'Das Lied der Dunkelheit' - Seiten 001 - 119

  • So, dann will ich mal. Am Anfang kam ich ein bisschen schwer rein, mich hat die Geschichte erst nach so 30 Seiten richtig gepackt. Generell finde ich die Welt die Peter Brett zeichnet interessant, nicht unbedingt besonders neu - mittelalterliche Gesellschaft usw. aber die Nächte müssen ja der Horror sein. Irgendwie konnte ich nicht anders als mir bildlich vorzustellen ich würde in so nem Haus sitzen, draußen wüten die Dämonenheere, und alles was mich davor schützt sind aufgemalte Zeichen - na bravo.... Die Geschichte fängt auch gleich damit an das einige dieser Zeichen/Siegel versagen und die Bewohner dieser Häuser halt einfach Pech hatten. Generell kommen mir die Bewohner von Arlens Dorf sehr resigniert vor. Man nimmt es halt hin das Siegel nicht standhalten und Menschen getötet werden, es gehört zum täglichen Leben irgendwie dazu. Irgendwie eintönig ist es ja auch wenn man aus seinem eigenen Dorf nicht rauskommt und alles was mehr als eine Tagesreise entfernt ist unerreichbar scheint. Kein Wunder das diese Kuriere wie Ragen einer ist als Helden gefeiert werden....

  • Mir geht es ähnlich, allerdings war ich vom ersten Satz an, von der Geschichte fasziniert.


    Ich habe Arlen sofort ins Herz geschlossen. Ich finde es sehr faszinierend durch seine so jungen, aber so wachen und wohl auch sehr klugen Augen diese trübsinnige, auf mich sehr bedrückend wirkende Welt kennenzulernen.

  • Ich war gleich drin im Buch und Arlen mir sofort sympathisch. Die Sprache gefällt mir total gut. Ich fühle mich ins Mittelalter versetzt. Zuerst dachte ich, das Ganze spielt auf einem fiktiven Planeten, aber es scheint doch auf der Erde zu spielen.


    Dass Arlen mit seinem Vater so hart ins Gericht geht, kann ich verstehen. Allerdings hat der sich nie anders als passiv verhalten, so dass ich ihn nicht unbedingt als feige bezeichnen würde. Er kam wohl gar nicht auf die Idee, seiner Frau zur Hilfe zu eilen. Arlen scheint da aus ganz anderem Holz geschnitzt zu sein. Schon, als er in der Schule gemobbt wird, weiß er sich zu wehren. Und lernt dadurch, dass man an seinem Schicksal sehr wohl etwas ändern kann, wenn man es selbst in die Hand nimmt.


    Im Haushalt Harl geht es ja übel zu. Wahrscheinlich gar nicht mal unrealistisch, so was soll es bei uns in einsamen Gegenden auch gegeben haben, dass die älteste Tochter die Rolle der Mutter einnehmen muss, wenn diese stirbt. Furchtbar.


    Die Dämonen sehen für mich alle irgendwie aus wie Reptilien. Ganz verstehe ich ihre Motive nicht. Ihr Dasein scheint darauf beschränkt, aus der Erde zu kriechen und Menschen zu verspeisen. So besonders clever scheinen sie ja nicht zu sein, eher vom Instinkt getrieben. Die Idee mit den Siegeln finde ich gut, auch die Beschreibung, warum sie manchmal nicht funktionieren (wenn sie verwischen oder Hasen drüberlaufen :-)), klingt plausibel. Wobei wir dem einarmigen Felsendämon bestimmt noch mal begegnen. Der riecht nach Ärger :grin


    Guter Einstieg in die Geschichte, ich freue mich auf's Weiterlesen.

  • Wie Reptilien? Interessant.... also die Baum Dämonen sehen bei mir jetzt halt aus wie Groot in fies (Marvel lässt grüßen), über die anderen hab ich mir noch keine Gedanken gemacht, aber wie Reptilien sehen die bei mir nicht aus....


    Ich denke nicht das die Dämonen irgendwelche anderen Motive als Futtersuche haben. Sie scheinen ja jetzt auch nicht unnötig brutal zu sein, sondern suchen sich nur ihre Nahrung, welche halt dummerweise Menschen sind... Ein großartiger Intellekt steckt da für mich jetzt auch nicht dahinter...



