Winslow


    Zur Handlung brauch ich nichts mehr zu schreiben, daher begnüge ich mich mit meinen Eindrücken.
    Der Schreibstil knapp und zielorientiert, recht kurze einzelne Kapitel. Eigentlich ist der Schreibstil in Ich-Form nicht so mein Ding, doch ich kam recht gut damit zu recht. Die Handlung steigt in der Spannung von Kapitel zu Kapitel stetig an, und so wurde ich regelrecht in Bann geschlagen und verschlung die 2. Hälte in einem Rutsch. Frank Decker ist von der Wesensart halb Lone Ranger und Robin Hood, und mir voll sympatisch gewesen. Ich hab mir fest vorgenommen den nächsten Decker auf jedenfall zu lesen.


    Uneingeschränkt 10 Punkte!!!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Auch ich habe an einer Leserunde teilgenommen und freue mich, dass ich diesen Thriller lesen durfte. Es war mein erster Don Winslow.


    Zum Inhalt muss ich nichts mehr sagen, hier nur meine persönlich Lese-Eindrücke:


    Der Schreibstil hat bei mir Erstaunen ausgelöst: Die Art, wie die Hauptfigur, Frank Decker, erzählt, ist so übertrieben supercool, dass ich des öfteren lachen musste! Manchmal dachte ich, ich hätte es mit einer Art Comicfigur zu tun, die gelegentliche Anklänge an Ernstgemeintes zulässt. Eine sympathische Comicfigur allerdings, halt so der Schimansky-Typ auf amerikanisch. Recht simpel gestrickt, mit Ehrgefühl. Und so testosterongeschwängert, dass es ihm nicht gelingt, seine Ehe zu retten. Denn über Gefühle kann ein solch kantiger Typ natürlich nicht reden und eine Frau, die nicht beschützt werden muss, passt nicht zu seinem männlichen "Instinkt", Frauen zu becshützen. Also stürzt er sich in die Ermittlingen und versucht das vermisste Mädchen Hailey zu finden, nachdem der Fall offiziell zu den Akten gelegt worden ist.
    Das beste an diesem Thriller ist nicht die Story, sondern die Sprüche :grin
    In gewisser Weise erinnert mich der Stil an die Karankaya-Krimis von Jacob Arjouni, mit dem Unterschied, dass der Privatermittler Karankaya zwar genauso derb und männlich daherkommt, aber (in meiner Erinnerung) gesellschaftskritischer, politischer, frecher und witziger ist.


    Missing. New York bietet inhaltlich nichts Neues, sondern bedient sich eines Themas, das bereits sehr oft im Krimi- und Thrillergenre bearbeitet wurde, so dass es sich bereits totläuft. Die grobe Richtung des Geheimnissses, um das es geht, war schon ziemlich früh vorauszuahnen. Gelangweilt habe ich mich trotzdem nicht, dieser Decker war unterhaltsam genug, um dranzubleiben. Gegen Ende allerdings verlor ich ein wenig das Interesse, weiß aber nicht so genau, ob es daran lag, dass ich zu diesem Zeitpunkt beruflich ziemlich gestresst war oder daran, dass dem Thriller ein wenig die Luft ausging (die Spannung sich bei all der moralischen Gerechtigkeit ins Nirwana verflüchtigte :grin).


    Insgesamt ein Thriller, der ganz amüsant und unterhaltsam ist. Für Leser wie mich, die noch keine anderen Bücher von Don Winslow kannte, also auch keine großartigen Erwartungen hatte, em,pfehlenswert.
    Vielleicht werde ich mir Tage der Toten besorgen, um zu sehen, was daran so großartig ist.


    Für Missing. NY gebe ich 8 Eulenpunkte.
    Edit: Nachdem ich noch einmal darüber nachgedacht habe, erscheinen mir 8 Punkte voll angemessen (vorher hatte ich 7 geschrieben).

  • Ich durfte dieses Buch im Rahmen der Leserunde lesen. Vielen Dank dafür.


    Der Polizist Frank Decker soll das Verschwinden der kleinen Hailey Hansen aufklären. Das 5 jährige Mädchen war kurz unbeaufsichtigt und ist in dieser Zeit spurlos verschwunden. Niemand hat etwas bemerkt. Als kurz darauf ein weiteres Mädchen verschwindet dann aber tot aufgefunden wird, ist für Frank Decker eines klar, Hailey lebt. Er quittiert seinen Dienst und macht sich auf die Suche nach dem kleinen Mädchen.

    Schon auf der ersten Seite ist der Spannungsbogen am obersten Punkt angelangt.
    Die Schreibweise ist geradeheraus. Hier wird sich nicht in endlosen Beschreibungen verloren sondern alles klar auf den Punkt gebracht. Gerade im Bereich der polizeilichen Ermittlungen schwebt der Lesen zwischen Hoffen und Bangen. Die Person Frank Decker passt genau in die Ermittlung und hat einen starken Charakter.
    Da diese mein erstes Buch von Don Winslow ist kann ich keinen Vergleich anstellen. Ich würde aber einen weiteren Roman mit dem Polizisten / Ermittler Frank Decker lesen.

  • Auch ich habe das Buch im Rahmen der Leserunde gelesen. Don Winslow war mir als Autor schon vorher bekannt und in "Missing New York" hat er mich wieder vollkommen überzeugt. Eine tolle Geschichte, in der Frank Decker seinen Polizeijob aufgibt, um ein vermisstes 5-jähriges Mädchen, Healey, auf eigene Faust zu suchen. Dass er dabei Job und auch letzten Endes seine Ehe verliert, hindert ihn nicht daran, alles nur Mögliche zu tun, um das Mädchen noch rechtzeitig wiederzufinden. Ein toller Krimi, der von Anfang bis Ende fesselt und den ich nur empfehlen kann. 9 von 10 Punkten.

