Zaungast - Siegfried Lenz

  • 112 Seiten


    Kurzbeschreibung:
    »Sieben Orte, sieben verschiedene Kulturen mit teilweise fremden Bräuchen ergeben hier sieben esprit- und humorvolle Erzählungen über nicht alltägliche Begegnungen.« Peter Mohr im »Mannheimer Morgen«Ob er den Kummer mit jütländischen Kaffeetafeln schildert, vom schweißtreibenden Aufenthalt in einer finnischen Sauna erzählt oder eine Schulstunde auf japanisch dokumentiert: es ist eine Freude, mit Siegfried Lenz auf Reisen zu gehen. Man kann es in der Gewißheit tun, etwas Besonderes, Ungewöhnliches zu erleben. Zu finden ist es auf einer Ranch im westlichen Amerika genauso wie in einer spanischen Kneipe. Und man hört förmlich jenen legendären Vogel, auf den der Erzähler vor einer Australienreise neugierig gemacht wird und der ihn prompt als Phantom begleitet. Dieser Vogel kann lachen ... Inhalt:- Kummer mit jütländischen Kaffeetafeln- Eine Schulstunde auf japanisch- Das Gelächter des Kukkaburra- Die Stunde der Taucher- Sonntag eines Ranchers- Hinter der Fliegenschnur- Unter Dampf gesetzt


    Über den Autor:
    Siegfried Lenz gehört zu den wichtigsten Vertretern einer Autorengeneration, die die Zeit des Dritten Reiches und ihre Auswirkungen auf die deutsche Nachkriegsgesellschaft literarisch verarbeitet hat. Seine Romane, allen voran "Die Deutschstunde" von 1968, machten ihn einem internationalen Publikum bekannt und gehören heute längst zum Lesekanon nicht nur an deutschen Schulen. Lenz wurde 1926 in Lyck in Ostpreußen geboren und studierte nach dem Krieg Philosophie, Anglistik und Deutsche Literaturgeschichte in Hamburg. Er war zunächst als Journalist für "Die Welt" tätig, bevor er sich 1951 entschied, als freier Schriftsteller zu arbeiten.


    Mein Eindruck:


    Aus Siegfried Lenz Feder stammt auch Reiseliteratur. In Zaungast erzählt er von seinen Besuchen in verschiedenen Ländern.
    Was mir an den Erzählungen gefällt, ist das Siegfried Lenz jedes mal einen originellen Einfall als Aufhänger findet.
    Der Opener ist die bekannte Erzählung “Jütländische Kaffeetafel”, dabei ist ein humoristischer Ansatz dominierend.
    In Japan besucht er eine Schule und stellt sich den Fragen und Antworten der Schüler.
    In Australien ist er auf der Suche nach dem Lachen eines Vogels.


    Die Stunde der Taucher erinnert mich an Der Mann im Strom. Schauplatz ist der Hamburger Hafen in der Nachkriegszeit als die Taucher Wracks bzw. deren Ladung bergen wollten. Bei dieser Erzählung beeindruckt mich die Genauigkeit der Details.


    In der wirklich gut erzählten Story “Sonntag eines Ranchers” geht es nach Wyoming. Der Besucher erwartet ein Bild des wilden Westens, wie er es aus Filmen kennt. Doch der amerikanische Alltag ist anders.
    Die Erzählung über Spanien sagt mir auf Anhieb nicht so viel. Vielleicht lese ich sie demnächst ein zweites mal.


    Der abschließende Erzählung führt in eine finnische Sauna.
    Dann folgt noch ein kurzes Nachwort von Rainer Moritz.


    Siegfried Lenz ist ganz in der Rolle des Beobachters. Er agiert nicht sondern registriert, dabei durchaus auch das ungewöhnliche, unerwartete. So arbeitet er Bilder der Länder jenseits der Klischees heraus.
    Wie so oft, ist es sehr unterhaltend und entspannend etwas von Siegfried Lenz zu lesen!


    ASIN/ISBN: 3423134364