    Ja, der Haushalt Harl und das "Bussi Bussi" - Spiel... da wird einem schon ein kleines bisschen übel finde ich.... :help

  • Zitat

    Original von Maharet
    Wie Reptilien? Interessant.... also die Baum Dämonen sehen bei mir jetzt halt aus wie Groot in fies (Marvel lässt grüßen), über die anderen hab ich mir noch keine Gedanken gemacht, aber wie Reptilien sehen die bei mir nicht aus....


    Jedem seine eigenen Dämonen :grin

  • Ich lese das Buch zum zweiten Mal, ganz vergessen, was das für ein Wäscher ist. Arlen als Kind... zäher kleiner Kerl, kann einiges wegstecken.


    Harl habe ich gehasst. Über die Dämonen habe ich mir nicht so den Kopf gemacht. Eigentlich laufen die bei mir als Kanonenfutter. Interessiert hat mich erst der Einarmige. Da merkt man, dass mehr dahinter steckt.

  • Kam der einarmige Dämon schon vor? :gruebel
    Ich muss zugeben, dass ich den ersten Abschnitt sehr flüchtig gelesen habe, ich kenne das Buch auch schon und habe mich beim ersten Mal mit den ersten hundert Seiten schwer getan.



    Ich finde schon, dass Arlens Vater feige ist, dass der große Rest der Menschheit genauso ist, ist auch keine Entschuldigung, vor allem, weil er ja ein paar Tage vorher vor seinem Sohn noch behauptet, für ihn und seine Mam würde er kämpfen.

  • Zitat

    Original von Zwergin
    Kam der einarmige Dämon schon vor? :gruebel
    Ich muss zugeben, dass ich den ersten Abschnitt sehr flüchtig gelesen habe, ich kenne das Buch auch schon und habe mich beim ersten Mal mit den ersten hundert Seiten schwer getan.


    Ja, kommt er. Ich hab ja erst den 1. Abschnitt gelesen.


    Zitat

    Original von Zwergin
    Ich finde schon, dass Arlens Vater feige ist, dass der große Rest der Menschheit genauso ist, ist auch keine Entschuldigung, vor allem, weil er ja ein paar Tage vorher vor seinem Sohn noch behauptet, für ihn und seine Mam würde er kämpfen.


    Sie haben halt im Laufe der Zeit verlernt, dass man sich auch wehren kann. Ich glaube, er kam gar nicht auf die Idee, körperlich einzugreifen. Wobei, ich will ihn gar nicht verteilidgen, besonders sympathisch ist er mir eh nicht.

  • Zitat

    Original von JaneDoe




    Sie haben halt im Laufe der Zeit verlernt, dass man sich auch wehren kann. Ich glaube, er kam gar nicht auf die Idee, körperlich einzugreifen. Wobei, ich will ihn gar nicht verteilidgen, besonders sympathisch ist er mir eh nicht.


    Dass arlens Vater keine Kämpfernatur ist, war klar und ist bei diesem übermächtigen Gegner auch irgendwo verständlich, heftig fand ich nur, dass er zuerst noch behauptet, für seine Frau zu kämpfen und dann noch nicht mal bereit ist, auf der Fahrt zu dieser heilerin ein Risiko einzugehen.

  • Zitat

    Original von Zwergin
    Dass arlens Vater keine Kämpfernatur ist, war klar und ist bei diesem übermächtigen Gegner auch irgendwo verständlich, heftig fand ich nur, dass er zuerst noch behauptet, für seine Frau zu kämpfen und dann noch nicht mal bereit ist, auf der Fahrt zu dieser heilerin ein Risiko einzugehen.


    Das stimmt. Auch im Hinblick darauf, dass Frauen ja Mangelware sind und es einen Männerüberschuss gibt. Da passt auf die eigene doch besser auf :grin

  • Ich habe gerade den ersten Abschnitt beendet und ich bin ganz schnell in die Geschichte reingekommen. Ich finde das Buch liest sich sehr angenehm.
    Arlen mag ich von Anfang an richtig gern. Und seinen Vater empfinde ich schon als feige! Und ich finde es richtig schlimm für Arlen wie er mitbekommt, dass sein Vater ihm nicht zur Hilfe eilt, als er versucht seine Mutter zu retten. Das hat er mir richtig leid getan. Arlen ist so mutig und versucht alles für seine Mutter zu tun und sein Vater sitzt erst nur auf der Veranda und wartet. Und auch als sie danach mit dem Wagen unterwegs sind zu der Kräuterfrau ist er nicht bereit das kleinste Risiko einzugehen um seiner Frau zu helfen. Für mich ist das schon feige.
    Harl und seine Familie ist mir auch sehr unsympathisch. Wobei ich glaube, dass diese Tochter, der Arlen versprochen wird vielleicht noch eine weitere Rolle in dem Buch spielen wird???
    Sie gefällt ihm ja schon ganz gut, er findet sie hübsch und ihre "Bussis" sind ihm auch nicht zuwider. Vielleicht entwickelt sich da ja später doch noch mal was??

