'Das Lied der Dunkelheit' - Seiten 493 - 554

  • Abgesehen davon, dass der Autor sich bei Krasia sich natürlich aller möglichen Klischees in Bezug auf "Gotteskrieger", ihren Einzug ins Paradies und ihr Frauenbild bedient, fand ich diesen Abschnitt sehr spannend zu lesen. Arlen ist erwachsen geworden, aber immer noch auf der Suche nach einer Lösung, wie man die Dämonen wirksam bekämpfen kann. Auf seinen Kurierfahrten hat er sich zu einem echten Krieger entwickelt. Seine Rastlosigkeit, aber auch seine Zielstrebigkeit auf seinem Weg, haben ihm hier sicher sehr geholfen.


    Auf dem Weg nach Krasia findet er einen Speer aus der alten Zeit, mit dem er sogar den Einarmigen besiegen und töten kann. Schön fand ich auch die Beschreibung der Oase und was die Kuriere hier für die Vorratshaltung tun, um sich gegenseitig zu unterstützen.


    Den Speer setzt er dann noch einmal in Krasia ein und gerät hier in einen regelrechten Blutrausch. Aber auf das Ding hat es wohl auch jemand anders abgesehen. Irgendwie scheint niemand Arlen verstehen zu wollen, er will allen helfen, alle anderen immer nur sich selbst.


    Ob er der wiedergekehrte Erlöser ist?

  • Arlen findet einen Speer mit alten Kampfsiegeln. Das hat man ja schon geahnt. Ich hoffe, er überschätzt seine Fähigkeiten nicht, denke aber er ist so ein starker Charakter, dass er an allen Schwierigkeiten wachsen wird. Ein bisschen Angst um sein "Wesen" habe ich aber langsam schon, die Benutzung des Speers scheint ihn ja irgendwie zu verändern.


    Ich bin froh, dass Arlen den Einarmigen nun endlich los ist. Langsam fand ich sein Auftauchen ermüdend. Und wenn ich mir vorstelle, dass Arlen ihm auf den Kurierfahrten jede Nacht begegnet ist und seinem Toben zusehen musste...


    Ich mag Krasia irgendwie, auch wenn die Kultur so ganz anders ist.

  • Ja, ein schön exotischer Ort ist das, dieses Krasia.


    Sehr sehr verächtlich und fremdenfeindlich, arrogant und selbstherrlich sind sie, diese Krieger, selbst und vor allem gegen ihr eigenes Volk.


    Man fragt sich daher, wie ein "Erlöser" diese Welten im Kampf gegen die Dämonen vereinen sollte, bei den unterschiedlichen Mentalitäten und Einstellungen zwischen Nord und Süd.


    Arlens Ausflug in die alten Ruinen fand ich spannend; und dass der Einarmige weg ist, finde ich auch gut. So eine Figur kann wirklich anfangen zu nerven.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    In Krasia möchte ich ja nicht leben. Als Mann nicht und als Frau schon gar nicht.


    :write


    Als Frau möchte ich hier schon gar nicht leben! Es ist ja ein krasser Gegensatz zu der Stadt Miln, wo die Frauen und vor allem die Mütter so hoch angesehen sind und eine wichtige Rolle in der Politik einnehmen.


    Ansonsten fand ich die Beschreibung der Stadt, der Wüste und der Oase sehr schön und anschaulich. Und dieser Abschnitt war richtig fesselnd, ich habe ihn richtig schnell gelesen.
    Dieser Speer ist ja eine wahre Wunderwaffe. Wenn es Arlen gelingt, mehr von diesen Waffen zu erschaffen, dann hätten die Menschen gegen die Dämonen vielleicht eine Chance.

  • Zitat

    Original von BelleMorte
    Im zweiten Band wird das Frauenbild in Krasia deutlicher. So ganz machtlos sind die Damen da auch nicht.


    Das deutet sich ja schon an, als eine heilige Frau in ihren Gewändern an den zwei Gruppen verfeindeter Krieger vorbeikommt und sie sich überschlagen, um sich rechtzeitg zu verbeugen.


    Trotzdem ist das das erste, was ich an Bretts "Warded Man" zu bemängeln habe. Bei den Krasianer hätte er sich mehr Mühe geben können und sie nicht so von einer bekannten Bevölkerungsgruppe abzukupfern brauchen :nono

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."


  • :write


    Aber schon interessant, wie sie gelernt haben gegen die Dämonen mit den "heutigen" Mitteln zu kämpfen! Nur schade, dass sie einfach nur den Speer haben wollen, anstatt die Siegel auf ihm zu benutzen und weitere solche Speere herzustellen. :-( Das ist echt traurig und macht mich super wütend!