  • Die kleine Hailey verschwindet spurlos, der Ermittler Frand Decker setzt alles daran, sie zu finden. Dann verschwindet ein zweites Mädchen, aber haben die beiden Fälle wirklich etwas miteinander zu tun?


    Don Winslow macht es einem leicht, er lässt den Protagonisten Frank Decker, in Ich-Form erzählen, erzählt flüssig und in zum Teil sehr kurzen Kapitel, so dass man regelrecht durch den Roman rast. Die Spannung wird immer mehr aufgedreht, das Buch aus der Hand zu legen, fällt schwer.


    Frank Decker erzählt zwar in Ich-Form, aber wirklich kennen lernt man ihn nicht, sein Erzählstil ist sehr sachlich, man merkt zwar, wie getrieben er wird, aber an seinen Emotionen lässt er einen wenig teilhaben. Auch die anderen Charaktere werden eher oberflächlich gezeichnet, da hätte ich mir ein bisschen mehr Tiefe gewünscht.


    Bis zum Schluss ist dem Leser, trotz vieler Verdachtsmomente, nicht wirklich klar, was genau dahinter stecken könnte. Man kann gut mitraten, ist aber nie sicher. Die Auflösung wartet dann auch mit Überraschungen auf, ist aber logisch, zufriedenstellend und gut durchdacht.


    Der Klappentext spricht davon, dass dieser Roman der Auftakt zu einer neuen Serie ist und auch der letzte Satz deutet darauf hin. Ich würde mich wirklich sehr freuen, mehr über Frank Decker zu erfahren und ihn bei weiteren Fällen zu begleiten. Vielleicht dürfen wir nach und nach auch mehr von seinem Charakter erkunden …


    Don Winslow erzählt in bester Roman-noir-Tradition. Wer das mag und/oder generell spannende Thriller liebt, ist hier richtig. Ich kann den Roman sehr empfehlen, vergebe aber wegen der fehlenden Charaktertiefe nur 8 Punkte, mit Tendenz nach oben.

  • Die 7-jährige Hailey verschwindet aus dem hauseigenen Vorgarten. Die Polizei und Detective Frank Decker suchen verzweifelt nach dem Mädchen. Kurze Zeit später verschwindet ein zweites Mädchen. Dessen Leiche wird bald gefunden und die Polizei will auch haileys Akte schließen. Decker will das nicht einsehen, kündigt und fahndet auf eigene Faust nach der Kleinen. Hat er erfolg?


    "Missing. New York" war mein erster Thriller von Don winslow und er hat mir gut gefallen. Der Autor schreibt ohne Schnörkel und erschafft mit Frank Decker einen Ermittler mit einem geradlinigen Charakter.


    Die Geschichte wird vom Ermittler Decker selbst erzählt. Dadurch merkt man schnell, dass er ein Mann mit Überzeugungen und Regeln ist. Das hat mir sehr gut gefallen, denn solchen Menschen begegnet man in Thrillern nur noch sehr selten. Daher ist es auch nur logisch, dass Decker seinen Job aufgibt, um die kleine Hailey zu finden.


    Die Story selbst dreht sich um Kindesentführung und das Leben der Reichen und schönen in New York. Ich habe das Buch während meiner eigenen NY-Reise gelesen. So konnte ich Franks Tour durch die City perfekt nachvollziehen. Auch die Beschreibungen der Stadt sind dem Autoren sehr gut gelungen. Ob er auch die Schickeria der Stadt gut getroffen hat, vermag ich nicht zu sagen, allerdings wirken Deckers Erzählungen glaubwürdig und überzeugend.


    Das Finale war spannend, jedoch hat Don winslow in meinen Augen die offensichtlichste Lösung gewählt. Das fand ich schade, denn der Aufbau des Buches ließ so viel erhoffen und erwarten. Allerdings passt der Schluss zum Thriller insgesamt, so dass ich doch versöhnlich gestimmt bin.


    Der Stil des Autors ist sehr gut und flüssig zu lesen. Seine erzählweise ist direkt, manchmal nüchtern, ab und an sogar witzig, aber nie übertrieben oder gar gefühlvoll. Dieser Stil passt in meinen Augen perfekt zur Hauptfigur Decker.


    Fazit: ich würde jederzeit wieder ein Buch von winslow in die Hand nehmen. "Missing. New York" kann ich empfehlen.

  • Die Polizei sucht ergebnislos die spurlos verschwundene Hailey (7 Jahre) alt. Nur der Polizist Frank Decker glaubt noch, dass das Mädchen irgendwo versteckt gehalten wird und lebt. Er ist der Typ mit der rauen Schale und dem weichen Kern. Wenn er sich einmal in einen Fall verbissen hat, dann lässt er nicht mehr los. Er kündigt seinen Job und macht sich alleine auf die Suche. Diese führt ihn nach New York...


    Dies war mein erster Don Winslow. Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen. Noch einmal vielen lieben Dank dafür. :wave


    Die kurzen Kapitel haben mich als Kapitelleser sehr verleitet mal eben schnell noch eins und noch eins... zu lesen.


    Am Anfang des Buches wurde mir die detaillierte Beschreibung der Ermittlung samt ihren Statistiken zu viel. Ich hatte fast das Gefühl ein Sachbuch in den Händen zu halten.


    Danach fand ich die Suche spannend beschrieben und irgendwann war ich von der Geschichte gefangen und habe das Buch in einem Rutsch gelesen.


    Ich vergebe 8 Punkte.