  • Ich habe nun auch den ersten Abschnitt durch und muss auch sagen, dass ich etwas gebraucht habe, um in die Geschichte richtig reinzukommen, aber spätestens im zweiten Kapitel war ich von der Geschichte gefesselt. Arlen war auch mir auf Anhieb symphatisch. Er scheint ein aufgeweckter Junge zu sein, der halt auch gerne über den Tellerrand schaut und vielleicht auch aus jugendlicher Naivität noch Hoffnung hat.
    Durchaus verstehen kann ich, dass er enttäuscht ist von seinem Vater, der ihm zuvor versprochen hat zu helfen und ihn dann doch alleine mit seiner Mutter draußen kämpfen lässt. Ob ich ihn mag oder nicht kann ich so ohne weiteres nicht sagen, ich finde dafür ist seine Reaktion auf gewisse Weise zu menschlich. Auch in der deutschen Vergangenheit gab es viele Gräueltaten und die meisten Menschen haben weggeschaut, als zu helfen. Es ist halt die eine Sache zu sagen man hilft und eine ganz andere es auch wirklich zu tun.


    Die Dämonen hätte ich mir eher als "Elementare" vorgestellt, also eher spärisch. Zumindest die Feuerdämonen halt eher als Feuersäule, wobei das nun nicht mehr zu der erwähnten vernarbten dicken Haut passt. Da muss ich mir wohl doch noch ein anderes Bild suchen...

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

  • In die Geschichte kam ich von Anfang an sehr gut rein.


    Nicht nur Arlen ist eine sympathische Figur (muss er ja auch irgendwie sein, sonst hätte man es wohl schwer, ihn über 700 Seiten lang zu begleiten), sondern auch der Kurier ist ziemlich nett.


    Bis zur Seite 82 war ich nun also eigentlich begeistert von dem Buch.
    Und dann kam die Szene, wo die Dämonen den Hof von Arlen und seiner Familie überfallen, und Arlens Mutter wird verletzt.
    Was war da mit dem Autor los? So einen abrupten Stilwechsel habe ich noch nie erlebt! Plötzlich hatte ich das Gefühl, einen von den ganz schlechten John Sinclairs zu lesen, und zwar moderiert von einem Sportjournalisten.
    Das hat mir überhaupt nicht gefallen, und wäre es in dem Stil weitergegangen, hätte ich auf gar keinen Fall weitergelesen.


    Danach, als Arlen und sein Vater losfahren, die Mutter zu retten, ist dann wieder alles gut, der Stil wieder wunder bar. Merkwürdig.


    Sehr interessant finde ich allerdings die Idee, mal einen Fantasy-Roman zu lesen, der in unserer Welt, aber in der Zukunft spielt. Unser Wissenschafts-Zeitalter wurde komplett plattgemacht, und schwupps - schon haben wir wieder mittelalterliche, nein, eigentlich noch davorige, Zustände. Auch die Bezüge zu unserer heutigen Gesellschaft, z. B. dass in der einen Stadt die Frauen das Sagen haben, in der anderen Stadt nur Mitsprache-Recht und in einem ganz anderen Landesteil werden sie mit Decken verhüllt; sehr interessant und klug gemacht.


    Nun rennt Arlen allein los, verständlicherweise, und ich bin gespannt, wie es weitergeht. Ich hoffe, ich werde vom netten Kurier noch etwas zu Lesen bekommen.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Zitat

    Original von Chroi
    Die Dämonen hätte ich mir eher als "Elementare" vorgestellt, also eher spärisch. Zumindest die Feuerdämonen halt eher als Feuersäule, wobei das nun nicht mehr zu der erwähnten vernarbten dicken Haut passt. Da muss ich mir wohl doch noch ein anderes Bild suchen...


    :write


    Genau so ging es mir auch.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Zitat

    Original von Zwergin
    Kam der einarmige Dämon schon vor? :gruebel
    Ich muss zugeben, dass ich den ersten Abschnitt sehr flüchtig gelesen habe, ich kenne das Buch auch schon und habe mich beim ersten Mal mit den ersten hundert Seiten schwer getan.