    Ja, das mit den Oasen und den Vorräten fand ich auch ganz klasse.


    Ich denke ja, dass er es ist, aber dass dieser Jardir denkt, dass er selbst es wäre. Das gibt sicher noch sehr große Probleme. :-(


    Zitat

    Original von killerbinchen


    Man fragt sich daher, wie ein "Erlöser" diese Welten im Kampf gegen die Dämonen vereinen sollte, bei den unterschiedlichen Mentalitäten und Einstellungen zwischen Nord und Süd.


    Also ich denke, dass kann nur einer schaffen, der allen gegenüber tolerant ist wie eben Arlen. Jardir wird sicher untergehen bei dem Versuch alles mit Gewalt zu bekämpfen...

  • Ja die Krasianer strotzen nur so vor Klischees, das hätte man wirklich besser machen können, ansonsten finde ich Stadt und Wüste ganz toll beschrieben.


    Von Einarm hatte ich eigendlich noch eim bisschen mehr erwartet, als diesen doch sehr schnellen Abgang.


    Ich finde Arlins Vorgehen in Krasia, dass er direkt und jedem die Kampfsiegel zeigt, reichlich naiv, mittlerweile müsste er doch wissen, dass die meisten Menschen nur nach ihrem ihrem eigenen Vorteil schielen und dass die herrschende Scicht der Krasianer nicht begeistert sein wird, wenn ausgerechnet ein Fremder eine Waffe anbringt, die nur dem Erlöser zusteht ist doch auch abzusehen.

  • Ja, ich muss mich euch anschließen, die "Gotteskrieger" der Krasianer sind ziemlich klischeebehaftet - ansonsten gefiel mir dieser Abschnitt aber richtig gut! Atmosphärisch, spannend, und faszinierend, wie sich Arlen entwickelt. In den Ruinen findet er einen Speer - und der "Erlöser" von dem die Krasianer sprechen, dürfte wohl derselbe Erlöser sein wie in den nördlichen Gefilden.


    Vielleicht schlummert der wiedergeborene Erlöser auch in Arlen und er braucht neben dem Speer noch weitere Erlebnisse / Gegenstände, die den "Erlöser" in ihm erwecken. Ich bin gespannt.

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Zitat

    Original von Susannah
    Ja, ich muss mich euch anschließen, die "Gotteskrieger" der Krasianer sind ziemlich klischeebehaftet - ansonsten gefiel mir dieser Abschnitt aber richtig gut! Atmosphärisch, spannend, und faszinierend, wie sich Arlen entwickelt. In den Ruinen findet er einen Speer - und der "Erlöser" von dem die Krasianer sprechen, dürfte wohl derselbe Erlöser sein wie in den nördlichen Gefilden.


    Vielleicht schlummert der wiedergeborene Erlöser auch in Arlen und er braucht neben dem Speer noch weitere Erlebnisse / Gegenstände, die den "Erlöser" in ihm erwecken. Ich bin gespannt.


    Irgendwie glaube ich nicht daran, dass es in dieser Geschichte um die Wiederkehr des Erlösers geht. Das sind nur Mythen, die sich im Laufe der Zeit gebildet haben. Ich denke, der Erlöser war ein normaler Mann wie Arlen, dem bestimmte Waffen, Techniken, etc. zur Verfügung standen, die in Vergessenheit geraten sind. Arlen entdeckt aufgrund seines ungewöhnlichen Drangs, die Dämonen aktiv bekämpfen, ja die ganze Dämonenbedrohung zu beseitigen, diese Dinge wieder. Er vernichtet jede Nacht Dämonen und trotzdem wird er von den Menschen gefürchtet und nicht verehrt, wie der Erlöser, weil er sich aufgrund seiner kämpferischen Natur so sehr von den Schafen unterscheidet, die sich hinter ihren Siegeln verstecken.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Suzann


    Irgendwie glaube ich nicht daran, dass es in dieser Geschichte um die Wiederkehr des Erlösers geht. Das sind nur Mythen, die sich im Laufe der Zeit gebildet haben. Ich denke, der Erlöser war ein normaler Mann wie Arlen, dem bestimmte Waffen, Techniken, etc. zur Verfügung standen, die in Vergessenheit geraten sind. Arlen entdeckt aufgrund seines ungewöhnlichen Drangs, die Dämonen aktiv bekämpfen, ja die ganze Dämonenbedrohung zu beseitigen, diese Dinge wieder. Er vernichtet jede Nacht Dämonen und trotzdem wird er von den Menschen gefürchtet und nicht verehrt, wie der Erlöser, weil er sich aufgrund seiner kämpferischen Natur so sehr von den Schafen unterscheidet, die sich hinter ihren Siegeln verstecken.


    Ganz genau so sehe ich das auch. Arlen mag sich zwar ungewöhnliche Fähigkeiten angeeignet haben oder auch in Zukunft noch aneignen, aber er ist ein Mensch. Genau so wie die anderen Protagonisten, die in dieser Geschichte aufgebaut werden.
    Leider sind die Krasianer so furchtbar klischeebeladen, da hätte ich mir mehr Phantasie des Autors gewünscht.

  • Ich kann mich euch nur anschließen. Krasia hat wirklich was von „ein Klischee-Amerikaner bastelt sich ein Klischee-Nahost“. Naja, und die Gesellschaftsordnung ist schon auch befremdlich … Männer gelten nur etwas, wenn sie Krieger sind … Alles ist auf den Kampf gegen die Dämonen ausgerichtet, schon ein krasser Gegensatz zu den resignierten Dorfbewohnern. Interessant fand ich die Beschreibung der Stadt auf jeden Fall! Viel toller noch fand ich aber die Beschreibung der Wüste, der Oase und von Anoch Sun.


    Dass Arlen den einarmigen Felsendämonen dann tötet, ging mir dann fast ein bisschen zu schnell nach all den Jahren der Verfolgung. An der Stelle ist mir im Übrigen dann auch aufgefallen, dass mir beim Lesen gar nicht so bewusst ist, wie viel Zeit schon seit den ersten Kapiteln vergangen ist, obwohl ja bei jedem Kapitel die Jahreszahl dabeisteht … Die nehme ich irgendwie nicht so richtig zur Kenntnis.


    Zitat

    Original von Suzann
    Irgendwie glaube ich nicht daran, dass es in dieser Geschichte um die Wiederkehr des Erlösers geht. Das sind nur Mythen, die sich im Laufe der Zeit gebildet haben. Ich denke, der Erlöser war ein normaler Mann wie Arlen, dem bestimmte Waffen, Techniken, etc. zur Verfügung standen, die in Vergessenheit geraten sind.


    :write

  • Zunächst muss ich mich Zwergin und Sidonie anschließen, auch ich hatte mir irgendwie mehr von Einarms Vernichtung versprochen. Ich bin zwar auch gewissermaßen froh, dass er nun weg ist, irgendwie hatte ich aber gedacht, er würde im Verlauf der Geschichte doch noch eine größere Rolle spielen und nicht in einem "simplen" Kampf getötet werden.


    Krasia selbst hat mich zumindest von der Örtlichkeit her stark an Beschreibungen von Kairo erinnert. Die gesellschaftliche Struktur weist aber in der Tat einige unübersehbare Parallelen auf, die es nicht unbedingt gebraucht hätte.


    Bei dem Gerede von dem Erlöser und nach dem Finden des Speeres musste ich irgendwie an Jesus am Kreuze und an die "Heilige Lanze" denken. Auch von Jesus wird als Erlöser gesprochen und Lanze und Speer betiteln soweit ich weiß auch mehr oder weniger dasselbe. Hier scheint sich Brett also ein wenig der christlichen Religion bedient zu haben, auch wenn der Vergleich hier nicht so offensichtlich erscheint wie bei den Krasianern.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

  • Arlen ist nun seit 3 Jahren als Kurier unterwegs und hat die offenbar die ganze Welt bereist. Gerne untersucht er auch alte Ruinen und dieses Mal hat er tatsächlich einen Schatz entdeckt: Einen Speer mit alten Siegeln, der Dämonen töten kann. Ausprobiert wird der dann am Einäugigen, von dem wir uns dann verabschieden müssen (eigentlich schade ...).


    Diesen Speer will er nun dem Volk bringen, das seiner Meinung nach am meisten damit anfangen kann: Den Krasianern. Doch die locken ihn am Ende des Leseabschnitts in einen Hinterhalt. Wollen sie ihm den Speer entwenden? Aber er wollte ihnen das Geheimnis doch sowieso offenbaren ...


    Die Krasianer sind zwar mutig, sonst aber nicht wirklich sympathisch, ihre Kultur wirkt sehr orientalisch, ihre Religion ähnelt dem Islam. Wie sie mit Fremden umgehen oder auch mit Menschen wie Abbad, der ja für seine Behinderung nichts kann, ist nicht gerade nett ...


    Ein Cliffhhanger am Leseabschnitt-Ende, da werde ich gleich noch ein bisschen weiterlesen.