    Ich finde schon, dass Arlens Vater feige ist, dass der große Rest der Menschheit genauso ist, ist auch keine Entschuldigung, vor allem, weil er ja ein paar Tage vorher vor seinem Sohn noch behauptet, für ihn und seine Mam würde er kämpfen.


    Ja, der Einarmige kam schon vor.


    Was Arlen und seinen Vater angeht, kann ich Arlens Sichtweise sehr gut nachvollziehen. Er ist noch ein Kind und kann seinen Vater und die anderen Männer, die sich nicht gegen die Dämonen wehren, nicht verstehen. Er ist anders als die anderen Kinder und findet sich schwer mit den gegebenen Umständen ab. Die Handlungen oder besser gesagt, das Nicht-Handeln seines Vaters wird Arlen wohl erst verstehen können, wenn er erwachsen ist und versteht, dass das Leben nicht in schwarz und weiß einteilbar ist.


    Ich kann aber auch Arlens Vater verstehen. Er lebt so sehr in dieser grausamen Welt und ist dort so in ihren Traditionen verwurzelt, dass er gar nicht anders handeln kann, auch wenn er es möchte. Das erkennt man sehr deutlich an dieser merkwürdigen Situation in Hals schrecklichem Haus. Nebenan liegt seine schwerverletzte Frau und er schachert mit diesem Widerling um eine Frau für seinen Sohn.
    Arlens Vater hält sich an die Vorgaben, bestellt seinen Hof, sorgt für Frau und Kind, so gut er kann, geht abends nicht mehr aus dem Haus, um den Dämonen nicht zum Opfer zu fallen. Sollte es eine Familie erwischt haben, ist er da und hilft mit allem, was ihm möglich ist. Nach dem Tod seiner Frau ist er einfach hilflos und überfordert, sonst hätte er Arlen wohl kaum geschlagen.
    Und ich kann mir nicht vorstellen, dass er nun aufgibt und es so macht, wie Arlens Onkel. Er wird sein Leben weiterleben und ich hoffe er darf seinen Sohn irgenwann mal wiedersehen.

  • killerbinchen, den Stilbruch habe ich nicht bemerkt. Ich fand die Beschreibung des Dämonen-Überfalls äußerst spannen. Allerdings habe ich auch noch nie John Sinclair gelesen. :lache


    Steht das irgendwo, dass dieser Roman in unserer Zukunft spielt?
    Dass die Menschen sich wieder in eine Agrargesellschaft mit mittelalterlichen Strukturen zurückentwickeln, wenn sie all ihren technischen Errungenschaften beraubt sind, ist in Fantasy oder Science Fiction nicht neu, im Gegenteil. :-)

  • So, ich habe nun auch den ersten Abschnitt gelesen und mir gefällt die Geschichte sehr gut. Arlen habe ich richtig ins Herz geschlossen, und auch die anderen Figuren finde ich mindestens interessant. Auch die Bezüge zu unserer Welt gefallen mir .


    Wobei ich das Gefühl habe, dass es sich einfach um eine fiktive Fantasywelt handelt, die an unsere angelehnt ist. Sehr schön auch, wie der Leser durch den Jongleur mitbekommt, was in den letzten Jahren so passiert ist. Die Zeitrechnung "nach der Rückkehr" soll wohl auf das Wiederauftauchen der Dämonen anspielen.


    Den Bruch bei den Szenen um die Dämonenangriffe habe ich auch bemerkt, aber an John Sinclair habe ich nicht gedacht. Mir gefiel die Szene.


    Später mehr von mir.

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Bei mir ist das mit John Sinclair auch fast 25 Jahre her :wow


    Als der Jongleur den Kindern die Geschichte der Welt erzählt, hatte ich schon das Gefühl, dass es unsere sein sollte. Passte von den Zeiten her ja ganz gut.


    Ich war einfach nur so überrascht, von gut geschriebener Fantasy-Literatur überzuwechseln zu billig und platt (so war jedenfalls mein Lesegefühl).


    Der Einarmige kommt übrigens erst im nächsten Abschnitt vor. :wave

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Bei mir kommt der Einarmige in Kapitel 3 vor und das gehört doch zum Leserundenbschnitt oder? Der nächsteAbschnitt beginnt mit Kapitel 4. :gruebel
    Entweder sind die Seiten- oder die Kapitelangaben der Einteilung falsch. Da ich das eBook lese, habe ich mir die Kapitel notiert und orientiere mich daran. ?(